Wer ein Smartphone sucht, das mehr aushält als nur einen sanften Stoß, hat heute eine größere Auswahl als je zuvor. Hersteller wie CAT, Nokia, Ulefone, aber auch Samsung bieten spezielle Geräte an, die für die Widrigkeiten des Alltags konzipiert sind. Dank ihrer ultra-toughen Verarbeitung gelten diese Geräte als nahezu unzerstörbar. Sie stecken Stöße, Wasser und Staub problemlos weg und bieten oft zusätzliche Vorteile wie eine lange Akkulaufzeit, große Tasten und spezielle Features wie Wärmebildkameras oder präzise Navigationssysteme.

Doch was macht ein robustes Handy wirklich aus? Welche Kriterien sind entscheidend, und wie schneiden diese „Rugged Phones“ im Vergleich zu herkömmlichen Smartphones ab? Wo liegen ihre Stärken, und wo haben sie möglicherweise Schwächen? In diesem Artikel beleuchten wir die Welt der robusten Smartphones und geben Ihnen einen umfassenden Überblick.
Erinnern Sie sich noch an die Handys der frühen 2000er-Jahre? Diese waren klein, besaßen wenig Leistung und waren weit davon entfernt, „smart“ zu sein. Doch Modelle wie das Nokia 6210 oder Geräte von Sony Ericsson hatten einen unbestreitbaren Vorteil: Sie waren unglaublich robust! Manche Modelle überstanden Stürze auf harten Betonboden, ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen.
Mit dem Aufkommen des ersten iPhones im Jahr 2006 änderte sich die Landschaft der Mobiltelefone grundlegend. Handys entwickelten sich zu Smartphones – leistungsstarke Lifestyle-Produkte, bei denen die Optik oft eine ebenso große Rolle spielte wie die Funktionalität. Diese neue Ära ging jedoch zulasten der Robustheit. Die ersten Smartphone-Generationen waren oft zerbrechlich und empfindlich gegenüber Stößen und Feuchtigkeit. Erst im Laufe der Zeit gelang es den Herstellern, ihre Geräte besser vor den Gefahren des Alltags zu schützen.
Heutige Standard-Smartphones sind bereits deutlich widerstandsfähiger als ihre Vorgänger. Stabilere Rahmen aus Metall oder verstärktem Kunststoff federn Erschütterungen besser ab. Fortschrittliches Panzerglas wie Gorilla Glass reduziert die Gefahr von Display-Brüchen, und viele Modelle sind mittlerweile sogar wasserdicht zertifiziert. Doch für bestimmte Anwendungsbereiche oder Nutzergruppen reicht dieser Basisschutz nicht aus.
Hier kommen die robusten Smartphones ins Spiel. Sie tragen viele Bezeichnungen: Rugged Phone, Arbeitshandy, Handwerker Handy, Baustellenhandy oder Outdoor-Handy. Diese Geräte sind nicht nur extrem stoß-, sturz- und wasserfest, sondern bieten oft auch eine Vielzahl weiterer nützlicher Funktionen, die speziell auf den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen zugeschnitten sind.
Sehen wir uns nun genauer an, welche Merkmale und Features robuste Smartphones so besonders machen:
Robuste Smartphones – Merkmale und Features
Stoßfester Rahmen
Rahmen aus leichtem Plastik sind kostengünstig, aber sie absorbieren Erschütterungen nur unzureichend. Bei einem Aufprall wird die kinetische Energie fast ungefiltert an die empfindlichen Bauteile im Inneren weitergegeben. Robuste Smartphones setzen hier auf Rahmen aus Metall, die deutlich widerstandsfähiger sind. Viele Modelle gehen noch einen Schritt weiter und umgeben den Metallrahmen zusätzlich mit einer dicken Gummierung. Diese wirkt wie ein Stoßdämpfer und kann selbst harte Stürze auf Beton abfedern. Gleichzeitig verbessert die Gummierung den Grip erheblich, wodurch das Handy weniger leicht aus der Hand oder von Oberflächen rutscht.
Wasser- und Staubschutz
Ein zentrales Merkmal robuster Smartphones ist ihre hohe Resistenz gegenüber Wasser und Staub. Die meisten Geräte verfügen über eine IP68-Zertifizierung. Das bedeutet, sie sind nicht nur gegen Regen und Spritzwasser geschützt, sondern können auch zeitweilig in Süßwasser untergetaucht werden (typischerweise bis zu 1 oder 1,5 Meter Tiefe für maximal 30 Minuten). Durch die hermetische Abdichtung des Gehäuses können auch keine feinen Staubpartikel ins Innere gelangen, was besonders wichtig für den Einsatz auf Baustellen, in Werkstätten oder staubigen Industrieumgebungen ist.
Die Entwicklung schreitet jedoch voran. Wer noch extremeren Wasserschutz benötigt, findet Modelle mit IP69-Zertifizierung, wie beispielsweise das Nokia XR21. Diese Geräte sind sogar gegen Wasserstrahlen unter hohem Druck geschützt.
Ein weiteres praktisches Feature, das bei starker Verschmutzung nützlich ist: Einige robuste Smartphones, darunter das CAT S75 und das Samsung XCover 7, lassen sich mit Chemikalien reinigen. Desinfektionsmittel, Alkohol und sogar Bleichmittel können diesen Geräten in der Regel nichts anhaben.
Display-Schutz
Das Display ist oft die empfindlichste Komponente eines Smartphones. Robuste Modelle schützen es daher mit speziellen Schutzfolien oder besonders widerstandsfähigem Panzerglas. Beliebt ist hier „Gorilla Glass Victus“, das nicht nur Kratzern widersteht, sondern den Bildschirm auch vor Bruch bei Stürzen oder starkem Druck schützt.
Für den Einsatz auf der Baustelle, wo Stürze auf harte Oberflächen wie Beton häufig vorkommen, ist „Gorilla Glass Victus 2“ eine interessante Weiterentwicklung. Diese Version wurde speziell für Stürze auf Beton optimiert. Ältere Versionen wie „Gorilla Glass 3“ sind zwar oft kratzfester, aber bei Stürzen weniger robust. Hier muss je nach Anwendungsbereich ein Kompromiss gefunden werden.
MIL-STD-810H
So gut wie jedes Outdoor-Smartphone wirbt mit der Erfüllung des US-Militärstandards MIL-STD-810H. Dieser Standard umfasst eine Reihe von Labortests, bei denen das Gerät verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt wird, darunter extrem niedrige und hohe Temperaturen, Salznebel, UV-Strahlung, mechanische Einflüsse oder Chemikalien.
Allerdings ist dieser Standard nur bedingt aussagekräftig. Das liegt daran, dass Hersteller sich aussuchen können, welche der zahlreichen Tests sie durchführen. Die Kategorie „ballistische Geschosse“ mag eindrucksvoll klingen, aber kein Smartphone wird im Labor beschossen. Samsung zum Beispiel testet seine XCover-Modelle (MIL-STD-810H zertifiziert) primär auf Stürze. Hersteller wie CAT führen umfassendere Tests durch, die auch Vibrationen, Salznebel und extreme Temperaturen einschließen. Besonders stoßfest sind oft Modelle von Ulefone; das Ulefone Armor 14 übersteht laut Hersteller einen Sturz aus 1,50 m Höhe auf Beton.
Es ist daher wichtig, sich nicht allein vom Label MIL-STD-810H blenden zu lassen, sondern die genauen Angaben des Herstellers zu prüfen, welche spezifischen Tests das Gerät bestanden hat.
Größe und Gewicht
Robuste Smartphones gibt es in verschiedenen Größen, wobei die Display-Diagonale häufig zwischen 6,1 und 6,7 Zoll liegt. Es gibt auch kleinere (z. B. Blackview BV9900 Pro mit 5,8 Zoll) oder größere Modelle (z. B. Oukitel WP30 Pro mit 6,8 Zoll), diese sind aber seltener.
Beachten Sie, dass die robuste Bauweise und der dicke Rahmen das Gewicht deutlich erhöhen. Die meisten Geräte wiegen mindestens 240 Gramm. Wenn zusätzlich ein sehr großer Akku verbaut ist, kann das Gewicht schnell 400 Gramm oder mehr erreichen. Ein extremes Beispiel ist das Doogee S100 Pro mit einem 22.000 mAh Akku, das stolze 569 Gramm wiegt – mehr als doppelt so viel wie viele Standard-Smartphones.
Display
Bei Rugged Phones steht die Funktionalität im Vordergrund, weniger der optische Hochgenuss. Oft kommen daher LCD-Displays zum Einsatz. Diese bieten zwar nicht die kräftigen Kontraste von OLEDs, sind dafür aber langlebiger und weniger anfällig für Verschleiß. Eine Ausnahme bildet Doogee, die auch Rugged Phones mit kontraststarken OLED-Displays anbieten (z. B. das V20 Pro).
Die Bildwiederholrate liegt meist bei 60 Hz, obwohl einige Modelle 120 Hz erreichen, was für flüssigere Animationen sorgt. Für die meisten Nutzer ist dies kein entscheidendes Kriterium, aber beim Scrollen durch Inhalte macht sich der Unterschied bemerkbar.
Ein wichtiger Aspekt für den Outdoor-Einsatz ist die Display-Helligkeit. Um auch bei Sonnenschein noch etwas auf dem Bildschirm erkennen zu können, sind mindestens 500 Nits Helligkeit empfehlenswert. Beispiele für Smartphones, die dieses Kriterium erfüllen, sind das Gigaset GX6, Nokia XR21, CAT S61 oder Ulefone Armor 9.
Bedienung mit Handschuhen und nassen Fingern
Herkömmliche Touch-Displays reagieren oft schlecht oder gar nicht, wenn sie feucht sind oder wenn man sie mit Handschuhen bedient. Dies kann im Arbeitsalltag sehr hinderlich sein.
Baustellen-Handys lösen dieses Problem häufig mit einem speziellen „Glove Mode“. Dieser Modus erhöht die Empfindlichkeit des Touchscreens, sodass das Gerät auch mit Arbeitshandschuhen oder nassen Fingern zuverlässig bedient werden kann. Für Handwerker und Outdoor-Enthusiasten ist dies ein unschätzbarer Vorteil.
Hardware
Rugged Phones werden oft für gewerbliche Zwecke oder den Einsatz unter extremen Bedingungen entwickelt. Die verbaute Hardware ist in der Regel ausreichend, um eine flüssige Bedienung des Betriebssystems und der meisten alltäglichen Apps zu gewährleisten. Prozessoren mit 8 Rechenkernen und mindestens 2 GHz Taktfrequenz sind Standard.
Allerdings erreichen sie in der Regel nicht die Leistung von Flaggschiff-Smartphones wie der Samsung Galaxy S-Reihe oder aktuellen iPhones. Für anspruchsvolle Anwendungen wie aufwendige Spiele oder professionelle Bild- und Videobearbeitung eignen sich robuste Handys daher nur bedingt.
Wer viele Apps gleichzeitig nutzen möchte, sollte auf den Arbeitsspeicher (RAM) achten. 4 GB sind ein Minimum für eine akzeptable Leistung, aber 6, 8 oder sogar 12 GB RAM sorgen für deutlich flüssigeres Multitasking und reduzieren Wartezeiten beim Wechseln zwischen Apps.
Speicherplatz
Beim internen Speicherplatz haben einige Rugged Phones das Nachsehen. 64 oder 128 GB sind gängige Größen; 512 GB sind seltener. Für den reinen Arbeitsalltag mag dies ausreichen, aber wer viele Fotos, Videos oder große Apps speichern möchte, stößt hier schnell an Grenzen.
Zum Glück bieten die meisten Hersteller wie Samsung, CAT, Doogee und Ulefone einen Micro SD-Slot zur Speichererweiterung an. Damit kann der Speicherplatz oft um 1 TB oder bei manchen Modellen sogar bis zu 2 TB erweitert werden. Ein Nachteil ist jedoch, dass der SD-Slot meist mit einem der SIM-Karten-Steckplätze geteilt wird (Hybrid-Slot), sodass man sich zwischen Speichererweiterung und Dual-SIM-Nutzung entscheiden muss. Nur wenige Modelle, wie das Gigaset GX6, bieten einen dedizierten SD-Slot.
Leistungsstarker Akku
Eine lange Laufzeit ist im Arbeitsalltag oder bei Outdoor-Aktivitäten oft entscheidend. Viele Rugged Phones sind daher mit einem besonders leistungsstarken Akku ausgestattet. Kapazitäten zwischen 4.000 und 5.000 mAh sind Standard und ermöglichen in Kombination mit der oft weniger leistungshungrigen Hardware Laufzeiten, die viele reguläre Smartphones übertreffen.
Einige Beispiele für die Akkulaufzeit (je nach Nutzung und Testbedingungen):
- Gigaset GX6: ca. 11 Stunden
- Nokia XR21: ca. 13 Stunden
- AGM G2 Guardian: ca. 14 Stunden
- CAT S75: ca. 17 Stunden
Es geht aber noch deutlich ausdauernder. Manche Rugged Phones besitzen Akkus mit 10.000 oder 15.000 mAh. Das Ulefone Armor 24 hält mit seinem riesigen 22.000 mAh Akku einen Rekord und kann selbst bei intensiver Nutzung mehrere Tage ohne Aufladen durchhalten. Das ist besonders nützlich an Orten ohne Zugang zu einer Steckdose.
Eine weitere Option ist ein Rugged Phone mit austauschbarem Akku, wie das Samsung Galaxy XCover 7. Wer Ersatz-Akkus dabei hat, kann die Laufzeit im Grunde unbegrenzt verlängern. Bei den meisten Standard-Smartphones ist der Akku hingegen fest verbaut.
Aufladen
Neben der Kapazität ist die Geschwindigkeit, mit der der Akku wieder aufgeladen werden kann, wichtig. Schnellladefunktionen (Fast Charging) sind hier sehr wünschenswert. Leider unterstützen nicht alle robusten Handys hohe Ladegeschwindigkeiten. Modelle wie das Samsung Galaxy XCover 7 und das CAT S75 laden beispielsweise nur mit bescheidenen 15 Watt. Andere Hersteller wie Ulefone, Blackview oder Doogee zeigen, dass es schneller geht, und bieten Ladeleistungen von 30 bis 66 Watt an.
Kameras
Die Kameraqualität steht bei den meisten Rugged Phones nicht im Vordergrund, da sie primär für den gewerblichen oder robusten Einsatz konzipiert sind. Hersteller wie CAT, Samsung und Kyocera sparen hier oft Kosten ein. So findet man bei robusten Smartphones bisher keine Periskop-Kameras, die extremen optischen Zoom ermöglichen, wie bei High-End-Modellen von Apple oder Samsung.
Die Hauptkamera verfügt oft über eine Auflösung von 50 MP, was für Aufnahmen bei gutem Licht meist ausreicht. Bei schlechten Lichtverhältnissen zeigen die Kameras jedoch oft Schwächen.
Je nach Modell sind zusätzliche Linsen wie eine Ultraweitwinkel-Kamera (für größere Bildausschnitte) oder eine Makrolinse (für Nahaufnahmen) vorhanden. Die Makrokameras sind oft von geringer Qualität (typischerweise nur 2 MP), wodurch viele Details verloren gehen.
Es gibt jedoch Ausnahmen, die zeigen, dass auch Rugged Phones gute Fotos machen können. Hersteller wie Oukitel und Ulefone bieten Modelle mit höherwertigen Kameras an:
- Das Oukitel WP30 Pro hat eine Hauptkamera mit 108 MP und ermöglicht 4K-Videoaufnahmen.
- Das Ulefone Armor 26 Ultra bietet sogar eine 200 MP Hauptkamera, eine Telefoto-Linse mit 3-fachem Zoom und eine hochauflösende 50 MP Selfie-Kamera.
Sonderfunktionen
Auch wenn die allgemeine Kameraqualität manchmal hinter Standard-Smartphones zurückbleibt, bieten Rugged Phones oft einzigartige Funktionen, die im Arbeitsalltag oder bei speziellen Anwendungen sehr nützlich sind:
- Wärmebild-Kamera: Ein Feature, das klassische Smartphones nicht haben. Wärmebildkameras (z. B. beim Ulefone Armor 9 FLIR) können zur Prüfung der Isolierung von Gebäuden, zur Erkennung von Feuchtigkeit, zur Untersuchung von Solarzellen oder in Kombination mit einem Endoskop sogar für Inspektionen in schwer zugänglichen Bereichen eingesetzt werden.
- Taschenlampe: Fast jedes Smartphone hat eine Taschenlampe, aber bei Rugged Phones ist diese oft deutlich leistungsstärker. Das Ulefone Armor 24 verfügt beispielsweise über eine 6-Watt-LED, die ganze Räume ausleuchten kann.
- Physische Tasten: Viele Rugged Phones besitzen eine oder mehrere programmierbare physische Tasten. Diese ermöglichen den schnellen Zugriff auf Apps oder Funktionen, auch ohne das Touch-Display zu nutzen, was besonders mit Handschuhen von Vorteil ist.
- Navigation: Neben GPS unterstützen robuste Handys oft zusätzliche Navigationssysteme wie Glonass und Beidou, was die Ortung präziser macht. Ein integriertes Barometer kann die Höhenmessung verbessern und liefert nebenbei zuverlässige Wetterinformationen.
- Satelliten-Kommunikation: Für den Einsatz in abgelegenen Gebieten ohne Mobilfunknetz bieten einige Modelle (z. B. CAT S75, Ulefone Armor 23 Ultra) Satelliten-Kommunikation für Nachrichten oder Notrufe.
- Laser-Vermessung: Einige Rugged Phones, wie das Blackview BV9300, sind mit einem Laser-Entfernungsmesser ausgestattet, mit dem Distanzen präzise gemessen werden können (z. B. bis zu 40 m).
- Starke Lautsprecher: Da robuste Handys oft in lauten Umgebungen genutzt werden, verfügen sie über leistungsstarke Lautsprecher, um Klingeltöne oder Anrufe hörbar zu machen.
Software und Updates
Die meisten Rugged Phones nutzen das Betriebssystem Android. Ein „Rugged iPhone“ von Apple gibt es bisher nicht.
Für eine lange Nutzungsdauer und Sicherheit ist die Update-Garantie des Herstellers entscheidend. Regelmäßige Sicherheits-Patches schützen vor Malware und anderen Bedrohungen. Betriebssystem-Updates bringen neue Funktionen und Verbesserungen.
Samsung gilt hier als positives Beispiel. Die XCover-Smartphones ab dem Modelljahr 2019 erhalten in der Regel 4 Jahre lang Sicherheits-Updates. Die XCover 7 Enterprise Edition sogar 7 Jahre. Auch OS-Updates sind oft für mehrere Versionen garantiert (z. B. Android 15 und Android 16 für die XCover 7 Enterprise Edition).
Weniger vorbildlich zeigen sich oft Hersteller wie Doogee, Oukitel oder Ulefone. Hier erhält man oft nur die Android-Version, mit der das Gerät ausgeliefert wurde, und Sicherheitsupdates erscheinen unregelmäßiger oder gar nicht.
Wer sich für ein CAT-Phone entscheidet, sollte beachten, dass der Hersteller 2024 Insolvenz angemeldet hat. Die Geräte sind zwar noch erhältlich, aber mit keinen zukünftigen Software-Updates ist mehr zu rechnen.
Vergleich: Rugged Phones vs. Standard-Smartphones
Um die Unterschiede deutlicher zu machen, hier eine vergleichende Übersicht:
| Merkmal | Rugged Phone | Standard-Smartphone |
|---|---|---|
| Robustheit | Extrem hoch (Stoß-, Sturz-, Wasser-, Staub-, Temperaturresistent, oft MIL-STD) | Geringer bis mittel (je nach Modell und Schutzklasse, oft empfindlich bei Stürzen) |
| Akkulaufzeit | Meist sehr lang bis extrem lang (oft große Akkus) | Variabel, oft kürzer (je nach Nutzung und Akku-Größe) |
| Bedienung | Oft mit Handschuhen/nassen Fingern möglich (Glove Mode, phys. Tasten) | Bei Feuchtigkeit/Handschuhen oft eingeschränkt |
| Sonderfunktionen | Spezifische Features für Arbeit/Outdoor (Wärmebild, Laser, Sat-Kommunikation etc.) | Fokus auf Multimedia/Kommunikation (oft bessere Kameras, Displays) |
| Leistung | Ausreichend für Alltag und viele Apps, selten High-End (weniger für Gaming/Pro-Apps) | Variabel, High-End Modelle sehr leistungsstark (für Gaming/Pro-Apps geeignet) |
| Kamera | Qualität oft zweitrangig, einfache Linsen (Ausnahmen existieren) | Oft sehr hohe Qualität, viele Linsen, Fokus auf Fotografie/Video |
| Design & Gewicht | Robust, oft klobig, schwerer | Schlank, leicht, Fokus auf Ästhetik |
| Software-Updates | Variiert stark (Samsung gut, andere oft begrenzt) | Variiert, bei großen Herstellern oft länger garantiert |
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Hier beantworten wir einige der am häufigsten gestellten Fragen zu robusten Smartphones:
Sind Rugged Phones wirklich unzerstörbar?
Nein, der Begriff „unkaputtbar“ ist eine Vereinfachung. Robuste Smartphones sind extrem widerstandsfähig gegenüber vielen Umwelteinflüssen wie Stößen, Wasser, Staub und extremen Temperaturen. Sie erfüllen oft militärische Standards (MIL-STD), aber auch diese haben Einschränkungen. Ein Sturz aus sehr großer Höhe oder eine extreme Krafteinwirkung kann auch ein robustes Handy beschädigen. Sie sind jedoch deutlich widerstandsfähiger als herkömmliche Smartphones.
Welche Hersteller bieten robuste Handys an?
Bekannte Hersteller von Rugged Phones sind unter anderem CAT, Nokia, Ulefone, Samsung (mit der XCover-Reihe), Doogee, Oukitel, Blackview, Gigaset und Kyocera.
Sind robuste Smartphones wasserdicht?
Die meisten robusten Smartphones sind nach IP68 zertifiziert, was bedeutet, dass sie staubdicht sind und zeitweiligem Untertauchen in Wasser standhalten. Einige Modelle erreichen sogar IP69, was Schutz gegen Wasserstrahlen unter hohem Druck bietet. Die genauen Bedingungen (Tiefe, Dauer) sind vom Hersteller angegeben.
Lohnen sich Rugged Phones auch für den normalen Nutzer?
Rugged Phones sind in erster Linie für Personen konzipiert, die ihr Handy in anspruchsvollen Umgebungen nutzen (Baustelle, Outdoor, Handwerk, Industrie) und Wert auf extreme Widerstandsfähigkeit, lange Akkulaufzeit und spezielle Funktionen legen. Für den durchschnittlichen Nutzer, der Wert auf schlankes Design, höchste Kameraqualität oder maximale Leistung für Spiele legt, sind Standard-Smartphones oft die bessere Wahl, da Rugged Phones hier oft Kompromisse eingehen.
Wie steht es um Software-Updates bei Rugged Phones?
Dies variiert stark je nach Hersteller. Große Marken wie Samsung bieten oft eine gute Update-Garantie für Sicherheits-Patches und Betriebssystem-Updates. Kleinere Hersteller (z. B. Doogee, Oukitel, Ulefone) sind hier oft weniger zuverlässig. Bei Herstellern, die den Betrieb eingestellt haben (wie CAT), sind keine zukünftigen Updates mehr zu erwarten.
Fazit
Wie Sie sehen, gibt es zahlreiche gute Gründe, sich für ein Rugged Phone zu entscheiden, und die reine Robustheit ist nur einer davon. Wer ein Handy für den Einsatz auf der Baustelle, in der Fabrikhalle oder bei anspruchsvollen Outdoor-Aktivitäten benötigt, profitiert von einer Reihe weiterer Features. Die Akkulaufzeit ist meist überdurchschnittlich lang, spezielle Touchscreens und physische Tasten erleichtern die Bedienung unter widrigen Bedingungen, und Sonderfunktionen wie die Wärmebildkamera, präzise Navigation oder Laser-Vermessung erweitern den Anwendungsbereich erheblich. Für nahezu jede Anforderung im Arbeits- oder Outdoor-Bereich gibt es ein passendes robustes Smartphone.
Man sollte jedoch bedenken, dass diese Geräte in Sachen roher Hardware-Leistung, Display-Qualität, Kamera-Performance oder Ladegeschwindigkeit (noch) nicht immer mit den Spitzenmodellen klassischer Smartphones mithalten können. Hier werden oft Kompromisse eingegangen, um die Kosten im Rahmen zu halten und den Fokus auf die Robustheit zu legen. Robuste Handys eignen sich damit in erster Linie als zuverlässiges Werkzeug für den Job oder extreme Freizeitaktivitäten – weniger als reines Multimedia- oder Gaming-Gerät.
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