Wenn Sie Designs für den Druck erstellen, insbesondere solche mit mehreren Farben, die übereinander gedruckt werden (wie im Offset- oder Siebdruck), sind Passermarken absolut entscheidend. Sie sind kleine Symbole, die außerhalb des eigentlichen Kunstwerks platziert werden und dem Drucker helfen, jede einzelne Farbschicht perfekt auszurichten. Ohne sie kann es zu unschönen Verschiebungen kommen, die Ihr Bild unscharf oder verfälscht aussehen lassen. Glücklicherweise bietet Photoshop eine einfache Möglichkeit, diese wichtigen Marken hinzuzufügen.

Was sind Passermarken und warum sind sie unverzichtbar?
Passermarken, auch Registrierungsmarken genannt, sind kleine Kreuze oder Zielscheiben, die beim Mehrfarbendruck verwendet werden. Stellen Sie sich vor, Ihr Bild besteht aus vier Farben: Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK). Für jede dieser Farben wird eine separate Druckplatte erstellt. Diese Platten müssen dann nacheinander auf das Papier gedruckt werden, und zwar so präzise, dass die Farben exakt an den richtigen Stellen landen und das Gesamtbild ergeben.
Genau hier kommen die Passermarken ins Spiel. Sie werden an identischen Positionen auf jeder einzelnen Druckplatte platziert. Wenn der Drucker die erste Farbe (z. B. Cyan) druckt, sind die Passermarken sichtbar. Beim Drucken der zweiten Farbe (z. B. Magenta) richtet der Drucker die Druckplatte so aus, dass die Magenta-Passermarken exakt über den Cyan-Passermarken liegen. Dieser Prozess wird für alle Farben wiederholt. Wenn alle Passermarken auf allen Platten perfekt übereinander liegen, bedeutet dies, dass auch alle Farben des eigentlichen Bildes korrekt ausgerichtet sind.
Die Bedeutung von Passermarken kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Eine schlechte Farbausrichtung führt zu unscharfen Bildern, Farbschatten oder Fehlern, die das Druckergebnis unbrauchbar machen können. In der professionellen Druckvorstufe sind Passermarken daher ein absolutes Muss für alle mehrfarbigen Druckaufträge.
Passermarken in Photoshop erstellen: Der einfachste Weg
Anstatt mühsam Kreise und Linien zu zeichnen, um eine Passermarke manuell zu erstellen, können Sie in Photoshop auf eine eingebaute Sammlung von Symbolen zurückgreifen. Der schnellste Weg, eine Passermarke zu erhalten, ist die Verwendung des Werkzeugs für benutzerdefinierte Formen.
Beginnen Sie, indem Sie Ihr Dokument in Photoshop öffnen oder einen neuen Arbeitsbereich einrichten. Suchen Sie in der Werkzeugleiste nach den Formwerkzeugen. Diese teilen sich oft denselben Platz und können je nach zuletzt verwendetem Werkzeug wie ein Rechteck, eine Ellipse oder ein Stern aussehen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste (oder gedrückt halten) auf das angezeigte Formwerkzeug.
Wählen Sie aus dem aufklappenden Menü das „Eigene Form-Werkzeug“ aus. Daraufhin ändert sich die Optionsleiste am oberen Rand des Photoshop-Fensters. Hier finden Sie ein Dropdown-Menü neben der Beschriftung „Form:“. Wenn Sie dieses Menü öffnen, sehen Sie eine Liste der verfügbaren Formen. Möglicherweise ist die Passermarke nicht sofort sichtbar.
Um weitere Formen zu laden, klicken Sie auf das kleine Zahnrad-Symbol oder den Pfeil in einem Kreis am rechten Rand des Form-Dropdown-Menüs. Aus dem nun erscheinenden Fly-out-Menü wählen Sie die Option „Symbole“ aus. Photoshop fragt Sie möglicherweise, ob Sie die aktuellen Formen ersetzen oder hinzufügen möchten. Wählen Sie „Hinzufügen“, um die Symbol-Formen zu Ihrer bestehenden Liste hinzuzufügen, anstatt sie zu ersetzen.
Blättern Sie nun erneut durch das Dropdown-Menü „Form:“. Sie sollten jetzt die neu hinzugefügten Symbolformen sehen, darunter auch die klassische Passermarke (oft als Kreis mit einem Kreuz dargestellt). Klicken Sie auf diese Form, um sie auszuwählen.
Nachdem Sie die Passermarke als Form ausgewählt haben, können Sie sie wie jede andere Form in Ihr Dokument ziehen. Klicken und ziehen Sie an der Stelle, an der die Passermarke platziert werden soll. Halten Sie dabei die Umschalttaste gedrückt, während Sie ziehen, um die Proportionen der Marke beizubehalten und sie perfekt rund und symmetrisch zu halten. Die Passermarke wird als neue Formebene in Ihrem Ebenen-Bedienfeld erstellt.
Platzierung der Passermarken für den Druck
Die korrekte Platzierung der Passermarken ist ebenso wichtig wie ihre Erstellung. Sie müssen an Positionen platziert werden, die außerhalb des eigentlichen Druckbereichs liegen, aber dennoch auf dem Druckbogen vorhanden sind. Die üblichste Platzierung ist in den Ecken des Dokuments und manchmal auch an den mittleren Rändern (oben, unten, links, rechts). Die genaue Position und Anzahl kann je nach Druckerei und Druckverfahren variieren, aber eine Platzierung in den vier Ecken ist Standard.
Es ist ratsam, die Passermarken auf einer separaten Ebene in Photoshop zu platzieren. Dies erleichtert die Verwaltung und stellt sicher, dass sie nicht versehentlich mit Ihrem Design verschmelzen. Stellen Sie sicher, dass diese Ebene immer sichtbar ist und dass die Passermarken auf allen relevanten Ebenen oder Farbauszügen Ihres Designs erscheinen, wenn die Datei für den Druck vorbereitet wird.
Denken Sie daran, dass die Passermarken beim Endprodukt abgeschnitten werden. Sie dienen nur dem Drucker zur Ausrichtung und gehören nicht zum fertigen Design. Platzieren Sie sie daher weit genug außerhalb des Beschnittbereichs (Bleed), aber innerhalb der Papiergröße oder des Bereichs, der an die Druckerei übermittelt wird.
Vorbereitung der Datei für den professionellen Druck
Nachdem die Passermarken korrekt in Ihrem Photoshop-Dokument platziert sind, ist der nächste Schritt die Vorbereitung der Datei für die Druckerei. Die Art und Weise, wie Sie die Datei speichern oder exportieren, hängt von den Anforderungen der Druckerei ab. Häufig werden Dateien im PDF/X-Format benötigt, da dieses Format speziell für den Austausch von Druckdaten konzipiert ist und Elemente wie Passermarken, Schnittmarken und Farbinformationen korrekt handhabt.
Wenn Sie die Datei als PDF speichern, gibt es oft Optionen, um Druckermarken (einschließlich Passermarken) automatisch hinzuzufügen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass die Passermarken, die Sie manuell in Photoshop als Form hinzugefügt haben, auch dann korrekt auf den einzelnen Farbauszügen erscheinen, wenn die Druckerei die Separationen aus Ihrer Datei erstellt.
Im Kontext des Mehrfarbendrucks werden die Passermarken auf *jeder* separaten Druckplatte für Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz und eventuelle Sonderfarben erscheinen. Der Drucker nutzt diese identischen Marken auf jeder Platte, um sie beim Drucken perfekt übereinander zu positionieren. Ihre in Photoshop erstellten und platzierten Passermarken sind die Grundlage dafür, dass dieser Ausrichtungsprozess reibungslos funktioniert.
Es ist immer ratsam, sich mit Ihrer Druckerei abzustimmen, welche Dateiformate und welche speziellen Anforderungen sie an Druckermarken und die Dateistruktur haben. Eine gute Kommunikation im Vorfeld kann viele Probleme vermeiden und ein optimales Druckergebnis sicherstellen.
Häufig gestellte Fragen zu Passermarken in Photoshop und Druck
Q: Sind Passermarken immer notwendig?
A: Nein, Passermarken sind nur für mehrfarbige Druckprozesse notwendig, bei denen verschiedene Farben nacheinander gedruckt und ausgerichtet werden müssen. Bei einfachen einfarbigen Drucken oder digitalen Drucken, die keine separaten Platten verwenden, sind sie in der Regel nicht erforderlich.
Q: Was ist der Unterschied zwischen Passermarken und Schnittmarken?
A: Passermarken (Registrierungsmarken) dienen dem Drucker zur Ausrichtung der verschiedenen Farbschichten. Schnittmarken (Beschnittzeichen) hingegen zeigen an, wo das gedruckte Dokument nach dem Druck beschnitten werden soll.
Q: Kann ich das Aussehen der Passermarke ändern?
A: Ja, da die Passermarke in Photoshop als Form erstellt wird, können Sie ihre Größe, Farbe und Strichstärke anpassen, solange dies den Anforderungen der Druckerei entspricht. Standardpassermarken sind jedoch oft in 100% aller Prozessfarben (Registrierungsfarbe) angelegt, damit sie auf jeder Druckplatte erscheinen.
Q: Müssen Passermarken auf jeder Ebene meines Photoshop-Dokuments sein?
A: Nicht auf jeder Design-Ebene. Sie müssen jedoch so platziert sein, dass sie bei der Erstellung der Farbauszüge für den Druck auf jeder separaten Farbplatte erscheinen. Eine separate Ebene nur für die Passermarken, die immer sichtbar ist, ist eine gute Methode.
Q: Welche Größe sollten Passermarken haben?
A: Es gibt keine feste Regel, aber eine Standardgröße, die für den Drucker gut sichtbar und handhabbar ist, ist ideal. Zu klein sind sie schwer auszurichten, zu groß nehmen sie unnötig Platz weg. Die Standardform aus Photoshops Symbolbibliothek hat eine geeignete Größe, die Sie bei Bedarf leicht anpassen können.
Fazit
Das Hinzufügen von Passermarken zu Ihren Designs in Photoshop ist ein einfacher, aber entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass Ihre Druckergebnisse von höchster Qualität sind. Durch die Nutzung des Eigene Form-Werkzeugs und der integrierten Symbolbibliothek können Sie schnell und präzise die notwendigen Marken hinzufügen. Indem Sie die Passermarken korrekt außerhalb Ihres Designs platzieren und die Datei entsprechend den Anforderungen der Druckerei vorbereiten, legen Sie den Grundstein für einen reibungslosen Druckprozess und perfekt ausgerichtete, professionelle Druckergebnisse. Nehmen Sie sich die Zeit, diesen wichtigen Schritt zu beherrschen, und Ihre gedruckten Werke werden es Ihnen danken.
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