Die Welt der Fotografie ist reich an Abkürzungen und Fachbegriffen. Von AE über AF bis hin zu AWB – jedes Kürzel steht für eine bestimmte Funktion, Technologie oder ein Zubehörteil, das Fotografen nutzen, um ihre kreativen Visionen umzusetzen. Eine Abkürzung, die dabei immer wieder auftaucht und für viele Fragen sorgt, ist CP. Doch wofür steht CP in der Fotografie eigentlich genau? Die Antwort ist vielschichtiger, als man auf den ersten Blick vermuten mag, aber im Kontext der technischen Fotografie, insbesondere im Bereich der Filter, hat CP eine sehr spezifische und wichtige Bedeutung.

Die häufigste und relevanteste Bedeutung von CP in der Fotografie ist der Zirkulare Polarisationsfilter. Dieser Filter, oft auch als CPL oder CPoL bezeichnet, ist ein mächtiges Werkzeug, das Fotografen hilft, bestimmte Lichtphänomene zu kontrollieren und so die Bildqualität signifikant zu verbessern.
Der Zirkulare Polarisationsfilter (CP/CPL/CPoL): Was er ist und wie er funktioniert
Ein Polarisationsfilter ist ein optisches Filterelement, das nur Lichtwellen durchlässt, die in einer bestimmten Ebene schwingen. Sonnenlicht zum Beispiel schwingt in alle Richtungen. Wenn dieses Licht jedoch auf nichtmetallische Oberflächen wie Wasser, Glas, Blätter oder feuchte Straßen trifft, wird es teilweise polarisiert, das heißt, ein größerer Anteil der Lichtwellen schwingt dann parallel zur Oberfläche. Diese polarisierten Lichtwellen sind es, die wir als Reflexionen oder Spiegelungen wahrnehmen.
Der Polarisationsfilter hat die Fähigkeit, dieses polarisierte Licht gezielt zu blockieren. Ein zirkularer Polarisationsfilter besteht typischerweise aus zwei Teilen: einem linearen Polarisator und einer Verzögerungsplatte, die das linear polarisierte Licht in zirkular polarisiertes Licht umwandelt. Dies ist besonders wichtig für moderne Kameras mit Autofokus- und Belichtungsmesssystemen (wie AE – Automatic Exposure und AF – Autofocus), die durch linear polarisiertes Licht gestört werden könnten. Der zirkulare Filter sorgt dafür, dass das Licht, das in die Kamera gelangt, wieder zirkular polarisiert ist, was die korrekte Funktion dieser Systeme gewährleistet.
Durch das Drehen des vorderen Elements des Filters kann der Fotograf bestimmen, wie viel polarisiertes Licht blockiert wird. Auf diese Weise lassen sich Reflexionen auf Wasseroberflächen oder hinter Glas reduzieren oder sogar ganz entfernen, was es ermöglicht, durch die Oberfläche hindurchzusehen. Ebenso kann der Filter den Dunst in der Atmosphäre reduzieren und so die Fernsicht verbessern. Eine weitere beliebte Anwendung ist die Intensivierung der Farben, insbesondere des Blaus am Himmel, indem polarisiertes Licht, das vom Himmel stammt, gefiltert wird. Dies führt zu einem satteren, dramatischeren Blauton und lässt weiße Wolken plastischer hervortreten.
Anwendungsbereiche und Vorteile des CP-Filters
Die Einsatzmöglichkeiten eines zirkularen Polarisationsfilters sind vielfältig. Er ist besonders nützlich in folgenden Situationen:
- Landschaftsfotografie: Um den Himmel blauer zu gestalten, Wolken hervorzuheben und Reflexionen auf Wasser oder Blättern zu minimieren.
- Fotografie von Wasser: Um durch die Wasseroberfläche hindurchzusehen und Unterwasserstrukturen oder Fische sichtbar zu machen, anstatt nur Spiegelungen abzubilden.
- Architekturfotografie: Um Reflexionen auf Fensterscheiben zu reduzieren und die Fassade klarer darzustellen.
- Fotografie von Objekten mit glänzenden Oberflächen: Um störende Reflexionen auf Lack, Holz oder anderen glatten Materialien zu entfernen.
Die Hauptvorteile sind die Reduzierung von Reflexionen und die Verstärkung von Farben. Dies sind Effekte, die sich in der digitalen Nachbearbeitung oft nur schwer oder gar nicht im gleichen Maße erzielen lassen, insbesondere die Entfernung von Reflexionen.

Potenzielle Nachteile und Einschränkungen
Wie jedes Werkzeug hat auch der CP-Filter seine Nachteile. Der offensichtlichste ist der Lichtverlust. Da der Filter Licht blockiert, gelangt weniger Licht auf den Sensor. Dies erfordert eine längere Belichtungszeit oder eine höhere ISO-Einstellung, was bei schlechten Lichtverhältnissen oder beim Fotografieren aus der Hand problematisch sein kann. Typischerweise führt die Verwendung eines Polfilters zu einem Lichtverlust von 1 bis 3 Blendenstufen.
Bei der Verwendung von Weitwinkelobjektiven kann der Effekt des Polfilters am Himmel ungleichmäßig sein. Da der Grad der Polarisation des Himmels vom Winkel zur Sonne abhängt, kann ein sehr breiter Bildwinkel dazu führen, dass ein Teil des Himmels stark gesättigt aussieht, während ein anderer Teil weniger beeinflusst wird, was zu einem unschönen Übergang führt.
Außerdem sollte man bedenken, dass nicht jede Reflexion unerwünscht ist. Manchmal tragen Reflexionen zur Bildkomposition bei oder sind sogar das Hauptmotiv. In solchen Fällen wäre die Verwendung eines Polfilters kontraproduktiv.
CP vs. Cpp: Eine wichtige Unterscheidung
Es ist wichtig, die Abkürzung CP von der Abkürzung Cpp zu unterscheiden, die ebenfalls im Bereich der Fotografie verwendet wird. Cpp steht für
CP im Kontext anderer Fotografie-Abkürzungen
Um CP besser einzuordnen, betrachten wir einige andere gängige Abkürzungen in der Fotografie, die oft zusammen mit CP in technischen Beschreibungen oder Diskussionen auftauchen. Die uns zur Verfügung gestellten Informationen listen viele dieser Begriffe auf:
| Abkürzung | Bedeutung | Funktion |
|---|---|---|
| CP, CPL, CPoL | Circular polarizing filter (Zirkularer Polarisationsfilter) | Reduziert Reflexionen, intensiviert Farben durch Blockierung von polarisiertem Licht. |
| AE | Automatic exposure (Automatische Belichtung) | Die Kamera misst die Helligkeit und stellt automatisch Belichtungszeit, Blende oder Empfindlichkeit ein. |
| AF | Autofocus (Autofokus) | Das Objektiv wird automatisch von der Kamera fokussiert, um optimale Schärfe zu erzielen. |
| AWB | Automatic white balance (Automatischer Weißabgleich) | Die Kamera schätzt die Farbtemperatur der Szene, um Farben natürlich darzustellen. |
| DR | Dynamic range (Dynamikumfang) | Beschreibt den Helligkeitsbereich, den eine Szene hat, ein Bild erfassen kann oder die Kamera verarbeiten kann. |
| EV | Exposure value (Belichtungswert) | Ein System zur Angabe der korrekten Belichtung, das Blende und Belichtungszeit arithmetisch in Beziehung setzt. |
| IS | Image stabilization (Bildstabilisierung) | Technologie zur Minimierung von Verwacklungsunschärfe durch Kamerabewegungen während der Belichtung. |
| TTL | Through the lens (Durch das Objektiv) | Belichtungsmessung oder Blitzsteuerung erfolgt durch das Kameraobjektiv, berücksichtigt so Blende, Filter etc. |
Wie man sieht, ist CP nur eine von vielen Abkürzungen, die spezifische Aspekte der Kameratechnik oder des Zubehörs beschreiben. Während AE, AF, AWB oder IS oft in der Kamerasoftware oder -hardware integriert sind, ist der CP-Filter ein physisches Zubehörteil, das vorne auf das Objektiv geschraubt wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu CP in der Fotografie
Sind CPL und CPoL dasselbe wie CP?
Ja, CPL und CPoL sind gebräuchliche Abkürzungen, die ebenfalls für den zirkularen Polarisationsfilter stehen und synonym mit CP in diesem Kontext verwendet werden. Sie alle bezeichnen denselben Filtertyp.

Verliere ich Licht, wenn ich einen CP-Filter verwende?
Ja, das ist ein unvermeidlicher Nebeneffekt. Da der Filter einen Teil des Lichts blockiert (das polarisierte Licht), gelangt weniger Licht auf den Kamerasensor. Dies erfordert in der Regel eine Verlängerung der Belichtungszeit oder eine Erhöhung der ISO-Empfindlichkeit, um eine korrekte Belichtung zu erzielen.
Kann ich einen CP-Filter immer verwenden?
Obwohl ein CP-Filter in vielen Situationen nützlich ist, ist er nicht immer die beste Wahl. Bei sehr schlechten Lichtverhältnissen kann der zusätzliche Lichtverlust die Verwendung erschweren. Bei Weitwinkelaufnahmen des Himmels kann es zu ungleichmäßiger Färbung kommen. Auch wenn Reflexionen ein gewünschter Teil des Bildes sind, sollte der Filter nicht verwendet werden. Die stärkste Wirkung erzielt der Filter, wenn die Lichtquelle (z.B. die Sonne) etwa 90 Grad seitlich zur Blickrichtung des Fotografen steht.
Hilft ein CP-Filter gegen Überbelichtung?
Ein CP-Filter reduziert die Menge des in die Kamera gelangenden Lichts, ähnlich wie ein Neutraldichtefilter (ND-Filter). Während seine Hauptfunktion die Kontrolle von Reflexionen und die Verstärkung von Farben ist, führt der damit verbundene Lichtverlust tatsächlich dazu, dass längere Belichtungszeiten möglich sind oder größere Blenden bei hellem Licht verwendet werden können, was indirekt helfen kann, Überbelichtung zu vermeiden, insbesondere in Situationen, in denen die Belichtungsgrenzen der Kamera erreicht sind.
Brauche ich einen CP-Filter für jedes Objektiv?
Polarisationsfilter werden in der Regel in verschiedenen Größen angeboten, passend zum Filtergewinde des Objektivs. Sie benötigen einen Filter, der zum Durchmesser Ihres Objektivs passt. Wenn Sie mehrere Objektive mit unterschiedlichen Filterdurchmessern haben, benötigen Sie entweder mehrere Filter oder einen Filter und passende Adapterringe.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass CP in der technischen Fotografie am häufigsten für den Zirkularen Polarisationsfilter steht. Dieses Zubehör ist ein wertvolles Werkzeug zur Kontrolle von Licht, zur Reduzierung unerwünschter Reflexionen und zur Intensivierung von Farben, insbesondere in der Landschaftsfotografie. Es ist wichtig, seine Funktionsweise und seine Einschränkungen zu verstehen, um ihn effektiv einsetzen zu können. Die Unterscheidung zu anderen Abkürzungen wie Cpp (Certified Professional Photographer) ist ebenfalls entscheidend, um Verwirrung zu vermeiden. Ein CP-Filter gehört für viele Fotografen zur Grundausstattung und kann einen bemerkenswerten Unterschied in der Qualität und Wirkung von Bildern machen.
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