Wie erhöhe ich den RAM in Photoshop?

Photoshop beschleunigen: RAM, SSD & Co.

Rating: 4.14 (3365 votes)

Adobe Photoshop ist ein unverzichtbares Werkzeug für Fotografen, Grafikdesigner und Kreative weltweit. Doch trotz seiner Leistungsfähigkeit kann das Programm, insbesondere bei der Bearbeitung großer Dateien oder komplexer Projekte, zur Geduldsprobe werden. Langsame Ladezeiten, Verzögerungen bei Pinselstrichen oder das Einfrieren des Programms sind frustrierende Probleme, die den kreativen Fluss stören. Oft wird die Leistung direkt mit dem Arbeitsspeicher (RAM) in Verbindung gebracht, und tatsächlich spielt RAM eine wichtige Rolle. Aber ist das Aufrüsten des RAM die einzige Lösung? Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Faktoren, die die Geschwindigkeit von Photoshop beeinflussen, und zeigt Ihnen effektive Strategien, wie Sie Ihr Bearbeitungserlebnis deutlich verbessern können.

https://www.youtube.com/watch?v=sAQA

Während mehr RAM oft hilfreich ist, gibt es weitere entscheidende Aspekte, die genauso, wenn nicht sogar mehr, zur Gesamtleistung beitragen können. Dazu gehören die Art Ihres Speicherlaufwerks, die Anzahl der gleichzeitig geöffneten Programme und sogar die Verwaltung Ihrer Photoshop-eigenen Ressourcen wie Pinsel und Schriften.

Wie erhöhe ich den RAM in Photoshop?
Klicken Sie in den Photoshop-Einstellungen auf „Leistung“ und verschieben Sie den Schieberegler nach oben, um Photoshop mehr RAM zu gewähren . Adobe rät davon ab, Photoshop mehr als 85 % des Arbeitsspeichers Ihres Computers zuzuweisen, da dies die Leistung anderer wichtiger Systemanwendungen beeinträchtigen kann.

Warum ist Photoshop so speicherintensiv?

Photoshop arbeitet mit hochauflösenden Bildern und komplexen Ebenenstrukturen. Jede Änderung, jeder Filter und jede Anpassung muss im Speicher verarbeitet werden. Je größer und komplexer das Bild, desto mehr temporäre Daten fallen an. Diese Daten müssen schnell zugänglich sein, damit Sie flüssig arbeiten können. Hier kommt der Arbeitsspeicher ins Spiel: Er dient als schneller Zwischenspeicher für die Daten, die Photoshop gerade aktiv benötigt.

Wenn der verfügbare RAM nicht ausreicht, muss Photoshop auf einen sogenannten Arbeitslaufwerk (Scratch Disk) ausweichen. Das Arbeitslaufwerk ist ein Speicherbereich auf Ihrer Festplatte, den Photoshop nutzt, um temporäre Daten auszulagern, wenn der RAM voll ist. Die Geschwindigkeit dieses Arbeitslaufwerks wird dann zu einem kritischen Engpass, da Festplatten (selbst die schnellsten) deutlich langsamer sind als RAM.

Die Rolle des Speicherlaufwerks: HDD vs. SSD

Eine der größten Bremse für Photoshop auf älteren Systemen ist oft nicht der RAM, sondern das Speicherlaufwerk, auf dem das Betriebssystem und Photoshop installiert sind und das als Arbeitslaufwerk dient. Wenn Ihr Computer immer noch eine traditionelle Festplatte (HDD) verwendet, kann der Umstieg auf eine Solid State Drive (SSD) einen enormen Unterschied in der Geschwindigkeit von Photoshop und anderen Anwendungen machen.

Ihr Speicherlaufwerk spielt eine große Rolle bei der Nutzung von Photoshop: Es lädt Bilder, speichert Dateien und startet das Programm. Wie bereits erwähnt, verwendet Photoshop ein Arbeitslaufwerk, um die temporären Daten Ihrer Dateien zu speichern und die Arbeitslast zu übernehmen, wenn der Computer keinen ausreichenden RAM mehr hat. Selbst eine einfache SATA-SSD ist beim Schreiben von Daten über dreimal schneller als die schnellste HDD. Eine moderne NVMe M.2 SSD ist sogar über dreißigmal schneller. Die Verwendung einer SSD als Arbeitslaufwerk wird Photoshop erheblich effizienter machen.

Hier ist ein Vergleich, der die Unterschiede verdeutlicht:

MerkmalTraditionelle Festplatte (HDD)Solid State Drive (SSD)
TechnologieMagnetische Scheiben, mechanische Lese-/SchreibköpfeFlash-Speicherchips, keine beweglichen Teile
ZugriffszeitMillisekunden (langsamer)Mikrosekunden (extrem schnell)
Lese-/SchreibgeschwindigkeitLangsam (typisch 50-150 MB/s)Schnell (SATA: 300-550 MB/s, NVMe: 1.000 - 7.000+ MB/s)
Startzeit Betriebssystem/ProgrammeLangSehr kurz
Leistung als ArbeitslaufwerkDeutlicher Engpass, führt zu VerzögerungenErheblich schneller, reduziert Wartezeiten
Widerstandsfähigkeit (Stöße)EmpfindlichRobust
GeräuschentwicklungHörbar (Spinnen, Klicken)Geräuschlos
Kosten pro GBNiedrigerHöher

Wie die Tabelle zeigt, ist eine SSD in fast jeder Hinsicht überlegen, wenn es um die Geschwindigkeit geht, die für rechenintensive Anwendungen wie Photoshop benötigt wird. Das Aufrüsten auf eine SSD (idealerweise eine NVMe M.2 SSD, wenn Ihr System dies unterstützt) ist oft die effektivste Einzelmaßnahme, um die Gesamtleistung von Photoshop zu verbessern, insbesondere wenn Ihr Arbeitslaufwerk bisher eine HDD war.

RAM-Verwaltung: Programme schließen

Neben der Hardware spielt auch die Software-Umgebung eine entscheidende Rolle. Wenn möglich, schließen Sie alle anderen Programme, während Sie in Photoshop arbeiten, um eine 100%ige Effizienz zu gewährleisten. Wenn mehrere Programme gleichzeitig geöffnet sind, können diese Photoshop verlangsamen, da sie ebenfalls den Arbeitsspeicher Ihres Computers beanspruchen.

Speicherintensivere Programme wie Videoschnittsoftware (z. B. Final Cut, Adobe Premiere Pro) oder anspruchsvolle Computerspiele haben einen dramatischeren Effekt auf die Geschwindigkeit von Photoshop als ein einfaches Wetter-Widget oder ein Texteditor. Jeder offene Tab in Ihrem Webbrowser kann ebenfalls eine erhebliche Menge an RAM verbrauchen. Bevor Sie mit einem komplexen Photoshop-Projekt beginnen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um unnötige Anwendungen und Browser-Tabs zu schließen. Dies gibt Photoshop mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung und reduziert die Notwendigkeit, auf das langsamere Arbeitslaufwerk auszuweichen.

Organisation in Photoshop: Weniger ist mehr

Photoshop bietet unzählige Optionen für Pinsel, Schriften, Muster, Stile und mehr. Es ist verlockend, jede kostenlose oder gekaufte Ressource herunterzuladen und zu installieren. Das Herunterladen jeder Option kann jedoch Ihr Photoshop überladen und die Leistung beeinträchtigen. Halten Sie es einfach und installieren Sie nur eine Auswahl von Schriften und Pinseln, die wirklich zu Ihrem Arbeitsstil passen.

Auf lange Sicht ist es effizienter, sparsam mit Ihrer Auswahl an Werkzeugen umzugehen und diese bei Bedarf hinzuzufügen oder zu entfernen. Dies ist besser, als viel „toten Ballast“ mit sich herumzutragen, der weitgehend ungenutzt bleibt und nur dazu dient, Ihre Anwendung zu verlangsamen. Eine aufgeräumte Installation bedeutet schnellere Ladezeiten für Pinsel- und Schriftmenüs sowie eine geringere Speichernutzung im Allgemeinen.

Weitere Tipps zur Optimierung der Photoshop-Leistung

Zusätzlich zu den oben genannten Punkten gibt es weitere Einstellungen und Gewohnheiten, die helfen können:

  • RAM-Zuweisung in Photoshop: Sie können Photoshop in den Einstellungen festlegen, wie viel RAM das Programm maximal nutzen darf. Navigieren Sie zu 'Bearbeiten' > 'Voreinstellungen' > 'Leistung' (Windows) oder 'Photoshop' > 'Voreinstellungen' > 'Leistung' (macOS). Hier finden Sie einen Regler unter 'Speichernutzung'. Adobe empfiehlt, Photoshop etwa 70-85% des verfügbaren RAM zuzuweisen. Weisen Sie nicht 100% zu, da das Betriebssystem und andere kritische Prozesse ebenfalls RAM benötigen.
  • Arbeitslaufwerk konfigurieren: Unter denselben Leistungseinstellungen können Sie auch das Arbeitslaufwerk festlegen. Stellen Sie sicher, dass das schnellste verfügbare Laufwerk (idealerweise eine schnelle SSD mit viel freiem Speicherplatz) als primäres Arbeitslaufwerk ausgewählt ist. Photoshop benötigt idealerweise ein Vielfaches der Dateigröße als freien Speicherplatz auf dem Arbeitslaufwerk.
  • Protokollstatus begrenzen: Im Fenster 'Protokoll' ('Fenster' > 'Protokoll') zeichnet Photoshop Ihre Bearbeitungsschritte auf, damit Sie zurückspringen können. Eine sehr hohe Anzahl an Protokollstatus kann jedoch viel RAM belegen. Sie können die maximale Anzahl der Protokollstatus in den Leistungseinstellungen begrenzen. Ein Wert zwischen 20 und 50 ist oft ein guter Kompromiss.
  • Cache-Einstellungen: Unter den Leistungseinstellungen finden Sie auch Cache-Einstellungen. Der Bild-Cache speichert niedrigere Auflösungen Ihres Bildes für schnelleres Zoomen und Navigieren. Die Standardeinstellungen ('Standard') sind für die meisten Zwecke gut. Bei sehr großen Dateien kann das Erhöhen der Cache-Ebenen helfen, aber es verbraucht auch mehr RAM.
  • Regelmäßiges Speichern und Aufräumen: Speichern Sie Ihre Arbeit regelmäßig, um Datenverlust zu vermeiden. Schließen Sie Dateien, die Sie nicht mehr bearbeiten. Löschen Sie unnötige Ebenen oder reduzieren Sie die Komplexität, wenn möglich.
  • Grafikprozessor (GPU) Nutzung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Grafikkarte von Photoshop erkannt und genutzt wird. Unter 'Leistung' > 'Grafikprozessoreinstellungen' sollte 'Grafikprozessor verwenden' aktiviert sein. Eine leistungsfähige Grafikkarte kann bestimmte Aufgaben beschleunigen, obwohl RAM und SSD für die allgemeine Reaktionsfähigkeit oft wichtiger sind.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie viel RAM benötige ich wirklich für Photoshop?

Die Mindestanforderung von Adobe liegt oft bei 8 GB, aber für ernsthaftes Arbeiten mit größeren Dateien werden mindestens 16 GB empfohlen. Für sehr große Projekte, hochauflösende Panoramen oder komplexe Composings sind 32 GB oder mehr ideal. Mehr RAM bedeutet, dass Photoshop weniger auf das langsamere Arbeitslaufwerk zugreifen muss.

Ist eine schnelle Internetverbindung wichtig für die Photoshop-Leistung?

Nein, die Internetverbindung hat keinen direkten Einfluss auf die Leistung von Photoshop selbst, es sei denn, Sie nutzen Cloud-Dienste wie Adobe Creative Cloud Libraries oder synchronisieren Dateien. Die reine Bildbearbeitung findet lokal auf Ihrem Computer statt.

Bringt es etwas, Photoshop neu zu installieren?

Eine Neuinstallation kann manchmal kleinere Probleme beheben, die durch beschädigte Dateien oder Einstellungen verursacht werden. Sie wird jedoch keine grundlegenden Leistungsprobleme lösen, die auf unzureichende Hardware (wie eine langsame HDD oder zu wenig RAM) zurückzuführen sind.

Sollte ich mein Arbeitslaufwerk auf einer separaten SSD haben?

Ideal ist ein System, bei dem das Betriebssystem und Photoshop auf einer schnellen NVMe-SSD installiert sind und das Arbeitslaufwerk ebenfalls auf dieser oder einer separaten schnellen SSD liegt. Wenn Sie nur eine SSD haben, nutzen Sie diese sowohl für das System als auch als Arbeitslaufwerk. Vermeiden Sie es, eine langsame HDD als Arbeitslaufwerk zu verwenden, wenn eine SSD verfügbar ist.

Beeinflusst die Dateigröße die Leistung?

Ja, die Dateigröße hat einen enormen Einfluss. Das Bearbeiten einer 100 MB PSD-Datei mit vielen Ebenen erfordert deutlich mehr Ressourcen (RAM, Arbeitslaufwerk) als das Bearbeiten einer kleinen JPEG-Datei.

Fazit

Die Frage, wie man Photoshop beschleunigt, hat nicht nur eine einzige Antwort. Während mehr RAM zweifellos hilfreich ist und oft der erste Gedanke, sind oft andere Faktoren limitierend. Der Umstieg von einer HDD auf eine schnelle SSD, insbesondere für das Arbeitslaufwerk, kann oft den größten Leistungsschub bringen. Das Schließen unnötiger Programme gibt Photoshop mehr RAM zur Verfügung und reduziert den Druck auf das Arbeitslaufwerk. Und eine gute Organisation Ihrer Photoshop-Ressourcen sorgt für schnellere Ladezeiten und einen aufgeräumteren Workflow. Indem Sie diese verschiedenen Aspekte berücksichtigen und optimieren, können Sie sicherstellen, dass Photoshop so reibungslos und effizient wie möglich läuft und Sie sich auf Ihre kreative Arbeit konzentrieren können, anstatt auf Wartezeiten.

Investitionen in die richtige Hardware, insbesondere bei Speicherlaufwerken und ausreichend RAM, sowie eine bewusste Verwaltung Ihrer Software-Umgebung sind der Schlüssel zu einem schnellen und reaktionsschnellen Photoshop.

Hat dich der Artikel Photoshop beschleunigen: RAM, SSD & Co. interessiert? Schau auch in die Kategorie Ogólny rein – dort findest du mehr ähnliche Inhalte!

Avatar photo

Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

Go up