Das DX-Format ist ein zentraler Begriff für viele Fotografen, insbesondere wenn es um Nikon-Kameras geht. Es bezeichnet eine spezielle Größe des Bildsensors in digitalen Spiegelreflexkameras (DSLRs) und spiegellosen Kameras von Nikon. Im Wesentlichen ist es Nikons Bezeichnung für das, was in der Fotowelt oft als APS-C-Format bekannt ist.

Dieser Sensor ist deutlich kleiner als das klassische Kleinbildformat (auch bekannt als 35mm-Format oder bei Nikon als FX-Format). Das DX-Format wurde erstmals 1999 mit der legendären Nikon D1 eingeführt und markierte einen wichtigen Schritt in der digitalen Fotografie. Durch seine Einführung konnten Kameras kompakter und kostengünstiger gestaltet werden, was die digitale Fotografie einem breiteren Publikum zugänglich machte.
Größe und Vergleich: DX vs. FX (Kleinbild)
Der physische Sensor im DX-Format misst ungefähr 23,7 mm x 15,6 mm. Dies steht im Gegensatz zum größeren Kleinbild- oder FX-Sensor, der etwa 36 mm x 24 mm groß ist.
Diese Größenunterschiede haben direkte Auswirkungen auf das Bild, das die Kamera aufnimmt. Stellen Sie sich den Bildkreis eines Objektivs vor: Bei einer FX-Kamera wird der gesamte Kreis genutzt, während bei einer DX-Kamera nur ein kleinerer, zentraler Bereich davon verwendet wird. Diesen Unterschied kann man sich bildlich vorstellen, wie er in den Kamerasignets von Nikon oft dargestellt wird: Der rote Rahmen markiert das Kleinbildformat (FX) innerhalb des gesamten Bildkreises eines Kleinbildobjektivs, während der blaue Rahmen das kleinere DX-Format innerhalb desselben Bildkreises zeigt.
Obwohl Nikon selbst das Format als DX bezeichnet, ist es, wie bereits erwähnt, sehr ähnlich dem APS-C-Format, das von anderen Herstellern verwendet wird. Die genauen Abmessungen können von Sensor zu Sensor und Hersteller zu Hersteller leicht variieren, aber sie fallen alle in diese Kategorie der kleineren Sensoren im Vergleich zum Vollformat.
Der Formatfaktor (Crop-Faktor) von 1,5x
Der wohl bedeutendste Unterschied, der sich aus der kleineren Sensorgröße ergibt, ist der sogenannte Formatfaktor oder Crop-Faktor. Für das Nikon DX-Format beträgt dieser Faktor üblicherweise 1,5x.
Was bedeutet das? Ein Objektiv mit einer bestimmten Brennweite, das an einer DX-Kamera verwendet wird, erfasst einen engeren Bildwinkel als dasselbe Objektiv an einer FX-Kamera. Der Bildwinkel ist so, als würden Sie an einer FX-Kamera ein Objektiv mit der 1,5-fachen Brennweite verwenden. Zum Beispiel verhält sich ein 50mm-Objektiv an einer DX-Kamera hinsichtlich des Bildwinkels wie ein 75mm-Objektiv (50mm * 1,5) an einer FX-Kamera. Dies wird oft als „effektive Brennweite“ bezeichnet, obwohl die physikalische Brennweite des Objektivs unverändert bleibt; es ist lediglich der Bildwinkel, der sich ändert.
Dieser Effekt kann sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein, abhängig davon, welche Art von Fotografie Sie betreiben.
Vorteile und Nachteile des DX-Formats
Der 1,5x Crop-Faktor ist besonders nützlich in der Telefotografie und Makrofotografie. Er "verlängert" quasi die Brennweite, was bedeutet, dass Sie mit einem gegebenen Teleobjektiv näher an weit entfernte Motive herankommen, ohne das Objektiv wechseln zu müssen. Ein 200mm Teleobjektiv an einer DX-Kamera bietet den Bildwinkel eines 300mm Objektivs an einer FX-Kamera. Dies kann besonders bei Tierfotografie oder Sportfotografie von Vorteil sein, wo es schwierig ist, physisch näher an das Motiv heranzukommen.
Für die Weitwinkelfotografie ist der Crop-Faktor eher ein Nachteil. Ein typisches Weitwinkelobjektiv für das Kleinbildformat, z. B. ein 28mm, wirkt an einer DX-Kamera wie ein normalbrennweitiges Objektiv (ca. 42mm). Um einen echten Weitwinkel-Bildwinkel an einer DX-Kamera zu erzielen, benötigt man Objektive mit einer kürzeren physikalischen Brennweite, wie z. B. 10mm oder 12mm. Dies hat zur Entwicklung spezieller Weitwinkelobjektive für das DX-Format geführt.
Ein weiterer Vorteil von DX-Kameras ist oft ihre Größe und ihr Gewicht. Durch den kleineren Sensor kann das Kameragehäuse kompakter gebaut werden. Auch die speziell für DX entwickelten Objektive sind in der Regel kleiner und leichter als ihre Pendants für das FX-Format. Dies macht DX-Systeme oft zu einer attraktiven Wahl für Reisefotografie oder für Fotografen, die Wert auf ein leichtes Gepäck legen.
Nachteile können bei schlechten Lichtverhältnissen auftreten. Da DX-Sensoren kleiner sind, haben die einzelnen Pixel bei vergleichbarer Auflösung oft weniger Fläche als bei einem FX-Sensor. Größere Pixel können mehr Licht sammeln, was zu einem besseren Rauschverhalten bei hohen ISO-Werten führen kann. Auch die Möglichkeit, mit geringer Schärfentiefe zu arbeiten, ist bei FX-Kameras tendenziell ausgeprägter, was sich auf die Bildgestaltung auswirken kann, insbesondere bei Porträts.
DX-Objektive: Speziell für das kleinere Format
Um den Bedürfnissen von DX-Kamera-Besitzern gerecht zu werden, hat Nikon spezielle Objektive entwickelt: die DX-Nikkore. Diese Objektive sind so konstruiert, dass ihr Bildkreis nur den kleineren DX-Sensor abdeckt. Sie wurden erstmals 2002 eingeführt und sind speziell auf die Eigenschaften des DX-Formats zugeschnitten.
Dies ermöglicht es den Herstellern, diese Objektive oft kleiner, leichter und günstiger zu bauen als vergleichbare Objektive, die den größeren Bildkreis des FX-Formats abdecken müssten. Ein gutes Beispiel sind Weitwinkelobjektive, die speziell für DX konzipiert wurden. Diese bieten einen echten Weitwinkel-Bildwinkel an einer DX-Kamera, ohne dass man auf teure Ultra-Weitwinkelobjektive für das FX-Format zurückgreifen muss.
Was passiert, wenn man ein DX-Objektiv an einer FX-Kamera verwendet? Da der Bildkreis kleiner ist, deckt er den größeren FX-Sensor nicht vollständig ab. Dies führt zu deutlicher Vignettierung (Abdunklung der Bildecken). Bei Verwendung eines DX-Objektivs an einer FX-Kamera erhalten Sie also ein Bild mit einem runden oder stark vignettierten Rand.

Viele moderne FX-Kameras erkennen jedoch, wenn ein DX-Objektiv angebracht ist, und schalten automatisch in einen "DX-Crop-Modus", bei dem nur der zentrale Bereich des Sensors gelesen wird, der dem DX-Format entspricht. Das resultierende Bild hat dann eine geringere Auflösung, entspricht aber dem Bildwinkel, den man mit demselben Objektiv an einer DX-Kamera erhalten würde, und vermeidet die Vignettierung.
Umgekehrt können Sie FX-Objektive problemlos an DX-Kameras verwenden. Sie nutzen dann einfach nur den zentralen Bereich des größeren Bildkreises des FX-Objektivs. Hierbei tritt der 1,5x Crop-Faktor in Bezug auf den Bildwinkel ebenfalls auf. Ein FX-Objektiv an einer DX-Kamera verhält sich also wie ein Objektiv mit der 1,5-fachen Brennweite in Bezug auf den Bildwinkel, liefert aber eine Bildqualität, die für den kleineren Sensor optimiert ist (sofern das Objektiv selbst hochwertig ist).
DX und APS-C: Ist es dasselbe?
Technisch gesehen bezeichnet APS-C (Advanced Photo System - Classic) ein Filmformat, das etwas kleiner war als Kleinbild. In der digitalen Fotografie hat sich der Begriff APS-C als Sammelbegriff für Sensoren etabliert, die eine ähnliche Größe wie das DX-Format haben, aber leicht variieren können.
Nikon verwendet für seine Sensoren spezifisch die Bezeichnung DX. Andere Hersteller wie Canon, Sony, Pentax oder FujiFilm nutzen ebenfalls Sensoren ähnlicher Größe, bezeichnen diese aber meist allgemein als APS-C (mit leicht unterschiedlichen Crop-Faktoren, z.B. Canon oft 1,6x). Tatsächlich haben sich die Sensoren von Nikon (DX), Pentax, Konica Minolta und Sony, die oft vom selben Hersteller stammen, faktisch zum Standard für dieses Format entwickelt, auch wenn sie nicht überall als "DX" bezeichnet werden.
Für die meisten praktischen Zwecke können Sie das Nikon DX-Format gedanklich mit dem APS-C-Format anderer Hersteller gleichsetzen, auch wenn es geringfügige Größenunterschiede und damit minimale Abweichungen beim Crop-Faktor geben kann. Die wichtigsten Unterschiede liegen oft eher im Kamerasystem (Bajonett, Objektivauswahl, Kameratechnologie) als in der minimalen Sensorgröße selbst.
DX vs. FX: Ein direkter Vergleich
Merkmal | Nikon DX-Format | Nikon FX-Format (Kleinbild) |
---|---|---|
Sensorgröße (ca.) | 23,7 x 15,6 mm | 36 x 24 mm |
Crop-Faktor | 1,5x | 1,0x |
Fläche im Vergleich zu FX | Ca. 43% | 100% |
Typische Kameras (Beispiele) | Nikon D3500, D7500, Z50, Z fc, Z30 | Nikon D850, Z6, Z7, Z8, Z9 |
Bildwinkel (im Vergleich) | Enger (vergrößert im Verhältnis zur Brennweite) | Weiter (Standard für Brennweitenangabe) |
Objektive | DX-Nikkore (speziell), auch FX nutzbar | FX-Nikkore (Standard), auch DX (mit Crop) nutzbar |
Größe & Gewicht (Kamera + Objektive) | Oft kompakter und leichter | Oft größer und schwerer |
Preis | Einstiegs- und Mittelklasse oft günstiger | Oberklasse und Profisegment oft teurer |
Ideal für... | Tele, Makro, leichtes Gepäck, Budget, Allround | Weitwinkel, geringe Tiefenschärfe, hohe Auflösung (oft), Low-Light (oft) |
Häufig gestellte Fragen zum DX-Format
Hier beantworten wir einige typische Fragen zum Nikon DX-System:
F: Kann ich FX-Objektive an einer DX-Kamera verwenden?
A: Ja, absolut. FX-Objektive funktionieren einwandfrei an DX-Kameras. Sie nutzen einfach nur den zentralen, kleineren Bereich des Bildkreises des FX-Objektivs. Der 1,5x Crop-Faktor gilt dabei für den resultierenden Bildwinkel. Ein 50mm FX-Objektiv bietet an einer DX-Kamera den Bildwinkel eines 75mm Objektivs.
F: Kann ich DX-Objektive an einer FX-Kamera verwenden?
A: Ja, das ist möglich, aber mit Einschränkungen. Da der Bildkreis eines DX-Objektivs kleiner ist, wird der FX-Sensor nicht vollständig abgedeckt. Dies führt zu starker Vignettierung (schwarzen Ecken). Viele moderne FX-Kameras bieten jedoch einen DX-Crop-Modus, der automatisch den zentralen Bereich des Sensors nutzt, was zu einem Bild mit geringerer Auflösung führt. Das resultierende Bild hat dann nur noch die Pixelanzahl des beschnittenen Bereichs.
F: Ist das DX-Format dasselbe wie APS-C?
A: Das Nikon DX-Format ist Nikons spezifische Bezeichnung für einen Sensor, der in Größe und Konzept dem allgemeinen APS-C-Standard sehr ähnlich ist. Es gibt geringfügige Größenunterschiede zwischen den APS-C-Sensoren verschiedener Hersteller (z.B. Nikon DX vs. Canon APS-C), aber im Wesentlichen gehören sie zur selben Kategorie kleinerer Sensoren im Vergleich zum Kleinbild.
F: Ist eine DX-Kamera schlechter als eine FX-Kamera?
A: Nicht unbedingt "schlechter", nur anders. FX-Kameras bieten oft Vorteile bei schlechten Lichtverhältnissen (wegen größerer Pixel bei ähnlicher Auflösung oder einfach größerer Sensorfläche), geringerer Tiefenschärfe und Weitwinkelfotografie. DX-Kameras sind oft kompakter, leichter, günstiger und bieten durch den Crop-Faktor Vorteile bei Tele-Aufnahmen. Die Wahl hängt von Ihren fotografischen Bedürfnissen, Ihrem Budget und der Art der Fotografie ab, die Sie hauptsächlich betreiben.
F: Warum gibt es spezielle DX-Objektive?
A: DX-Objektive sind speziell für den kleineren Bildkreis des DX-Sensors konzipiert. Dadurch können sie kleiner, leichter und kostengünstiger produziert werden als Objektive, die den größeren FX-Sensor abdecken müssen. Sie ermöglichen auch die Entwicklung von Weitwinkelobjektiven mit kürzeren Brennweiten, die an DX-Kameras einen echten Weitwinkel-Bildwinkel erzielen.
F: Hat die Sensorgröße Einfluss auf die Bildqualität?
A: Ja, die Sensorgröße kann Einfluss haben. Größere Sensoren (wie FX) haben bei gleicher Technologie oft Vorteile bei hohen ISO-Werten (weniger Rauschen) und bieten mehr Spielraum bei der Gestaltung der Schärfentiefe. Die Bildqualität hängt aber auch stark von der Sensorauflösung, der Objektivqualität, der Kameratechnologie (Bildprozessor) und natürlich der Fähigkeit des Fotografen ab.
Fazit zum Nikon DX-Format
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Nikon DX-Format eine etablierte und leistungsfähige Sensorgröße ist, die vielen Fotografen einen hervorragenden Einstieg in die Welt der digitalen Spiegelreflex- und spiegellosen Kameras bietet. Es ist kein "minderwertiges" Format, sondern eine Alternative mit eigenen Stärken und Schwächen.
Mit dem Verständnis des 1,5x Crop-Faktors und der Objektivkompatibilität können Sie das Potenzial Ihrer DX-Kamera voll ausschöpfen und fundierte Entscheidungen bei der Auswahl Ihrer Ausrüstung treffen. Ob DX oder FX die richtige Wahl ist, hängt letztlich von Ihren individuellen Anforderungen und Vorlieben ab.
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