Die Welt der Fotografie ist ständig in Bewegung, und Nikon gehört seit Langem zu den führenden Herstellern, die diese Entwicklung maßgeblich mitgestalten. Während spiegellose Kameras immer mehr an Bedeutung gewinnen, hält Nikon auch an seinen Wurzeln fest und bedient weiterhin sowohl Profis als auch Enthusiasten mit innovativen Modellen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige interessante Nikon-Kameras der jüngeren Vergangenheit und Zukunft: eine DSLR, die 2020 erschien, ein kürzlich angekündigter spiegelloser Nachfolger und Gerüchte über das nächste Topmodell.
Nikon hat es geschafft, den Übergang von der DSLR-Technologie zur spiegellosen Z-Serie erfolgreich zu gestalten, ohne dabei die Bedürfnisse seiner bestehenden Nutzerbasis zu vernachlässigen. Diese Dualität zeigt sich in der Bandbreite der Kameras, die das Unternehmen anbietet, von robusten DSLRs bis hin zu hochmodernen spiegellosen Systemen.
Die Nikon D780: Eine DSLR für moderne Zeiten (Veröffentlichung 2020)
Im Jahr 2020 präsentierte Nikon die Nikon D780, eine Vollformat-DSLR, die als Nachfolgerin der beliebten D750 konzipiert wurde. Obwohl der Trend bereits stark in Richtung spiegelloser Kameras ging, zeigte Nikon mit der D780, dass die DSLR-Technologie weiterhin relevant ist und moderne Features integrieren kann. Die D780 war eine Brücke zwischen der bewährten DSLR-Welt und den Möglichkeiten, die durch Technologien aus der Z-Serie inspiriert wurden, insbesondere im Live-View-Betrieb.
Im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell, der D750, brachte die D780 signifikante Verbesserungen mit sich. Das Herzstück der Kamera ist der aufgerüstete EXPEED 6 Prozessor, der für eine schnellere Bildverarbeitung und verbesserte Leistung sorgt. Die D750 war noch mit dem älteren EXPEED 4 ausgestattet. Ein weiteres Highlight ist der BSI CMOS Sensor, der insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen eine bessere Performance ermöglicht. Dies spiegelt sich auch im erweiterten ISO-Bereich wider: Die D780 bietet einen nativen ISO-Bereich von 100–51.200, während die D750 bei 100–12.800 lag.
Auch die Geschwindigkeit wurde gesteigert. Die maximale Verschlusszeit der D780 beträgt 1/8000 Sekunde, doppelt so schnell wie die 1/4000 Sekunde der D750. Bei Serienaufnahmen erreicht die D780 bis zu 7 Bilder pro Sekunde (fps), eine leichte Steigerung gegenüber den 6,5 fps der D750. Besonders beeindruckend ist die Serienbildgeschwindigkeit im Live-View-Modus, wo die D780 bis zu 12 fps erreichen kann, dank der Nutzung von Technologien aus der spiegellosen Welt.
Einige Unterschiede gab es auch bei den physischen Merkmalen. Im Gegensatz zur D750 verfügt die D780 nicht über einen integrierten Blitz oder eine AF-Hilfsleuchte. Sie besitzt jedoch einen Standard-Blitzschuh für externe Blitzgeräte. Eine moderne Neuerung ist der Wechsel zu USB-C, der das interne Aufladen des EN-EL15b Akkus ermöglicht. Ein Punkt, der für einige Nutzer enttäuschend sein mag, ist das Fehlen der Möglichkeit, einen Batteriegriff mit Hochformatauslöser anzubringen, was bei der D750 noch möglich war.
Insgesamt war die D780 eine solide Weiterentwicklung, die bewährte DSLR-Ergonomie mit moderner Sensor- und Prozessortechnologie kombinierte, um eine leistungsfähige Kamera für diverse fotografische Anwendungen zu schaffen.
Die Nikon Z50 II: Ein würdiger APS-C Nachfolger
Die Nikon Z50 war eine sehr beliebte spiegellose APS-C-Kamera, die einen guten Kompromiss aus Größe, Gewicht, Preis und Leistung bot. Nun hat Nikon den Nachfolger vorgestellt: die Nikon Z50 II. Diese Kamera verspricht, die Stärken des Vorgängers zu übernehmen und durch signifikante Upgrades zu erweitern, was sie zu einem noch vielseitigeren Werkzeug für Fotografen und Content Creator macht.
Die Z50 II setzt auf einen bewährten 20,9 Megapixel DX (APS-C) CMOS-Sensor, holt aber dank eines neuen Bildprozessors deutlich mehr aus ihm heraus. Das herausragendste Upgrade ist der leistungsstarke EXPEED 7 Prozessor, der direkt aus dem Profi-Modell Z9 stammt. Dieser Prozessor ermöglicht nicht nur eine schnellere Verarbeitung, sondern revolutioniert auch den Autofokus der Z50 II.
Der Autofokus nutzt nun die fortschrittlichen Algorithmen der Spitzenmodelle und bietet eine deutlich verbesserte Präzision und Motiverkennung. Statt der drei Motivtypen (Menschen, Hunde, Katzen) der Z50 erkennt die Z50 II nun neun verschiedene Typen, darunter Menschen, Vögel und Fahrzeuge. Die Motiverkennung kann sogar individuell angepasst werden. Dank 3D-Tracking können Motive auch bei schnellen Serienbildern zuverlässig verfolgt werden. Dies macht die Z50 II zu einem äußerst leistungsfähigen Werkzeug, selbst in dynamischen Situationen.
Auch bei der Serienbildgeschwindigkeit legt die Z50 II kräftig zu. Sie erreicht bis zu 30 Bilder pro Sekunde, eine enorme Steigerung im Vergleich zu den 11 Bildern pro Sekunde der Z50. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Action- und Sportfotografie.
Für Videografen und Content Creator gibt es ebenfalls spannende Neuerungen. Die Z50 II zeichnet 4K-Videos ohne Crop auf, was für eine höhere Bildqualität und einen größeren Bildwinkel sorgt. Ein spezieller Videomodus für Produktpräsentationen, bei dem der Fokus automatisch zwischen Gesicht und präsentierten Objekten wechselt, ist ein äußerst praktisches Feature für Tutorials und Reviews.
Der Bildschirm wurde ebenfalls verbessert. Statt eines nur kippbaren Displays verfügt die Z50 II über einen neig- und drehbaren 3,2-Zoll-Touchscreen. Dies bietet deutlich mehr Flexibilität beim Filmen und Fotografieren aus ungewöhnlichen Winkeln oder bei Selbstaufnahmen.
Der elektronische Sucher (EVF) ist nun doppelt so hell (1000 cd/m²) wie beim Vorgängermodell (500 cd/m²), was die Sichtbarkeit bei hellem Umgebungslicht oder Dunkelheit erheblich verbessert. Der ISO-Bereich bleibt mit 100 bis 51.200 überragend für Low-Light-Aufnahmen.
Die Z50 II bietet zudem 20 kreative Picture-Control-Optionen, die direkt in der Kamera angewendet werden können, was mehr kreative Freiheit bei der Aufnahme ermöglicht.
Das Gehäuse ist nur unwesentlich größer als das des Vorgängers, bietet aber eine verbesserte Ergonomie für einen sichereren Griff. Das Gewicht ist leicht gestiegen, aber die Kamera bleibt kompakt und reisefreundlich.
Die Nikon Z50 II ist ab Ende November / Anfang Dezember 2024 erhältlich. Das Gehäuse kostet 999 Euro, verschiedene Kits mit Objektiven sind ebenfalls verfügbar und positionieren die Kamera als attraktive Option in der Mittelklasse.
Vergleich: Nikon Z50 II vs. Nikon Z50
| Merkmal | Nikon Z50 II | Nikon Z50 |
|---|---|---|
| Bildprozessor | EXPEED 7 | EXPEED 6 |
| Serienbilder (max.) | 30 Bilder/Sek. | 11 Bilder/Sek. |
| Motiverkennung AF | 9 Typen (Menschen, Vögel, Autos etc.) | 3 Typen (Menschen, Hunde, Katzen) |
| EVF Helligkeit | 1000 cd/m² | 500 cd/m² |
| Video | 4K ohne Crop, Produkt-Modus | 4K mit Crop, kein Produkt-Modus |
| Display | Neig- und drehbar | Kippbar |
| ISO-Bereich | 100–51.200 | 100–51.200 |
| Bildprofile | 20 kreativ + Standard | Standardoptionen |
| Gewicht (ca.) | 550 g | 450 g |
Die Nikon Z9 II: Gerüchte und Erwartungen
Die Nikon Z9 ist Nikons Flaggschiff im spiegellosen Segment, bekannt für ihre Geschwindigkeit, Robustheit und professionellen Features. Natürlich wird bereits über einen Nachfolger spekuliert: die Nikon Z9 II. Bisher handelt es sich hierbei ausschließlich um Gerüchte, die von gut informierten Quellen gestreut werden, aber noch nicht offiziell bestätigt sind.
Die Spekulationen deuten darauf hin, dass die Z9 II voraussichtlich vor den Olympischen Winterspielen 2026 vorgestellt werden könnte. Dies würde eine Ankündigung Ende 2025 oder Anfang 2026 bedeuten. Es wird erwartet, dass es sich eher um ein moderates Update im Vergleich zur Z9 handelt, ähnlich dem Sprung von der Nikon D5 zur D6 bei den DSLRs.
Ein wichtiger Punkt der Gerüchte ist, dass die Z9 II wahrscheinlich nicht mit einem komplett neuen Sensor ausgestattet sein wird. Der bewährte 46-Megapixel-Stacked-Sensor der Z9 soll wohl weiterhin zum Einsatz kommen. Dies wäre im Einklang mit der Erwartung eines "kleinen" Updates und würde bedeuten, dass die Stärken des aktuellen Sensors beibehalten werden.
Es gibt jedoch Hinweise auf Verbesserungen an anderer Stelle. Der elektronische Sucher (EVF) könnte ein Upgrade erfahren. Spekuliert wird über die Übernahme des EVF aus der kommenden oder bereits vorgestellten Z6 III, der eine Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten bieten soll. Dies wäre eine Steigerung gegenüber der Z9 und könnte das Sucherbild noch detaillierter und flüssiger gestalten.
Weitere erwartete Neuerungen liegen im Bereich Video. Die Z9 II soll neue RED-Videofunktionen erhalten, was für professionelle Filmer interessant wäre. Auch Content credentials, eine Technologie zur Verifizierung der Herkunft und Authentizität von Bildern, könnten integriert werden.
Da es sich, wie gesagt, um frühe Gerüchte handelt, können sich die Spezifikationen bis zur offiziellen Ankündigung noch ändern. Es bleibt spannend zu sehen, welche genauen Verbesserungen Nikon in die Z9 II integrieren wird, um ihr Flaggschiff-Modell weiter zu optimieren.
Häufig gestellte Fragen zu Nikon Kameras
Hier beantworten wir einige häufige Fragen zu den genannten Kameras:
Wann wurde die Nikon D780 veröffentlicht?
Die Nikon D780 wurde im Januar 2020 vorgestellt und kurz darauf veröffentlicht.
Welche Vorteile hat die Nikon D780 gegenüber der D750?
Wesentliche Vorteile sind der schnellere EXPEED 6 Prozessor, ein BSI-Sensor für bessere Low-Light-Leistung, ein höherer nativer ISO-Bereich (bis 51.200), eine schnellere maximale Verschlusszeit (1/8000 Sekunde) und eine höhere Serienbildgeschwindigkeit (bis zu 12 fps im Live View).
Wann ist die Nikon Z50 II erhältlich und was kostet sie?
Die Nikon Z50 II ist voraussichtlich ab Ende November oder im Dezember 2024 erhältlich. Der Preis für das Gehäuse liegt bei 999 Euro, Kits mit Objektiven sind ab 1.149 Euro verfügbar.
Was sind die Hauptverbesserungen der Z50 II im Vergleich zur Z50?
Die Z50 II bietet den schnelleren EXPEED 7 Prozessor, einen deutlich verbesserten Autofokus mit mehr Motiverkennungstypen, bis zu 30 fps Serienbilder, 4K-Video ohne Crop, einen neig- und drehbaren Touchscreen, einen helleren EVF und einen speziellen Produkt-Präsentationsmodus für Videos.
Wann wird der Nachfolger der Nikon Z9 erwartet?
Gerüchte deuten auf eine Vorstellung der Nikon Z9 II vor den Olympischen Winterspielen 2026 hin, was eine Veröffentlichung Ende 2025 oder Anfang 2026 bedeuten könnte. Dies sind jedoch noch inoffizielle Informationen.
Wird die Nikon Z9 II einen neuen Sensor haben?
Aktuelle Gerüchte besagen, dass die Z9 II wahrscheinlich den gleichen 46-Megapixel-Stacked-Sensor wie die Z9 verwenden wird. Es wird eher ein moderates Update erwartet.
Fazit
Nikon zeigt mit der D780, dass auch traditionelle DSLR-Technologie mit modernen Features glänzen kann. Mit der Z50 II positioniert sich Nikon stark im spiegellosen APS-C-Segment und bringt leistungsstarke Features aus den Profimodellen in eine kompaktere Klasse. Und die Spekulationen rund um die Z9 II zeigen, dass Nikon kontinuierlich an der Weiterentwicklung seiner Top-Modelle arbeitet, um den Anforderungen professioneller Fotografen gerecht zu werden. Die Zukunft der Nikon-Fotografie, sowohl im DSLR- als auch im spiegellosen Bereich, bleibt spannend und vielversprechend.
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