Was ist Mittelformat bei Kameras?

Mittelformat in der Fotografie: Ein Überblick

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In der Welt der Fotografie gibt es verschiedene Formate, die sich in Größe, Handhabung und den resultierenden Bildern unterscheiden. Während Kleinbild- oder Vollformatkameras heute weit verbreitet sind, nimmt das Mittelformat seit jeher eine besondere Stellung ein. Es ist ein Format, das für seine außergewöhnliche Bildqualität und seinen einzigartigen Look geschätzt wird. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, welche Formate gibt es und für wen lohnt sich der Einsatz einer Mittelformatkamera?

Was genau ist Mittelformat?

Mittelformat bezeichnet in der Fotografie ein Film- oder Sensorformat, das größer ist als das Kleinbildformat (35mm Film bzw. Vollformat-Sensor mit 36x24mm), aber kleiner als das Großformat. Historisch bezog sich der Begriff hauptsächlich auf Kameras, die Rollfilm des Typs 120 oder 220 verwendeten. Diese Filme sind breiter als der 35mm-Film und ermöglichen dadurch größere Negative oder Positive, was zu einer höheren Bildqualität führt.

Welches Format hat Mittelformat?
In digitalen Rückteilen werden überwiegend Mittelformat-Sensoren der Größen 43,8 × 32,9 mm und 53,7 × 40,4 mm gefertigt.

Mit dem Aufkommen der Digitalfotografie hat sich die Definition erweitert. Heute spricht man auch bei Digitalkameras oder digitalen Rückteilen von Mittelformat, wenn der Bildsensor deutlich größer ist als ein Vollformatsensor. Diese digitalen Sensoren ahmen oft die Größe der klassischen Mittelformatfilme nach oder liegen in einem ähnlichen Bereich, um die Vorteile des größeren Formats in der digitalen Welt zu nutzen.

Die genauen Maße des Mittelformats sind nicht so standardisiert wie beim Kleinbild. Es gibt eine Reihe von Formaten, die unter den Oberbegriff Mittelformat fallen, sowohl bei Film als auch digital. Diese Vielfalt ist historisch bedingt und bietet Fotografen unterschiedliche Bildseitenverhältnisse und Anzahl von Aufnahmen pro Film.

Filmformate im Mittelformat

Die Grundlage des klassischen Mittelformats ist der Rollfilm. Die gebräuchlichsten Typen sind der 120er-Rollfilm und der doppelt so lange 220er-Rollfilm. Sie unterscheiden sich in der Länge und damit in der Anzahl der möglichen Aufnahmen, nutzen aber dieselbe Filmbreite.

Aus diesen Rollfilmen lassen sich verschiedene Aufnahmeformate belichten. Die Größe des Bildes hängt dabei vom Kameramodell ab. Hier eine Übersicht der gängigsten Formate:

  • 6 cm × 4,5 cm (oder 645): Dies ist das kleinste Mittelformat. Es ermöglicht kompaktere und leichtere Kameras und bietet die meisten Aufnahmen pro Filmrolle (typischerweise 15-16 auf 120er Film).
  • 6 cm × 6 cm: Das wohl bekannteste und ikonischste Mittelformat, insbesondere durch Kameras wie die Hasselblad oder Rolleiflex populär geworden. Es liefert quadratische Bilder (typischerweise 12 auf 120er Film). Dieses Format wird oft von Porträtfotografen geschätzt.
  • 6 cm × 7 cm: Oft als "ideales Format für Vergrößerungen" bezeichnet, da das Seitenverhältnis gut zu gängigen Papierformaten passt. Kameras wie die Pentax 6x7 nutzen dieses Format (typischerweise 10 auf 120er Film).
  • 6 cm × 8 cm: Ein selteneres Format, das beispielsweise von der Fuji GX680 verwendet wurde (typischerweise 9 auf 120er Film).
  • 6 cm × 9 cm: Früher Standard bei Box- und Faltkameras, heute seltener im professionellen Einsatz, findet sich aber noch bei Rollfilmrückteilen für Fachkameras (typischerweise 8 auf 120er Film).
  • Panoramaformate (z.B. 6 cm × 12 cm, 6 cm × 17 cm): Spezialformate für Panoramakameras, die extrem breite Bilder ermöglichen.

Neben den Rollfilmen vom Typ 120/220 gab es auch den kleineren 127er-Rollfilm. Obwohl Formate wie 4 cm × 6,5 cm darauf belichtet werden konnten und als Mittelformat galten, wurde dieser Film häufiger mit kleineren Formaten belichtet und Kameras dafür werden seit den 1970er Jahren kaum noch gebaut.

Auch viele Sofortbildfilme zählen zum Mittelformat. Sie wurden und werden oft in speziellen Rückteilen an professionellen Kameras oder in eigenen Sofortbildkameras verwendet, um sofortige Ergebnisse zur Kontrolle zu erhalten.

Digitale Mittelformatfotografie

Die Digitalisierung hat das Mittelformat stark verändert. Während früher der größere Film die höhere Qualität lieferte, sind es heute die großen Bildsensoren. Digitale Mittelformatkameras oder digitale Rückteile verfügen über Sensoren, die deutlich größer sind als die 36x24mm eines Vollformatsensors.

Gängige Sensorgrößen im digitalen Mittelformat sind beispielsweise 43,8 × 32,9 mm und 53,7 × 40,4 mm. Diese Sensoren ermöglichen sehr hohe Auflösungen. Aktuelle Modelle von Herstellern wie Fujifilm, Hasselblad oder Phase One bieten 50, 100 oder sogar 150 Megapixel. Die einzelnen Pixel auf diesen großen Sensoren sind oft größer als bei kleineren Formaten (typischerweise zwischen 4 und 5 μm), was sich positiv auf das Rauschverhalten und den Dynamikumfang auswirken kann.

Digitale Rückteile waren ein wichtiger Schritt in der Entwicklung, da sie es ermöglichten, bestehende Mittelformatkameras (oft modulare SLR- oder Fachkameras) zu digitalisieren. Hersteller wie Phase One oder Hasselblad waren hier Pioniere. Heute gibt es vermehrt auch integrierte digitale Mittelformatkameras, die kompakter sind und oft modernen Digitalkameras im Kleinbildformat ähneln, wie z.B. die Fujifilm GFX-Serie oder die Hasselblad X-Systeme.

Die Vorteile der digitalen Mittelformatfotografie liegen auf der Hand: sofortige Bildkontrolle, kein Entwickeln oder Scannen von Filmen, was die Arbeitsabläufe beschleunigt und die laufenden Kosten senkt.

Kameratypen im Mittelformat

Das Mittelformat wurde über die Jahrzehnte in einer Vielzahl von Kameratypen umgesetzt, von einfachen Kameras für Amateure bis hin zu hochkomplexen Systemen für Profis.

Wie groß ist das Mittelformat?
Mittelformat steht für: ein Aufnahmeformat in der Fotografie mit klassischen Formaten zwischen 4,5 cm × 6 cm und 6 cm × 9 cm, siehe Aufnahmeformat. ein fotografisches System, das in der Regel Rollfilme und spezielle Mittelformatkameras einsetzt.
  • Boxkameras: Einfache, meist kastenförmige Kameras für Rollfilm. Sie waren bis etwa 1960 sehr populär und trugen maßgeblich zur Verbreitung des Mittelformats bei. Ihre Bauweise war simpel, was sie robust, aber auch recht groß machte.
  • Faltbare Laufbodenkameras (Balgenkameras): Diese Kameras sind zusammenklappbar, was sie trotz des großen Filmformats relativ transportabel macht. Es gab sie in verschiedenen Qualitätsstufen, von einfachen Modellen bis hin zu professionellen Pressekameras.
  • Messsucherkameras: Kameras mit einem separaten Sucher, der zur Entfernungseinstellung mit dem Objektiv gekoppelt ist. Sie sind oft kompakter als SLRs und zeichnen sich durch einen leisen Auslöser aus. Ein modernes Beispiel ist die Fuji GF670.
  • Einäugige Spiegelreflexkameras (SLR): Der am weitesten verbreitete Typ bei professionellen Mittelformatkameras. Sie verfügen über einen Spiegel, der das Bild durch das Aufnahmeobjektiv in den Sucher (Lichtschacht oder Prismensucher) projiziert. Viele SLRs im Mittelformat sind modular aufgebaut, d.h., Objektiv, Sucher und Filmmagazin sind austauschbar. Die Hasselblad 1600F von 1948 war hier wegweisend. Moderne digitale Mittelformatkameras sind oft als SLRs oder spiegellose Kameras mit elektronischem Sucher konzipiert.
  • Zweiäugige Spiegelreflexkameras (TLR): Ein klassischer Mittelformat-Kameratyp, bei dem es zwei Objektive gibt: eines für die Aufnahme und eines für den Sucher (oft mit Lichtschacht). Das Sucherbild ist seitenverkehrt. Die legendäre Rolleiflex ist das bekannteste Beispiel für eine TLR. Heute haben sie eine geringere Bedeutung, werden aber von Liebhabern geschätzt.
  • Fachkameras: Hochflexible Kameras, bei denen Film- oder Digitalrückteile im Mittelformat verwendet werden können. Sie bieten umfangreiche Verstellmöglichkeiten (Shift, Tilt) zur Korrektur der Perspektive und Schärfenverlagerung.
  • Spezialkameras: Dazu zählen Panoramakameras, die extrem breite Bilder auf Mittelformatfilm belichten.

Eigenschaften und Besonderheiten des Mittelformats

Die Verwendung von Mittelformatkameras bringt spezifische Eigenschaften mit sich, die sie von Kleinbild- oder Digitalkameras mit kleineren Sensoren unterscheiden.

Größe und Gewicht

Traditionell sind Mittelformatsysteme deutlich größer und schwerer als Kleinbildsysteme. Ein komplettes System mit mehreren Objektiven und Zubehör kann schnell 10 bis 12 Kilogramm wiegen, was den Transport aufwendiger macht und oft ein Fahrzeug erfordert. Auch einzelne Kameras sind meist größer als ihre Kleinbild-Pendants, obwohl moderne spiegellose Mittelformatkameras kompakter werden.

Kosten

Mittelformatkameras und -objektive sind in der Regel erheblich teurer als vergleichbare Kleinbildausrüstung. Dies liegt zum einen an geringeren Stückzahlen, zum anderen am höheren technischen Aufwand, insbesondere bei Objektiven, die einen größeren Bildkreis in hoher Qualität ausleuchten müssen. Auch die laufenden Kosten für Film sind höher, da weniger Aufnahmen pro Rolle möglich sind. Digitale Mittelformatrückteile oder Kameras waren und sind oft eine erhebliche Investition, die sich primär für professionelle Anwender rechnet.

Schärfentiefe

Mittelformatobjektive haben für den gleichen Bildwinkel eine längere Brennweite als Kleinbildobjektive. Ein Normalobjektiv für 6x6 hat typischerweise 80mm, während es bei Kleinbild 50mm sind. Dies führt bei gleicher Blende zu einer geringeren Schärfentiefe. Dieser Effekt kann kreativ genutzt werden, um Motive stark vom Hintergrund abzuheben (schönes Bokeh), erfordert aber auch präziseres Fokussieren. Für eine größere Schärfentiefe muss stärker abgeblendet werden, was längere Belichtungszeiten nach sich zieht.

Sucher

Besonders bei Spiegelreflexkameras ist der Sucher ein wichtiges Merkmal. Viele Mittelformat-SLRs verwenden einen Lichtschachtsucher, der ein großes, helles und detailreiches Bild zeigt, allerdings seitenverkehrt. Dies erfordert Übung, wird aber von manchen Fotografen für die Bildkomposition geschätzt. Prismensucher liefern ein aufrechtes, seitenrichtiges Bild, sind aber oft dunkler und machen die Kamera kopflastiger. Das große Sucherbild ermöglicht eine sehr gute Beurteilung von Schärfe und Bildaufbau.

Bildqualität

Die höhere Bildqualität ist der Hauptgrund für den Einsatz von Mittelformat. Obwohl Mittelformatobjektive pro Millimeter gemessen oft nicht die gleiche Auflösung wie die besten Kleinbildobjektive erreichen, führt die deutlich größere Film- oder Sensorfläche zu einer insgesamt höheren Detailwiedergabe. Ein 6x6 Negativ hat etwa die 3-4-fache Fläche eines Kleinbildnegativs. Dies ermöglicht größere Vergrößerungen ohne sichtbaren Qualitätsverlust oder deutlich feinere Details bei gleicher Vergrößerung. Bei Film kann auch das Korn bei gleicher Vergrößerung weniger auffällig sein. Bei digitalen Sensoren führt die höhere Megapixelzahl in Kombination mit potenziell größeren Pixeln zu sehr detailreichen und rauscharmen Bildern mit hohem Dynamikumfang.

Vor- und Nachteile im Überblick

Um die Entscheidung für oder gegen Mittelformat zu erleichtern, hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

Vorteile:

  • Höchste Bildqualität: Deutlich höhere Auflösung und Detailtiefe als Kleinbild/Vollformat durch größere Film- oder Sensorfläche.
  • Geringere Schärfentiefe: Ermöglicht effektvolles Freistellen des Motivs.
  • Einzigartiger Look: Oft beschrieben als plastischer, realistischer oder mit einem besonderen Bokeh.
  • Modulare Systeme (bei vielen Modellen): Ermöglichen Flexibilität durch Wechsel von Objektiven, Suchern und Film-/Digitalrückteilen.
  • Großes Sucherbild: Erleichtert die Bildkomposition und Schärfenbeurteilung.

Nachteile:

  • Größe und Gewicht: Mittelformatsysteme sind oft sperrig und schwer.
  • Hohe Kosten: Kameras, Objektive und (bei Film) laufende Kosten sind deutlich höher.
  • Geringere Geschwindigkeit: Langsamerer Autofokus (bei digitalen Modellen), oft manueller Filmtransport oder Fokus bei älteren Modellen. Weniger geeignet für Action.
  • Geringere Schärfentiefe: Kann bei Bedarf nach großer Schärfentiefe aufwendig sein (starkes Abblenden, lange Belichtungszeiten).
  • Lernkurve: Umgang mit Lichtschachtsucher oder manuellen Systemen erfordert Übung.
Vergleich: Mittelformat vs. Kleinbild/Vollformat
MerkmalMittelformatKleinbild/Vollformat
Film-/SensorgrößeGrößer (z.B. 6x4.5 cm bis 6x17 cm Film; 43.8x32.9 mm bis 53.7x40.4 mm digital)Standardisiert (36x24 mm)
Bildqualität / AuflösungSehr hoch, detailreichHoch, aber generell geringer als Mittelformat
SchärfentiefeGeringer bei gleicher Blende/BildwinkelGrößer bei gleicher Blende/Bildwinkel
Größe & GewichtGrößer und schwererKompakter und leichter
Kosten (Ausrüstung)Deutlich höherGeringer
Geschwindigkeit (AF, Serie)Typischerweise langsamerTypischerweise schneller
EinsatzgebietStudio, Porträt, Landschaft, Architektur, WerbefotografieAllrounder, Action, Sport, Reportage, Reise

Einsatzgebiete des Mittelformats

Aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften wird Mittelformat primär in Bereichen eingesetzt, in denen höchste Bildqualität und Detailtreue entscheidend sind und Geschwindigkeit oder Spontaneität eine untergeordnete Rolle spielen:

  • Werbefotografie: Für große Drucke und Kampagnen sind die hohe Auflösung und Farbgenauigkeit des Mittelformats oft unverzichtbar.
  • Modefotografie: Das Potenzial für geringe Schärfentiefe und der besondere Bildlook sind hier sehr gefragt.
  • Porträtfotografie: Ähnlich wie in der Modefotografie ermöglichen die Bildeigenschaften eine herausragende Darstellung von Personen.
  • Landschafts- und Architekturfotografie: Hier sind Detailreichtum und die Möglichkeit, mit Fachkameras Perspektiven zu korrigieren, von großem Vorteil.
  • Fine Art Fotografie: Künstlerische Projekte, bei denen die Bildqualität im Vordergrund steht.

Auch in historischen Kontexten wurde Mittelformat dort eingesetzt, wo höchste Verlässlichkeit und Qualität gefragt waren, wie beispielsweise bei den Apollo-Mondmissionen der NASA, bei denen modifizierte Hasselblad-Kameras zum Einsatz kamen.

Für Action-, Sport- oder Tierfotografie ist Mittelformat aufgrund des Gewichts, der oft langsameren Fokussierung und der begrenzteren Verfügbarkeit extremer Telebrennweiten weniger geeignet. Das Programm an Objektiven endet bei den meisten Herstellern im Telebereich bei etwa 300mm.

Aktuelle Mittelformatkameras und Objektive

Der digitale Mittelformatmarkt wird heute von wenigen spezialisierten Herstellern dominiert. Zu den wichtigsten zählen:

  • Fujifilm: Mit der GFX-Serie (z.B. GFX 100 II, GFX 100S, GFX 50S II) hat Fujifilm spiegellose Mittelformatkameras auf den Markt gebracht, die relativ kompakt sind und ein breites Spektrum an Objektiven (GF-Objektive) bieten.
  • Hasselblad: Eine Traditionsmarke, bekannt für modulare Systeme und hohe Qualität. Aktuelle digitale Kameras wie die X-System (spiegellos, z.B. X2D 100C, X1D II 50C) und die V-System basierte 907X mit CFV Digitalrückteil führen das Erbe fort. Hasselblad bietet eine eigene Palette an XCD- und HC/H-Objektiven.
  • Phase One: Spezialisiert auf High-End-Digitalrückteile und Kamerasysteme (IQ-Serie), die oft in Studios für höchste Ansprüche eingesetzt werden. Phase One arbeitet oft mit Schneider Kreuznach Objektiven zusammen.
  • Leica: Bietet ebenfalls Mittelformatkameras an.
  • Pentax: War historisch stark im Mittelformat vertreten (z.B. Pentax 67, 645), bietet aber auch digitale Modelle an.

Auch bei den Objektiven gibt es eine wachsende Auswahl, die speziell für die Anforderungen der hochauflösenden Mittelformatsensoren entwickelt wurden. Beispiele für moderne Mittelformatobjektive (basierend auf den genannten Beispielen im Quelltext) sind das Fujinon GF 55mm f/1.7 R WR, Fujifilm GF 110mm F/2 R LM WR, Hasselblad XCD 25mm f/2.5 oder das Hasselblad 80mm f/1.9. Diese Objektive zeichnen sich durch hohe Abbildungsleistung und oft spezielle Eigenschaften wie Wetterbeständigkeit oder schnelle Fokusmotoren aus.

Lohnt sich Mittelformat für Sie?

Die Entscheidung für Mittelformat ist keine leichte und hängt stark von Ihren fotografischen Zielen und Ihrem Budget ab. Mittelformat ist definitiv nicht für jeden Fotografen geeignet.

Was ist die Mattscheibe einer Kamera?
Eine Mattscheibe ist ein flaches, lichtdurchlässiges Material, entweder eine Mattscheibe oder eine Fresnel-Linse, das in Systemkameras verbaut ist und dem Benutzer die Vorschau des Bildausschnitts im Sucher ermöglicht . Mattscheiben sind oft in Varianten mit unterschiedlichen Markierungen für verschiedene Zwecke erhältlich.

Wenn Sie höchste Bildqualität für große Drucke, kommerzielle Aufträge, künstlerische Projekte oder anspruchsvolle Porträts suchen und bereit sind, dafür ein höheres Gewicht, eine potenziell langsamere Arbeitsweise und vor allem erhebliche Kosten in Kauf zu nehmen, dann könnte Mittelformat das Richtige für Sie sein. Es erfordert oft eine bedachtere Herangehensweise an die Fotografie, da die Systeme weniger auf Schnelligkeit, sondern auf Präzision ausgelegt sind.

Für Hobbyfotografen, die einfach nur neugierig sind oder den besonderen Look ausprobieren möchten, kann der Gebrauchtmarkt für ältere Film-Mittelformatkameras eine Option sein, da die Preise hier gesunken sind. Die digitale Mittelformatfotografie bleibt jedoch meist eine Domäne für Profis oder sehr ambitionierte Amateure mit entsprechendem Budget.

Letztendlich liefert Mittelformat eine Bildqualität und einen Charakter, der von kleineren Formaten schwer zu erreichen ist. Ob dieser Unterschied für Ihre Bedürfnisse relevant ist, müssen Sie selbst entscheiden.

Häufig gestellte Fragen zum Mittelformat

Was bedeutet Mittelformat bei Kameras?

Mittelformat bezieht sich auf ein größeres Film- oder Sensorformat als Kleinbild (35mm/Vollformat) und kleiner als Großformat. Es ermöglicht eine höhere Bildqualität durch eine größere Aufnahmefläche.

Welche Formate gibt es im Mittelformat?

Bei Film sind die gängigsten Formate 6x4.5 cm, 6x6 cm, 6x7 cm, 6x8 cm und 6x9 cm auf 120er- oder 220er-Rollfilm. Bei digitalen Kameras sind typische Sensorgrößen ca. 44x33 mm oder 54x40 mm.

Warum ist Mittelformat so teuer?

Die höheren Kosten resultieren aus kleineren Produktionsstückzahlen und dem höheren technischen Aufwand. Größere, präzisere Komponenten, insbesondere bei Objektiven, die einen größeren Bildkreis in hoher Qualität ausleuchten müssen, treiben den Preis in die Höhe.

Ist Mittelformat besser als Vollformat?

In Bezug auf die reine Bildqualität (Auflösung, Detailtiefe, Dynamikumfang bei digitalen Sensoren) bietet Mittelformat aufgrund der größeren Fläche oft Vorteile. Allerdings ist "besser" subjektiv und hängt vom Einsatzzweck ab. Für Action, Sport oder Situationen, die schnelle Fokussierung und hohe Serienbildgeschwindigkeit erfordern, ist Vollformat meist überlegen. Mittelformat glänzt dort, wo maximale Qualität und ein besonderer Look gefragt sind.

Wofür wird Mittelformat verwendet?

Mittelformat wird hauptsächlich in der professionellen Fotografie eingesetzt: für Werbung, Mode, Porträts, Landschaft, Architektur und Fine Art, also überall dort, wo höchste Bildqualität und Detailtreue im Vordergrund stehen.

Kann man mit Mittelformat filmen?

Historisch war Mittelformat primär für die Fotografie gedacht. Moderne digitale Mittelformatkameras, wie die Fujifilm GFX 100 II, bieten jedoch auch Videofunktionen in hoher Auflösung (z.B. 4K).

Das Mittelformat bleibt ein faszinierendes und leistungsstarkes Werkzeug in der Fotografie. Obwohl es Nischenformat geworden ist, ist es in bestimmten Bereichen nach wie vor unübertroffen, wenn es um ultimative Bildqualität geht. Die Entwicklung digitaler Mittelformatkameras macht dieses Format zudem zugänglicher und vielseitiger als je zuvor.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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