Wie erstelle ich mein eigenes CD-Cover?

CD Cover gestalten: Ein umfassender Leitfaden

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Das Cover einer CD ist weit mehr als nur eine Schutzhülle. Es ist die visuelle Identität des Inhalts, sei es Musik, Software oder andere Daten. Ein gut gestaltetes CD Cover kann Neugier wecken, die Stimmung des Inhalts widerspiegeln und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ob für eine professionelle Veröffentlichung, eine Demo-CD oder ein persönliches Projekt – dein eigenes CD Cover zu gestalten, ist ein kreativer Prozess, der sowohl Spaß macht als auch Sorgfalt erfordert. Dieser Leitfaden führt dich durch die verschiedenen Aspekte der CD-Cover-Gestaltung, von den Bestandteilen einer CD-Verpackung über gängige Formate bis hin zu praktischen Tipps für die Umsetzung.

Welche Größe hat eine CD-Cover-Vorlage?
CD-Cover haben fast immer eine quadratische Form von 4,75 Zoll .

Was gehört zu einem CD Cover?

Wenn wir von einem „CD Cover“ sprechen, meinen wir oft die gesamte künstlerische Gestaltung der Verpackung. Eine typische CD-Verpackung, insbesondere das klassische Jewelcase, besteht aus mehreren Elementen, die alle gestaltet werden können:

  • Das Inlay: Dies ist die Papiereinlage auf der Vorderseite der Verpackung (unter dem transparenten Cover). Oftmals gibt es auch ein rückseitiges Inlay, das Informationen wie Tracklists, Barcodes oder Credits enthält. Bei einem Jewelcase misst das rückseitige Inlay typischerweise 151 mm × 118 mm, inklusive 6,5 mm Falz links und rechts.
  • Das Booklet: Ein Beiheft, das in das Cover auf der Vorderseite eingelegt wird. Booklets können von einer einzelnen gefalteten Seite bis zu über 80 Seiten reichen und enthalten oft Songtexte, Danksagungen, Bilder oder Liner Notes. Die Standardgröße für ein Booklet in einem Jewelcase beträgt 120 mm × 120 mm.
  • Das Cover (oder die Klappe): Bei vielen Verpackungsarten wie dem Jewelcase ist dies die bewegliche Vorderseite, die das Booklet schützt. Obwohl sie oft transparent ist, ist die Gestaltung des darunter liegenden Booklets oder Inlays entscheidend.
  • Das Tray: Die Halterung, auf die die CD gesteckt wird. Früher oft schwarz, grau oder weiß, sind Trays heute häufig transparent, sodass das Innere des rückseitigen Inlays sichtbar ist und ebenfalls bedruckt werden kann.

Andere Verpackungsarten wie Digipaks oder Papphüllen haben oft andere Strukturen, bei denen die Gestaltungselemente direkt auf den Karton gedruckt werden.

Gängige CD-Verpackungsformate

Die Wahl des Verpackungsformats beeinflusst maßgeblich, welche Gestaltungselemente du benötigst und welche Größen diese haben müssen. Hier sind einige der bekanntesten Formate:

Das Jewelcase

Das Jewelcase ist die klassische und weit verbreitetste CD-Verpackung. Es besteht aus Hartplastik und bietet Platz für ein Booklet vorne (120x120mm) und ein Inlay hinten (151x118mm mit Falz). Es ist 142 mm breit, 125 mm hoch und 10 mm dick. Es gibt auch Doppel-Jewelcases für mehrere CDs, die breiter sind (ca. 24 mm).

Das Slimcase

Eine dünnere Variante des Jewelcase (ca. 5-7 mm dick). Es spart Platz, verzichtet aber oft auf das rückseitige Inlay und hat meist keinen Platz für ein umfangreiches Booklet, sondern nur für ein einzelnes gefaltetes Blatt. Die CD ist bei geschlossener Hülle oft sichtbar.

Das Digipak

Als hochwertiger geltende Verpackung aus Karton, in die ein Kunststoff-Tray eingeklebt ist. Digipaks können aufgeklappt werden und bieten mehrere bedruckbare Flächen (Panels) auf dem Karton. Sie sind anfälliger für Beschädigungen als Jewelcases und haben meist die gleiche Größe wie Jewelcases, sind aber dünner. Es gibt auch größere Digipaks, die oft als Digibooks bezeichnet werden.

Keep Case / Amaray (Primär für DVD/Blu-ray)

Obwohl primär für DVDs verwendet, ist es erwähnenswert. Es ist größer als ein Jewelcase (ca. 135 mm × 14 mm × 190 mm) und besteht aus weicherem Plastik mit einer Faltmechanik statt eines Scharniers. Es hat ein großes Titelblatt (Inlaycard) und Platz für ein Booklet innen.

Papphüllen / Digisleeves

Einfache und kostengünstige Karton- oder Papptaschen, oft ohne Verschlussmechanismus. Sie sind weit verbreitet für Demo-CDs oder Beilagen in Zeitschriften. Digisleeves sind aufklappbare Papptaschen, die Platz für ein Booklet bieten können.

Wie erstelle ich mein eigenes CD-Cover?
Um CD-Cover zu gestalten, erstellen Sie mit einem Bildbearbeitungsprogramm ein quadratisches Bild oder zeichnen Sie Ihren Entwurf auf ein quadratisches Blatt Papier . Achten Sie darauf, den Namen des Künstlers und des Albums in Ihr Design aufzunehmen. Legen Sie das Cover anschließend in die CD-Hülle.

Weitere Formate

Es gibt zahlreiche weitere Formate wie das Super-Jewelcase (verstärkte Jewelcase-Variante), Digifile (3-seitiger Karton mit Schlitz), Ecopac (recyceltes Papier), Snapper Case (Karton mit Plastik-Tray, früher verbreitet), Mediabook/Earbook (Buch-ähnliche Formate), sowie verschiedene Schiebe-Mechanismen (Papierfenstertasche, e-slimcase) und Metallverpackungen (SteelBook).

Hier ist ein Vergleich einiger gängiger Formate:

FormatTypUngefähre Maße (BxHxT)Booklet-PlatzInlay-Platz
JewelcaseHartplastik142 x 125 x 10 mmJa (120x120 mm)Ja (151x118 mm)
SlimcaseHartplastik142 x 125 x 5-7 mmBegrenzt (oft 1 Blatt)Nein (oft keine Rückseite)
DigipakKarton mit Plastik-TrayVariabel (oft Jewelcase-Größe, dünner)Ja (oft in Schlitz oder Tasche)Nein (direkt auf Karton gedruckt)
PapphülleKarton/PapierOft 124 x 124 mmNeinNein (direkt auf Karton gedruckt)

Dein eigenes CD Cover gestalten: Methoden und Umsetzung

Es gibt verschiedene Wege, dein CD Cover zu kreieren, abhängig von deinem Stil, Budget und den verfügbaren Mitteln. Zwei Hauptansätze sind die physische Gestaltung (Collage, Malerei etc.) und die digitale Gestaltung.

Physische Gestaltung: Die Collage-Methode

Eine sehr kreative und einzigartige Methode ist die Erstellung eines physischen Covers, zum Beispiel durch eine Collage. Alte Lehrbücher, Zeitschriften, Schnappschüsse und andere Materialien können eine großartige Quelle für interessante Bilder und Diagramme sein. Suche in Secondhand-Läden oder Bibliotheken nach aussortierten Büchern, die du zerschneiden kannst.

Probiere, unterschiedliche Elemente zu kombinieren, um etwas Ungewöhnliches zu schaffen. Ein Bild von einer Müslipackung kann für eine Punkrock-CD plötzlich großartig aussehen, besonders wenn zum Beispiel die Augen der Personen ausgeschnitten sind. Überlege, welche Bilder oder Gefühle die Musik auf der CD hervorruft, und sammle Materialien, die dazu passen.

Wenn du deine Bilder gesammelt hast, beginne damit, sie auf die Basis (z.B. festen Karton in der richtigen Größe) aufzukleben. Ein einfacher Klebestift oder Gummizement ist oft die beste Methode, um die Teile sicher zu fixieren. Die Gestaltung kann so simpel oder so komplex sein, wie du möchtest. Es kann hilfreich sein, zuerst mit Bleistift leicht vorzuzeichnen, wo die Elemente platziert werden sollen, als eine Art Schablone. Aber es ist auch gut, einfach frei Hand zu arbeiten und zu experimentieren.

Digitale Gestaltung: Software und Vorlagen

Die digitale Gestaltung bietet unbegrenzte Möglichkeiten und Präzision, besonders wenn das Cover gedruckt werden soll. Software wie Adobe Photoshop, Adobe Express oder andere Grafikprogramme sind hierfür ideal.

Gestaltung des Covers (Inlay/Booklet)

Für die Gestaltung des Covers selbst (z.B. das Booklet oder das Inlay für ein Jewelcase oder die Panels eines Digipaks) benötigst du eine hohe Auflösung, damit der Druck scharf wird. Die Standardanforderung für guten Druck liegt bei mindestens 300 DPI (Dots Per Inch). Erstelle dein Dokument in der benötigten Größe des Endprodukts (z.B. 120x120mm für ein Booklet oder 151x118mm für das Jewelcase-Inlay) mit dieser Auflösung.

Welche Größe hat ein CD-Label in Photoshop?
Der Durchmesser des Etiketts sollte daher 116 mm betragen . Da metrische und imperiale Einheiten miteinander vermischt sind, müssen wir einige Umrechnungen vornehmen, um die richtige Pixelanzahl für unser Etikett zu erhalten. Da 1 Zoll 25,4 mm entspricht, beträgt der Durchmesser des Etiketts in Zoll 116 ÷ 25,4 = 4,567 Zoll.

Du kannst mit einer leeren Leinwand beginnen oder professionell gestaltete Vorlagen als Ausgangspunkt nutzen. Füge Bilder, Texte, Formen und andere grafische Elemente hinzu. Achte darauf, dass die Gestaltung zum Inhalt der CD passt. Wähle eine Schriftart und Farbpalette, die deine künstlerische Marke oder das Thema der CD widerspiegeln. Nutze hochauflösende Bilder; das Vergrößern von Bildern mit niedriger Auflösung führt zu Unschärfe.

Berücksichtige beim Design für Druck die Beschnittzugabe (Bleed), das ist ein Bereich am Rand, der über die endgültige Größe hinausgeht und beim Zuschneiden weggeschnitten wird. Dies verhindert unschöne weiße Ränder, falls der Schnitt nicht millimetergenau ist. Informiere dich bei der Druckerei über deren spezifische Anforderungen an Beschnitt und Farbmodus (meist CMYK).

Gestaltung des CD Labels (Direkt auf der Disc)

Neben dem Cover der Verpackung kannst du auch das Label direkt auf die CD gestalten (sofern die CD bedruckbar ist). Hierfür benötigst du ebenfalls eine hohe Auflösung von 300 DPI. Die Größe des bedruckbaren Bereichs auf einer CD ist ein Kreis mit einem äußeren Durchmesser von typischerweise 116 mm (da der Druckbereich meist 2 mm vom Rand des 120 mm großen Datenträgers beginnt). Es gibt auch ein Loch in der Mitte, das nicht bedruckt werden kann.

Um die richtige Pixelgröße für dein Label in Photoshop oder ähnlicher Software zu berechnen, musst du den Durchmesser in Zoll umrechnen (1 Zoll = 25,4 mm). Ein Durchmesser von 116 mm entspricht 116 ÷ 25,4 ≈ 4,567 Zoll. Bei 300 DPI benötigst du also eine Pixelanzahl von 300 x 4,567 ≈ 1370 Pixel für den Durchmesser.

Viele CD-Replikationsdienste oder Hersteller von bedruckbaren CDs bieten Vorlagen an. Lade eine solche Vorlage herunter und öffne sie in deiner Design-Software. Diese Vorlage zeigt dir den bedruckbaren Bereich und das zentrale Loch. Platziere dein Hintergrundbild, Text und andere Elemente innerhalb der Vorlage. Achte darauf, wichtige Informationen oder Designelemente nicht zu nah am Rand oder im Bereich des Mittellochs zu platzieren. Oft wird die Vorlage als separate Ebene mit reduzierter Deckkraft über dein Design gelegt, um als Orientierung zu dienen. Nach Abschluss des Designs wird der Bereich außerhalb des bedruckbaren Kreises und das Mittelloch entfernt (zugeschnitten oder gelöscht).

Tipps für ein gelungenes CD Cover Design

  • Beziehe dich auf den Inhalt: Das Cover sollte die Stimmung, das Genre oder das Thema der Musik oder Daten widerspiegeln. Es sollte eine visuelle Verbindung herstellen.
  • Achte auf die Auflösung: Verwende immer Bilder und Grafiken in ausreichender Auflösung (mindestens 300 DPI) für den Druck.
  • Typografie ist wichtig: Wähle lesbare Schriftarten, besonders für Songtitel, Credits oder Liner Notes im Booklet. Die Schriftgröße muss auch im gedruckten Format noch gut lesbar sein.
  • Branding: Wenn es sich um einen Künstler oder eine Band handelt, integriere dein Logo oder andere wiederkehrende Designelemente, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen.
  • Kontrast und Lesbarkeit: Stelle sicher, dass Texte gut vom Hintergrund ablesbar sind.
  • Prüfe die Druckanforderungen: Informiere dich bei der Druckerei oder dem Hersteller der bedruckbaren Medien über spezifische Format-, Farb- und Beschnittvorgaben.
  • Betrachte das Gesamtbild: Denke daran, dass das Cover nur ein Teil der Verpackung ist. Die Gestaltung von Booklet, Inlay und Label sollte zusammenpassen.

Häufig gestellte Fragen zur CD-Cover-Gestaltung

Welche Standardgrößen haben die Elemente eines CD Covers?

Für ein Jewelcase-Booklet ist die Standardgröße 120x120 mm. Das rückseitige Inlay misst 151x118 mm, wobei die äußeren 6,5 mm auf jeder Seite den Rücken der Verpackung bilden. Das CD-Label auf dem Datenträger hat einen bedruckbaren Durchmesser von ca. 116 mm.

Welches Format hat CD-Cover?
Eine geöffnete Papiersichtfenstertasche, die eine CD enthält. Die Papierfenstertasche (auch Papierhülle, Papierstecktasche oder paper sleeve genannt) besteht normalerweise aus weißem Papier mit einem Quadratmetergewicht von 90 g/m² mit rundem Sichtfenster (Durchmesser 110 mm) und hat das Format 124 mm × 124 mm.

Welche Auflösung benötige ich für den Druck?

Für hochwertigen Druck werden in der Regel mindestens 300 DPI (Dots Per Inch) benötigt.

Welche Software kann ich verwenden?

Professionelle Grafikprogramme wie Adobe Photoshop oder Adobe Illustrator eignen sich hervorragend. Auch benutzerfreundlichere Tools wie Adobe Express können für die Gestaltung genutzt werden. Für einfache Collage-Designs reicht auch Stift, Papier und Klebstoff.

Was ist der Unterschied zwischen einem CD Cover und einem CD Label?

Das CD Cover bezieht sich meist auf die Gestaltung der Verpackung (Inlay, Booklet, Digipak-Panels). Das CD Label ist die Gestaltung, die direkt auf die Oberfläche des Datenträgers (der CD selbst) gedruckt oder geklebt wird.

Kann ich mein Cover zu Hause drucken?

Ja, du kannst Coverelemente wie Booklets oder Inlays auf geeignetem Papier zu Hause drucken. Achte auf die korrekten Maße und eine hohe Druckqualität deines Druckers. Für professionelle Ergebnisse, größere Auflagen oder spezielle Verpackungsarten ist der Druck bei einer Druckerei empfehlenswert.

Was sind Wendecover?

Wendecover sind doppelseitig bedruckte Inlays. Bei Filmen oder Spielen, die eine FSK- oder USK-Kennzeichnung tragen müssen, ist diese oft störend für die Ästhetik des Covers. Ein Wendecover ermöglicht es dem Käufer, das Inlay einfach umzudrehen und die Rückseite ohne das Altersfreigabe-Logo als Vorderseite zu verwenden.

Fazit

Das Gestalten deines eigenen CD Covers ist ein lohnender Prozess, der deinem Projekt eine persönliche Note verleiht und es von anderen abhebt. Ob du dich für eine handgemachte Collage oder ein präzises digitales Design entscheidest, das Wichtigste ist, dass das Cover den Inhalt authentisch repräsentiert und visuell ansprechend ist. Berücksichtige die verschiedenen Formate und deren Anforderungen, achte auf hohe Qualität bei Bildern und Texten und scheue dich nicht, kreativ zu werden. Mit den richtigen Werkzeugen und etwas Sorgfalt kannst du ein einzigartiges und professionell aussehendes CD Cover erstellen, das deine Musik oder Daten ins beste Licht rückt.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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