In der beschaulichen Werkstatt des Schreinermeisters Franz Eder, gelegen in einem Hinterhof in München, begannen sich eines Tages seltsame Dinge zu ereignen. Werkzeuge schienen wie von Geisterhand zu verschwinden und Gegenstände fielen unerklärlicherweise herunter. Meister Eder, ein Mann Anfang sechzig, humorvoll und liebenswert, der allein in seiner Wohnung über der Werkstatt lebte, suchte zunächst nach einer rationalen Erklärung für dieses Chaos. Er vermutete eine Maus als Übeltäterin, die in seiner Werkstatt ihr Unwesen trieb und für die zunehmende Unordnung verantwortlich war.

Um die vermeintliche Maus zu vertreiben, griff Meister Eder zu drastischen Mitteln. Im Hörspiel warf er ein Holzscheit nach dem kleinen Wesen, während es in der bekannten Fernsehserie ein Holzhammer war. Doch was er da jagte, war keine gewöhnliche Maus, sondern ein kleiner, rothaariger Kobold namens Pumuckl. Dieser kleine Nachfahre der Klabautermänner, bekannt für seine Unsichtbarkeit für die meisten Menschen, versuchte dem Wurf auszuweichen. Dabei passierte das entscheidende Missgeschick, das sein Leben und das von Meister Eder für immer verändern sollte: Er blieb an einem Leimtopf kleben.
Dieses klebrige Unglück hatte eine weitreichende, ja schicksalhafte Folge: Pumuckl wurde sichtbar. Allerdings nicht für jedermann. Nach dem alten „Koboldsgesetz“ wird ein Kobold für den Menschen sichtbar, an dessen Gegenstand er kleben bleibt, und ist fortan verpflichtet, bei diesem Menschen zu bleiben. Und so wurde Meister Eder der einzige Mensch, der den kleinen Wirbelwind fortan sehen konnte. Anfangs zweifelte Eder stark an seinem Verstand, da er als Einziger dieses kleine Wesen wahrnehmen und mit ihm interagieren konnte. Er musste sich erst überzeugen, nicht verrückt zu sein. Doch nachdem er die Existenz Pumuckls akzeptiert hatte, freute er sich über die Anwesenheit des Kobolds, da er nun nicht mehr allein war. Auch Pumuckl, dem das Leben in der Werkstatt mit all dem Holz, den Werkzeugen und den interessanten Dingen gefiel, sagte, dass es ihm hier sehr gefalle.
Das Zusammenleben von Meister Eder und Pumuckl war von Beginn an eine Herausforderung, aber auch eine Quelle der Freude und vieler Abenteuer. Für den Schreinermeister bedeutete es, mit einem Wesen zu leben, dessen Existenz außer ihm niemand glaubte. Dies führte oft zu seltsamen, peinlichen und manchmal auch sehr unterhaltsamen Situationen im Alltag, insbesondere wenn Pumuckl als Unsichtbarer seinen Schabernack trieb. Pumuckl macht sich auch als Unsichtbarer deutlich bemerkbar, was das Verbergen seiner Anwesenheit schwierig macht. Für den Kobold selbst war die Situation ebenfalls nicht immer einfach, denn im sichtbaren Zustand war er verletzlich und hatte Bedürfnisse wie ein Mensch. Manchmal geriet er auf seinen Streifzügen in Schwierigkeiten, etwa wenn er an etwas hängenblieb und dadurch plötzlich sichtbar wurde, was ihn in Gefahr brachte.

Obwohl Pumuckl als kindlicher Kobold hauptsächlich Unfug im Kopf hat und Meister Eder mit seinen Streichen auf Trab hält, ist er auch zu vernünftigen Dingen fähig. Er kann Meister Eder als Unsichtbarer helfen, ihm dadurch Aufträge verschaffen oder eine Revanche ermöglichen. Eine besondere Fähigkeit, die er von seinen Vorfahren, den Klabautermännern, geerbt hat, ist die Fähigkeit, Unwetter vorherzusagen.
Pumuckl: Der kleine Kobold mit dem roten Haar und den vielen Facetten
Der Titelheld „Pumuckl“ ist ein rothaariger Kobold, dessen Leben sich schlagartig änderte, als er beim Schreinermeister Franz Eder am Leimtopf kleben blieb und dadurch für ihn sichtbar wurde. Er ist ein kleiner Nachfahre der Klabautermänner und durch das „Koboldsgesetz“ verpflichtet, fortan bei Eder zu bleiben. Diese Unsichtbarkeit für die meisten Menschen, aber Sichtbarkeit für Tiere, ist ein zentrales Element seines Wesens und der Geschichten.
Seine Körpergröße wird in den verschiedenen Medien unterschiedlich dargestellt: In den Hörspielen wird er als „Zehn Zentimeter groß“ und flink wie ein Floh beschrieben, während er in der Fernsehserie größer ist, „Ziemlich genauso groß wie eine stehende Flasche“. Pumuckl hat sehr spezifische Vorlieben und Abneigungen, die seinen Charakter ausmachen. Er liebt knisterndes Papier, glitzernde Gegenstände, Schokolade, Pudding, Segelboote und, sehr zum Leidwesen Eders, Unordnung. Genauso stark sind seine Abneigungen: Er mag keine Katzen, Heinzelmännchen, Gartenzwerge und besonders keinen Käse, den er verächtlich „faule Milch“ nennt. Dafür mag er Kleintiere wie Meerschweinchen und Mäuse recht gern. Seine größten Leidenschaften sind das Aushecken von Streichen und, vielleicht überraschend für einen Kobold, das Dichten. Sein wohl bekanntester und häufigster Ausspruch, der seine Freude am Reimen zeigt, ist: „Oh, das reimt sich ja und was sich reimt, ist gut.“
Pumuckl schläft am liebsten in einem Haufen Sägespäne in der Schreinerwerkstatt, da er Holz am meisten liebt. Obwohl Meister Eder ihm sogar ein eigenes Bett getischlert hat, zieht er oft die Sägespäne vor. Die Autorin Ellis Kaut gibt in ihrer Autobiografie einen möglichen, wenn auch nicht in der Reihe selbst genannten, Hintergrund für die Existenz von Kobolden und ihre Liebe zum Holz, der besagt, dass sie Seelen von Kindern sind, die zu früh starben und deren Gräber mit besonderen Bäumen bepflanzt wurden, aus denen später Schiffe gebaut wurden. Diese Seelen wurden so befreit und zu Kobolden.

Meister Eder: Der geduldige Schreinermeister mit dem unsichtbaren Hausgast
Franz Eder ist das menschliche Gegenstück zu Pumuckl und die zweite zentrale Figur. Er führt eine kleine Schreinerwerkstatt in einem Hinterhof in München und wohnt auch über der Werkstatt. Als Junggeselle, der vor Pumuckls Ankunft allein lebte, ist er als Figur gezeichnet, die humorvoll und liebenswürdig ist. Die Anwesenheit des Kobolds stellt sein ruhiges Leben auf den Kopf. Er muss sich zwar oft mit den Streichen Pumuckls herumärgern und gerät dadurch unweigerlich in Erklärungsnot gegenüber anderen Menschen, die die Ursache des Chaos nicht sehen können, doch alles in allem ist er froh, nicht mehr allein zu sein. Er übernimmt gerne die Aufgabe, Pumuckl zu „erziehen“, auch wenn dies oft mehr Geduld als Erfolg erfordert, da Pumuckl ein typischer Kobold bleibt. Seine Stammtischfreunde, wie der Schlossermeister Bernbacher oder Herr Schmitt aus der Autowerkstatt, sind Teil seines sozialen Lebens und machen sich häufig wegen seiner „Spinnerei vom Pumuckl“ lustig. Bernbacher kann sich Pumuckls Namen oft nicht merken und nennt ihn stattdessen Schmutzbuckl, Brumbuckl oder Pudackl, glaubt aber hin und wieder insgeheim an dessen Existenz, im Gegensatz zu seiner Frau, die die Existenz von Kobolden vehement bestreitet. Diese Interaktionen zeigen Eders täglichen Kampf, sein Geheimnis zu bewahren.
Die Figur des Schreinermeisters Eder ist nicht einer einzigen Person entsprungen, sondern geht auf mehrere tatsächliche Vorbilder zurück, die die Autorin Ellis Kaut inspirierten: einen realen Schreiner namens Adolf Nadler, der ebenfalls in einem Hinterhof lebte, den Vater der Autorin, Siegfried Kaut, zu dem sie ein sehr gutes Verhältnis hatte, und den Volksschauspieler Franz Fröhlich, der der erste Sprecher der Rolle war und auch nach seinem Tod 1964 ein Vorbild für Eder blieb.
Die Welt um Eder und Pumuckl: Ein menschliches Umfeld
Die Geschichten leben nicht nur von der Dynamik zwischen Eder und Pumuckl, sondern auch von ihrem menschlichen Umfeld, das in den Hinterhof und die Gemeinschaft rund um die Werkstatt eingebettet ist. Die Tatsache, dass nur Eder Pumuckl sehen kann, führt zu zahlreichen Interaktionen mit anderen Charakteren, die Pumuckls Anwesenheit nur durch die von ihm verursachten Effekte bemerken. Dazu gehört Frau Rettinger, in der Fernsehserie Frau Eichinger genannt, die Putzfrau von Herrn Eder. Sie ist sehr abergläubisch, bestreitet aber paradoxerweise die Existenz von Kobolden. Auch Eders Stammtischfreunde wie Bernbacher und Schmitt tragen dazu bei, indem sie Eders Erzählungen mit Skepsis begegnen und ihn aufziehen, was die Isolation Eders bezüglich seiner besonderen Situation unterstreicht und die Komik der Situation hervorhebt. Nachbarn wie Frau Hartl, die als launisch und neugierig beschrieben wird und stets bei Neuigkeiten zur Stelle ist, und das Hausmeisterehepaar Stürtzlinger, die im Vorderhaus wohnen, komplettieren das Bild des Hinterhofs und der Gemeinschaft, in der Meister Eder versucht, das Geheimnis seines unsichtbaren Mitbewohners zu bewahren. Auch Charaktere wie der alte Herr Wimmer, ein Antiquitätenhändler, der nie auftritt, aber Eder oft ungeliebte Reparaturaufträge schickt, oder Herr Schwertfeger, ein Bekannter, tragen zur lebendigen Welt bei, in der Pumuckl seine Streiche spielt.

Unterschiede in der Darstellung der ersten Begegnung
Die Details der ersten Begegnung, die zum sichtbar Werden Pumuckls führte, variieren leicht zwischen den verschiedenen Medienadaptionen der Geschichten:
Detail | Hörspiel | Fernsehserie |
---|---|---|
Gegenstand, den Eder wirft | Ein Holzscheit (laut Anmerkung zum BR-Hörspiel) | Ein Holzhammer (laut Anmerkung zur TV-Serie) |
Pumuckls Größe bei der ersten Begegnung | Etwa zehn Zentimeter groß (laut Eders Aussage im Hörspiel) | Größer, „Ziemlich genauso groß wie eine stehende Flasche“ (laut späterer Erklärung der Autorin) |
Diese kleinen Unterschiede in der Darstellung beeinflussen nicht das Kernereignis – das Klebenbleiben am Leimtopf und das dadurch ausgelöste sichtbar Werden für Meister Eder –, zeigen aber die leichten Anpassungen der Geschichte für das jeweilige Medium und die Entwicklung der Figur.
Häufig gestellte Fragen zur ersten Begegnung
- Wie genau wurde Pumuckl für Meister Eder sichtbar?
- Pumuckl wurde für Meister Eder sichtbar, als er beim Versuch, einem Wurf Eders (entweder mit einem Holzscheit oder einem Holzhammer, je nach Version) auszuweichen, an einem Leimtopf in der Werkstatt kleben blieb. Das Klebenbleiben an einem Gegenstand eines Menschen löste die sichtbar Machung für diesen Menschen aus.
- Warum musste Pumuckl danach bei Meister Eder bleiben?
- Dies geschah aufgrund des alten „Koboldsgesetzes“, das besagt, dass ein Kobold bei dem Menschen bleiben muss, an dessen Gegenstand er kleben bleibt und für den er dadurch sichtbar wird. Es war eine unumstößliche Regel für Kobolde.
- Wer außer Meister Eder kann Pumuckl sehen?
- Laut den Beschreibungen können Tiere Pumuckl sehen. Für alle anderen Menschen außer Meister Eder bleibt er unsichtbar. Dies ist die Grundlage für viele der komischen und herausfordernden Situationen.
- Was sind einige der auffälligsten Eigenschaften von Pumuckl?
- Pumuckl ist bekannt für sein leuchtend rotes, struppiges Haar, seine geringe Größe (die variiert), seine Abstammung von den Klabautermännern, seine Liebe zu Unfug und Dichten, seine Vorliebe für Holz und glitzernde Dinge sowie seine starke Abneigung gegen Katzen und Käse, den er „faule Milch“ nennt.
- Wo schläft Pumuckl normalerweise?
- Pumuckl schläft am liebsten in einem Haufen Sägespäne in der Schreinerwerkstatt. Dies liegt an seiner tiefen Zuneigung zu Holz. Meister Eder hat ihm zwar auch ein eigenes Bett getischlert, aber die Sägespäne bleiben oft der bevorzugte Schlafplatz.
- Basiert die Figur von Meister Eder auf realen Vorbildern?
- Ja, die Figur des Schreinermeisters Eder wurde von der Autorin Ellis Kaut basierend auf Inspirationen von mehreren realen Personen geschaffen: einem realen Schreiner, ihrem eigenen Vater und dem ersten Sprecher der Rolle in den Hörspielen.
Fazit: Ein ungewöhnlicher Beginn einer besonderen Freundschaft
Die Geschichte, wie Pumuckl zu Meister Eder kam, ist das Fundament der gesamten Erzählreihe und erklärt die ungewöhnliche Konstellation der beiden Hauptfiguren. Ein scheinbar kleiner Vorfall – ein Leimtopf und ein ausweichender Kobold – führte zu einer lebenslangen, ungewöhnlichen Partnerschaft, die durch das „Koboldsgesetz“ besiegelt wurde. Was als Reaktion auf unerklärliche Ereignisse in der Werkstatt begann und in der anfänglichen Verwirrung des Schreinermeisters gipfelte, entwickelte sich zu einem einzigartigen Zusammenleben voller Herausforderungen, aber auch voller Wärme und Humor. Dieses Zusammenleben ist geprägt von Pumuckls unerschöpflichem Einfallsreichtum für Streiche, Eders unendlicher Geduld und Liebe sowie der besonderen Bindung, die nur zwischen den beiden sichtbar ist. Dieses ungewöhnliche Ereignis begründete eine der bekanntesten und beliebtesten Geschichten über Freundschaft, das Akzeptieren des Außergewöhnlichen und die Herausforderungen, ein Geheimnis in einer neugierigen Welt zu bewahren, geschaffen durch die Begegnung eines einsamen Handwerkers mit einem kleinen, rothaarigen Nachfahren der Klabautermänner.
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