Adobe Photoshop ist ein mächtiges Werkzeug für Fotografen und Designer. Doch neben den grundlegenden Bearbeitungsfunktionen gibt es viele kleine Tipps und Tricks, die den Arbeitsfluss erheblich erleichtern und die Qualität Ihrer Ergebnisse verbessern können. In diesem Artikel beleuchten wir zwei solcher Funktionen, die Ihnen helfen, Ihre Dateien besser zu organisieren und Ihre Designs barrierefreier zu gestalten.

Dateien schnell im Explorer/Finder finden
Haben Sie sich jemals gefragt, wo genau auf Ihrer Festplatte die Photoshop-Datei liegt, an der Sie gerade arbeiten? Vielleicht möchten Sie die Datei kopieren, verschieben oder einfach nur den Speicherort überprüfen. Das manuelle Durchsuchen von Ordnern kann zeitaufwendig sein, besonders wenn Ihre Projektstruktur komplex ist. Glücklicherweise bietet Photoshop eine sehr einfache und schnelle Möglichkeit, genau das zu tun.

Die Funktion zum Anzeigen der Datei im System-Explorer (unter Windows) oder Finder (unter macOS) ist direkt in die Dokumentenregisterkarte integriert. Wenn Sie mehrere Dokumente in Photoshop geöffnet haben, sehen Sie oben im Arbeitsbereich eine Reihe von Registerkarten, die jeweils den Dateinamen anzeigen. Diese Registerkarten sind nicht nur zum Wechseln zwischen geöffneten Dateien da, sondern bieten auch nützliche Kontextmenü-Optionen.
Um die Datei Ihres aktuellen Dokuments im Explorer oder Finder anzuzeigen, gehen Sie einfach wie folgt vor:
- Stellen Sie sicher, dass das gewünschte Dokument in Photoshop geöffnet und die entsprechende Registerkarte aktiv ist.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste (unter Windows) oder bei gedrückter Control-Taste (unter macOS) auf die Registerkarte des Dokuments.
- Im erscheinenden Kontextmenü wählen Sie die Option „Im Explorer anzeigen“ (unter Windows) oder „Im Finder anzeigen“ (unter macOS).
Photoshop öffnet daraufhin automatisch ein Fenster des Datei-Explorers oder Finders und navigiert direkt zu dem Ordner, der Ihre aktuelle Datei enthält. Die Datei selbst wird dabei oft markiert, sodass Sie sie sofort erkennen.
Diese Funktion ist unglaublich praktisch, um schnell auf die Quelldatei zuzugreifen, ohne sich den genauen Pfad merken zu müssen. Sie spart Zeit und reduziert Frustration bei der Dateiverwaltung. Es ist eine dieser kleinen Funktionen, die einen großen Unterschied im täglichen Workflow machen können.
Designs auf Farbenblindheit testen: Barrierefreiheit ist wichtig
Als Fotografen und Designer möchten wir, dass unsere Arbeit von möglichst vielen Menschen wahrgenommen und verstanden wird. Dabei spielt die Barrierefreiheit eine immer größere Rolle. Ein wichtiger Aspekt der Barrierefreiheit ist die Berücksichtigung von Menschen mit Farbsehschwäche, umgangssprachlich oft als Farbenblindheit bezeichnet.
Farbsehschwächen sind weit verbreitet, insbesondere bei Männern. Bis zu 9 % der männlichen Bevölkerung haben eine Form von Dyschromatopsie, bei der sie Farben wie Rot, Grün oder Blau anders wahrnehmen als Menschen mit normalem Farbsehen. Dies kann von einer leichten Abschwächung der Farbwahrnehmung bis hin zu einer Verwechslung bestimmter Farben reichen.
Was bedeutet das für Ihr Design? Es bedeutet, dass Sie sich nicht ausschließlich auf Farbe verlassen sollten, um Informationen zu kommunizieren. Ein grüner Hintergrund für eine Erfolgsmeldung oder ein roter für eine Fehlermeldung mag für die meisten Menschen intuitiv sein, aber für jemanden mit einer Rot-Grün-Schwäche könnten diese Farben schwer zu unterscheiden sein oder die beabsichtigte Bedeutung verlieren.
Das zentrale Gebot lautet daher: Kombinieren Sie Farbe immer mit anderen visuellen oder textlichen Elementen. Wenn Sie Farbe verwenden, um den Status oder die Art einer Information anzuzeigen, ergänzen Sie dies durch Text (z. B. „Erfolg“, „Fehler“), Symbole (z. B. ein Häkchen für Erfolg, ein Kreuz für Fehler) oder Muster. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass die Information auch dann verstanden wird, wenn die Farbe nicht korrekt wahrgenommen wird.
Farbenblindheit im Designprozess testen
Die gute Nachricht für Photoshop-Benutzer ist, dass Sie Ihre Designs direkt während des Erstellungsprozesses auf bestimmte Formen von Farbenblindheit testen können. Photoshop bietet integrierte Proof-Einstellungen, die simulieren, wie Ihr Bild für Menschen mit den häufigsten Arten von Rot-Grün-Schwäche aussehen würde.
So aktivieren Sie die Simulationen in Photoshop:
- Öffnen Sie das Bild oder Design, das Sie testen möchten.
- Gehen Sie im Menü zu
Ansicht
(View). - Wählen Sie
Proof einrichten
(Proof Setup). - Im Untermenü finden Sie die Optionen
Farbenblindheit - Protanopie-Typ
(Color Blindness - Protanopia Type) undFarbenblindheit - Deuteranopie-Typ
(Color Blindness - Deuteranopia Type).
Wenn Sie eine dieser Optionen auswählen, ändert sich die Anzeige Ihres Dokuments in Photoshop, um die entsprechende Farbsehschwäche zu simulieren. Dies ist eine reine Anzeigeänderung; Ihre Originaldatei wird nicht verändert. Sie können jederzeit zurück zur normalen Ansicht wechseln, indem Sie erneut zu Ansicht
> Proof einrichten
navigieren und eine andere Option (z. B. „Arbeits-CMYK“ oder „Monitor-RGB“) oder „Prooffarben“ deaktivieren.
Die beiden verfügbaren Typen simulieren die häufigsten Formen der Rot-Grün-Schwäche:
- Protanopie-Typ: Simuliert eine starke Rot-Schwäche oder Rot-Blindheit. Menschen mit Protanopie haben Schwierigkeiten, Rot wahrzunehmen, und Rot erscheint dunkler.
- Deuteranopie-Typ: Simuliert eine starke Grün-Schwäche oder Grün-Blindheit. Dies ist die häufigste Form der Farbsehschwäche. Menschen mit Deuteranopie haben Schwierigkeiten, Grün wahrzunehmen.
Durch das Umschalten zwischen diesen Ansichten können Sie schnell beurteilen, ob wichtige Informationen oder Kontraste in Ihrem Design für Menschen mit diesen Einschränkungen verloren gehen. Achten Sie besonders auf die Unterscheidung zwischen Elementen, die Sie nur durch Farbe differenziert haben.
Es ist wichtig zu wissen, dass dies Simulationen sind und nicht jede Nuance der Farbsehschwäche abbilden, aber sie decken die relevantesten und häufigsten Fälle ab und sind ein essentielles Werkzeug für barrierefreies Design.

Andere Werkzeuge und der Kontext
Während Photoshop großartige integrierte Werkzeuge bietet, gibt es auch andere Möglichkeiten, Designs auf Barrierefreiheit zu prüfen. Browser-Plugins wie „I want to see like the colour blind“ für Chrome ermöglichen es Ihnen beispielsweise, eine bereits veröffentlichte Webseite zu testen. Design-Tools wie Sketch bieten ebenfalls Plugins (wie Stark), die nicht nur Farbsehschwächen simulieren, sondern auch Kontraste prüfen können, was ein weiterer wichtiger Aspekt der Barrierefreiheit ist.
Der Vorteil der Photoshop-Funktion ist, dass sie direkt in Ihren Design-Workflow integriert ist. Sie können die Simulationen aktivieren, während Sie Farben auswählen und Layouts erstellen, und so Probleme erkennen und beheben, bevor das Design fertig ist. Dies ist effizienter als erst am Ende zu testen und möglicherweise größere Änderungen vornehmen zu müssen.
Hier ist ein kleiner Vergleich der erwähnten Testmethoden:
Methode | Werkzeug | Integration in den Workflow | Getestete Elemente | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|---|---|
Integriert | Adobe Photoshop | Hoch (während des Designs) | Farbsehschwäche (Protanopie, Deuteranopie) | Direkt im Design-Tool, einfach umzuschalten | Begrenzte Typen, keine Kontrastprüfung integriert |
Plugin | Browser-Plugins (z.B. Chrome) | Niedrig (nach Veröffentlichung/Entwicklung) | Farbsehschwäche (variiert je Plugin) | Testet die reale Darstellung im Browser, oft verschiedene Simulationen | Erst nach Erstellung des Web-Assets möglich |
Plugin | Design-Tool Plugins (z.B. Stark für Sketch) | Hoch (während des Designs) | Farbsehschwäche (verschiedene Typen), Kontrast | Umfassender, prüft oft mehr Aspekte der Barrierefreiheit | Erfordert Installation des Plugins, Verfügbarkeit hängt vom Tool ab |
Die Photoshop-Funktion ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt, um Barrierefreiheit in Ihre Arbeit einzubeziehen. Nutzen Sie sie regelmäßig, um sicherzustellen, dass Ihre farbliche Gestaltung nicht zum Hindernis wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie finde ich schnell den Speicherort einer Datei in Photoshop?
Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Windows) oder Control-Taste (macOS) auf die Registerkarte des geöffneten Dokuments oben im Photoshop-Fenster und wählen Sie „Im Explorer anzeigen“ (Windows) oder „Im Finder anzeigen“ (macOS).
Welche Arten von Farbenblindheit kann Photoshop simulieren?
Photoshop kann die zwei häufigsten Typen der Rot-Grün-Schwäche simulieren: Protanopie-Typ (Rot-Schwäche/Blindheit) und Deuteranopie-Typ (Grün-Schwäche/Blindheit).
Verändert die Farbenblindheits-Simulation meine Datei?
Nein, die Simulation ist nur eine Anzeigeänderung in Photoshop. Ihre Originaldatei bleibt unverändert. Sie können jederzeit zur normalen Ansicht zurückkehren.
Warum sollte ich meine Designs auf Farbenblindheit testen?
Um sicherzustellen, dass Ihre Designs für Menschen mit Farbsehschwäche zugänglich und verständlich sind. Wenn Sie sich nur auf Farben verlassen, um Informationen zu vermitteln, könnten diese Informationen für einen Teil Ihres Publikums verloren gehen.
Reicht es aus, nur die Farbenblindheit in Photoshop zu testen?
Es ist ein sehr guter Anfang und deckt die häufigsten Fälle ab. Für umfassendere Barrierefreiheit sollten Sie jedoch auch andere Aspekte wie ausreichende Kontraste prüfen und idealerweise Text und Symbole zusätzlich zur Farbe verwenden. Spezialisierte Plugins oder Tools können hier weitere Funktionen bieten.
Fazit
Die Beherrschung von Photoshop geht über die reine Bildbearbeitung hinaus. Das Wissen um nützliche Workflow-Funktionen wie das schnelle Auffinden von Dateien spart wertvolle Zeit. Gleichzeitig ist die Berücksichtigung von Barrierefreiheit, wie sie durch die integrierten Farbenblindheits-Simulationen ermöglicht wird, entscheidend, um Designs zu schaffen, die ein breiteres Publikum erreichen und inklusiv sind. Nutzen Sie diese Funktionen aktiv in Ihrem Arbeitsalltag, um effizienter zu arbeiten und die Qualität und Zugänglichkeit Ihrer kreativen Ergebnisse zu verbessern.
Die Integration von Barrierefreiheit sollte kein nachträglicher Gedanke sein, sondern ein fester Bestandteil des Designprozesses. Die Tools in Photoshop machen es einfach, diesen wichtigen Schritt zu gehen und Designs zu erstellen, die für jeden funktionieren.
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