Germany’s Next Topmodel, seit 2006 eine feste Größe im deutschen Fernsehen, ist bekannt für seine aufsehenerregenden Fotoshootings. Über die Jahre hinweg haben zahlreiche international renommierte Fotografen die Kandidatinnen vor ihre Linsen bekommen und dabei die unterschiedlichsten Szenarien und Konzepte umgesetzt. Von glamourösen Unterwasserwelten über herausfordernde Outdoor-Sets bis hin zu emotionalen Studioaufnahmen – die Anforderungen an die Nachwuchsmodels waren stets hoch. Dabei ging nicht immer alles glatt, und manchmal erlebten auch die Profis am Set unerwartete Momente.
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Ein besonders nennenswerter Zwischenfall ereignete sich während eines Shootings in Staffel 7 im Jahr 2012. Bei einem sogenannten „Mermaid Shooting“ (Meerjungfrauen-Shooting) unter schwierigen Bedingungen – es gab strenge riechende tote Fische, Wind und kühle Temperaturen – passierte dem verantwortlichen Fotografen ein kleines Malheur. Während er gerade die spätere Gewinnerin Luisa ablichtete, fiel er tatsächlich ins Wasser. Dieser Fotograf, der in dieser Staffel auch für ein Trampolin-Shooting verantwortlich war, ist kein Geringerer als Enrique Badulescu.

Die Vielfalt der GNTM-Shootings und ihre Fotografen
Die Geschichte von GNTM ist eng verknüpft mit einer beeindruckenden Liste von Gastfotografen, die jede Staffel aufs Neue für kreative und oft auch fordernde Shootings sorgten. Jeder Fotograf brachte seinen eigenen Stil und seine spezifischen Anforderungen mit, was die Shootings zu einem wichtigen Gradmesser für die Anpassungsfähigkeit und Professionalität der Models machte.
Rankin, der kritische Brite, sorgte in Staffel 4 (2009) bei einem „Rain Shooting“ in Los Angeles für kalte Duschen und deutliche Worte. Seine direkten Urteile sind vielen Zuschauern in Erinnerung geblieben. Ebenfalls in Staffel 4 war Russel James für das „American Beauty Shooting“ zuständig, dessen zeitlose Ästhetik auf dem bekannten Film basierte.
Kristian Schuller ist ein wiederkehrender Gast und bekannt für seine oft märchenhaften oder theatralischen Inszenierungen. In Staffel 5 (2010) fielen seine Arbeiten in Kapstadt auf, die er später sogar in einem Bildband mit dem Titel „90 Days – One Dream“ festhielt. Auch das markante „Bald Shooting“ (Glatzenshooting), bei dem der Fokus einzig auf Gesichtsausdruck und Emotion lag, wurde in Staffel 10 (2015) von ihm inszeniert. Schuller war auch für das Clown-Shooting in einer späteren Staffel verantwortlich, bei dem Models wie Lisa unter schwierigen Makeup-Bedingungen Emotionen zeigen mussten.
Weitere bemerkenswerte Fotografen, die bei GNTM zu Gast waren, sind unter anderem:
- Nihat Odabasi (verantwortlich für das erste Glatzenshooting in Staffel 2, 2007)
- Michel Comtes (leitete das herausfordernde „Seaweed Shooting“ in Staffel 5, 2010)
- Tomas Muscionico (arbeitete mit dem Cirque du Soleil in Staffel 6, 2011 zusammen)
- Robert Erdmann (fotografierte das „Beauty and the Beast Shooting“ mit „Zombie Boy“ Rick Genest in Staffel 8, 2013)
- Christian Anwander (realisierte ein „Pool Shooting“ in Staffel 9, 2014, das eigentlich als Test gedacht war, aber ikonische Bilder hervorbrachte)
- Mario Schmolka (inszenierte das „Roaring Twenties Shooting“ in Staffel 11, 2016, bei dem die Models selbst für die Komposition mitverantwortlich waren)
- Peter Taras (spezialisiert auf das anspruchsvolle „Underwater Shooting“ in Staffel 12, 2017)
- Yu Tsai (fotografierte das „Nude Male Model Shooting“ in Staffel 13, 2018 und war bekannt für seinen rüden Umgangston bei Sedcard-Shootings in einer späteren Staffel)
- Brian Bowen Smith (setzte das wichtige „amfAR Shooting“ in Staffel 15, 2020 um, dessen Ergebnisse für einen Kalender verkauft wurden)
Diese Liste zeigt die Bandbreite der künstlerischen Talente, die bei GNTM zum Einsatz kamen, und wie vielfältig die Anforderungen an die Models waren. Jedes Shooting war eine neue Prüfung und verlangte den Kandidatinnen unterschiedliche Fähigkeiten ab, sei es Ausdrucksstärke, Körperbeherrschung oder die Fähigkeit, unter extremen Bedingungen zu performen.
Herausforderungen hinter der Kamera
Die Shootings bei GNTM sind oft mehr als nur das Posieren vor der Kamera. Sie sind physisch und psychisch fordernd. Das „Rain Shooting“ mit Rankin zeigte, wie Models trotz Kälte und knapper Kleidung professionell bleiben mussten. Das „Seaweed Shooting“ verlangte den Mädchen ab, mit streng riechenden Algen und kühlen Temperaturen zurechtzukommen. Unterwasser-Shootings, wie das von Peter Taras, gelten als besonders anspruchsvoll, da sie spezielle Atem- und Posing-Techniken erfordern.

Auch die Studio-Shootings hatten ihre Tücken. Beim Glatzenshooting lag der gesamte Fokus auf dem Gesicht, was maximale Ausdrucksstärke verlangte. Andere Konzepte, wie das „Cirque du Soleil Shooting“ oder das Trampolin-Shooting, verlangten akrobatische Fähigkeiten und Körperkontrolle. Die Models mussten lernen, sich schnell an neue Situationen anzupassen und die Vision des Fotografen umzusetzen.
Ein weiterer Aspekt, der die Arbeit der Fotografen beeinflusste, war der Unterhaltungsfaktor der Show. Mit zunehmenden Staffeln rückte dieser stärker in den Vordergrund, was sich auch auf die Inszenierung der Shootings auswirkte. Manchmal ging es weniger um das reine Modeln als vielmehr darum, Emotionen und Reaktionen der Kandidatinnen für das Fernsehen einzufangen.
Die Erfahrungen der Models mit den Fotografen waren ebenfalls sehr unterschiedlich. Während einige Fotografen, wie Kristian Schuller, für ihre inspirierende Art bekannt waren, gab es auch solche, deren Umgangston als rüde empfunden wurde, wie im Fall von Yu Tsai bei einem Sedcard-Shooting, das von Jule-Malin als einschüchternd beschrieben wurde. Solche Interaktionen prägten nicht nur das Ergebnis des Shootings, sondern auch das Selbstverständnis und die Leistung der Models.
Vergleich ausgewählter GNTM-Shootings und Fotografen
Um die Vielfalt und die spezifischen Anforderungen der GNTM-Shootings besser zu veranschaulichen, werfen wir einen Blick auf einige Beispiele aus der bereitgestellten Information:
| Staffel | Jahr | Shooting-Konzept | Fotograf | Besonderheiten / Herausforderungen |
|---|---|---|---|---|
| 2 | 2007 | Bald Shooting | Nihat Odabasi | Erstes Glatzenshooting, Fokus auf Gesichtsausdruck |
| 4 | 2009 | Rain Shooting | Rankin | Outdoor in LA, kalter Regen, knappe Outfits, kritische Bewertung |
| 4 | 2009 | American Beauty Shooting | Russel James | Konzept basierend auf dem Film, zeitlose Ästhetik |
| 5 | 2010 | Shooting in Cape Town | Kristian Schuller | Outdoor-Shooting, Zusammenarbeit mit Peggy Schuller, im Bildband festgehalten |
| 5 | 2010 | Seaweed Shooting | Michel Comtes | Stark riechende Algen, Wind, kühle Temperaturen |
| 7 | 2012 | Mermaid Shooting | Enrique Badulescu | Tote Fische, Wind, kühle Temperaturen, Fotograf fiel ins Wasser |
| 9 | 2014 | Pool Shooting | Christian Anwander | Unter Wasser, ursprünglich als Test gedacht, ikonische Bilder |
| 10 | 2015 | Bald Shooting | Kristian Schuller | Fokus auf Gesicht und Ausdruck, nur Gesichter im Vordergrund |
| 12 | 2017 | Underwater Shooting | Peter Taras | Sehr anspruchsvoll, erfordert spezielle Techniken |
| 13 | 2018 | Nude Male Model Shooting | Yu Tsai | Posing mit nackten männlichen Models, sorgte anfangs für Verlegenheit |
| 15 | 2020 | amfAR Shooting | Brian Bowen Smith | Für einen Spendenkalender, jedes Bild repräsentiert einen Monat |
Diese Tabelle zeigt eindrucksvoll, wie breit das Spektrum der GNTM-Shootings ist und welche unterschiedlichen Fähigkeiten von den Models und auch den Fotografen gefordert wurden. Von kreativen Konzepten über physische Herausforderungen bis hin zu sozialen oder emotionalen Aspekten – die Shootings sind das Herzstück der Sendung.
Die Realität hinter den Kulissen
Die Informationen aus den Berichten über Kandidatinnen wie Lisa und Jule-Malin geben Einblicke in die oft verborgene Realität der GNTM-Produktion. Jule-Malin beschreibt den Perspektivwechsel vom Fan zur Teilnehmerin als Eintauchen ins „kalte Wasser“ mit 24/7-Überwachung, wenig Schlaf und Essen, besonders in den ersten Tagen. Sie spricht davon, dass den Kandidatinnen oft ein „Stempel“ aufgedrückt wird (die Zicke, die Heulsuse) und dass schöne Momente, wie das Kochen mit einer Sushi-Köchin, nicht gezeigt werden.
Das berühmte Umstyling wird als extrem lang (bis zu 15 Stunden), kalt und emotional aufwühlend geschildert. Jule-Malin gibt zu, dass ihre Tränen beim Umstyling eher aus Anspannung und Überforderung resultierten als aus Unzufriedenheit mit dem Make-up, und dass die Produktion gezielt auf Emotionen aus war. Sie fühlte sich von Kameras verfolgt, selbst auf der Toilette, wenn sie versuchte, sich zu beruhigen. Dies verdeutlicht den Fokus der Sendung auf Unterhaltung und das Herausarbeiten dramatischer Momente.

Auch die Interaktion mit Fotografen konnte herausfordernd sein. Jule-Malin empfand das Verhalten von Yu Tsai bei ihrem Sedcard-Shooting als rüde und nicht konstruktiv. Sie hatte das Gefühl, dass er „gegen“ sie arbeitete, anstatt mit ihr zusammenzuarbeiten. Diese Erfahrung trug zu ihrer Einschätzung bei, dass es für sie in der Show vorbei sein würde.
Die Geschichte von Lisa, die sich als trans Frau outete, beleuchtet einen anderen Aspekt: die Rolle von GNTM als Plattform für Sichtbarkeit und als „Role Model“. Ihr Weg in der Show, ihre Schwierigkeiten bei bestimmten Shootings (z.B. dem Clown-Shooting mit Kristian Schuller, wo Gesichtsausdruck trotz Glas-Skin-Make-up gefragt war, oder dem Action-Shooting und Zirkus-Walk, wo sie als zu „menschlich“ oder nicht spaßig genug empfunden wurde), zeigen, dass auch persönliche Geschichten und Identitäten im Kontext der Model-Herausforderungen beleuchtet werden.
All diese Einblicke – vom Fotografen, der ins Wasser fällt, über herausfordernde Shooting-Bedingungen bis hin zu den Erfahrungen der Models mit Produktion und Fotografen – zeigen, dass die Welt von GNTM weit mehr ist als nur Glamour und schöne Bilder. Es ist eine Welt voller Herausforderungen, Emotionen und unvorhergesehener Momente, die sowohl die Models als auch die Profis hinter der Kamera betreffen können.
Häufig gestellte Fragen
Welcher Fotograf ist bei GNTM ins Wasser gefallen?
Bei Germany's Next Topmodel fiel der Fotograf Enrique Badulescu während des „Mermaid Shootings“ in Staffel 7 (2012), als er Luisa fotografierte, ins Wasser.
Welche bekannten Fotografen waren bei GNTM zu Gast?
Viele international renommierte Fotografen waren bei GNTM zu Gast, darunter Rankin, Kristian Schuller, Russel James, Brian Bowen Smith, Nihat Odabasi, Michel Comtes, Tomas Muscionico, Robert Erdmann, Christian Anwander, Mario Schmolka, Peter Taras und Yu Tsai.

Was war das herausforderndste Shooting bei GNTM?
Die GNTM-Shootings sind vielfältig und viele waren sehr herausfordernd. Beispiele sind das „Rain Shooting“ (Kälte), das „Seaweed Shooting“ (Geruch, Kälte, Wind), das „Underwater Shooting“ (spezielle Technik) oder Shootings, die extreme Emotionen oder Körperbeherrschung erforderten, wie das Glatzenshooting oder das Trampolin-Shooting. Auch die Umstyling-Shootings waren oft emotional sehr belastend für die Models.
Wie authentisch werden die Kandidatinnen bei GNTM dargestellt?
Laut Aussagen ehemaliger Kandidatinnen, wie Jule-Malin, wird ein Teil der Persönlichkeit gezeigt, aber oft wird den Mädchen ein „Stempel“ aufgedrückt (z.B. „die Zicke“), um für Unterhaltung zu sorgen. Viele schöne oder neutrale Momente werden nicht gezeigt, während emotionale Reaktionen, auch wenn sie aus Anspannung resultieren, gezielt eingefangen und verwendet werden.
Was passiert beim Umstyling bei GNTM?
Das Umstyling ist oft ein sehr langer und emotionaler Prozess, der viele Stunden dauern kann. Die Kandidatinnen werden oft mit drastischen Veränderungen konfrontiert. Es wird viel Wert darauf gelegt, die Reaktionen der Models mit der Kamera einzufangen, da dies als wichtiger Unterhaltungsfaktor gilt. Es kann zu starken Emotionen wie Anspannung, Überforderung und Tränen kommen.
Gab es trans Models bei GNTM?
Ja, es gab trans Models bei GNTM. Lisa sprach in einer der jüngeren Staffeln offen über ihre Identität als trans Frau und ihre Erfahrungen. Sie wurde von Heidi Klum als „Role Model“ bezeichnet.
Die Welt der GNTM-Shootings bleibt spannend und unvorhersehbar, sowohl für die Models als auch für die Fotografen, wie der unfreiwillige Tauchgang von Enrique Badulescu eindrücklich zeigt.
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