Ist Fotografie ein Studium?

Fotografie studieren: Mehr als nur Knipsen?

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Viele Menschen fragen sich, ob Fotografie tatsächlich als akademisches Studium anerkannt ist. Die Antwort ist ein klares Ja. Ein Studium der Fotografie ist ein etablierter Bildungsweg, der weit über das reine Erlernen technischer Fähigkeiten hinausgeht. Es ist ein Weg, auf dem Studierende ihre Leidenschaft für das visuelle Medium professionalisieren und vertiefen können.

Wird ein Fernstudium in der Schweiz anerkannt?
Bern, 20.01.2021 - Der Bundesrat hat am 20. Januar 2021 die Stiftung universitäre Fernstudien Schweiz (FernUni) gemäss dem Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz beitragsrechtlich anerkannt. Ihre Forschung und Lehre sowie deren Evaluation richtet die FernUni Schweiz spezifisch auf das Fernstudium aus.

Das Fotografie-Studium ist von Natur aus sehr praxisorientiert. Das ist unverzichtbar, denn die Kunst und das Handwerk des Fotografierens lernt man nicht allein aus Büchern. Während viele Studienanfänger bereits erste Erfahrungen mitbringen, bietet das Studium die einzigartige Möglichkeit, diesen Erfahrungen den nötigen Feinschliff zu geben. Es geht darum, das vorhandene Talent zu fördern, den Blick zu schärfen und die technischen Fertigkeiten auf ein professionelles Niveau zu heben.

Neben der intensiven praktischen Arbeit werden im Studium auch entscheidende theoretische Grundlagen vermittelt. Diese theoretischen Säulen sind unerlässlich, um ein tiefes Verständnis für das Medium Fotografie zu entwickeln und fundierte Entscheidungen in der eigenen Arbeit treffen zu können. Zu diesen theoretischen Bereichen gehören beispielsweise die Medienwirkungsforschung, die sich damit beschäftigt, wie Bilder auf Betrachter wirken und welche Botschaften sie vermitteln können. Dieses Wissen ist besonders wertvoll für Bereiche wie Werbung oder Journalismus, wo die gezielte Beeinflussung oder Information des Publikums im Vordergrund steht.

Ein weiterer wichtiger theoretischer Pfeiler ist die Kunsttheorie. Das Studium der Fotografie ist eng mit der bildenden Kunst verbunden. Das Verständnis von Kunstgeschichte, Ästhetik und künstlerischen Konzepten hilft Studierenden, ihre eigene Arbeit in einen größeren kulturellen und historischen Kontext einzuordnen. Es inspiriert, regt zum Nachdenken über die eigene künstlerische Position an und erweitert den Horizont weit über rein technische Aspekte hinaus.

Eng verwandt mit der Kunsttheorie ist die Gestaltungstheorie. Hier lernen Studierende die Prinzipien visueller Gestaltung kennen – Komposition, Farbe, Licht, Form. Diese theoretischen Konzepte sind direkt auf die fotografische Praxis anwendbar und bilden das Fundament für ästhetisch ansprechende und wirkungsvolle Bilder. Das bewusste Einsetzen von Gestaltungselementen unterscheidet professionelle Fotografie oft von Amateuraufnahmen.

Ein weiterer unverzichtbarer theoretischer Bereich ist die Geschichte der Fotografie. Das Wissen um die Entwicklung des Mediums, um bedeutende Fotografen, Stilrichtungen und technologische Fortschritte ist essenziell. Es hilft, die Gegenwart zu verstehen, aus der Vergangenheit zu lernen und die eigene Arbeit als Teil einer langen Tradition zu sehen. Dieses historische Bewusstsein prägt das Verständnis für die Ausdrucksmöglichkeiten der Fotografie.

Trotz der Bedeutung dieser theoretischen Fundamente liegt der Hauptfokus, wie erwähnt, auf der Praxis. Der Stundenplan eines Fotografie-Studiums ist reich an praktischen Fächern, die Studierende auf spezifische Berufsfelder vorbereiten. Dazu gehören unter anderem Fächer wie der Bildjournalismus. Hier lernen Studierende, wie man aktuelle Ereignisse fotografisch dokumentiert, ethische Richtlinien beachtet und Bilder für Nachrichtenmedien aufbereitet. Es geht um Schnelligkeit, Präzision und die Fähigkeit, Geschichten mit Bildern zu erzählen.

Die Werbefotografie ist ein weiteres zentrales praktisches Fach. Hier steht die Inszenierung von Produkten oder Dienstleistungen im Vordergrund, um Kaufanreize zu schaffen. Es erfordert Kreativität, technisches Geschick im Umgang mit Licht und Set-Design sowie ein Verständnis für Marketingstrategien.

Kann man einen Abschluss in Fotografie online machen?
Der wohl am häufigsten genannte Vorteil eines Online-Fotografiestudiums ist die Flexibilität, die es den Studierenden bietet. Doch es gibt unzählige weitere Vorteile. Hier sind nur einige davon. Vergessen Sie lange Wege zu den Laboren auf dem Campus oder nächtliche Gruppenlernsitzungen in der Bibliothek.

Die Dokumentarfotografie konzentriert sich auf die langfristige Beobachtung und Darstellung gesellschaftlicher Realitäten. Dieses Feld erfordert Empathie, Ausdauer und die Fähigkeit, komplexe Themen visuell zu erfassen und zu vermitteln. Es ist oft eine Form der sozialen oder politischen Kommentierung durch Bilder.

Neben den spezifischen Anwendungsbereichen ist die Bildbearbeitung ein fundamentales praktisches Fach. In der heutigen digitalen Welt ist die professionelle Nachbearbeitung von Bildern unverzichtbar. Studierende lernen den Umgang mit relevanter Software und Techniken, um ihre Bilder zu optimieren und den gewünschten Look zu erzielen, sei es für journalistische Zwecke, Werbung oder künstlerische Projekte.

Ein ganz entscheidender Bestandteil des Studiums Fotografie sind zudem Exkursionen, Projekte sowie Praktika. Exkursionen bieten die Möglichkeit, außerhalb des Hochschulrahmens zu lernen, Museen, Galerien oder Fotolabore zu besuchen oder an Workshops teilzunehmen, die neue Perspektiven eröffnen.

Projekte sind oft semesterbegleitende oder -übergreifende Arbeiten, bei denen Studierende ein Thema eigenständig entwickeln und fotografisch umsetzen. Diese Projekte fördern kreatives Denken, Selbstorganisation und die Entwicklung eines eigenen fotografischen Stils. Sie sind oft die Basis für das Portfolio der Studierenden.

Praktika sind von unschätzbarem Wert, um erste Berufserfahrung zu sammeln und Kontakte in der Branche zu knüpfen. Sie ermöglichen es, das im Studium Gelernte in der realen Arbeitswelt anzuwenden und sich auf spezifische Bereiche zu spezialisieren. Ein erfolgreiches Praktikum kann oft der Türöffner für den Berufseinstieg sein.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Hochschulen unterschiedliche Schwerpunkte setzen können. Einige Universitäten oder Fachhochschulen konzentrieren sich vielleicht stärker auf künstlerische Fotografie, andere auf angewandte Bereiche wie Werbung oder Journalismus. Wieder andere bieten einen breiteren Überblick. Daher ist es ratsam, sich die Studiengangsbeschreibungen der favorisierten Hochschule genau anzusehen, um sicherzustellen, dass die angebotenen Inhalte und Schwerpunkte den eigenen Interessen und Karrierezielen entsprechen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fotografie sehr wohl ein vollwertiges Studium ist. Es vermittelt nicht nur die praktischen Fähigkeiten, die zum Fotografieren notwendig sind, sondern auch das theoretische Wissen und den kulturellen Kontext, die einen professionellen Fotografen auszeichnen. Es ist eine anspruchsvolle Ausbildung, die Kreativität, technisches Verständnis und ein tiefes Interesse am visuellen Erzählen erfordert.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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