Der Volkswagen Golf ist seit Jahrzehnten weit mehr als nur ein Auto – er ist eine Ikone, ein fester Bestandteil der europäischen Straßenlandschaft und der legitime Erbe des legendären VW Käfers. Doch die Automobilwelt wandelt sich rasant, und auch der Golf muss sich den neuen Gegebenheiten stellen, insbesondere dem unaufhaltsamen Trend zur Elektromobilität. Viele stellen sich die Frage: Wie sieht die Zukunft des Golf aus, und wann kommt die nächste Generation?

Die Antwort auf die drängendste Frage ist inzwischen klarer als je zuvor: Die neunte Generation des VW Golf, intern und extern oft als VW ID. Golf bezeichnet, wird voraussichtlich im Jahr 2029 vorgestellt. Und die wohl bedeutendste Neuerung: Er wird rein elektrisch angetrieben sein. Damit markiert der Golf 9 einen fundamentalen Bruch mit seiner bisherigen Geschichte als Verbrenner und tritt in ein neues Zeitalter ein.
Der VW ID. Golf (Golf 9): Ein Blick in die elektrische Zukunft
Die Entscheidung, den Golf ab der neunten Generation ausschließlich elektrisch anzubieten, ist ein klares Bekenntnis von Volkswagen zur Elektrifizierungsstrategie des Konzerns. Bis 2030 sollen 70 Prozent aller neu verkauften VW-Modelle in Europa vollelektrisch sein. In diesem Kontext scheint es nur logisch, dass der Golf als wichtigstes Volumenmodell ebenfalls diesen Weg einschlägt. Es wird sogar spekuliert, dass der elektrische ID. Golf den aktuellen elektrischen Kompakten der Marke, den ID.3, ersetzen könnte. Dies würde auch dem Trend entsprechen, bewährte und starke Modellnamen wie Golf, Tiguan oder GTI in die elektrische Welt zu überführen, anstatt komplett neue Bezeichnungen für E-Modelle zu schaffen, wie es anfangs mit der ID.-Familie der Fall war.

Technik und Reichweite: Was erwartet uns?
Obwohl es noch einige Jahre bis zur Markteinführung des ID. Golf sind und konkrete technische Details noch rar sind, gibt es bereits erste Hinweise auf die geplante Basis. Der elektrische Golf soll auf der neuen, zukunftsweisenden Scalable Systems Platform (SSP) aufbauen. Diese Plattform ist als Nachfolger der aktuellen MEB-Plattform (auf der unter anderem der ID.3 und ID.4 basieren) konzipiert und soll eine höhere Skalierbarkeit, bessere Performance und schnellere Ladezeiten ermöglichen.
Für die Entwicklung der Elektronikkomponenten hat Volkswagen einen spannenden Partner an Bord geholt: den jungen US-amerikanischen Elektroauto-Hersteller Rivian. Im Rahmen eines Joint Ventures arbeiten die beiden Unternehmen zusammen, um die Elektronikarchitektur für zukünftige Modelle, darunter wahrscheinlich auch den ID. Golf, zu entwickeln. Dies verspricht innovative Lösungen und eine moderne User Experience.
Auch wenn noch keine offiziellen Leistungs- oder Batteriekapazitäten genannt wurden, kursieren bereits erste Schätzungen zur Reichweite. Medienberichten zufolge spricht Volkswagen von einer realistischen Reichweite von mindestens 400 km für die Basismodelle. Höherpreisige Varianten könnten sogar Reichweiten von rund 600 km erreichen. Ein weiteres Highlight soll die Ladetechnik sein: Dank moderner Schnellladefähigkeit wird angestrebt, den Akku in maximal 15 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufzuladen. Dies wäre ein wichtiger Schritt, um die Alltagstauglichkeit von Elektroautos weiter zu verbessern.
Preisliche Einordnung
Der Preis ist für viele Kaufinteressenten ein entscheidendes Kriterium. Das Online-Magazin ecomento spekuliert, dass der VW ID. Golf preislich auf dem Niveau des aktuellen ID.3 liegen und bei etwa 33.000 Euro starten könnte (Stand Dezember 2024). Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass sich dieser Preis bis zur Einführung im Jahr 2029 noch ändern kann. Zum Vergleich: Ein Verbrenner-Golf der aktuellen Generation 8 startete Ende 2024 bei über 4000 Euro weniger. Der elektrische Golf wird also voraussichtlich teurer sein als sein direkter Verbrenner-Vorgänger, aber auf einem ähnlichen Niveau wie andere elektrische Kompakte wie der ID.3.

Design: Rückbesinnung auf den Golf 4?
Ein interessantes Detail, das viele Fans aufhorchen lässt, betrifft das Design des zukünftigen ID. Golf. Volkswagen selbst spricht von einer optischen Anlehnung an den beliebten Golf 4, der von 1997 bis 2006 gebaut wurde. Dies könnte bedeuten, dass der elektrische Golf wieder etwas kompakter, flacher und dynamischer ausfallen könnte als der aktuelle ID.3. Der Golf 4 war bekannt für seine sachliche Linienführung, die markanten ovalförmigen Scheinwerfer und die typisch breite C-Säule – ein charakteristisches Stilelement der gesamten Golf-Baureihe. Inwieweit VW tatsächlich „back to the roots“ geht und wie stark die Reminiszenzen an den Golf 4 ausfallen werden, bleibt abzuwarten, insbesondere angesichts der tendenziell wachsenden Außenmaße bei neuen Fahrzeuggenerationen.
Der VW Golf 8: Der letzte seiner Art (mit Verbrenner)
Bevor der elektrische Golf 9 das Licht der Welt erblickt, ist der aktuelle VW Golf 8 das maßgebliche Modell. Er wurde Ende 2019 vorgestellt und basiert auf dem weiterentwickelten Modularen Querbaukasten (MQB evo), einer Weiterentwicklung des MQB, der bereits dem Golf 7 zugrunde lag. Der Golf 8 ist in seinen Abmessungen sehr ähnlich zum Vorgänger, wurde aber in Breite und Höhe leicht reduziert.
Wichtige Merkmale des Golf 8
Der Golf 8 brachte zahlreiche Neuerungen mit sich, insbesondere im Bereich Digitalisierung und Konnektivität:
- Exterieur: Standardmäßig fast alle Leuchtmittel in LED-Technik, optionale Matrix-LED-Scheinwerfer, die Möglichkeit, einzelne LED-Felder zu tauschen (im Gegensatz zum Vorgänger). Die Motorhaube wird nun mit einem einfachen Stab statt Gasdruckfedern gehalten.
- Interieur: Ein radikal digitalisiertes Cockpit mit zwei großen Displays – ein 10,25-Zoll-Display für die Anzeigen (Digital Cockpit) und ein zentraler Touchscreen für das Infotainment-System (MIB III, später MIB IV). Viele physische Tasten wurden durch Touch-Flächen oder Slider ersetzt (die Touch-Slider sind seit dem Facelift 2024 beleuchtet). Licht und Scheibenheizung werden über ein digitales Tastenfeld bedient. Fahrzeuge mit Doppelkupplungsgetriebe nutzen ein elektronisches Shift-by-Wire-System. Optional ist ein Head-up-Display erhältlich. Einige Details wie Kleiderhaken an der B-Säule oder bestimmte Dekorleisten wurden im Vergleich zum Golf 7 weggelassen. Der Tankinhalt des Basismodells wurde auf 45 Liter verkleinert. Neu sind Features wie eine Drei-Zonen-Climatronic und beheizbare Rücksitze.
- Fahrwerk: Einzelradaufhängung an allen Rädern. Hinten kommt eine Verbundlenkerachse zum Einsatz, ab 150 PS eine Mehrlenkerachse. Optional ist ein Adaptivfahrwerk mit 15 Einstellstufen verfügbar, ebenso eine Lenkung mit variabler Übersetzung.
- Assistenzsysteme: Die Anzahl der Assistenzsysteme wurde deutlich erhöht. Spurhalteassistent und automatische Distanzregelung mit Fußgänger- und Radfahrererkennung sind serienmäßig. Als erstes VW-Modell verfügt der Golf 8 serienmäßig über eine Car-2-X-Funktion zur Kommunikation mit anderen Fahrzeugen oder der Infrastruktur. Weitere Systeme wie Travel Assist (ermöglicht teilautonomes Fahren bis 210 km/h auf Autobahnen), Totwinkel-Assistent (Kontrollleuchte in der Spiegelkappe) sind verfügbar.
- Funktionen on Demand: Ein modernes Feature des Golf 8 ist die Möglichkeit, bestimmte elektronische Ausstattungsmerkmale nach dem Kauf freizuschalten und zu bezahlen (z. B. Navigationsfunktion, adaptiver Tempomat, Sprachbedienung, WLAN-Hotspot).
- Konnektivität: Integration von Alexa-Sprachfunktionen, Fahrererkennung per eSIM und Smartphone, Übertragung persönlicher Einstellungen.
Die Ausstattungslinien wurden im Golf 8 neu strukturiert und heißen nun Golf (Basis), Life, Style und R-Line.
Verkaufszahlen und die Frage nach dem Erfolg
Der Golf 8 startete vielversprechend und war 2020 mit 139.000 verkauften Einheiten in Deutschland und 312.000 in Europa das meistverkaufte Fahrzeug auf dem Kontinent. Allerdings gingen die Verkaufszahlen in den Folgejahren in Deutschland zurück: auf rund 90.000 im Jahr 2021, 84.000 im Jahr 2022 und 81.000 im Jahr 2023. Zum Vergleich: Im Jahr 2019, als hauptsächlich noch der Golf 7 verkauft wurde, waren es deutschlandweit über 200.000 Einheiten. Die Frage, warum sich der Golf 8 im Vergleich zu den Spitzenjahren des Golf 7 (oder auch dem ersten Jahr des Golf 8) weniger verkauft, wird oft diskutiert. Die vorliegenden Informationen liefern keine expliziten Gründe, zeigen aber den Trend sinkender Verkaufszahlen nach 2020. Mögliche Faktoren, die in der öffentlichen Debatte diskutiert werden, reichen von der gestiegenen Digitalisierung und dem Bedienkonzept, das nicht jedermanns Sache ist, über anfängliche Softwareprobleme bis hin zu einem sich wandelnden Markt, in dem SUVs immer beliebter werden und die Konkurrenz durch Elektroautos zunimmt – Entwicklungen, die allerdings nicht direkt aus dem bereitgestellten Text hervorgehen.

Der Golf 8 als letzter Verbrenner-Golf
Was die Zukunft des Golf mit Verbrennungsmotor betrifft, hat Volkswagen eine klare Position bezogen: Der VW Golf 8 wird die letzte Baureihe sein, die mit klassischen Benzin- oder Dieselmotoren angeboten wird. Dies bestätigte VW-Markenchef Thomas Schäfer. Die aktuelle Generation, die auch mit dem Facelift 2024 noch einmal aktualisiert wurde, soll bis zum Ende des Jahrzehnts produziert werden. Danach wird der Name Golf ausschließlich für ein Elektrofahrzeug genutzt werden. Diese Entscheidung unterstreicht die Dringlichkeit und das Engagement von Volkswagen bei der Umstellung auf Elektromobilität.
Volkswagen plant, die ikonischen Modellnamen wie Golf, Tiguan oder GTI in die elektrische Ära zu überführen. Dabei soll aber sichergestellt werden, dass die elektrischen Nachfolger die "Gene" der ursprünglichen Modelle in sich tragen. Beim Golf bedeutet dies laut Schäfer beispielsweise, dass ein elektrischer Golf ein flacheres Dach haben sollte als der aktuelle ID.3. Dies sei frühestens mit der neuen SSP-Plattform ab 2028 möglich – ein weiterer Hinweis darauf, dass der elektrische Golf 9 auf dieser Basis entwickelt wird und nicht einfach ein umbenannter ID.3 sein wird.
Die Elektrifizierungsstrategie von Volkswagen umfasst nicht nur den Golf. Der Konzern plant, bis 2026 zehn neue E-Modelle auf den Markt zu bringen. Dazu gehört auch der elektrische Kleinwagen ID.2all, der preislich unter 25.000 Euro liegen soll und etwa die Größe eines Polo hat. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll sogar ein Elektroauto für unter 20.000 Euro folgen, das möglicherweise ID.1 heißen wird. Diese breite Palette an neuen E-Modellen zeigt, wie ernst es Volkswagen mit der Transformation meint und wie der elektrische Golf in dieses zukünftige Portfolio passt.
Vergleich: Golf 8 (Verbrenner) vs. VW ID. Golf (Elektro)
| Merkmal | VW Golf 8 (Verbrenner) | VW ID. Golf (elektrisch, erwartet) |
|---|---|---|
| Vorstellung | Ende 2019 | Voraussichtlich 2029 |
| Antrieb | Verbrennungsmotoren (Benzin, Diesel) | Rein elektrisch |
| Plattform | MQB evo | Voraussichtlich SSP |
| Startpreis (ca.) | Unter 30.000 € (Basis, Stand 2024) | Voraussichtlich 33.000 € (Stand 2024/2029 Schätzung) |
| Realistische Reichweite | Abhängig vom Motor/Tank | Mindestens 400 km, bis zu 600 km |
| Design-Anleihen | Entwicklung des Golf 7 | Möglicherweise Golf 4 |
| Generation | Achte Generation | Neunte Generation |
Häufig gestellte Fragen zur Zukunft des VW Golf
Wann kommt der VW Golf 9 heraus?
Nach aktuellen Informationen wird die neunte Generation des VW Golf voraussichtlich im Jahr 2029 vorgestellt.

Wird der Golf 9 elektrisch sein?
Ja, die neunte Generation, oft als VW ID. Golf bezeichnet, soll rein elektrisch angetrieben werden.
Ist der Golf 8 der letzte Golf mit Verbrennungsmotor?
Ja, laut Aussage von VW-Markenchef Thomas Schäfer ist der Golf 8 die letzte Baureihe des Golf, die mit Verbrennungsmotoren angeboten wird.
Warum verkauft sich der Golf 8 angeblich schlecht?
Die vorliegenden Daten zeigen, dass die Verkaufszahlen des Golf 8 in Deutschland nach dem Spitzenjahr 2020 in den folgenden Jahren zurückgegangen sind (von über 200.000 Einheiten im Jahr 2019 auf rund 81.000 im Jahr 2023). Der bereitgestellte Text nennt keine expliziten Gründe für diesen Rückgang, stellt aber den Trend dar. Öffentliche Diskussionen nennen oft Faktoren wie das Bedienkonzept, anfängliche Softwareprobleme oder den allgemeinen Marktwandel.
Zusammenfassung
Die Zukunft des VW Golf ist elektrisch. Mit der voraussichtlichen Einführung des rein elektrischen VW ID. Golf im Jahr 2029 beginnt ein neues Kapitel für das legendäre Modell. Basierend auf der neuen SSP-Plattform, mit möglicher Reichweite von bis zu 600 km und einem Design, das an den Golf 4 erinnern könnte, soll er die Stärken des Golf in die elektrische Ära übertragen. Der aktuelle Golf 8 wird als letzte Generation mit Verbrennungsmotoren in die Geschichte eingehen und markiert das Ende einer Ära, während er gleichzeitig mit fortschrittlicher Digitalisierung und Assistenzsystemen ausgestattet ist. Die Verkaufszahlen des Golf 8 zeigen einen Rückgang gegenüber früheren Generationen, was die Notwendigkeit der Transformation unterstreicht. Volkswagen setzt konsequent auf Elektromobilität und plant, den Namen Golf als starke Marke in dieser neuen Welt zu etablieren.
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