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Das Aus für Windows Phone: Gründe & Folgen

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Die Nachricht vom Ende des Windows Phone hat weitreichende Folgen, sogar für Institutionen wie die Polizei in New York, die gezwungen ist, ihre kürzlich erworbenen 36.000 Windows Phones durch iPhones zu ersetzen. Microsoft hat offiziell verkündet, dass es keine neuen Funktionen oder Hardware mehr für Windows Phones geben wird. Dies markiert das Ende einer Ära, obwohl das Unternehmen kurz zuvor noch die Unterstützung für alle Lumia Smartphones und die Fortsetzung der Produktion in Aussicht gestellt hatte. Betroffen von diesem Aus sind insbesondere die neueren Modelle wie das Lumia 650, das Lumia 950 und das Lumia 950 XL. Die Prognosen über das Schicksal von Windows Phone waren zwar geteilt, aber die Tatsache, dass selbst Mitbegründer Bill Gates kein Windows Phone mehr nutzt, sprach bereits Bände über den Zustand der Windows Mobile Sparte.

Gründe für das Scheitern

Das Ende des Windows Phone lässt sich auf zwei Hauptgründe zurückführen, die sich gegenseitig verstärkten. Erstens gab es eine eklatante fehlende Unterstützung seitens der Entwickler für die Windows Plattform. App-Entwickler sahen wenig Anreiz, ihre Ressourcen in die Entwicklung oder Aktualisierung von Apps für ein Betriebssystem zu investieren, das nur einen geringen Marktanteil besaß. Microsoft unternahm zwar Versuche, Anreize zu schaffen, um Entwickler für die Plattform zu gewinnen, doch diese Bemühungen trugen letztendlich nicht die gewünschten Früchte.

Warum gibt es keine Windows Phones mehr?
Der Erste von zwei Hauptgründen für das Ende ist die fehlende Unterstützung seitens der Entwickler für die Windows Plattform. Zweitens war die Anzahl an Benutzern der Windows Plattform einfach zu gering. Der Marktanteil von Windows ist auf unter 1% gesunken.

Zweitens war die Anzahl der Benutzer der Windows Plattform einfach zu gering. Der Marktanteil von Windows Mobile sank im Laufe der Jahre dramatisch und fiel schließlich unter die 1%-Marke. Obwohl es in einigen Regionen wie England (12% in 2013) oder Italien (17,1% in 2013) zeitweise höhere Anteile gab, wurde die 5%-Grenze weltweit nur selten und kurzzeitig überschritten. Diese geringe Nutzerbasis führte dazu, dass die Auswahl an Windows Apps im Vergleich zu den Konkurrenzplattformen iOS und Android immer sehr limitiert war.

Ein entscheidender, aber letztendlich gescheiterter Versuch, das Blatt zu wenden, war die Akquise von Nokia, dem ehemaligen Weltmarktführer im Mobiltelefonbereich. Microsoft erhoffte sich durch diese Übernahme und die Zusammenarbeit mit Nokia ein signifikantes Wachstum und einen erhöhten Marktanteil. Diese Investition erwies sich jedoch als unrentabel und kostete Microsoft mindestens 8 Milliarden Dollar. Das Versagen dieser Strategie lag maßgeblich an der bereits dominanten Marktposition von Android und iOS. Die Windows Phone-Plattform konnte sich nicht effektiv gegen die mächtigen Wettbewerbsstrategien dieser Giganten durchsetzen.

Die Plattform geriet in einen Teufelskreis: Aufgrund der abnehmenden Nutzerzahlen reduzierten die Entwickler die Unterstützung für Windows Apps, was wiederum dazu führte, dass Nutzer aufgrund fehlender Apps und mangelnder Updates die Plattform verließen. Dieser Kreislauf beschleunigte den Niedergang.

Zahlen und Fakten

Die Entwicklung des Marktanteils von Windows Mobile zeigt deutlich den Abwärtstrend:

ZeitraumMarktanteil Windows Mobile
20152,5%
Erstes Quartal 20170,1%

Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2017 liefen 99,6% der Smartphones weltweit auf iOS oder Android.

Die höchsten jemals in den USA erreichten Marktanteile von Microsoft lagen bei lediglich 5%.

Auch im Vergleich der App Stores wird der Rückstand deutlich. Auf seinem Höhepunkt hatte der Windows Phone App Store rund 800.000 Apps. Zur gleichen Zeit verzeichnete iOS rund 2,2 Millionen Apps und Android sogar rund 4,4 Millionen Apps.

Ironischerweise hatte Microsoft im Jahr 2011 prognostiziert, dass der Marktanteil von Windows von damals 3,8% auf 20% im Jahr 2015 steigen würde – eine Prognose, die weit verfehlt wurde.

Folgen für aktuelle Nutzer

Nutzer, die derzeit ein Windows Smartphone besitzen, insbesondere die neueren Modelle, müssen sich kurzfristig keine allzu großen Sorgen machen. Microsoft hat zugesichert, dass diese Telefone bis mindestens Juni 2019 mit kleineren Bugfixes und Sicherheitsprobleme-Updates versorgt werden. Auch ältere Windows Smartphones können in der Regel auf Windows 10 aktualisiert werden, was die Kompatibilität mit einigen Apps verbessern kann.

Allerdings endet der offizielle Support im Jahr 2019. Dies bedeutet, dass nach diesem Zeitpunkt keine weiteren Updates mehr bereitgestellt werden. Die Gefahr von Hackerangriffen und anderen Sicherheitsproblemen steigt erheblich, wenn Nutzer ihr Windows Smartphone über diesen Zeitpunkt hinaus weiterverwenden. Es wird dringend empfohlen, dass Nutzer bis 2019 eine geeignete Alternative finden. Die Wahl wird hierbei auf eines der beiden dominierenden Betriebssysteme fallen: Android oder iOS.

Je länger Nutzer mit der Entscheidung für einen Wechsel warten, desto mehr Nachteile ergeben sich, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit und die Verfügbarkeit aktueller Apps. Ein deutliches Zeichen für die Verlagerung des Fokus ist auch die Tatsache, dass selbst Joe Belfiore, der ehemalige Vizepräsident für die Windows Mobile Sparte bei Microsoft, zu einem Smartphone des Wettbewerbers Android gewechselt ist. Dies unterstreicht, dass die Unterstützung und Relevanz der Windows Phone Plattform stetig abnehmen wird.

Auswirkungen auf App-Entwickler

Der Misserfolg von Windows Phone bedeutet nicht zwangsläufig das Ende für alle Entwickler, die bisher für die Windows-Plattform gearbeitet haben. Sicherlich wird das Arbeitspensum im Bereich spezifischer mobiler Windows-Apps deutlich sinken. Diese Entwickler haben jedoch weiterhin die Möglichkeit, sogenannte „Universal Windows Apps“ zu entwickeln.

Diese Universal Windows Apps sind darauf ausgelegt, auf allen Windows-Plattformen zu funktionieren, einschließlich PCs, Tablets und der Xbox. Entwickler müssen dabei lediglich darauf achten, dass manche Apps spezifische Handy-Funktionen erfordern (wie z.B. Telefonie oder GPS in einer bestimmten Form), die auf anderen Plattformen nicht verfügbar sind. Solche Apps sind dann weniger geeignet für die universelle Nutzung. Aber für viele andere Anwendungen bietet sich weiterhin die Möglichkeit, das Know-how im Windows-Ökosystem auf anderen Geräten einzusetzen.

Microsofts Zukunftspläne im mobilen Bereich

Die gesamte Strategie von Microsoft im mobilen Sektor hat sich drastisch verändert. Anstatt auf eine eigene mobile Plattform zu setzen, konzentriert sich die Abteilung nun voll und ganz auf die Optimierung und Bereitstellung von Microsoft-Produkten und -Diensten auf den führenden Plattformen iOS und Android. Beispielsweise ist der Microsoft Edge Webbrowser nun für beide Betriebssysteme verfügbar.

Das Unternehmen hat in den letzten Jahren eine Vielzahl seiner Kernanwendungen für iOS und Android entwickelt und erfolgreich auf diesen Plattformen etabliert. Dazu gehören populäre Dienste wie Microsoft Office (Word, Excel, PowerPoint), Outlook, die Swiftkey-Tastatur, Skype und viele weitere. Dies zeigt, dass Microsoft weiterhin eine starke Präsenz im mobilen Bereich anstrebt, jedoch nicht mehr über eine eigene Hardware- oder Betriebssystemplattform.

Im Gegensatz dazu plant Microsoft derzeit keine Entwicklung neuer Smartphone-Hardware. Das ambitionierte Projekt eines „Surface Phone“, das ähnlich wie die erfolgreichen Surface-Tablets eine Premium-Erfahrung bieten sollte, scheint eingestellt worden zu sein. Die Vision, eine eigene, integrierte Hardware-Software-Lösung im Smartphone-Markt zu etablieren, wurde aufgegeben.

Der frühere Slogan des Unternehmens, „Cloud first, Mobile first“, ist daher in Bezug auf „Mobile first“ im Sinne einer eigenen Plattform überholt. Der „Cloud first“-Aspekt bleibt jedoch bestehen. Microsoft verfolgt weiterhin die Strategie, seine Cloud-Dienste und Produktivitätstools auf allen relevanten mobilen Geräten anzubieten, unabhängig vom Betriebssystem. Die eigene Plattform spielt dabei offensichtlich keine tragende Rolle mehr.

Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Microsoft an einer potenziellen neuen Plattform namens „Andromeda“ arbeiten könnte. Diese soll ab dem nächsten Jahr auf mobilen Geräten implementiert werden und das Ziel verfolgen, ein einziges Betriebssystem für alle Gerätetypen zu schaffen. Dies könnte eine effizientere Benutzeroberfläche und verbesserte Kompatibilität über verschiedene Formfaktoren hinweg ermöglichen. Details zu diesem Projekt sind jedoch noch begrenzt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

  • Warum ist Windows Phone gescheitert?

    Die Hauptgründe waren die fehlende Unterstützung durch App-Entwickler aufgrund des geringen Marktanteils und die zu geringe Nutzerbasis. Die teure Übernahme von Nokia konnte diesen Trend nicht umkehren.

  • Was passiert mit meinem aktuellen Windows Phone?

    Neuere Modelle erhalten bis Juni 2019 noch kleinere Bugfixes und Sicherheitsupdates. Danach endet der offizielle Support, was die Nutzung riskanter macht.

  • Kann ich mein altes Windows Phone aktualisieren?

    Viele ältere Modelle können auf Windows 10 aktualisiert werden, was die Kompatibilität mit Apps verbessern kann, aber das Support-Ende 2019 bleibt.

  • Was macht Microsoft jetzt im mobilen Sektor?

    Microsoft konzentriert sich darauf, seine Dienste und Apps (wie Office, Outlook, Skype) auf den Plattformen iOS und Android anzubieten. Es gibt keine Pläne für neue eigene Smartphone-Hardware.

  • Gibt es noch Möglichkeiten für Windows-Entwickler im mobilen Bereich?

    Spezifische Windows Phone-Entwicklung endet weitgehend. Entwickler können sich aber weiterhin auf "Universal Windows Apps" für andere Windows-Plattformen wie PC oder Xbox konzentrieren.

Fazit

Für die verbleibenden Nutzer von Windows Phones besteht kurzfristig kein Grund zur Panik, da bis Mitte 2019 noch grundlegende Updates bereitgestellt werden. Es ist jedoch unerlässlich, sich bis Ende 2019 für einen Wechsel zu einem Gerät mit Android oder iOS zu entscheiden, um weiterhin Sicherheitsprobleme-Updates und Zugang zu aktuellen Apps zu erhalten. Die Nutzung eines Windows Phones nach diesem Zeitpunkt birgt erhöhte Risiken.

Entwickler, die bisher auf Windows Phones fokussiert waren, sollten ihre Anstrengungen, wo möglich, auf die Entwicklung von Universal Windows Apps für andere Plattformen wie PC oder Xbox verlagern. Wenn das Projekt spezifisch mobile Funktionen erfordert, führt an den dominanten Plattformen iOS und Android kein Weg vorbei.

Für Microsoft bedeutet das Ende von Windows Phone einen erheblichen finanziellen Verlust, insbesondere durch die gescheiterte Nokia-Übernahme, die als einer der kostspieligsten Fehler im digitalen Sektor gilt. Trotzdem bleibt Microsoft ein mächtiges Unternehmen. Das Unternehmen hat aus dieser Erfahrung gelernt und wird zukünftige Investitionen dieser Größenordnung wahrscheinlich vorsichtiger angehen. Microsofts mobile Strategie konzentriert sich nun darauf, eine starke Präsenz auf den Plattformen der Wettbewerber zu haben, anstatt eine eigene aufzubauen.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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