Warum hat Petra Schmidt-Schaller beim Tatort aufgehört?

Warum Petra Schmidt-Schaller den Tatort verließ

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Petra Schmidt-Schaller prägte an der Seite von Wotan Wilke Möhring als Hauptkommissarin Katharina Lorenz über zwei Jahre die norddeutsche Ausgabe des beliebten „Tatorts“. Ihre Figur war komplex, ehrgeizig und stellte eine interessante Ergänzung zum kantigen Thorsten Falke dar. Doch nach nur sechs Folgen war Schluss. Viele Zuschauer fragten sich: Warum verließ eine so talentierte Schauspielerin eine so prominente Rolle in Deutschlands beliebtester Krimireihe? Die Antwort liegt sowohl in der Entwicklung der Figur als auch in den beruflichen Zielen der Darstellerin selbst.

Ist Petra Schmidt-Schaller noch verheiratet?
Schmidt-Schaller lebt in Berlin, ist geschieden und hat eine Tochter.

Kommissarin Katharina Lorenz war eine Figur mit Tiefgang. Sie wuchs in der Nähe von Schwerin auf, geprägt von den Umbrüchen der Wendezeit. Ihre Eltern verloren ihre Arbeit, was die bürgerlichen Verhältnisse der Familie ins Wanken brachte. Doch Lorenz bewies früh Intelligenz und Fleiß. Sie schaffte es nicht nur, sich selbst eine solide Grundlage zu schaffen, sondern unterstützte auch ihre Eltern finanziell. Dieser Hintergrund formte eine Person, die wusste, was es bedeutet, hart zu arbeiten und sich durchzusetzen.

Ihr beruflicher Weg führte sie zunächst zum Branddezernat, bevor sie das Angebot der Hamburger Mordkommission annahm. Ein Schritt, den sie mit freudigen Erwartungen in die Hansestadt begleitete. Die Zusammenarbeit mit ihrem neuen Kollegen, Hauptkommissar Thorsten Falke, gestaltete sich jedoch zu Beginn schwierig. Falke, der nach dem Ausscheiden seines früheren Partners Katz lieber allein ermitteln wollte, nahm die junge, ehrgeizige Lorenz zunächst als reine Karrieristin wahr. Doch Katharina Lorenz ließ sich davon nicht beirren. Mit ihren ausgeprägten analytischen Talenten, ihrem ausgezeichneten Gedächtnis und ihrer systematischen Arbeitsweise überzeugte sie Falke im Laufe der Zeit von ihren Fähigkeiten als Ermittlerin. Trotz der sich entwickelnden persönlichen Nähe zwischen den beiden Kommissaren behielten sie das formelle Siezen bei, was ihrer professionellen Beziehung eine besondere Note verlieh.

Die Belastung der Ermittlungsarbeit und der Abschied der Figur

Die Arbeit als Mordkommissarin forderte Katharina Lorenz nicht nur fachlich, sondern auch emotional stark. Im Fall „Verbrannt“ (Tatort-Folge 957) geriet sie emotional an ihre Grenzen. Diese Erfahrung brachte sie dazu, den Sinn ihrer Arbeit als Kriminalbeamtin immer stärker zu hinterfragen. Der Job, den sie sich vorgestellt hatte, unterschied sich deutlich von der harten Realität, mit der sie konfrontiert wurde. Diese emotionale Überforderung und die Sinnkrise führten schließlich dazu, dass sich Kommissarin Lorenz auf einen anderen Posten versetzen ließ. Dieser Schritt markierte das Ende ihrer Tätigkeit an der Seite von Thorsten Falke und ihren Abschied von der Hamburger Kripo.

Auch privat suchte Katharina Lorenz nach einem Neuanfang. Zu Beginn ihrer Zeit bei der Hamburger Kripo war sie mit einem zwanzig Jahre älteren Strafverteidiger liiert. Was einst als Liebe auf den ersten Blick begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Gefühl von Dankbarkeit und Verbundenheit. Doch Lorenz spürte, dass sie auch auf privater Ebene eine Veränderung brauchte.

Die Schauspielerin Petra Schmidt-Schaller

Hinter der Figur Katharina Lorenz steht die vielseitige Schauspielerin Petra Schmidt-Schaller. Sie wurde am 28. August 1980 in Magdeburg geboren und wuchs in einer Theaterfamilie im Berliner Prenzlauer Berg auf. Ihr Vater ist der bekannte Schauspieler Andreas Schmidt-Schaller, ihre Mutter Christine Krüger ist ebenfalls Schauspielerin, Regisseurin und Schauspielprofessorin. Auch ihre beiden Halbbrüder Matti Schmidt-Schaller und Tom Radisch sind als Darsteller tätig. Das Aufwachsen in einer solchen Familie prägte sie, auch wenn sie anfangs vom rauen Ton der Diskussionen über den Berufsalltag eher abgeschreckt war.

Ihre eigene Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckte Petra Schmidt-Schaller erst während eines Austauschjahres in den USA (1997–1998), als sie an einem Theaterkurs teilnahm. Nach ihrem Abitur im Jahr 2000 in Berlin studierte sie von 2001 bis 2005 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig – derselben Hochschule, an der auch ihre Eltern studiert hatten. Bereits während des Studiums sammelte sie wertvolle Theatererfahrung, unter anderem am Schauspielstudio des Deutschen Nationaltheaters Weimar, wo sie in Stücken wie „Ein Sommernachtstraum“ und „Romeo und Julia“ auftrat. Für eine Ensembleleistung wurde sie 2004 ausgezeichnet.

Nach dem Diplom-Abschluss arbeitete Schmidt-Schaller zunächst weiterhin am Theater, bevor sie 2006 freischaffend tätig wurde und sich vermehrt Film- und Fernsehprojekten zuwandte. Ihre Filmkarriere nahm Fahrt auf, und sie erlangte größere Bekanntheit.

Erfolge vor und während des Tatorts

Ein entscheidender Durchbruch gelang Petra Schmidt-Schaller mit ihrer Rolle in der Literaturverfilmung „Ein fliehendes Pferd“, die 2007 ins Kino kam. Für ihre Darstellung der verführerischen Helene an der Seite etablierter Schauspieler wie Ulrich Noethen, Katja Riemann und Ulrich Tukur wurde sie 2007 mit dem Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Die Laudatio lobte sie als „überraschendste Neuentdeckung“ mit „überzeugender Leichtigkeit“. Dieser Erfolg ebnete den Weg für weitere bemerkenswerte Rollen, unter anderem in „Das geteilte Glück“, für das sie den erstmals verliehenen Deutschen Schauspielerpreis erhielt, sowie in den erfolgreichen Filmen „Almanya – Willkommen in Deutschland“ und Marcus H. Rosenmüllers Komödie „Sommer in Orange“.

Warum hat Petra Schmidt-Schaller beim Tatort aufgehört?
Warum verließ Petra Schmidt-Schaller den Tatort? Die Rolle der Tatort-Kommissarin Katharina Lorenz war für Schmidt-Schaller auserzählt, wie sie selbst in einem Interview erklärte. Sie zog es vor sich auf andere Filmprojekte zu konzentrieren.

Von 2013 bis 2015 war Petra Schmidt-Schaller dann in der Rolle der Hauptkommissarin Katharina Lorenz im „Tatort“ zu sehen. Ihr Debüt gab sie am 28. April 2013 in der Folge 872, „Feuerteufel“. Insgesamt spielte sie in sechs Folgen an der Seite von Wotan Wilke Möhring als Kommissar Falke. Die Dreharbeiten führten das Ermittlerduo an wechselnde Orte in Norddeutschland. Mit dem dritten Fall „Kaltstart“ wechselten Falke und Lorenz sogar als erste „Tatort“-Ermittler zur Bundespolizei.

Ihre Leistung im letzten gemeinsamen Fall, „Verbrannt“, für den auch die Figur Katharina Lorenz' Abschied geschrieben wurde, brachte Petra Schmidt-Schaller eine weitere Auszeichnung ein: Sie wurde beim Krimi-Festival in Wiesbaden als beste Darstellerin geehrt. Dies unterstreicht, wie sehr sie die Rolle der komplexen Kommissarin verkörperte und das Publikum überzeugte.

Der wahre Grund für das Ende der Tatort-Ära

Nach nur sechs Folgen endete das Engagement von Petra Schmidt-Schaller beim „Tatort“. Der Grund dafür war nicht etwa mangelnder Erfolg der Figur oder der Schauspielerin, sondern eine bewusste Entscheidung. Wie Petra Schmidt-Schaller selbst in einem Interview erklärte, war die Rolle der Tatort-Kommissarin auserzählt.

Für eine Schauspielerin ist es wichtig, sich weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen anzunehmen. Wenn eine Figur ihren erzählerischen Höhepunkt erreicht hat oder die Möglichkeiten zur weiteren Entfaltung begrenzt erscheinen, kann der Wunsch entstehen, sich neuen Projekten zu widmen. Genau das war bei Petra Schmidt-Schaller der Fall. Sie zog es vor, sich auf andere Filmprojekte zu konzentrieren, anstatt die Rolle der Katharina Lorenz über den Punkt hinaus zu spielen, an dem sie für sie persönlich und künstlerisch noch Neues bot. Diese Entscheidung zeugt von einem klaren Blick auf ihre Karriere und dem Wunsch, sich nicht auf eine einzige Rolle festlegen zu lassen, so erfolgreich sie auch sein mag.

Seit ihrem Ausstieg aus dem „Tatort“ im Herbst 2015 hat Petra Schmidt-Schaller ihre Vielseitigkeit in zahlreichen weiteren Produktionen unter Beweis gestellt. Sie übernahm Hauptrollen in einer Reihe von Fernseh- und Kinofilmen, darunter „Eine gute Mutter“ (2017), „Der Mordanschlag“ (2018), „Wendezeit“ (2019), der erfolgreiche Mehrteiler „Die Toten von Marnow“ (2021), „Over & Out“ (2022) und „Ein Schritt zum Abgrund“ (2022). Diese Projekte zeigen, dass ihre Karriere nach dem „Tatort“ keineswegs stagnierte, sondern sich in vielfältige Richtungen entwickelte.

Neben ihrer Arbeit vor der Kamera ist Petra Schmidt-Schaller auch als Sprecherin tätig und engagiert sich in der Deutschen Filmakademie sowie im Bundesverband Schauspiel. Sie hat auch als Dozentin für Filmschauspiel gearbeitet und ihre künstlerischen Talente sogar als Illustratorin für ein Kindermusical eingebracht. Ihr privates Glück fand sie nach einer Scheidung als Mutter einer Tochter, die 2011 geboren wurde.

Vergleich: Figur Katharina Lorenz vs. Schauspielerin Petra Schmidt-Schaller

Es ist interessant, die fiktiven Gründe für den Abschied der Figur mit den realen Gründen der Schauspielerin zu vergleichen:

Figur Katharina LorenzSchauspielerin Petra Schmidt-Schaller
Verließ die Polizei aufgrund emotionaler Überforderung und Sinnkrise nach dem Fall „Verbrannt“.Verließ den Tatort, weil die Rolle „auserzählt“ war und sie sich neuen Projekten widmen wollte.
Ihr Abschied war eine Reaktion auf die psychische Belastung der Ermittlungsarbeit.Ihr Abschied war eine bewusste berufliche Entscheidung zur Weiterentwicklung.
Die Figur suchte auch privat nach einem Neuanfang in einer Beziehung.Die Schauspielerin verfolgte nach dem Tatort erfolgreich weitere Film- und Fernsehprojekte.
Ihre Geschichte innerhalb der Serie fand ein logisches Ende durch die Versetzung.Ihr Engagement in der Serie war zeitlich begrenzt und diente als Sprungbrett für andere Arbeiten.

Beide Abschiede – der der Figur und der der Schauspielerin – markierten einen Übergang zu etwas Neuem, wenn auch aus sehr unterschiedlichen Motivationen heraus. Der emotionale Abschied von Katharina Lorenz aus dem Polizeidienst wurde von Petra Schmidt-Schaller eindrucksvoll dargestellt und war ein konsequenter Schritt für die Figur, während der Abschied der Schauspielerin eine strategische Entscheidung für ihre künstlerische Laufbahn war.

Häufig gestellte Fragen zu Petra Schmidt-Schaller und Kommissarin Lorenz

Im Zusammenhang mit Petra Schmidt-Schaller und ihrer Zeit beim Tatort tauchen immer wieder Fragen auf. Hier beantworten wir die wichtigsten:

  • Warum verließ Petra Schmidt-Schaller den Tatort?

    Wie sie selbst in einem Interview erklärte, war die Rolle der Tatort-Kommissarin Katharina Lorenz für sie auserzählt. Sie wollte sich auf andere Filmprojekte konzentrieren.

  • Warum verließ Katharina Lorenz ihre Stelle bei der Hamburger Kripo?

    Die Figur geriet im Fall „Verbrannt“ (Tatort-Folge 957) emotional an ihre Grenzen und stellte daraufhin den Sinn ihrer Arbeit in Frage. Dies führte zu ihrer Versetzung auf einen anderen Posten.

    Wer ist die Mutter von Matti Schmidt-Schaller?
    Swentja KrumscheidtMatti Schmidt-Schaller ist der jüngste Sohn des Schauspielers Andreas Schmidt-Schaller; seine Mutter ist die Regisseurin Swentja Krumscheidt.
  • Wie kam Katharina Lorenz zur Hamburger Kripo?

    Sie erhielt ein Angebot für die Stelle als Ermittlerin und Partnerin von Kommissar Falke.

  • Wo arbeitete Lorenz bevor sie zur Hamburger Mordkommission kam?

    Katharina Lorenz arbeitete zuvor im Branddezernat.

  • Woher stammt Katharina Lorenz?

    Lorenz stammt gebürtig aus einem Vorort von Schwerin.

  • Hat Kommissarin Lorenz einen Freund?

    Ja, die Kommissarin war mit einem zwanzig Jahre älteren Strafverteidiger liiert.

  • Wie groß ist Petra Schmidt-Schaller?

    Die Schauspielerin ist 1,75 Meter groß.

  • Ist Petra Schmidt-Schaller verheiratet?

    Petra Schmidt-Schaller ist nach einer Scheidung nicht mehr verheiratet, lebt aber mit ihrer Tochter in Berlin.

  • In welchen sozialen Netzwerken ist Petra Schmidt-Schaller vertreten?

    Die Schauspielerin ist in sozialen Netzwerken nicht aktiv.

Petra Schmidt-Schaller hat mit ihrer Darstellung der Katharina Lorenz eine bleibende Figur im Tatort geschaffen, auch wenn ihre Zeit in der Reihe relativ kurz war. Ihr Abschied war ein Ausdruck ihres Wunsches nach künstlerischer Freiheit und neuen Herausforderungen, die sie seitdem erfolgreich angenommen hat. Die Gründe für das Ende der Zusammenarbeit sind klar und zeigen, dass sowohl die Figur als auch die Schauspielerin ihren Weg konsequent weitergegangen sind.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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