Die Möglichkeit, Momente in atemberaubender Zeitlupe festzuhalten, eröffnet kreative Welten. Ob es sich um spritzendes Wasser, schnelle Bewegungen oder detailreiche Abläufe handelt – mit der richtigen Kamera können Sie die Zeit verlangsamen und Details sichtbar machen, die dem menschlichen Auge normalerweise entgehen. Um dies zu erreichen, benötigen Sie eine Kamera, die Videos mit sehr hohen Bildraten aufzeichnen kann. Während 60 Bilder pro Sekunde (fps) bereits eine schöne Verlangsamung ermöglichen, ist eine Bildrate von 240 fps heutzutage ein attraktiver Kompromiss, der beeindruckende Super Slow Motion bietet, ohne dabei zu sehr an Auflösung einzubüßen. Insbesondere die Aufnahme in 1080p (Full HD) bei 240 fps ist bei vielen modernen Kameras zu finden und liefert qualitativ hochwertige Ergebnisse für vielfältige Anwendungen. Doch welche Kameras bieten diese spezifische Kombination aus Auflösung und Bildrate? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Modelle, die 1080p mit 240 fps aufnehmen können, und erklären, was sie auszeichnet.
Was bedeutet Slow Motion und warum 240 fps?
Das Prinzip hinter Slow Motion ist einfach: Sie nehmen mehr Bilder pro Sekunde auf, als später bei der Wiedergabe angezeigt werden. Die normale Wiedergabegeschwindigkeit für Videos liegt oft bei 24, 25 oder 30 Bildern pro Sekunde. Wenn Sie nun Material aufnehmen, das beispielsweise 240 Bilder pro Sekunde enthält, und dieses dann mit 30 Bildern pro Sekunde abspielen, dauert jede Sekunde des aufgenommenen Materials acht Sekunden bei der Wiedergabe (240 / 30 = 8). Das Ergebnis ist eine Verlangsamung um das 8-fache.
Eine höhere Bildrate (fps) bedeutet also, dass Sie mehr Einzelbilder für dieselbe Zeitspanne festhalten. Wenn Sie diese zusätzlichen Bilder bei normaler Geschwindigkeit abspielen, entsteht der Eindruck flüssiger, verlangsamter Bewegung. Bei einer niedrigen Bildrate (z.B. 30 fps) würde das Verlangsamen zu einem ruckeligen, abgehackten Video führen, da nicht genügend Einzelbilder vorhanden sind, um die Bewegung fließend darzustellen.
In der Vergangenheit bedeuteten sehr hohe Bildraten oft einen erheblichen Kompromiss bei der Auflösung. Kameras, die 1000 fps oder mehr aufnehmen konnten, taten dies typischerweise nur in sehr niedrigen Auflösungen. Eine Bildrate von 240 fps bei einer Auflösung von 1080p (oder Full HD) stellt einen wichtigen Fortschritt dar. Sie bietet eine deutliche Verlangsamung (bis zu 10x, wenn bei 24 fps abgespielt) bei gleichzeitig guter Bildqualität, die für die meisten Zwecke, sei es Online-Video, Dokumentationen oder kreative Projekte, völlig ausreichend ist.
Kameras, die 1080p mit 240 fps aufnehmen können
Die Fähigkeit, 1080p mit 240 fps aufzunehmen, ist in verschiedenen Kameratypen zu finden, von Actionkameras bis hin zu professionellen spiegellosen Systemkameras. Hier stellen wir einige Modelle vor, die diese Funktion bieten:
- GoPro Hero10 Black
- GoPro Hero9 Black
- Sony A7S III
- DJI Pocket 2
- Panasonic GH5S
Details zu den Kameras
Jede dieser Kameras hat ihre eigenen Stärken und ist für unterschiedliche Anwendungen konzipiert. Hier sind weitere Details zu ihren Fähigkeiten bei 1080p und 240 fps sowie andere wichtige Merkmale:
GoPro Hero10 Black
Die GoPro Hero10 Black ist eine beliebte Actionkamera, bekannt für ihre Robustheit und Vielseitigkeit. Dank des leistungsstarken GP2-Prozessors hat die Hero10 Black die Bildraten in verschiedenen Auflösungen verdoppelt. Während sie beeindruckende 5.3K mit 60 fps und 4K mit 120 fps aufnimmt, behält sie auch die Möglichkeit bei, 1080p mit 240 fps aufzuzeichnen. Dies ermöglicht eine 8-fache Verlangsamung bei Wiedergabe mit 30 fps. Die Kamera verfügt über die fortschrittliche HyperSmooth 4.0 Videostabilisierung, duale Bildschirme (vorne und hinten) und ist bis zu 10m wasserdicht ohne zusätzliches Gehäuse. Ihre kompakte Größe und die Action-orientierten Funktionen machen sie zu einer ausgezeichneten Wahl, um schnelle Sportarten oder Abenteuer in Super Slow Motion festzuhalten.
GoPro Hero9 Black
Auch das Vorgängermodell, die GoPro Hero9 Black, bietet die wichtige Funktion der 1080p-Aufnahme mit 240 fps. Diese Kamera brachte bedeutende Verbesserungen mit sich, darunter die Einführung von 5K-Video (bei 30p) und 4K mit bis zu 60p. Für Zeitlupenaufnahmen bietet sie 2.7K bei 120 fps und eben Super Slow Motion in 1080p bei 240 fps. Die Hero9 Black verfügt über die HyperSmooth 3.0 Stabilisierung und war das erste Modell mit einem farbigen Frontdisplay. Wie die Hero10 ist sie bis 10m wasserdicht. Obwohl die Hero10 in einigen Bereichen leistungsfähiger ist, bleibt die Hero9 eine sehr fähige Kamera für hochauflösende Zeitlupenaufnahmen.
Sony A7S III
Die Sony A7S III ist eine spiegellose Vollformatkamera, die speziell für Videofilmer entwickelt wurde. Sie zeichnet sich durch einen hochsensiblen 12,1 Megapixel Sensor aus, der auch bei schlechten Lichtverhältnissen hervorragende Ergebnisse liefert. Neben der Fähigkeit, 4K-Video mit bis zu 120 fps aufzunehmen, kann die A7S III auch 1080p mit beeindruckenden 240 fps aufzeichnen. Dies geschieht im S&Q (Slow & Quick) Modus. Die Kamera bietet 10-Bit Farbtiefe und 4:2:2 Farbsampling in allen Aufnahmeformaten, was eine hohe Flexibilität bei der Farbkorrektur ermöglicht. Die hohe Bitrate im S&Q-Modus sorgt für qualitativ hochwertige Zeitlupenaufnahmen direkt in der Kamera. Weitere Merkmale sind eine effektive 5-Achsen-Bildstabilisierung im Gehäuse (IBIS), ein hochauflösender elektronischer Sucher und ein voll schwenkbares Touchscreen-Display. Die A7S III ist eine professionelle Wahl für Filmemacher, die höchste Videoqualität, Flexibilität und exzellente Leistung bei wenig Licht benötigen.
DJI Pocket 2
Die DJI Pocket 2 ist ein einzigartiges Gerät auf dieser Liste – eine ultrakompakte 4K-Videokamera mit integriertem motorisiertem 3-Achsen-Gimbal. Sie passt buchstäblich in die Tasche und ist ideal für Vlogger und Content Creator unterwegs. Neben 4K und 2.7K bei 60p bietet die Pocket 2 auch einen Slow-Motion-Modus in 1080p bei 240 fps (sowie 120 fps). Der integrierte Gimbal sorgt für extrem ruhige Aufnahmen, was besonders bei Zeitlupen wichtig ist, da jede kleine Bewegung verstärkt wird. Trotz ihrer geringen Größe liefert sie beeindruckende Video- und Audioqualität und ist dank des Gimbals sofort einsatzbereit für flüssige, stabilisierte Aufnahmen.
Panasonic GH5S
Die Panasonic GH5S ist eine Micro Four Thirds Kamera, die oft als eine der besten Kameras für Videografie angesehen wird. Sie verfügt über einen 10,28 MP Multi-Aspect Ratio MOS Sensor und ist auf Videoleistung optimiert. Die GH5S kann DCI 4K (4096 x 2160) mit bis zu 60p aufnehmen und bietet interne 4:2:2 10-Bit Aufzeichnung für maximale Farbinformationen. Für Super Slow Motion ermöglicht sie die Aufnahme von Full HD (1920 x 1080) Material mit bis zu 240 fps, was eine 10-fache Verlangsamung bei 24p Wiedergabe ergibt. Ein besonderes Merkmal ist die Dual Native ISO Technologie (ISO 400 und ISO 2500), die die Rauschleistung bei hohen ISO-Werten verbessert – ein Vorteil bei Aufnahmen mit hoher Bildrate, die oft viel Licht erfordern oder sehr kurze Belichtungszeiten nutzen. Die GH5S ist eine leistungsstarke Kamera für ernsthafte Videoproduktionen.
Kameras, die knapp dran sind (aber es nicht ganz schaffen)
Es gibt auch Kameras, die zwar 240 fps aufnehmen können, aber bei dieser Bildrate die Full HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln nicht ganz erreichen. Die bereitgestellten Informationen erwähnen hier die Sony A1 und die Sony ZV-1. Obwohl beide Modelle einen S&Q-Modus mit 240 fps bieten, liegt die effektive Pixelzahl bei dieser Bildrate unter 1080p. Bei der Sony A1 beträgt sie laut Quelle 1408 x 804 Pixel, und bei der Sony ZV-1 sind es 1824 x 1026 Pixel. Obwohl dies immer noch hohe Bildraten sind, erfüllen sie nicht das Kriterium der vollen 1080p-Auflösung bei 240 fps, wie es bei den oben genannten Modellen der Fall ist.
Vergleichstabelle: Kameras mit 1080p @ 240 fps
| Kamera | Typ | Max. Video Auflösung (relevant) | 1080p @ 240 fps Modus | Stabilisierung | Besonderheit |
|---|---|---|---|---|---|
| GoPro Hero10 Black | Actionkamera | 5.3K 60p, 4K 120p | Ja (8x Slow-mo) | HyperSmooth 4.0 | Wasserdicht (10m), GP2 Prozessor |
| GoPro Hero9 Black | Actionkamera | 5K 30p, 4K 60p | Ja (Super Slow Motion) | HyperSmooth 3.0 | Wasserdicht (10m), Dual Screen |
| Sony A7S III | Spiegellose Vollformat | 4K 120p | Ja (S&Q Modus) | 5-Achsen IBIS + Digital | 10-bit 4:2:2, Exzellente Low-Light-Leistung |
| DJI Pocket 2 | Gimbal-Kamera | 4K 60p | Ja (Slow-Motion Modus) | 3-Achsen Mechanischer Gimbal | Ultrakompakt, Integrierter Gimbal |
| Panasonic GH5S | Spiegellose MFT | DCI 4K 60p | Ja (10x Slow Motion) | Digital (Kein IBIS) | Dual Native ISO, 4:2:2 10-Bit intern |
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Hier beantworten wir einige gängige Fragen zum Thema Slow Motion und hohe Bildraten:
Wie funktioniert Slow Motion?
Slow Motion funktioniert, indem man Videos mit einer höheren Bildrate (mehr Bilder pro Sekunde) aufnimmt als der Geschwindigkeit, mit der sie später abgespielt werden. Wenn Sie beispielsweise mit 240 fps aufnehmen und mit der Standardkinogeschwindigkeit von 24 fps abspielen, sehen Sie eine 10-fache Verlangsamung der ursprünglichen Bewegung.
Wie berechnet man die Länge des Slow-Motion-Materials?
Um zu berechnen, wie lange eine Sekunde Ihres aufgenommenen Materials bei verlangsamter Wiedergabe dauert, teilen Sie einfach die Aufnahmerate durch die Wiedergaberate. Wenn Sie mit 240 fps aufnehmen und mit 30 fps wiedergeben, dauert jede Sekunde Aufnahme 240 / 30 = 8 Sekunden bei der Wiedergabe. Bei Wiedergabe mit 24 fps wären es 240 / 24 = 10 Sekunden.
Wofür werden 240 fps verwendet?
240 fps werden hauptsächlich für die Aufnahme von Super Slow Motion verwendet. Diese hohe Bildrate ermöglicht es, sehr schnelle Bewegungen extrem flüssig zu verlangsamen, um dramatische Effekte zu erzielen oder Details zu analysieren, die sonst zu schnell ablaufen würden (z. B. das Platzen eines Ballons, die Bewegung von Insektenflügeln, Sportaktionen wie ein Golfschwung oder ein Sprung). Im Gegensatz dazu werden niedrigere Bildraten wie 24 fps für den „cinematischen Look“ oder 30/60 fps für Live-Übertragungen oder realistischere Darstellungen verwendet.
Bedeutet eine höhere Bildrate (fps) bessere Videoqualität?
Nein, eine höhere Bildrate bedeutet nicht automatisch eine bessere Videoqualität im Sinne von Schärfe oder Detailreichtum. Die Videoqualität wird primär durch die Auflösung (z.B. 1080p, 4K, 8K), den Sensor der Kamera, die Kompression und die Farbtiefe/Farbsampling bestimmt. Eine höhere Bildrate wie 240 fps ermöglicht lediglich eine flüssigere Wiedergabe bei Verlangsamung und kann Bewegungen ultra-realistisch einfangen, hat aber keinen direkten Einfluss auf die Klarheit oder Detailgenauigkeit des einzelnen Bildes.
Fazit
Die Aufnahme von Videos in 1080p mit 240 Bildern pro Sekunde ist eine hervorragende Möglichkeit, beeindruckende Super Slow Motion Effekte zu erzielen. Diese Auflösung bietet eine gute Balance zwischen Detailreichtum und der Fähigkeit, sehr hohe Bildraten zu verarbeiten. Wie wir gesehen haben, ist diese Funktion nicht auf einen einzigen Kameratyp beschränkt, sondern findet sich in Actionkameras wie den GoPros, spiegellosen Systemkameras wie der Sony A7S III und der Panasonic GH5S sowie spezialisierten Geräten wie der DJI Pocket 2. Die Wahl der richtigen Kamera hängt stark von Ihren spezifischen Bedürfnissen ab: Brauchen Sie eine robuste Kamera für Abenteuer (GoPro), eine professionelle Option mit exzellenter Low-Light-Leistung und Farbflexibilität (Sony A7S III), eine Videokamera mit starkem Fokus auf Video-Features (Panasonic GH5S) oder eine ultrakompakte Lösung mit integrierter Stabilisierung (DJI Pocket 2)? Unabhängig davon, wofür Sie sich entscheiden, alle hier aufgeführten Kameras bieten die Möglichkeit, die Welt um Sie herum in faszinierender Zeitlupe festzuhalten.
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