Im Bereich der digitalen Bildbearbeitung ist Adobe Photoshop seit langem ein Synonym für professionelle Werkzeuge. Mit einem Preisschild von rund 700 US-Dollar war es jedoch für viele Hobbyfotografen unerschwinglich. Adobe reagierte darauf mit Photoshop Elements, einer leichteren Version zum Bruchteil des Preises. Doch gab es um 2011 herum sogar eine noch zugänglichere, komplett kostenlose Variante? Ja, den Online-Dienst Adobe Photoshop Express, zu finden auf Photoshop.com.

Dieser Dienst positionierte sich als Einstiegswerkzeug für die schnelle Bildbearbeitung direkt im Webbrowser. Die Idee war, grundlegende Bearbeitungsfunktionen und eine Online-Bibliothek für Fotos bereitzustellen, alles in der Cloud. Laut einem Review aus dem Jahr 2011 schien dieser Ansatz vielversprechend zu sein. Der Dienst funktionierte gut und wurde als leistungsfähig genug für verschiedene Aufgaben beschrieben, einschliesslich der Bearbeitung von RAW-Dateien und Videos (über den Uploader). Er spielte gut mit populären Plattformen wie Facebook, Flickr, Picasa und Photobucket zusammen und hinterliess einen beeindruckenden Eindruck beim Tester.

Funktionen und Möglichkeiten von Photoshop Express (Stand 2011)
Die Kernkompetenz von Photoshop Express lag in der Bildbearbeitung über die Weboberfläche. Obwohl man erwarten würde, dass die Bearbeitung im Browser begrenzt ist, war das Angebot laut Review überraschend umfangreich. Die Benutzeroberfläche wurde als sehr elegant beschrieben.
Bildbearbeitung im Browser
Das Bearbeitungsfenster bot eine Vielzahl von Werkzeugen. Zu den "Editing"-Funktionen gehörten grundlegende Anpassungen, Effekte, Retusche-Tools, Zuschneiden und Begradigen, Rote-Augen-Korrektur und sogar ein Textwerkzeug. Eine besonders nützliche Funktion war die Vorschau-Leiste: Wenn man eine Einstellung auswählte (wie z.B. den Weissabgleich), zeigte der Dienst eine Reihe von Vorschauen mit unterschiedlichen Intensitäten der Anpassung an, was die Auswahl erleichterte. Es gab auch eine Gruppe von "Decorate"-Optionen, die vom Tester allerdings grösstenteils als etwas kitschig (tacky) empfunden wurden, auch wenn das Textwerkzeug als potenziell nützlich hervorgehoben wurde.
Online-Bibliothek und Organisation
Photoshop Express ging über die reine Bearbeitung hinaus und bot eine Online-Bibliothek zur Verwaltung der Fotos. Nutzer konnten ihre Bilder in Alben organisieren. Diese Alben konnten entweder privat gehalten, mit Freunden geteilt oder sogar öffentlich gemacht werden. Die Optionen zur Organisation und Freigabe eines einzelnen Albums waren vielfältig und unterstützten die Idee, Fotos einfach online zu verwalten und zu teilen.
Hochladen von Fotos
Als Online-Dienst erforderte Photoshop Express natürlich das Hochladen der Bilder. Dies war unproblematisch bei wenigen Fotos, konnte aber bei grossen Dateien, insbesondere bei 20MB grossen RAW-Bildern, mühsam werden. Glücklicherweise bot der Dienst zwei Upload-Methoden an: einen Web-basierten Uploader und eine Desktop-Anwendung.
Der Web-Uploader war in die Oberfläche integriert und erschien nach der Auswahl der Fotos als separates Dialogfenster. Die dedizierte Desktop-Software hiess "Adobe Photoshop Express Uploader". Sie basierte auf Adobe Air und lief sowohl unter Windows als auch auf dem Mac. Der Web-Uploader enthielt einen Link zur Installation dieser Anwendung, wobei zunächst Adobe Air installiert werden musste. Die Desktop-Anwendung ermöglichte das einfache Hochladen per Drag-and-Drop und versprach, stabiler als der Browser-Upload zu sein, insbesondere bei grossen Mengen oder HD-Videos. Eine weitere coole Funktion des Desktop-Uploaders war die Synchronisation von Ordnern auf dem Computer mit Alben auf Photoshop.com. Nach der Einrichtung konnten diese Sync-Einstellungen im Benutzerkonto verwaltet werden.
Integration mit Foto-Plattformen
Da der Dienst bereits "in der Cloud" war, bot er einfache Wege zur Verbindung mit populären Foto-Sharing-Seiten. Laut Review unterstützte er Facebook, Flickr, Photobucket und Picasa. Der Tester hatte zwar anfänglich Probleme mit der Facebook-Integration, vermutete aber, dass dies an seinem spezifischen Browser (Chrome auf Mac) liegen könnte.
Mobile Version
Zusätzlich zum Web-Dienst gab es eine kostenlose mobile App für iPhone und iPad. Diese ermöglichte den Zugriff auf die Online-Bibliothek, das Hochladen, Herunterladen, Teilen und Anpassen von Fotos direkt vom Mobilgerät aus.
Benutzeroberfläche und Erlebnis
Die Webanwendung basierte auf Flash und konnte im Vollbildmodus ausgeführt werden. Dies ermöglichte ein aufgeräumtes Arbeiten auf Laptop oder Desktop. Allerdings war die Flash-Basis für Nutzer von Geräten ohne Flash-Unterstützung (wie das iPad damals) weniger ideal.
Einschränkungen und Nachteile (Stand 2011)
Trotz der vielen positiven Aspekte gab es bei Photoshop Express auch Einschränkungen, die im Review hervorgehoben wurden.

Umgang mit RAW-Dateien
Obwohl der Dienst als fähig zur Handhabung von RAW-Dateien beschrieben wurde, gab es eine deutliche Einschränkung: Die Dateigrösse. Ein Test mit einer 20MB grossen .CR2-Datei von einer Canon 7D zeigte, dass der Upload zwar funktionierte, die Bearbeitung dann aber scheiterte, weil die Datei zu gross war. Dies deutete darauf hin, dass der Dienst möglicherweise besser für JPEG-Dateien geeignet war.
Upload-Geschwindigkeit und Dateigrösse
Das Hochladen grosser Dateien, insbesondere der genannten 20MB RAW-Dateien, wurde als "ziemlich schmerzhaft" beschrieben. Dies war ein inhärenter Nachteil eines reinen Online-Dienstes, besonders bei langsameren Internetverbindungen.
Technologische Basis (Flash)
Die Nutzung von Flash für die Webanwendung schränkte die Kompatibilität ein, insbesondere mit mobilen Geräten wie dem iPad, die Flash nicht unterstützten. Dies war ein relevanter Punkt in einer Zeit, in der mobile Nutzung immer wichtiger wurde.
Speicherplatzbeschränkung
Die kostenlose Nutzung von Photoshop Express war an eine Speicherplatzgrenze von 2GB gebunden. Für mehr Speicherplatz (20GB, 500GB) fielen jährliche Gebühren an. Dies war eine typische Einschränkung bei kostenlosen Cloud-Diensten.
Positionierung im Adobe-Ökosystem (2011)
Adobe Photoshop Express wurde klar als Einstiegsangebot positioniert. Es stand unterhalb von Adobe Photoshop Elements und dem professionellen Adobe Photoshop. Die Preispunkte verdeutlichten dies: Photoshop für ca. 700 $, Elements für ca. 70 $ (ein Zehntel) und Express war kostenlos (mit Speicherlimit). Für ernsthaftere Fotografen empfahl der Tester den Umstieg auf Adobe Lightroom, das als komplementär zu Photoshop beschrieben wurde – optimiert für den Fotografen-Workflow, ohne die Komplexität von Ebenen etc., aber mit Photoshops leistungsstarker Engine für RAW-Verarbeitung (Adobe Camera Raw v6.x).
Preismodell (Stand 2011)
Wie bereits erwähnt, war der Zugriff auf Photoshop Express und die mobile App bis zu einem Speicherplatz von 2GB komplett kostenlos. Für Nutzer mit höherem Bedarf gab es kostenpflichtige Optionen:
- 20GB Speicherplatz für 20 US-Dollar pro Jahr.
- Bis zu 500GB Speicherplatz für bis zu 500 US-Dollar pro Jahr.
Diese Staffelung ermöglichte es Nutzern, klein anzufangen und bei steigendem Bedarf aufzurüsten.
Fazit: Lohnt sich Photoshop Express? (Basierend auf dem Review von 2011)
Basierend auf dem vorliegenden Review aus dem Jahr 2011 kann man sagen, dass Adobe Photoshop Express für seine Zeit und insbesondere dafür, dass es kostenlos war, ein beeindruckendes Werkzeug darstellte. Es bot eine elegante Oberfläche, grundlegende, aber nützliche Bearbeitungsfunktionen, eine praktische Online-Bibliothek und gute Upload-Optionen (dank des Desktop-Uploaders). Die Integration mit anderen Plattformen war ein Pluspunkt. Die Haupteinschränkungen lagen im Umgang mit grossen RAW-Dateien und der Speicherplatzbegrenzung der kostenlosen Version. Für Einsteiger und Nutzer, die ihre Fotos schnell online bearbeiten und teilen wollten, schien Photoshop Express eine sehr gute Option zu sein, vorausgesetzt, die Einschränkungen bei grossen Dateien und Speicherplatz wurden akzeptiert. Der Tester zeigte sich insgesamt beeindruckt von dem, was der Dienst bot.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Hier beantworten wir einige Fragen, die sich basierend auf dem vorliegenden Review von 2011 ergeben:
- Ist Adobe Photoshop Express kostenlos?
- Ja, laut dem Review aus 2011 war der Dienst und die mobile App bis zu einem Speicherplatz von 2GB komplett kostenlos.
- Welche Dateiformate kann ich bearbeiten?
- Der Dienst wurde als fähig zur Handhabung von RAW-Dateien und Videos beschrieben. Allerdings gab es Einschränkungen bei der Grösse von RAW-Dateien; JPEGs schienen zuverlässiger zu sein.
- Gibt es eine Desktop-Anwendung?
- Ja, es gab den "Adobe Photoshop Express Uploader", eine Desktop-Anwendung auf Basis von Adobe Air, die das Hochladen und sogar die Synchronisation von Ordnern ermöglichte.
- Gibt es eine mobile App?
- Ja, laut Review gab es eine kostenlose App für iPhone und iPad.
- Wie viel Speicherplatz ist kostenlos?
- Die kostenlose Version beinhaltete 2GB Speicherplatz. Mehr Speicherplatz war kostenpflichtig erhältlich.
- Kann ich meine bearbeiteten Fotos teilen?
- Ja, der Dienst bot Integrationen mit Plattformen wie Facebook, Flickr, Photobucket und Picasa sowie Freigabeoptionen für Alben in der Online-Bibliothek.
- Welche Einschränkungen gab es?
- Wichtige Einschränkungen laut Review betrafen die Bearbeitung grosser RAW-Dateien (Grössenlimit), die Upload-Geschwindigkeit bei grossen Dateien, die Flash-basierte Oberfläche (Kompatibilität) und die Speicherplatzgrenze der kostenlosen Version.
Vergleich der Adobe Bildbearbeitungs-Tools (Stand 2011, basierend auf Text)
| Produkt | Positionierung (laut Text) | Ungefährer Preis (Stand 2011) | Wichtige Merkmale (basierend auf Text) | Einschränkungen (basierend auf Text) |
|---|---|---|---|---|
| Adobe Photoshop Express | Einstieg, Kostenlos | Kostenlos (mit kostenpflichtigem Speicher) | Online-Editor, Online-Bibliothek, Einfache Bearbeitung, Teilen, Desktop-Uploader, Mobile App | RAW-Grössenlimit, Upload-Geschwindigkeit, Flash-basiert, 2GB kostenloser Speicher |
| Adobe Photoshop Elements | Hobbyfotografen | ca. 70 $ | Leichtere Version von Photoshop | Weniger komplex als Photoshop |
| Adobe Photoshop | Professionelle Bildbearbeitung | ca. 700 $ | Komplex, viele Funktionen (Ebenen etc.) | Teuer, Hohe Komplexität |
| Adobe Lightroom | Professioneller Foto-Workflow | (Preis nicht genannt) | Komplementär zu Photoshop, Workflow-optimiert, RAW-Entwicklung (ACR v6.x) | Keine Ebenen (im Vergleich zu Photoshop), Komplexität |
Dieser Vergleich dient dazu, die Einordnung von Photoshop Express im damaligen Adobe-Portfolio zu verdeutlichen, basierend auf den Informationen des Reviews von 2011.
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