Snapchat hat sich in den letzten Jahren fest in der Landschaft der sozialen Medien etabliert und eine ganz eigene Kultur entwickelt. Was einst als einfache App für flüchtige Bilder begann, ist heute ein komplexes Netzwerk mit unzähligen Funktionen geworden. Doch wer steckt hinter den Snaps, den Storys und den Filtern? Die Art und Weise, wie Menschen Snapchat nutzen, ist ebenso vielfältig wie die Nutzer selbst. Es gibt unzählige Stile und Verhaltensweisen, die sich in verschiedenen 'Snapchat-Typen' manifestieren. Statt über technische Arten von Snaps zu sprechen, betrachten wir heute die faszinierende Vielfalt der Nutzer und ihr Verhalten, die das Snapchat-Erlebnis so einzigartig machen. Erkennst du dich oder Freunde in einem dieser Typen wieder?
Die Content-Künstler: Vielfalt im Schnappschuss
Diese Gruppe von Nutzern zeichnet sich durch die Art und Menge des von ihnen produzierten Contents aus. Sie nutzen Snapchat aktiv, um ihre Welt zu teilen, sei es kurz und prägnant oder ausschweifend und detailreich.

Mach's kurz
Hier finden wir die Meister der Kürze. Ihre Snaps sind so flüchtig, dass man sie kaum erfassen kann, bevor sie verschwinden. Dies zwingt den Betrachter oft dazu, den Snap erneut anzusehen oder sogar einen Screenshot zu machen, um wirklich zu verstehen, was gezeigt wurde. Besonders beliebt bei Prominenten, die so Aufmerksamkeit für ihre Inhalte generieren.
Sinnfrei
Diese Nutzer haben keine Hemmungen, wirklich *alles* zu snappen. Egal ob der Gang zum Kühlschrank, das Warten an der Bushaltestelle oder einfach nur die Zimmerdecke – jeder Moment scheint es wert zu sein, geteilt zu werden. Qualität über Quantität? Nicht für diesen Typ.
Plaudertaschen
Snapchat bietet die Möglichkeit, kurze Videobotschaften zu versenden oder in der Story zu sprechen. Die Plaudertaschen nutzen dies ausgiebig und teilen ihre Gedanken, Geschichten und Anekdoten in oft langen Monologen. Manchmal wünscht man sich einfach nur ein Textfeld statt des endlosen Redeflusses.
Schriftsteller
Für diese Nutzer ist der Snap nur die Leinwand für ihre Botschaft. Sie legen oft so viel Text, Emojis oder Zeichnungen über das Bild oder Video, dass das ursprüngliche Motiv kaum noch erkennbar ist. Der Inhalt liegt hier klar in der geschriebenen oder gezeichneten Ergänzung.
Kampf gegen die Zeit
Zehn Sekunden können manchmal sehr kurz sein, besonders wenn man versucht, einen ganzen Satz unterzubringen. Dieser Typ kämpft ständig gegen das Zeitlimit und presst seine Worte im Eiltempo heraus, oft mit dem Ergebnis, dass die Botschaft schwer zu verstehen ist. Schneller sprechen ist die Devise!
Lautlose
Das Gegenteil der Plaudertaschen. Sie filmen sich beim Sprechen oder zeigen Videos, bei denen man erwartet, etwas zu hören – doch es bleibt still. Man fragt sich, ob der Ton vergessen wurde, ob es Absicht ist, um Neugier zu wecken, oder ob die Technik einfach nicht mitspielte. Oft sorgt es für Verwirrung beim Betrachter.
Der Sportliche
Auch beim Sport muss das Handy dabei sein. Ob beim Joggen, im Fitnessstudio oder beim Yoga – dieser Typ dokumentiert seine körperliche Aktivität. Gerne wird dabei keuchend in die Kamera gesprochen, um zu zeigen, wie anstrengend das Training ist. Ein bisschen Posieren gehört hier oft dazu.
Der Food-Snapper
Sie leben nach dem Motto: Erst der Snap, dann das Essen. Jede Mahlzeit, jeder Snack und jeder Drink wird fotografiert oder gefilmt, oft kunstvoll arrangiert. Ein absolutes Muss für Foodporn-Fans, aber Vorsicht: Diese Snaps können extrem hungrig machen!
Snap for your Pet
Für diese Nutzer dreht sich die Snapchat-Welt um ihre Haustiere. Hund, Katze, Hamster oder Papagei – sie sind die Stars der Story. Unzählige Snaps zeigen das geliebte Tier beim Schlafen, Spielen oder einfach nur beim Niedlichsein. Tierliebe in digitaler Form.
Der Snapchat-Künstler
Die kreativen Köpfe auf Snapchat. Sie nutzen die Zeichen- und Malwerkzeuge der App, um ihre Snaps zu verschönern, zu verändern oder mit kleinen Kunstwerken zu versehen. Vom einfachen Pfeil bis zur detaillierten Zeichnung – hier wird der Snap zur Leinwand.
Doppel-Snap!!!
Ein Phänomen der Snapchat-Kultur. Dieser Typ snappt am liebsten jemanden, der gerade selbst einen Snap macht. Es ist ein Meta-Snap, ein digitaler Spiegel. Oft wird das Ergebnis dann gemeinsam betrachtet und darüber gelacht.
Die Selbstdarsteller & Lifestyle-Snapper
Diese Nutzer legen Wert auf ihr Aussehen, ihren Lifestyle und wie sie sich präsentieren. Filter und die perfekte Inszenierung spielen hier eine große Rolle.
#nofilterneeded, von wegen!
Sie schwören auf Filter. Ob zur Verschönerung, zum Kaschieren kleiner Makel oder einfach nur aus Spaß – ein Snap ohne Filter ist selten. Beliebte Filter sind der Hund mit der Zunge oder der Regenbogen-Kotz-Filter. Manchmal erkennt man an den verzweifelten Versuchen, einen nicht funktionierenden Filter anzuwenden, einen Neuling.
Der selbstverliebte Snapper
Selfies, Selfies, Selfies. Ihre Storys bestehen fast ausschließlich aus Aufnahmen von sich selbst, oft mit speziellen Posen wie dem Wackeln des Kopfes oder dem Spitzen der Lippen. Das Licht ist perfekt, die Inszenierung stimmt. Für sie gibt es kein spannenderes Motiv als das eigene Gesicht.
Der Mr. Goodlife
Dieser Typ snappt vor allem aus dem Urlaub, von teuren Restaurants oder exklusiven Events. Ziel ist es oft, Neid zu erzeugen und den eigenen luxuriösen oder aufregenden Lifestyle zu präsentieren. Palmen, Cocktails und Infinity-Pools sind hier Standardmotive.
Die Sozialen Akteure & Beobachter
Diese Gruppe interagiert auf verschiedene Weise mit dem sozialen Aspekt von Snapchat, sei es durch aktive Teilnahme, passives Beobachten oder das Spiel mit den Regeln.
Die Nicht-Versteher
Sie behaupten steif und fest, Snapchat nicht zu kapieren. Fragen wie „Was ist das überhaupt?“ oder „Wie funktioniert das?“ sind typisch. Man fragt sich, ob es echte Unfähigkeit oder einfach nur mangelndes Interesse ist, sich mit der App auseinanderzusetzen.
Verlaufen im Social Media-Dschungel
Diese Nutzer verwechseln Snapchat scheinbar mit anderen Plattformen wie Instagram. Sie posten fast ausschließlich statische Bilder und ignorieren die Video- oder Story-Funktion weitgehend. Jede Plattform hat ihre Eigenheiten, aber dieser Typ scheint das nicht ganz verstanden zu haben.
Long Story
Ihre Storys sind endlos. Eine Aneinanderreihung von Snaps, die oft keinen klaren roten Faden haben und länger dauern als ein Kurzfilm. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand die gesamte Story bis zum Ende ansieht, ist gering. Manchmal ist weniger wirklich mehr.
Der Snapchat-Stalker
Sie sind da, sie schauen zu, aber sie posten nie selbst. Diese Beobachter nutzen Snapchat passiv, um das Leben ihrer Freunde, Bekannten oder Prominenten zu verfolgen. Selber aktiv werden? Undenkbar. Sie bleiben lieber im Schatten.
Der Promi-Jäger
Ihre Freundesliste ist voll mit Namen von Stars und Sternchen, oft ungeprüft geaddet, egal ob echt oder Fake. Sie verfolgen jeden Snap der Promis, um ja nichts zu verpassen, auch wenn der Inhalt oft banal ist. Sie sind die Paparazzi des digitalen Zeitalters.
Der Gelegenheits-Snapper
Sie haben zwar einen Account, nutzen ihn aber nur sporadisch. So selten, dass man sie fast vergessen hat. Wenn dann doch mal ein Snap kommt, ist es eine kleine Überraschung. Sie sind die stillen Reserven unter den Snapchattern.
Der Verzweifelte
Dieser Typ bettelt regelrecht um Follower, nicht nur auf Snapchat, sondern auch auf anderen Plattformen. Sie versprechen Gegenleistungen oder bitten prominentere Freunde um Erwähnungen, um ihre Reichweite zu steigern. Das funktioniert selten so gut, wie sie es sich erhoffen.
Der Party-Snapper
Sie sind nur aktiv, wenn sie feiern. Ihre Storys platzen dann fast vor lauter Party-Snaps, die oft eine Stimmung vorgaukeln, die in der Realität vielleicht etwas weniger euphorisch ist. Snapchat wird zur Bühne für die perfekte Partynacht.
Snapchat-Schadenfreude
Dieser Typ hat Spaß daran, andere in peinlichen oder unbeobachteten Momenten zu snappen, sei es beim Schlafen oder wenn sie gerade nicht damit rechnen. Eine fiese Angewohnkeil, die für den Gefilmten oft unangenehm ist.
Der Sprücheklopfer
Sie nutzen Snapchat als Plattform für Lebensweisheiten, Moralpredigten oder tiefgründige Zitate. Jeder Snap wird mit einem Spruch versehen, der zum Nachdenken anregen soll. Manchmal fühlt es sich an wie eine digitale Selbsthilfegruppe.
Die Besonderen & Riskanten
Einige Nutzer bewegen sich auf dünnem Eis oder nutzen die App für Inhalte, die über den üblichen Rahmen hinausgehen.
Der erotische Snapper
Diese Nutzer versenden tatsächlich explizite oder nackte Bilder über Snapchat. Obwohl die Snaps flüchtig sind, birgt dies erhebliche Risikon, da Screenshots gemacht werden können und die Verbreitung der Bilder kaum kontrollierbar ist.
Der Risiko-Snapper
Sie können ihr Handy auch beim Autofahren oder Fahrradfahren nicht weglegen und snappen währenddessen. Das ist nicht nur unnötig, sondern lebensgefährlich. Bitte niemals nachmachen!
Die Performer & Vermarkter
Für diese Nutzer ist Snapchat eine Bühne oder ein Marketinginstrument. Sie inszenieren sich oder bewerben ihre Projekte.
Snapchat sucht den Superstar
Sie veranstalten ihre eigene Mini-Playback-Show. Snap für Snap synchronisieren sie ihre Lippen zu bekannten Songs und tun so, als würden sie singen. Manchmal fragt man sich, was die Botschaft dahinter ist.
Die YouTuber
Für sie ist Snapchat ein weiteres Marketinginstrument. Sie nutzen ihre Storys geschickt, um auf ihre neuesten Videos, Produkte oder andere Social-Media-Kanäle hinzuweisen. Sätze wie „Neues Video online!“ oder „Folgt mir auch auf Instagram!“ sind hier Standard. Sie sind die Marketing-Profis unter den Snapchattern.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Snapchat-Typen
Warum sind manche Snaps so kurz?
Manche Nutzer machen Snaps absichtlich sehr kurz (z. B. 1 Sekunde), um sicherzustellen, dass der Betrachter den Snap erneut ansehen muss, um ihn richtig zu erfassen. Dies kann die Engagement-Rate erhöhen oder einfach eine spielerische Art sein, Aufmerksamkeit zu erregen. Es ist eine Taktik, die besonders von öffentlichen Personen oder Marken genutzt wird.
Ist es okay, nur zuzuschauen?
Absolut! Viele Nutzer, die wir als 'Snapchat-Stalker' oder Beobachter bezeichnen, nutzen die App primär, um die Storys ihrer Freunde oder Prominenten zu verfolgen, ohne selbst Inhalte zu erstellen. Das ist eine völlig valide Art der Nutzung und erfordert keine eigene Aktivität.
Warum nutzen so viele Filter?
Filter sind ein zentrales Element von Snapchat. Sie machen Spaß, können das Aussehen verbessern, kleine Makel kaschieren (wenn man z. B. ungeschminkt ist) oder einfach nur humorvolle Elemente hinzufügen. Sie sind eine einfache Möglichkeit, Snaps kreativer und unterhaltsamer zu gestalten und gehören für viele zum Standard.
Was snappen die Leute alles?
Wie die verschiedenen Typen zeigen, snappen die Leute eine enorme Vielfalt an Dingen: Alltägliche Momente ('Sinnfrei'), Essen ('Food-Snapper'), Haustiere ('Snap for your Pet'), Sport ('Der Sportliche'), Partys ('Der Party-Snapper'), Urlaubseindrücke ('Der Mr. Goodlife'), aber auch sehr persönliche oder inszenierte Inhalte wie Selfies ('Der selbstverliebte Snapper'), Gesangseinlagen ('Snapchat sucht den Superstar') oder sogar riskante Dinge im Straßenverkehr ('Der Risiko-Snapper'). Die Themen sind grenzenlos und spiegeln oft die Interessen und den Alltag des Nutzers wider.
Die Welt der Snapchat-Typen ist bunt und vielfältig. Jeder nutzt die App auf seine Weise und trägt so zur einzigartigen Dynamik der Plattform bei. Ob du selbst ein Filter-Fan bist, nur die Storys anderer verfolgst, oder eine ganz eigene Art des Snappens entwickelt hast – es gibt wahrscheinlich einen 'Typ', der gut zu dir passt. Snapchat bleibt eine spannende Plattform, gerade wegen der Kreativität und der unterschiedlichen Verhaltensweisen seiner Nutzer.
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