Welcher Synology NAS ist der beste?

Synology Kameras BC500/TC500: Ein Praxis-Test

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Als langjähriger Nutzer von Synology Network Attached Storage (NAS)-Geräten, sowohl privat als auch für Kunden, schätze ich diese Systeme nicht nur zur Datensicherung, sondern auch als zuverlässige Überwachungslösung mittels des vorinstallierten Surveillance Station Plugins. Kürzlich kündigte Synology zwei neue Kameramodelle an, die speziell für die nahtlose Zusammenarbeit mit Surveillance Station konzipiert wurden: die TC500 (Turret) und die BC500 (Bullet). Angesichts der Tatsache, dass diese Kameras keine zusätzliche Lizenz für Surveillance Station benötigen und im Vergleich zu den bisher verwendeten Standardkameras mehr Funktionalität versprechen, war es höchste Zeit, ein Paar zum Testen zu bestellen.

Taugen Synology-Kameras etwas?
Meiner Meinung nach sind diese Kameras gut verarbeitet, einfach einzurichten und bieten dank der eingebauten KI eine gute Bildqualität und eine hervorragende Objekterkennung .

Ich habe eine TC500 Turret-Kamera und eine BC500 Bullet-Kamera erworben. Funktionell scheinen beide Kameras sehr ähnlich zu sein und weisen auf der Synology-Website vergleichbare Spezifikationen auf. Ich gehe davon aus, dass die interne Hardware trotz der unterschiedlichen Formfaktoren identisch ist. Daher gelten meine Eindrücke und Testergebnisse in diesem Artikel grundsätzlich für beide Modelle, auch wenn ich möglicherweise spezifische Tests oder Screenshots von einer der beiden Kameras verwende.

Erster Eindruck und Hardware

Die Stromversorgung der Kameras kann entweder über Power over Ethernet (PoE) oder ein optionales 12-Volt-Netzteil erfolgen. Der Lieferumfang ist überschaubar: Neben der Kamera selbst findet sich eine kleine Installationsanleitung, ein Satz Schrauben und eine praktische Abdeckkappe für den RJ45-Anschluss, um diesen vor Feuchtigkeit zu schützen. Unter der Kamera befindet sich eine abgedichtete Abdeckung, die Zugang zu einem Reset-Schalter und einem Steckplatz für eine optionale microSD-Karte bietet. Dieser Steckplatz ist ein Hinweis auf die fortschrittlicheren Funktionen der Kamera, wie wir später sehen werden.

Nahtlose Einrichtung und Integration

Während Synology ein Kameratool zur Erkennung von Kameras im Netzwerk anbietet, ist dies bei diesen neuen Modellen im Gegensatz zu älteren IP-Kameras kaum noch erforderlich. Sobald Sie die Kameras an Ihr Netzwerk anschließen und Surveillance Station auf Ihrem Synology NAS öffnen, werden Sie sofort aufgefordert, die neue Kamera einzurichten und ein Passwort festzulegen – alles direkt innerhalb von Surveillance Station. Diese einfache Konfiguration ist ein sehr willkommenes Feature, insbesondere für Installateure, die mehrere Kameras in verschiedenen Umgebungen einrichten müssen. Ein weiterer entscheidender Vorteil, der die anfänglichen Kosten relativiert, ist die Tatsache, dass jede Synology-Kamera mit einer integrierten Surveillance Station Lizenz geliefert wird. Sie müssen also keine zusätzlichen Lizenzen erwerben, was bei vielen anderen Kameramarken der Fall ist und schnell ins Geld gehen kann.

Die lokale Kameraschnittstelle und ONVIF/RTSP

Synology macht deutlich, dass diese Kameras primär für die Nutzung mit ihrer Surveillance Station Plattform konzipiert sind, um Zugriff auf alle erweiterten Funktionen zu erhalten. Dennoch verfügen die Kameras über eine grundlegende lokale Benutzeroberfläche. Diese ermöglicht den Zugriff auf Basiseinstellungen und erlaubt die Wahl zwischen der Integration mit Surveillance Station oder der Nutzung des ONVIF-Protokolls. Letzteres erlaubt die Verwendung der Kamera mit anderen NVRs (Netzwerk-Videorekordern), allerdings verlieren Sie dabei den Zugriff auf die integrierten KI-Funktionen der Kamera. Der Kauf einer Synology-Kamera, um sie ausschließlich mit einem anderen NVR zu nutzen, wäre daher nicht die ideale Wahl, da es preisgünstigere Optionen gibt, die besser für generische NVRs geeignet sind. Es ist jedoch gut zu wissen, dass diese Option besteht, falls Sie sich in Zukunft von der Surveillance Station Software lösen möchten.

Eine weitere Möglichkeit, Video-Streams von der Kamera abzurufen, ist das weit verbreitete RTSP-Protokoll. Synology veröffentlicht auf ihrer Website das Format für den Stream wie folgt:

rtsp://[IP-Adresse]/[Nummer des Streams]

Zum Beispiel: rtsp://192.168.0.50/1 für Stream 1.

Ich habe jedoch festgestellt, dass zur Nutzung des Streams von der BC500 oder TC500 mit Software wie Home Assistant oder Frigate Benutzername und Passwort im URL-Pfad übergeben werden müssen. Nach einigen Tests mit VLC, Home Assistant und Frigate habe ich das undokumentierte, aber korrekte Format der RTSP-URL mit Benutzername und Passwort gefunden. Es sieht wie folgt aus:

rtsp://[Benutzer]:[Passwort]@[IP-Adresse]:[RTSP-Port]/[Stream-Nummer]

In meinem Beispiel, wenn der Benutzername bobbobjones wäre, sähe der Pfad so aus:

rtsp://bobbobjones:[email protected]:554/1

Zwei Dinge sind hierbei zu beachten: Der RTSP-Port 554, den ich übergeben habe. 554 ist der Standard-Port, den Sie in den allgemeinen Einstellungen unter Verbindung in den Surveillance Station Einstellungen für die Kamera überprüfen können. Die andere Einstellung ist die Stream-Nummer, die, basierend auf den Live-Ansichts- und mobilen Ansichts-Einstellungen in Surveillance Station, entweder 1 oder 2 sein dürfte.

Erweiterte Funktionen in Surveillance Station

Einmal mit Surveillance Station verbunden, offenbaren die Einstellungen für die TC500 oder BC500 eine Fülle von Optionen, die über die Möglichkeiten generischer Kameras hinausgehen. Neben detaillierten Statistiken zur Kamera und Netzwerkoptionen finden Sie eine neue Option namens „Edge Recording“. Mit Edge Recording können Sie eine SD-Karte in die Kamera einlegen, die die Aufzeichnung übernehmen kann, falls das NAS für einen kurzen Zeitraum ausfällt. Dies gewährleistet eine lückenlose Aufzeichnungshistorie in Surveillance Station, sobald das NAS wieder verfügbar ist. Idealerweise sollten Sie Ihren PoE-Netzwerk-Switch, der die Kameras mit Strom versorgt, ebenfalls an eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) anschließen, um Ihre Aufzeichnungen auch vor Stromausfällen zu schützen.

Die wohl bedeutendste Neuerung in der Surveillance Station Oberfläche sind die umfangreichen Einstellungen zur Ereigniserkennung, bei denen Sie die Erkennung von Personen, Fahrzeugen, Eindringen usw. anpassen können. Dies ist ein großes Verkaufsargument von Synology für diese Kameras und nutzt die integrierten KI-Funktionen. Das bedeutet, dass diese normalerweise prozessorintensiven Aufgaben direkt auf der Kamera ausgeführt werden und nicht auf Ihrem NAS, was die Last auf dem NAS erheblich reduziert.

Eine weitere Option, die viele ansprechen wird (insbesondere IT-Experten, die planen, diese Kameras in Unternehmen einzusetzen), ist die Tatsache, dass Firmware-Upgrades zentralisiert und direkt aus Surveillance Station heraus durchgeführt werden. Sie müssen sich also nicht mehr einzeln auf verschiedene Kameras aufschalten, um sicherzustellen, dass die Firmware aktuell ist. Dies spart bei der Wartung größerer Installationen enorm Zeit.

Performance und Bildqualität

Meiner Meinung nach sind diese Kameras gut verarbeitet, einfach einzurichten und liefern eine gute Bildqualität. Die Objekterkennung dank der integrierten KI ist exzellent. Mein einziger Kritikpunkt ist die schwache IR-Ausleuchtung bei Nacht. Eine Außenkamera, die ich installiert habe, ersetzte eine 20 Jahre alte Foscam-Kamera. Das Bild der Synology-Kamera war bei Nacht merklich dunkler als das der Foscam. So sehr, dass ich erwäge, einen externen IR-Strahler in diesem Bereich zu installieren.

Kosten und Zielgruppe

Der Preis der von mir gekauften Kameras lag im mittleren 400 AU$-Bereich, was für eine Mid-Range-Kamera als eher teuer erscheinen mag. Es gibt jedoch einige Faktoren, die diese Kosten relativieren. Synology-Kameralizenzen kosten in meiner Region typischerweise 80 bis 90 AU$. Dieser Betrag wird gespart, wenn man die Kamera mit einer günstigeren Marke vergleicht, die eine separate Lizenz erfordert. Zudem entlastet die KI-Objekterkennung auf der Kamera das NAS erheblich im Vergleich zu Kameras, die das NAS für diese Verarbeitung nutzen. Schließlich glaube ich, dass der Zielmarkt für diese Kameras professionelle Installateure sind, die kleine Unternehmen, Schulen und möglicherweise öffentliche Einrichtungen betreuen. In Verbindung mit einem Synology NAS wäre ein Installateur gut beraten, diese NDAA- und TAA-Konformität Kameras gegenüber günstigeren chinesischen Marken wie Hikvision oder Dahua zu bevorzugen, die in mehreren staatlichen Einrichtungen verboten sind. Der zusätzliche Bonus ist die enge Integration mit Surveillance Station, die Installation und Verwaltung deutlich beschleunigt und somit bei professionellen Installationen eine enorme Zeitersparnis bedeutet.

Vergleich der wichtigsten Funktionen

Hier ist ein kurzer Vergleich der Synology Kameras mit typischen generischen IP-Kameras, basierend auf den im Text genannten Merkmalen:

FunktionSynology BC500/TC500Typische generische Kamera
Surveillance Station LizenzInkludiertOft separat zu erwerben
KI-Objekterkennung (Personen, Fahrzeuge etc.)Auf der Kamera (entlastet NAS)Oft auf dem NAS (belastet NAS) oder nicht vorhanden
Edge Recording (Aufnahme auf SD-Karte bei NAS-Ausfall)JaSelten oder nicht integriert in NVR-Software
Zentrale Firmware-Updates via NVR/NAS-SoftwareJa (via Surveillance Station)Oft manuelle Updates pro Kamera
Einfache EinrichtungSehr einfach (via Surveillance Station)Oft komplexer, separates Tool nötig
NDAA/TAA KonformitätJaOft nicht gegeben (bei bestimmten Herstellern)

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Lohnt sich der höhere Preis der Synology Kameras im Vergleich zu anderen Marken?

Der Preis ist höher, aber Sie sparen die Kosten für eine Surveillance Station Lizenz (ca. 80-90 AU$), profitieren von der leistungsfähigen KI auf der Kamera, die Ihr NAS entlastet, und erhalten Kameras, die speziell für die nahtlose Integration entwickelt wurden. Für professionelle Installationen in sensiblen Umgebungen ist zudem die NDAA- und TAA-Konformität ein entscheidender Faktor.

Benötige ich eine zusätzliche Lizenz für Surveillance Station, wenn ich diese Kameras verwende?

Nein, jede Synology BC500 oder TC500 Kamera wird mit einer integrierten Surveillance Station Lizenz geliefert. Sie müssen keine separate Lizenz erwerben.

Kann ich die Kameras auch ohne Synology Surveillance Station verwenden?

Ja, die Kameras verfügen über eine grundlegende lokale Benutzeroberfläche und unterstützen das ONVIF-Protokoll sowie RTSP. Beachten Sie jedoch, dass Sie bei der Nutzung mit anderen Systemen die integrierten KI-Funktionen verlieren.

Wie ist die Leistung bei Nacht?

Die integrierte IR-Ausleuchtung wurde im Test als eher schwach empfunden. Es könnte notwendig sein, für bestimmte Bereiche einen externen IR-Strahler hinzuzufügen, um eine optimale Ausleuchtung zu gewährleisten.

Was bedeutet Edge Recording?

Edge Recording ermöglicht es der Kamera, Aufzeichnungen auf einer eingelegten microSD-Karte fortzusetzen, falls die Verbindung zum Synology NAS (aufgrund von Netzwerk- oder NAS-Problemen) unterbrochen wird. Dies hilft, eine lückenlose Aufzeichnungshistorie sicherzustellen.

Welche KI-Funktionen bieten die Kameras?

Die Kameras verfügen über integrierte KI zur Erkennung von Personen, Fahrzeugen und Eindringen. Diese Verarbeitung findet auf der Kamera statt und entlastet somit die CPU Ihres Synology NAS.

Sind die Kameras einfach einzurichten?

Ja, die Einrichtung ist sehr einfach und erfolgt nahtlos direkt innerhalb der Synology Surveillance Station Oberfläche, ohne dass separate Tools erforderlich sind.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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