Was macht eine Polarisationsfolie?

Polarisationsfilter: Mehr als nur Fotografie

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Polarisationsfilter und -folien sind optische Komponenten, die in der Lage sind, Licht nach seiner Schwingungsrichtung zu beeinflussen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in vielen Bereichen, von der anspruchsvollen Industriebeleuchtung bis hin zur kreativen Fotografie. Ihre Hauptaufgabe ist es, unerwünschte Reflexionen zu reduzieren und den Kontrast zu optimieren, was zu klareren und informativeren Bildern oder Ansichten führt.

Obwohl sie oft im Zusammenhang mit Kameras diskutiert werden, ist ihr Einsatzspektrum weitaus breiter. In der Industrie sind sie unverzichtbar für die Bildverarbeitung und Qualitätskontrolle, während sie im Alltag sogar in Displays und Sonnenbrillen zu finden sind.

Was macht eine Polarisationsfolie?
Was ist ein Polarisationsfilter? Ein Polarisationsfilter, auch Polarisator genannt, besteht aus einer Polfolie, die es ermöglicht teilweise polarisiertes Licht zu filtern und dadurch nur eine bestimmte Polrichtung durchzulassen.

Was ist ein Polarisationsfilter oder eine Polarisationsfolie?

Ein Polarisationsfilter, oft auch nur Polarisator genannt, oder eine Polarisationsfolie ist ein optisches Element, das Licht basierend auf seiner Polarisation (Schwingungsrichtung) filtert. Es lässt nur Lichtwellen durch, die in einer bestimmten Ebene schwingen, während Lichtwellen, die in anderen Ebenen schwingen, blockiert oder abgeschwächt werden. Dieser Prozess ermöglicht es, unerwünschte Reflexionen, die oft teilweise polarisiert sind, zu unterdrücken und gleichzeitig den Kontrast in einem Bild oder einer Szene zu erhöhen.

Die Funktionsweise basiert typischerweise auf dem Prinzip des Dichroismus, bei dem das Material des Filters eine bestimmte Polarisationsebene des Lichts absorbiert, anstatt sie zu reflektieren.

Wie funktionieren Polarisationsfilter?

Die Funktionsweise von Polarisationsfiltern beruht auf speziellen Materialien, die häufig aus langen, parallel ausgerichteten Kettenmolekülen bestehen. Wenn Licht auf einen solchen Filter trifft, kann die elektrische Feldkomponente der Lichtwelle, die parallel zur Ausrichtung dieser Molekülketten schwingt, gut mit den Molekülen wechselwirken. Bei absorbierenden Filtern wird diese Energie in den Molekülen angeregt und in Wärme umgewandelt, wodurch diese Polarisationsebene des Lichts absorbiert wird.

Im Gegensatz dazu kann eine Lichtwelle, deren elektrische Feldkomponente senkrecht zur Richtung der langen Kettenmoleküle schwingt, kaum mit den Molekülen wechselwirken. Diese Welle wird vom Filter kaum beeinflusst und kann ihn passieren. Das Ergebnis ist, dass nur Licht mit einer bestimmten Schwingungsrichtung (Polarisationsebene) den Filter verlässt. Diese Eigenschaft macht Polarisationsfilter zu einem effektiven Werkzeug, um die Polarisation von Licht zu kontrollieren.

Arten von Polarisationsfiltern

Es gibt verschiedene Arten von Polarisationsfiltern, die sich in ihrer Funktionsweise und Anwendung unterscheiden:

  • Reflektierende Polarisatoren: Diese Filter lassen die gewünschte Polarisation des Lichts passieren und reflektieren die unerwünschte Polarisation. Ein Beispiel sind Wire-Grid-Polarisatoren, die aus feinen, parallelen Drähten bestehen. Licht, das parallel zu den Drähten polarisiert ist, wird reflektiert, während senkrecht dazu polarisiertes Licht durchgelassen wird. Auch der Brewster-Winkel wird genutzt: Bei diesem speziellen Einfallswinkel wird nur s-polarisiertes Licht reflektiert.
  • Dichroitische Polarisatoren: Diese Filter absorbieren eine bestimmte Polarisation des Lichts und lassen die senkrechte Polarisation passieren. Moderne Nanopartikelpolarisatoren gehören zu dieser Kategorie.
  • Doppelbrechende Polarisatoren: Diese nutzen die Eigenschaft bestimmter Materialien, bei denen der Brechungsindex vom Polarisationszustand des Lichts abhängt. Unterschiedliche Polarisationen werden bei unterschiedlichen Winkeln gebrochen, was zur Trennung der Polarisationen genutzt werden kann.
  • Lineare Polarisationsfilter: Dies sind die gebräuchlichsten Filter, die eine einzige lineare Polarisationsebene passieren lassen. Sie werden oft aus gestreckten Polymerfolien hergestellt, in die Jod eingelagert ist.
  • Zirkulare Polarisationsfilter (CPL): Diese bestehen typischerweise aus einem linearen Polarisationsfilter und einer nachfolgenden λ/4-Verzögerungsschicht. Sie wandeln unpolarisiertes oder linear polarisiertes Licht in zirkular polarisiertes Licht um. Für moderne Kameras sind sie oft notwendig, um Fehlfunktionen von Autofokus und Belichtungsmessung zu vermeiden.

Historische Entwicklung

Die Erkenntnis, dass polarisierende Medien störende Glanzreflexe unterdrücken können, reicht bis in die Frühzeit der Fotografie im 19. Jahrhundert zurück. Zunächst wurden natürliche Kristalle wie Nicolsche Prismen oder Turmalin verwendet.

Ein wichtiger Schritt war die Entdeckung der stark polarisierenden Wirkung von künstlichen Herapathit-Kristallen im Jahr 1851. Die geringe Größe der Kristalle beschränkte jedoch zunächst die praktische Anwendung. Erst im 20. Jahrhundert gelang es, größere, flache Kristallblätter herzustellen.

Ferdinand Bernauer schuf 1935 großflächige Einkristallfilter, die zwischen Glasplatten montiert wurden und unter dem Namen Bernotar von Carl Zeiss vertrieben wurden. Nahezu gleichzeitig entwickelte Edwin Herbert Land mit Kodak den Vielkristallfilter, den sogenannten Polaroid-Filter, bei dem winzige, gleichgerichtete Herapathit-Nadeln in einem Kolloid eingebettet waren. Seit 1939 gibt es zudem großflächige dichroitische Folienfilter aus Zellulose-Farbstoffkomplexen.

Was ist ein Polarisationsfilter in der Fotografie?
Ein Polarisationsfilter (kurz auch Polfilter) ist ein Polarisator für Licht, der auf Dichroismus beruht, also komplementär polarisiertes Licht absorbiert, statt es wie polarisierende Strahlteiler zu reflektieren. Dadurch eignet es sich, Lichtstrahlen, die in der „falschen“ Ebene schwingen, zu unterdrücken.

Industrielle Anwendungen von Polarisationsfiltern

In der Industrie werden Polarisationsfilter in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, bei denen polarisiertes Licht oder die Reduzierung von Reflexionen entscheidend sind:

  • Bildgebende Verfahren: In der Mikroskopie werden Polarisationsfilter verwendet, um den Kontrast und die Bildqualität zu verbessern, indem polarisierte Lichtwellen selektiv blockiert oder durchgelassen werden.
  • LCD-Displays: Polarisationsfilter sind unverzichtbare Bauelemente von Flüssigkristallbildschirmen. Sie steuern die Polarisation des Lichts, das durch die Flüssigkristallzellen tritt, und ermöglichen so die Darstellung von Bildern.
  • AOI-Anwendungen (Automated Optical Inspection): Hier verbessern Polarisationsfilter die Differenzierung zwischen verschiedenen Elementen auf einer Oberfläche, indem sie unerwünschte Reflexionen minimieren.
  • Beleuchtungslösungen: Spezielle Polarisationsfolien werden in Beleuchtungssystemen eingesetzt, um die Lichtcharakteristik für Inspektionsaufgaben zu optimieren.

Merkmale industrieller Polarisationsfolien

Industrielle Polarisationsfolien, wie sie beispielsweise von Schneider-Kreuznach angeboten werden, sind oft speziell für anspruchsvolle Umgebungen konzipiert. Zu ihren Merkmalen gehören:

  • Reduzierung von Reflexionen: Sie minimieren unerwünschte Blendeffekte für klarere Bilder.
  • Optimierung des Kontrasts: Sie verbessern die Unterscheidung von Details.
  • Hohe Löschung der Wellenlängen: Sie blockieren unerwünschtes Licht effizient für optimale Polarisationseffekte.
  • Breite spektrale Transmission: Sie arbeiten über einen weiten Wellenlängenbereich.
  • Kundenspezifische Zuschnitte: Anpassung an spezifische Anforderungen ist oft möglich.

Beispiele für industrielle Polarisationsfolien

TypBestellnameLöschungsverhältnisDickeWellenlänge
Linear polarisierende FolieIFK P-W 76 0.3>10,000:10.3 mm430-780 nm
Linear polarisierende FolieIFK P-W 64 0.4>40,000:10.4 mm430-780 nm

Diese Beispiele zeigen unterschiedliche Löschungsverhältnisse und Dicken, die für spezifische industrielle Anforderungen optimiert sind.

Polarisationsfilter in der Fotografie

In der Fotografie ist der Polarisationsfilter eines der wichtigsten Werkzeuge zur Bildgestaltung. Er wird eingesetzt, um:

Unerwünschte Reflexionen zu unterdrücken oder hervorzuheben

An glatten, nichtmetallischen Oberflächen wie Wasser, Glas oder lackierten Flächen entstehen oft störende Glanzreflexe. Licht, das an solchen Oberflächen reflektiert wird, ist häufig teilweise polarisiert, insbesondere bei Einfallswinkeln nahe dem Brewster-Winkel (ca. 30° bis 40° zur Oberfläche). Ein geeignet ausgerichteter Polarisationsfilter kann diese polarisierten Reflexionen unterdrücken, wodurch man beispielsweise durch eine Fensterscheibe hindurchsehen oder den Grund eines Gewässers erkennen kann, der sonst von der Spiegelung verdeckt wäre.

Umgekehrt kann der Filter auch so gedreht werden, dass er die Reflexionen hervorhebt, wenn dies gewünscht ist.

Betrachtet man das Beispiel eines Autos: Ohne Filter sind deutliche Reflexionen auf Lack und Scheiben sichtbar. Wenn der Filter parallel zur Polarisationsebene der dominanten Reflexionen ausgerichtet ist, können diese sogar hervorgehoben werden. Dreht man den Filter quer dazu, werden die Reflexionen stark gedämpft, und man kann beispielsweise durch die Windschutzscheibe blicken. Es ist jedoch zu beachten, dass Reflexionen an metallischen Oberflächen kaum polarisiert sind und daher von einem Polfilter nicht oder nur minimal beeinflusst werden.

Den Himmel und Farben zu verstärken

Das Blau eines wolkenlosen Himmels ist teilweise polarisiert, besonders im Winkel von 90° zur Sonne. Ein Polarisationsfilter kann einen Großteil dieses polarisierten blauen Lichts filtern, wodurch der Himmel auf dem Foto dunkler und die Farbe satter erscheint. Weiße Wolken, deren Licht unpolarisiert ist, treten dadurch deutlicher vor dem dunkleren Himmel hervor. Dieser Effekt ist am stärksten im 90°-Winkel zur Sonne und nimmt zu den Rändern hin ab, was bei Weitwinkelaufnahmen zu einem ungleichmäßigen Himmelsverlauf führen kann.

Auch die Grünwiedergabe von Laub und Gräsern kann verbessert werden, da der Filter störende (oft bläuliche) Reflexe des Himmels auf den Blättern reduziert. Dies kann die Farben kräftiger erscheinen lassen, aber auch dazu führen, dass die Blätter matter und weniger räumlich wirken, da die Reflexe Informationen über Form und Oberflächenbeschaffenheit liefern.

Besondere Effekte zu erzielen

  • Regenbögen: Da die Farben eines Regenbogens polarisiert sind, kann ein Polfilter sie je nach Ausrichtung unterdrücken (kein Regenbogen sichtbar) oder hervorheben (Regenbogen erscheint kräftiger im Vergleich zur Umgebung).
  • Kreuzpolblitzen: Beim Einsatz von Kunstlicht können Reflexionen auf metallischen Oberflächen durch den Einsatz von Polarisationsfiltern sowohl an der Kamera als auch an der Lichtquelle unterdrückt werden. Dies ist jedoch aufgrund des Aufwands und der Kosten für große Scheinwerferfilter selten. Eine Alternative ist das sogenannte Kreuzpolblitzen, bei dem ein Blitz mit Polarisationsfilter eingesetzt wird. Hierbei ist auf ausreichende Wärmeabführung am Filter zu achten.

Besonderheiten bei der Anwendung in der Fotografie

Bei modernen analogen und digitalen Spiegelreflexkameras, die über Autofokus und Innen-Belichtungsmessung verfügen, können lineare Polarisationsfilter zu Fehlfunktionen führen, da das linear polarisierte Licht die Messsysteme beeinflussen kann. Aus diesem Grund werden bei diesen Kameras fast ausschließlich zirkulare Polarisationsfilter (CPL) eingesetzt. Diese enthalten eine zusätzliche λ/4-Verzögerungsschicht, die das linear polarisierte Licht in zirkular polarisiertes Licht umwandelt, welches die Kameraelektronik nicht stört.

Sind alle Polarisationsfolien gleich?
Nein. Nicht alle polarisierten Sonnenbrillen sind in Bezug auf Qualität und Leistung gleich .

Die Wirkung eines CPL-Filters auf linear polarisiertes Licht (z. B. Reflexionen) ist nur sichtbar, wenn man von der Objektivseite (der Seite mit der λ/4-Platte) durch den Filter blickt.

Filterkombinationen

Werden zwei lineare Polarisationsfilter hintereinander angeordnet und gegeneinander verdreht (insbesondere um 90°, auch „gekreuzt“ genannt), erhält man die Wirkung eines stufenlos verstellbaren Graufilters. Dies kann zur Reduzierung der einfallenden Lichtmenge genutzt werden, um beispielsweise längere Belichtungszeiten zu ermöglichen.

Für die Verwendung an modernen Kameras mit Messsystemen sollte der kameraseitige Filter zirkular polarisierend sein, während der vordere Filter linear oder ein verkehrt herum montierter zirkularer Filter sein kann. Bei der Verwendung solcher Kombinationen ist darauf zu achten, dass nicht alle Filter im Blaubereich eine hohe Sperrwirkung aufweisen, was bei gekreuzten Filtern zu Blaustichen führen kann.

Lichtverlust und Belichtungskorrektur

Ein Polarisationsfilter reduziert immer die auf den Sensor oder Film treffende Lichtmenge, da eine Polarisationsrichtung gefiltert wird. Theoretisch wird der Lichtstrom halbiert (entspricht einer Blendenstufe). In der Praxis führen zusätzliche Verluste durch Absorption und Reflexionen im Filterglas oft zu einem Lichtverlust von anderthalb bis zwei Blendenstufen oder mehr. Dies muss bei der Belichtung berücksichtigt werden, was moderne Kameras mit Innenmessung in der Regel automatisch tun.

Spezielle Polarisationsfilter mit Farbeffekten

Neben den standardmäßigen Polarisationsfiltern, die möglichst farbneutral sein sollen, gibt es auch Spezialfilter mit Farbeffekten. Ein „Warming Polarizer“ reduziert beispielsweise blaue Anteile des Lichts und erzeugt einen wärmeren Bildeindruck, ähnlich einer Kombination aus Polfilter und leichtem Gelbfilter.

Es gibt auch Filter, die polarisiertes Licht in bestimmten, kontrastierenden Farben betonen, wie Gelb und Blau (oft als Gold-N-Blue Filter vermarktet) oder Grün und Rot. Diese Filter erzeugen deutliche Farbveränderungen und werden meist in der Landschaftsfotografie eingesetzt, um beispielsweise an trüben Tagen künstliche Farbkontraste in Himmel oder Wasser zu erzeugen. Der automatische Weißabgleich digitaler Kameras funktioniert mit solchen Filtern oft nicht korrekt, und die Ergebnisse können sehr künstlich wirken.

Polarisationsfilter und digitale Nachbearbeitung

Die Effekte eines Polarisationsfilters, wie die Verstärkung von Farben oder Kontrasten, können in der digitalen Nachbearbeitung bis zu einem gewissen Grad simuliert werden. Allerdings kann die Hauptfunktion eines Polfilters – die Unterdrückung von Reflexionen – digital nicht exakt nachgebildet werden. Ein Bildbearbeitungsprogramm hat keine Information über die Polarisation des ursprünglich aufgenommenen Lichts. Störende Reflexionen, die im Originalbild vorhanden sind, können digital allenfalls manuell retuschiert werden, aber nicht durch einen Filter entfernt werden, da hier oft Informationsverlust durch Sättigung auftritt.

Was ist Polarisationsfolie?
Ein Polarisationsfilm ist ein optischer Film, der es dem Display ermöglicht, sein Bild durch Steuerung der Lichtmenge anzuzeigen . Seine Leistung ist ein wichtiger Faktor für die Bildqualität des Bildschirms.

Weitere allgemeine Anwendungen

Über die Fotografie und Industrie hinaus finden Polarisationsfilter in vielen weiteren Bereichen Anwendung:

  • Spannungsoptik: Hier werden sie verwendet, um mechanische Spannungen in transparenten Materialien wie Plexiglas sichtbar zu machen. Unter Spannung zeigen diese Materialien farbige Muster zwischen gekreuzten Polarisationsfiltern.
  • Wissenschaftliche Instrumente: In Polarisationsmikroskopen helfen sie, Strukturen in Dünnschliffen hervorzuheben. In Polarimetern werden zwei Filter zur Messung der optischen Aktivität organischer Substanzen eingesetzt.
  • 3D-Projektion: Einige Verfahren zur Projektion von 3D-Filmen nutzen Polarisationsfilter, um die Bilder für das linke und rechte Auge zu trennen.
  • Himmelskompass: Historisch wurden Polarisationsfilter (Sonnensteine) möglicherweise von Seefahrern zur Bestimmung des Sonnenstandes bei trübem Himmel genutzt.
  • Sonnenbrillen (Polbrillen): Polarisierende Sonnenbrillen reduzieren Blendungen durch Reflexionen von horizontalen Oberflächen wie Wasser oder nassen Straßen, da diese Reflexionen oft horizontal polarisiert sind. Dies verbessert die Sicht und den Komfort, insbesondere für Angler oder Autofahrer. Allerdings sind sie bei Reflexionen an vertikalen Flächen weniger wirksam.

Sind alle Polarisationsfolien und -filter gleich?

Nein, die Qualität und Leistung von Polarisationsfolien und -filtern können sich erheblich unterscheiden. Unterschiede bestehen in:

  • Polarisationsgrad (Polarizing efficiency): Dies misst, wie effektiv der Filter unerwünschtes polarisiertes Licht blockiert. Hochwertige Filter erreichen eine Effizienz von 99% oder mehr, während billigere Filter deutlich niedrigere Werte aufweisen können (z. B. 40%), was ihren Nutzen stark einschränkt.
  • Qualität des Films und des Herstellungsprozesses: Die Qualität der verwendeten Polfolie, die Präzision ihrer Platzierung im Filter, Farbstabilität, Hitzebeständigkeit und die Haftung des Films sind entscheidend für die Gesamtqualität und Haltbarkeit des Filters.
  • Qualität des Linsenmaterials: Bei fotografischen Filtern oder polarisierten Brillengläsern beeinflusst auch das Material des Glases oder Kunststoffs (z. B. CR-39, Polycarbonat) die optische Qualität und Haltbarkeit.

Häufig gestellte Fragen

Was macht ein Polarisationsfilter?

Ein Polarisationsfilter reduziert oder eliminiert störende Reflexionen von nichtmetallischen Oberflächen und erhöht den Kontrast, indem er nur Licht einer bestimmten Polarisationsebene durchlässt.

Wo werden Polarisationsfilter eingesetzt?

Sie werden in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt, darunter Fotografie, industrielle Bildverarbeitung (Mikroskopie, AOI, LCDs), wissenschaftliche Instrumente (Polarimeter, Polarisationsmikroskope), 3D-Projektion, Sonnenbrillen und Spannungsoptik.

Was ist der Unterschied zwischen einem linearen und einem zirkularen Polarisationsfilter in der Fotografie?

Lineare Filter lassen nur eine lineare Polarisationsebene durch. Zirkulare Filter (CPL) bestehen aus einem linearen Filter und einer λ/4-Platte, die das Licht in zirkular polarisiertes Licht umwandelt. CPL-Filter sind bei modernen Kameras mit Autofokus und Innenmessung notwendig, um Fehlfunktionen zu vermeiden.

Können Polarisationsfilter Reflexionen auf Metall entfernen?

Nein, Reflexionen auf metallischen Oberflächen sind in der Regel nicht polarisiert und können daher von Polarisationsfiltern nicht oder nur unwesentlich beeinflusst werden.

Wie beeinflusst ein Polfilter die Belichtung?

Ein Polfilter reduziert die durchgelassene Lichtmenge um mindestens eine Blendenstufe, oft auch mehr (1,5 bis 2 Blendenstufen sind typisch). Dies muss bei der Belichtung berücksichtigt werden, wird aber von modernen Kameras meist automatisch korrigiert.

Kann man den Effekt eines Polfilters digital nachbilden?

Farben und Kontraste können digital angepasst werden, aber die Reduzierung von Reflexionen durch das Filtern polarisierten Lichts kann digital nicht exakt nachgebildet werden, da dem Bild die notwendigen Polarisationsinformationen fehlen.

Fazit

Polarisationsfilter und -folien sind vielseitige optische Werkzeuge mit einem breiten Anwendungsspektrum. Von der präzisen Inspektion in der Industrie über die kreative Bildgestaltung in der Fotografie bis hin zum verbesserten Sehkomfort im Alltag – ihre Fähigkeit, Polarisation zu kontrollieren, macht sie unverzichtbar. Während sie in der Fotografie helfen, Reflexionen zu bändigen und Farben zu intensivieren, ermöglichen sie in der Industrie kritische Einblicke und präzise Messungen. Die Qualität dieser Filter variiert, wobei hochwertige Produkte eine überlegene Leistung bei der Reduzierung von Reflexionen und der Steigerung des Kontrasts bieten. Ihre historische Entwicklung zeigt eine kontinuierliche Verbesserung der Materialien und Herstellungsprozesse, die zu den leistungsfähigen Filtern führen, die heute verfügbar sind.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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