Wie invertiert man in Photoshop Farben von Schwarz zu Weiß?

Schwarzweiß-Ebene in Photoshop erstellen

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Die Umwandlung eines Farbfotos in ein Schwarzweißbild ist mehr als nur das Entfernen von Farbe. Es ist eine Kunstform, die sich auf Licht, Schatten, Texturen und Formen konzentriert. Während es in Photoshop viele Wege gibt, ein Bild zu entsättigen, bietet die Schwarzweiß-Einstellungsebene die flexibelste und leistungsstärkste Methode. Sie ermöglicht eine präzise Kontrolle über die Helligkeit der ursprünglichen Farben und arbeitet nicht-destruktiv, was bedeutet, dass Ihre Originalbilddaten unberührt bleiben und Sie jederzeit Anpassungen vornehmen können.

Diese Einstellungsebene ist das Werkzeug der Wahl für professionelle Fotografen und Bildbearbeiter, da sie kreative Entscheidungen in jeder Phase des Prozesses erlaubt. Anstatt die Farbe einfach nur zu entfernen, simulieren Sie, wie verschiedene Farbfilter vor der Linse die Tonwerte in einem Schwarzweißfoto beeinflussen würden. Dies eröffnet unzählige Möglichkeiten zur Gestaltung.

Wie macht man in Photoshop Weiß zu Schwarz?
Was passiert, wenn ich Weiß in Schwarz ändern möchte? Um eine Farbe in reines Schwarz zu ändern, setzen Sie einfach die Sättigung auf 0 und die Helligkeit auf 0. Sie werden sehen, dass das Objekt nun rein schwarz ist und nicht mehr natürlich aussieht.

Die Schwarzweiß-Ebene erstellen: Schritt für Schritt

Das Hinzufügen einer Schwarzweiß-Einstellungsebene in Photoshop ist denkbar einfach und sollte Ihr Standardverfahren für Monochrom-Konvertierungen sein:

  1. Öffnen Sie das Bild, das Sie in Schwarzweiß konvertieren möchten, in Adobe Photoshop.
  2. Gehen Sie im Menü zu Ebene > Neue Einstellungsebene > Schwarzweiß...
  3. Alternativ können Sie im Bedienfeld „Korrekturen“ (oft rechts neben den Ebenen zu finden) auf das Schwarzweiß-Symbol klicken (es sieht aus wie ein schwarzes und weißes Rechteck).
  4. Ein Dialogfeld erscheint, in dem Sie der Ebene einen Namen geben können. Bestätigen Sie mit „OK“.
  5. Eine neue Ebene namens „Schwarzweiß 1“ (oder ähnlich) wird über Ihrer aktuellen Ebene oder Ebenengruppe im Ebenen-Bedienfeld erstellt. Gleichzeitig öffnet sich das Eigenschaften-Bedienfeld mit den Steuerelementen für die Schwarzweiß-Ebene.

Sie sehen nun sofort eine Schwarzweiß-Version Ihres Bildes. Das ist jedoch erst der Anfang. Die wahre Magie liegt in den Einstellungen, die Ihnen nun zur Verfügung stehen.

Steuerelemente der Schwarzweiß-Ebene verstehen

Im Eigenschaften-Bedienfeld finden Sie verschiedene Optionen, um die Schwarzweiß-Konvertierung fein abzustimmen:

Vorgaben (Presets)

Oben im Bedienfeld gibt es ein Dropdown-Menü mit verschiedenen Vorgaben wie „Standard“, „Dunklere Rottöne“, „Hellerer Blautöne“, „Infrarot (RGB)“, „Hoher Kontrast“ und „Niedriger Kontrast“. Diese Vorgaben sind ein guter Ausgangspunkt. Sie simulieren oft die Wirkung von Farbfiltern, die früher in der Schwarzweißfotografie verwendet wurden. Zum Beispiel kann die Vorgabe „Hellerer Blautöne“ helfen, einen dramatisch dunklen Himmel zu erzeugen, während „Dunklere Rottöne“ Porträts mit dunkleren Lippen und Hauttönen erzeugt. Probieren Sie verschiedene Vorgaben aus, um schnell eine passende Basis zu finden.

Farbregler (Rot, Gelb, Grün, Cyan, Blau, Magenta)

Dies sind die wichtigsten Steuerelemente für kreative Schwarzweiß-Konvertierungen. Für jede der sechs Primär- und Sekundärfarben des RGB-Farbraums gibt es einen eigenen Regler. Diese Regler steuern die Helligkeit (Luminanz) der Pixel im Schwarzweißbild, die ursprünglich diese Farbe im Farbfoto hatten. Ein Verschieben des Reglers nach rechts macht die Bereiche heller, die ursprünglich die entsprechende Farbe enthielten; ein Verschieben nach links macht sie dunkler.

  • Rot & Gelb: Diese beeinflussen Hauttöne, Lippen, Sonnenuntergänge, Herbstlaub, einige Blumen. Das Aufhellen von Rot und Gelb kann Hauttöne weicher machen, während das Abdunkeln sie dramatischer oder gebräunter erscheinen lässt.
  • Grün: Beeinflusst Laub, Gras, Blätter an Bäumen. Das Abdunkeln von Grün kann den Hintergrund in Porträts oder Landschaftsaufnahmen dunkler und dramatischer machen.
  • Cyan & Blau: Beeinflussen Himmel, Wasser, Jeans, bestimmte Kleidung. Das Abdunkeln von Blau ist eine klassische Technik, um dramatische, stürmische Himmel zu erzeugen. Das Aufhellen kann Nebel oder eine helle, luftige Atmosphäre simulieren.
  • Magenta: Beeinflusst bestimmte Blumenfarben, Kleidung, Sonnenuntergangstöne.

Das Experimentieren mit diesen Farbreglern ist entscheidend. Beobachten Sie genau, wie sich Ihr Bild verändert, wenn Sie die Regler bewegen. Es gibt keine „richtige“ Einstellung; die beste Einstellung hängt von Ihrem kreativen Ziel ab.

Zielgerichtetes Korrekturwerkzeug (Hand-Symbol)

Dieses praktische Werkzeug, das wie eine Hand mit Pfeilen aussieht, ermöglicht es Ihnen, die Farbregler intuitiv anzupassen, indem Sie direkt auf das Bild klicken und ziehen. Wählen Sie das Werkzeug aus, klicken Sie auf einen Bereich im Bild, dessen Helligkeit Sie ändern möchten, und ziehen Sie die Maus nach links (dunkler) oder rechts (heller). Photoshop erkennt automatisch, welche Farben in diesem Bereich am dominantesten waren, und passt die entsprechenden Regler an. Dies ist oft der schnellste Weg, um die gewünschte Helligkeit für bestimmte Bildelemente zu erreichen.

Auto-Schaltfläche

Die „Auto“-Schaltfläche versucht, die Farbregler automatisch so einzustellen, dass ein ausgewogenes Schwarzweißbild entsteht. Dies kann ein guter Ausgangspunkt sein, funktioniert aber nicht immer optimal für jedes Bild. Oft ist eine manuelle Anpassung danach noch nötig.

Tönung (Tint)

Unten im Bedienfeld können Sie eine Tönung hinzufügen. Standardmäßig ist diese Option deaktiviert. Aktivieren Sie das Kästchen „Tönung“, um dem Schwarzweißbild einen Farbstich zu geben. Dies wird häufig verwendet, um einen Sepia-Effekt (altmodisch, bräunlich) oder einen Selen-Effekt (kühl, bläulich-violett) zu erzielen. Klicken Sie auf das Farbfeld daneben, um eine beliebige Farbe auszuwählen. Passen Sie dann die Sättigung und Helligkeit der Tönung mit den Reglern an, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Eine leichte Tönung kann einem Schwarzweißbild Wärme oder Kühle verleihen und seine Stimmung stark beeinflussen.

Warum die Schwarzweiß-Ebene die beste Methode ist

Es gibt, wie erwähnt, andere Wege, ein Bild in Photoshop zu entsättigen. Hier ist ein Vergleich, der die Vorteile der Schwarzweiß-Einstellungsebene hervorhebt:

MethodeBeschreibungVorteileNachteileKontrolle über Tonwerte
Schwarzweiß-EinstellungsebeneSpezielle Ebene mit Farbreglern zur Steuerung der Luminanz basierend auf Originalfarben.Nicht-destruktiv, präzise Kontrolle über Tonwerte durch Farbregler, Tönungsoption, Maskierung möglich.Erfordert Verständnis der Farbregler.Sehr hoch (feine Abstimmung pro Farbe).
Sättigung auf 0 setzen (Farbton/Sättigung Ebene)Verwendung der Farbton/Sättigung Einstellungsebene und Sättigung auf -100 stellen.Nicht-destruktiv, schnell und einfach.Keine Kontrolle darüber, wie die einzelnen Farben in Grauwerte umgewandelt werden; sehr flacher Effekt.Keine (nur globale Entsättigung).
Bild > Korrekturen > SchwarzweißDirekte Anwendung einer Schwarzweiß-Konvertierung auf die Pixelebene.Bietet ähnliche Regler wie die Einstellungsebene.Destruktiv (ändert die Pixel direkt), kann nicht leicht rückgängig gemacht oder angepasst werden, sobald die Datei gespeichert und geschlossen ist.Hoch (ähnlich der Einstellungsebene, aber destruktiv).
Bild > Korrekturen > EntsättigenEntfernt einfach alle Farbinformationen.Extrem schnell und einfach.Destruktiv, keine Kontrolle über Tonwerte; führt oft zu einem flachen, kontrastarmen Bild.Keine.
Kanalmixer (Monochrom)Verwendung des Kanalmixers mit der Option „Monochrom“.Bietet sehr präzise, aber komplexere Kontrolle über die Umwandlung von Rot-, Grün- und Blaukanälen.Komplexer zu verstehen und zu bedienen als die Schwarzweiß-Ebene.Sehr hoch (technisch anspruchsvoller).

Wie die Tabelle zeigt, bietet die Schwarzweiß-Einstellungsebene die beste Kombination aus Flexibilität, Kontrolle und Benutzerfreundlichkeit, insbesondere aufgrund ihrer nicht-destruktiven Natur.

Kreative Anwendungstipps

Die Schwarzweiß-Ebene ist nur ein Werkzeug. Wie Sie es nutzen, macht den Unterschied:

  • Kontrast schaffen: Nutzen Sie die Farbregler, um Kontrast zu schaffen oder zu verstärken, der im Originalfoto nicht offensichtlich war. Dunkeln Sie z. B. den Himmel ab (Blau-Regler nach links) oder hellen Sie Gesichter auf (Rot/Gelb-Regler nach rechts).
  • Texturen hervorheben: Schwarzweiß eignet sich hervorragend, um Texturen wie Holzmaserungen, Stoffdetails oder Hautporen hervorzuheben. Spielen Sie mit den Reglern, um die Helligkeit der Farben anzupassen, die in diesen Texturen vorhanden sind, und verwenden Sie anschließend vielleicht eine Gradationskurven-Ebene, um den lokalen Kontrast zu erhöhen.
  • Stimmung erzeugen: Eine leichte Tönung kann die Stimmung eines Bildes dramatisch verändern. Sepia für Nostalgie, ein kühler Stich für Melancholie oder Dramatik.
  • Selektive Entfärbung: Obwohl nicht streng die Schwarzweiß-Ebene selbst, können Sie die Ebenenmaske der Schwarzweiß-Ebene verwenden, um nur bestimmte Teile des Bildes in Schwarzweiß zu konvertieren und andere farbig zu lassen (der klassische „Color Splash“-Effekt). Malen Sie einfach mit Schwarz auf der Maske, um die Farbe in den gewünschten Bereichen wieder sichtbar zu machen.
  • Kombinieren mit anderen Einstellungsebenen: Die Schwarzweiß-Ebene funktioniert hervorragend in Kombination mit anderen Einstellungsebenen, die *darüber* platziert werden, wie z. B. Gradationskurven oder Tonwertkorrektur, um den globalen Kontrast und die Helligkeit anzupassen, *nachdem* Sie die Farbumwandlung vorgenommen haben. Sie könnten auch eine Vibrance/Sättigung-Ebene *unter* der Schwarzweiß-Ebene platzieren, um die Sättigung bestimmter Farben im Originalbild zu erhöhen, was dann wiederum die Wirkung der Schwarzweiß-Regler verstärkt.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen der Schwarzweiß-Ebene und einfach die Sättigung auf 0 zu setzen?

Das Setzen der Sättigung auf 0 entfernt lediglich die Farbinformationen pauschal. Die Schwarzweiß-Ebene analysiert die ursprünglichen Farben und gibt Ihnen die Möglichkeit, deren relative Helligkeit im Schwarzweißbild zu steuern. Dies ermöglicht eine viel feinere und kreativere Kontrolle über die Tonwerte und Kontraste.

Warum ändern sich die Tonwerte nicht, wenn ich einen Farbregler verschiebe?

Dies liegt wahrscheinlich daran, dass in dem Bereich des Bildes, den Sie betrachten, nur sehr wenig oder gar keine Pixel mit der entsprechenden Originalfarbe vorhanden sind. Wenn Sie zum Beispiel ein Bild ohne Himmel haben und den Blau-Regler verschieben, wird sich wenig ändern. Nutzen Sie das Zielgerichtete Korrekturwerkzeug, um herauszufinden, welche Farben in einem bestimmten Bereich dominant sind.

Kann ich mehr als eine Schwarzweiß-Ebene verwenden?

Technisch ja, aber in den meisten Fällen ist eine einzelne Schwarzweiß-Ebene ausreichend. Wenn Sie komplexe Maskierungsaufgaben haben oder sehr spezifische Bereiche unterschiedlich beeinflussen möchten, könnten Sie theoretisch mehrere Ebenen nutzen und ihre Masken verwenden. Für die grundlegende Konvertierung reicht jedoch eine Ebene.

Wie kann ich einen Sepia-Effekt erzeugen?

Aktivieren Sie im Eigenschaften-Bedienfeld der Schwarzweiß-Ebene die Option „Tönung“. Klicken Sie auf das Farbfeld und wählen Sie einen Braun- oder Orangeton. Passen Sie Sättigung und Helligkeit an, bis der gewünschte Sepia-Look erreicht ist.

Ist die Schwarzweiß-Ebene für alle Bilder geeignet?

Die Methode selbst ist technisch für jedes Bild geeignet. Ob ein Bild gut *in Schwarzweiß funktioniert*, hängt vom Motiv, Licht, Kontrast und der Komposition ab. Die Schwarzweiß-Ebene gibt Ihnen die Werkzeuge an die Hand, um das Potenzial eines Bildes für eine Monochrom-Konvertierung bestmöglich auszuschöpfen.

Fazit

Die Schwarzweiß-Einstellungsebene in Photoshop ist das ultimative Werkzeug für die Umwandlung von Farbbildern in Monochrom. Ihre nicht-destruktive Arbeitsweise und die präzise Kontrolle durch die Farbregler und das Zielgerichtete Korrekturwerkzeug ermöglichen es Ihnen, die Helligkeit jeder Farbe im Originalbild individuell zu steuern. Dies eröffnet unbegrenzte kreative Möglichkeiten, um Kontrast zu schaffen, Texturen hervorzuheben und die Stimmung Ihrer Bilder zu definieren. Nehmen Sie sich Zeit, die verschiedenen Regler und Optionen zu verstehen, experimentieren Sie und entdecken Sie die Kraft der Schwarzweiß-Konvertierung mit diesem leistungsstarken Werkzeug.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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