Das Wort „fotografieren“ begegnet uns im Alltag sehr häufig. Ob im Urlaub, bei Familienfeiern oder einfach nur unterwegs – überall werden Bilder gemacht. Aber was bedeutet dieses Wort genau und woher kommt es eigentlich? Wenn Sie Deutsch lernen oder einfach nur neugierig sind, sind Sie hier genau richtig. Wir tauchen tief in die Welt dieses faszinierenden Verbs ein.

Das Verb „fotografieren“ gehört zum Grundwortschatz der deutschen Sprache und ist beispielsweise Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2. Das zeigt, wie alltäglich und wichtig es ist, dieses Wort zu kennen und zu verstehen.
Die genaue Bedeutung von „fotografieren“
Ganz einfach ausgedrückt bedeutet „fotografieren“, jemanden oder etwas mit einem Fotoapparat aufzunehmen. Es ist der Prozess, bei dem man ein Gerät, eine Kamera, benutzt, um ein Bild von einer Person, einem Gegenstand, einer Landschaft oder einer Situation festzuhalten. Man drückt auf den Auslöser und erzeugt so eine Aufnahme.
Die Definition „jmdn., etw. mit dem Fotoapparat aufnehmen“ beschreibt den Kern der Handlung. Es geht darum, mittels technischer Hilfsmittel, nämlich einer Kamera, eine visuelle Repräsentation der Realität zu schaffen. Dieses Bild wird auf einem Speichermedium, früher auf Film (Zelluloid) und heute meist digital, festgehalten.
Herkunft und Geschichte des Wortes
Die Geschichte des Wortes „fotografieren“ ist eng mit der Erfindung der Fotografie selbst verbunden. Der Begriff ist eine gelehrte Wortbildung und setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen: „phos“ (φῶς), was „Licht“ bedeutet, und „-graphie“ (von gráphein, γράφειν), was „schreiben“ oder „zeichnen“ bedeutet. Wörtlich übersetzt könnte man es also als „mit Licht schreiben“ oder „mit Licht zeichnen“ verstehen.
Der Begriff tauchte erstmals in der Vossischen Zeitung am 25. Februar 1839 auf. Kurze Zeit später, am 14. März 1839, bildete der Astronom John Herschel vermutlich den Begriff aus den Bezeichnungen, die von anderen Pionieren wie William Henry Fox Talbot und Joseph Nicéphore Niépce verwendet wurden. Zuvor sprach man oft von „Sonnenbeschreibung“.
Ein älterer, aber immer noch relevanter deutscher Begriff für das Ergebnis des Fotografierens ist das „Lichtbild“. Dieser Ausdruck ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts bezeugt und unterstreicht ebenfalls die Rolle des Lichts bei der Entstehung des Bildes. Das Wort „Photographie“ (mit 'ph') war lange Zeit die vorherrschende Form, sowohl für den Prozess als auch für das Ergebnis.
Grammatik: „fotografieren“ als Verb
„Fotografieren“ ist ein regelmäßiges Verb. Das bedeutet, seine Konjugation folgt einem typischen Muster. Es gibt zwei gängige Schreibweisen: „fotografieren“ (mit 'f') und „photographieren“ (mit 'ph'). Heute ist die Schreibweise mit 'f' („fotografieren“) die weitaus häufigere und empfohlene Form. Die Form mit 'ph' („photographieren“) gilt als Nebenform, wird aber immer noch verstanden.
Schauen wir uns die Konjugation in den wichtigsten Zeitformen an:
Das Perfekt wird mit dem Hilfsverb „haben“ gebildet.
Zeitform | fotografieren (mit 'f') | photographieren (mit 'ph') |
---|---|---|
Präsens (ich) | ich fotografiere | ich photographiere |
Präsens (du) | du fotografierst | du photographierst |
Präsens (er/sie/es) | er/sie/es fotografiert | er/sie/es photographiert |
Präteritum (ich) | ich fotografierte | ich photographierte |
Partizip II | fotografiert | photographiert |
Perfekt (ich) | ich habe fotografiert | ich habe photographiert |
Beide Formen, „fotografiert“ und „photographiert“, sind das Partizip II und werden zur Bildung des Perfekts verwendet. Der Satz „Ich habe fotografiert“ ist die gebräuchliche Form, um auszudrücken, dass man in der Vergangenheit ein Bild gemacht hat.
Synonyme und verwandte Ausdrücke
Neben dem direkten Verb „fotografieren“ gibt es im Deutschen viele andere Ausdrücke und Umschreibungen, um denselben Vorgang zu beschreiben. Diese verleihen der Sprache Vielfalt und ermöglichen es, je nach Kontext den passendsten Ausdruck zu wählen.
- (ein) Foto machen: Dies ist eine sehr häufige und umgangssprachliche Alternative. „Ich mache ein Foto von dir.“
- (ein) Foto schießen: Ebenfalls umgangssprachlich, oft verwendet für schnelle, ungeplante Aufnahmen.
- (eine) Aufnahme machen: Ein etwas formellerer Ausdruck, der oft im Kontext von Film oder Ton verwendet wird, aber auch für Fotos passt.
- (einen) Schnappschuss machen: Bezeichnet eine spontane, meist ungeplante Aufnahme, oft ohne viel Vorbereitung.
- ein Bild machen (von): Eine einfache und direkte Umschreibung.
- auf den Auflöser drücken: Beschreibt die konkrete Handlung, die zum Auslösen der Kamera führt.
- (ein) Bild einfangen: Eine eher bildliche Beschreibung des Prozesses, bei dem man einen Moment oder ein Motiv visuell „einfängt“.
- (etwas) aufnehmen: Ein sehr allgemeines Verb, das in vielen Kontexten verwendet wird, aber auch das Fotografieren einschließt.
- (etwas) bildlich dokumentieren: Beschreibt den Zweck des Fotografierens, nämlich etwas in Form eines Bildes festzuhalten.
- (etwas) festhalten: Ähnlich wie „dokumentieren“, beschreibt es das Konservieren eines Moments oder Motivs.
- ablichten: Ein etwas älterer oder technischer klingender Begriff für das Fotografieren.
- in den Kasten bekommen: Eine umgangssprachliche Redewendung, die bedeutet, etwas erfolgreich zu fotografieren.
- auf Zelluloid bannen: Ein veralteter Ausdruck aus der Zeit des analogen Films, bedeutet, ein Bild auf Film festzuhalten.
Diese Vielfalt zeigt, wie zentral das Konzept des Fotografierens in unserem Alltag ist und wie viele verschiedene Facetten es sprachlich gibt.
Verwandte Wörter
Aus dem Verb „fotografieren“ leiten sich weitere wichtige Wörter ab:
- der Fotograf / die Fotografin: Die Person, die beruflich oder als Hobby fotografiert.
- fotografisch: Ein Adjektiv, das sich auf die Fotografie bezieht oder durch Fotografie erzeugt wurde (z.B. fotografisches Gedächtnis, fotografische Aufnahme).
- die Fotografie: Das Nomen, das entweder den Prozess des Fotografierens oder das Ergebnis (das Foto) bezeichnet.
- die Fotokopie: Eine mittels Fotografie hergestellte Kopie von Dokumenten oder Bildern. Dieser Begriff stammt aus der Zeit um 1900.
Beispiele für die Verwendung im Satz
Um das Verständnis zu vertiefen, schauen wir uns an, wie „fotografieren“ in realen Sätzen verwendet wird:
- „Ich wollte fotografieren, aber es fiel mir zunehmend schwerer, Objekte zu finden.“ – Dieser Satz beschreibt die Absicht, Bilder zu machen.
- „Vielleicht habe ich in den letzten 15 Jahren niemanden so oft fotografiert wie sie.“ – Hier wird das Verb im Perfekt verwendet, um eine vergangene Handlung zu beschreiben.
- „Obwohl sie beide gut aussehen, lassen sie sich nur verfremdet fotografieren.“ – Zeigt die Verwendung im Passiv oder mit Modalverb.
- „Bevor er diese Frage beantworten kann, muss er erst fotografieren.“ – Beispiel mit Modalverb, das eine Notwendigkeit ausdrückt.
Diese Beispiele stammen aus realen Textkorpora und illustrieren die praktische Anwendung des Wortes.
Häufige Fragen (FAQ)
Was bedeutet „fotografieren“ genau?
„Fotografieren“ bedeutet, mit einem Fotoapparat oder einer Kamera ein Bild von etwas oder jemandem zu machen. Es ist der Vorgang, bei dem Licht genutzt wird, um ein Motiv auf einem lichtempfindlichen Material oder Sensor festzuhalten.
Wie konjugiert man das Verb „fotografieren“?
„Fotografieren“ ist ein regelmäßiges Verb. Die wichtigsten Formen sind: ich fotografiere (Präsens), ich fotografierte (Präteritum), ich habe fotografiert (Perfekt). Das Partizip II lautet „fotografiert“.
Ist die Schreibweise „fotografieren“ oder „photographieren“ richtig?
Beide Schreibweisen werden verstanden, aber die moderne und heute gebräuchlichste und empfohlene Form ist „fotografieren“ mit 'f'. „Photographieren“ mit 'ph' gilt als ältere Nebenform.
Woher kommt das Wort „fotografieren“?
Das Wort stammt aus dem Griechischen. Es setzt sich aus „phos“ (Licht) und „-graphie“ (schreiben, zeichnen) zusammen und bedeutet wörtlich „mit Licht schreiben“. Es wurde um 1839 geprägt.
Gibt es andere Wörter, um „fotografieren“ zu sagen?
Ja, es gibt viele Synonyme und ähnliche Ausdrücke, wie zum Beispiel „ein Foto machen“, „eine Aufnahme machen“, „einen Schnappschuss machen“ oder „ein Bild machen von“. Die Wahl des Ausdrucks hängt oft vom Kontext und der gewünschten Nuance ab.
Ist „fotografieren“ ein wichtiges Wort für Deutschlerner?
Ja, absolut. „Fotografieren“ ist ein sehr gebräuchliches Verb im Alltag und gehört zum Grundwortschatz der deutschen Sprache, wie die Einordnung ins A2-Niveau zeigt. Es ist wichtig, seine Bedeutung und Verwendung zu kennen.
Zusammenfassung
Das Wort „fotografieren“ ist mehr als nur ein Verb; es beschreibt einen Prozess, der unsere Welt seit über 180 Jahren prägt. Seine Herkunft aus dem Griechischen („mit Licht schreiben“) verrät viel über die Natur der Fotografie. Ob Sie die moderne Schreibweise mit 'f' oder die ältere mit 'ph' betrachten, die Bedeutung bleibt dieselbe: das Festhalten von Momenten und Motiven mit einer Kamera.
Mit seinen regelmäßigen Konjugationsformen und einer Vielzahl von Synonymen ist „fotografieren“ ein vielseitiges und unverzichtbares Wort im deutschen Wortschatz. Wir hoffen, dieser Artikel hat Ihnen geholfen, die Bedeutung, Herkunft und Verwendung dieses spannenden Verbs vollständig zu erfassen.
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