Kann man Gold einfärben?

Gold: Digitaler Schein und historische Pracht

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Gold fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden. Seine einzigartige Farbe, sein Glanz und seine Beständigkeit machen es zu einem der begehrtesten Materialien in Kunst, Handwerk und Schmuck. In der modernen digitalen Welt, insbesondere in der Fotografie und Bildbearbeitung, stellt sich oft die Frage, wie man diesen unvergleichlichen Glanz einfängt oder simuliert. Viele suchen nach dem perfekten Farbcode für Gold, doch die Realität ist komplexer, sowohl digital als auch historisch.

In der digitalen Bildbearbeitung, beispielsweise in Programmen wie Photoshop, gibt es keinen einzigen, universellen „Farbcode“ für Gold. Das liegt daran, dass die Erscheinung von Gold nicht durch einen einzelnen Farbton definiert wird, sondern durch das Zusammenspiel von Licht, Reflexion, Textur und Umgebung. Was wir als Gold wahrnehmen, sind oft helle Glanzlichter, warme Gelb- und Orangetöne sowie Schattenbereiche, die zusammen einen Eindruck von Volumen und Materialität erzeugen. Ein einfacher Hex- oder RGB-Code kann lediglich eine flache, goldähnliche Farbe darstellen, aber nicht den charakteristischen metallischen Glanz oder die Tiefe von echtem Gold simulieren. Um Gold digital überzeugend darzustellen, bedarf es komplexerer Techniken wie der Anwendung von Verläufen, Texturen, Lichteffekten und Spiegelungen, die versuchen, die Art und Weise nachzuahmen, wie Licht von einer goldfarbenen Oberfläche reflektiert wird.

Wie lautet der Farbcode für Gold in Photoshop?
Der HEX-Code für die Farbe lautet #FFD700. Dies ist das solide Gelbgold, das von dem Edelmetall inspiriert ist. Die Farbe Gold kann in einem RGB-Raum mit 255 Rot, 215 Grün und 0 Blau dargestellt werden. In einem CMYK-Farbraum kann die Farbe Gold mit 1 % Cyan, 13 % Magenta, 100 % Gelb und 0 % Schwarz erzielt werden.

Die Frage, ob und wie man Gold einfärben kann, führt uns weg von der digitalen Simulation hin zur materiellen Bearbeitung. Historisch gesehen ging es weniger darum, das Gold selbst in seiner Farbe zu verändern (obwohl dies durch Legierungen möglich ist, was hier aber nicht das Thema ist), sondern darum, Gold auf andere Materialien aufzubringen oder es mit anderen Farben und Texturen zu kombinieren, um beeindruckende Effekte zu erzielen. Die bereitgestellten Informationen geben uns tiefe Einblicke in alte Handwerkstechniken, die genau dies taten.

Historische Vergoldungstechniken

Die Vergoldung, also das Aufbringen einer dünnen Goldschicht auf ein anderes Material, hat eine lange Geschichte. Zwei bedeutende Techniken, die im Text erwähnt werden, sind die Feuervergoldung und die galvanische Vergoldung. Beide dienten dazu, Metallobjekten den Schein von massivem Gold zu verleihen.

Feuervergoldung

Die Feuervergoldung ist eine sehr alte Methode, die oft mit Quecksilber arbeitete. Sie ermöglichte es, dem Metall eine dichte und glänzende Goldschicht zu geben. Der Text beschreibt den resultierenden Glanz als „leuchtenden Schmelz“. Diese Technik war jedoch sehr gefährlich aufgrund der Toxizität des Quecksilbers. Über die genaue Verteilung der Goldschicht an Kanten im Vergleich zur galvanischen Methode gibt der Text nur indirekt Auskunft, indem er sagt, die galvanische Methode sei in dieser Hinsicht „umgekehrt“ zur Feuervergoldung.

Galvanische Vergoldung

In jüngerer Zeit, im Kontext des Textes, wurde die galvanische Vergoldung populär. Dieses Verfahren ist deutlich moderner, einfacher, wohlfeiler (billiger) und sicherer als die Feuervergoldung, da es ohne Quecksilber auskommt. Durch die galvanische Methode lässt sich eine erstaunlich dünne, aber gleichmäßige Golddecke erzeugen. Interessanterweise liegt diese dünne Schicht bei der galvanischen Vergoldung an den vorspringenden Kanten etwas stärker auf. Trotz ihrer Vorteile ist es laut Text bisher nicht gelungen, dem galvanischen Gold die Dichtigkeit und den leuchtenden Schmelz des Feuergoldes zu verleihen. Dennoch war sie aufgrund ihrer Sicherheit und Wirtschaftlichkeit eine wichtige Entwicklung.

MerkmalFeuervergoldungGalvanische Vergoldung
VerfahrenÄlter, oft mit QuecksilberNeuer, elektrochemisch
SicherheitGesundheitsschädlich (Quecksilber)Viel sicherer
KostenWahrscheinlich teurer/aufwendigerWohlfeiler (billiger)
GoldschichtDicht, leuchtender SchmelzErstaunlich dünn, gleichmäßig
Schichtdicke an KantenWeniger betont (impliziert, da galvanisch umgekehrt ist)Etwas stärker aufliegend
Qualität des GlanzesHoher, leuchtender SchmelzKann die Dichtigkeit und den Schmelz des Feuergoldes bisher nicht erreichen

Teilvergoldung und Ziervergoldung

Beide Vergoldungstechniken, Feuer- wie Galvanovergoldung, ermöglichen es, Metallkörper nur teilweise mit Gold zu bedecken. Dies kann geschehen, indem man einzelne Teile eines Objekts vergoldet oder auch gezielt Muster auf einem Untergrund bildet. Eine besondere Form ist die Ziervergoldung. Hierbei wird auf Kupferplatten der Grund vergoldet, während ein Muster durch Abdeckung ausgespart wird. Wird dieses ausgesparte Muster anschließend braun oxidiert, hebt es sich dunkel und kontrastreich vom hellen Goldgrund ab. Diese Technik wurde im 12. und 13. Jahrhundert für wunderschöne Flachornamente an Reliquienkästen im Rheinland verwendet.

Einlegearbeiten: Tauschieren und Damaszieren

Eine weitere Methode der Teilvergoldung, die eine glänzende Ausbildung erfahren hat, ist das Tauschieren, auch als Damaszieren bekannt. Diese Technik basiert auf dem Aufhämmern von Gold (oder Silber) auf einen härteren Metallgrund, typischerweise Eisen oder Bronze, seltener Silber auf Silber oder Gold auf Silber aufgrund der Weichheit des Edelmetalls im Verhältnis zum Untergrund.

Es gab zwei Hauptverfahren beim Tauschieren:

  1. Das Eisen wird wie eine Feile rau geschlagen. Ornamente werden aus dünnem Goldblech ausgeschnitten, aufgelegt und dann wird das Stück glatt gehämmert. Die Goldblättchen werden durch das Übergreifen der aufgerauten Eisenteile fest mit der Platte verbunden. Diese Methode eignet sich für einfache Muster, da sich keine besondere Schärfe der Umrisse erzielen lässt.
  2. Die gewünschte Zeichnung wird vertieft in die Eisenplatte eingegraben. Der Grund der Vertiefungen wird rau gehalten und die Ränder werden unterschnitten. Gold oder Silber wird in diese Vertiefungen gehämmert, bis die Oberfläche wieder glatt ist. Diese Technik funktioniert am besten für lineare Muster, in die Golddrähte oder kleine, spitzig geschwungene Blätter eingeklopft werden. Muster mit größeren Flächen haften schlechter.

Die zweite Technik war besonders beliebt bei den im Mittelalter und noch im 16. Jahrhundert hochberühmten Waffen des Orients, insbesondere aus Damaskus, weshalb sie auch als Damaszieren bezeichnet wird. Viele der arabischen Ornamente (Arabesken) in der Metallarbeit der Renaissance wurden von solchen Waffen übernommen. Obwohl diese Technik nicht das Edelmetall selbst verändert, hatte sie eine eingreifende Bedeutung für die Gold- und Silberarbeit, indem sie es ermöglichte, diese Metalle kunstvoll in Eisenarbeiten einzufügen.

Die Einbindung von Edelsteinen

Seit ältesten Zeiten hat man Edelsteine verwendet, um Metallarbeiten farbig zu beleben und zu bereichern. Die Art und Weise, wie Steine gesetzt wurden, hing oft von ihrem Wert ab.

Edelsteine konnten auf verschiedene Weisen integriert werden:

  • Sie wurden in eine durchbrochene Fläche eingelassen, sodass sie lichtdurchlässig blieben und das Licht einfangen konnten.
  • Sie wurden in besonderer Fassung, wie der Kastenfassung, auf die Oberfläche aufgesetzt.

Je kostbarer ein Stein war, desto mehr wurde die umgebende Metallarbeit ihm untergeordnet. Die Bearbeitung des Steins selbst, sei es in seiner natürlichen Form oder geschliffen, wurde zur eigenen Kunst, der Juwelierkunst.

Weniger wertvolle Steine dienten oft dazu, farbige Muster auf Metallkörpern zu bilden. Sie wurden auch zerschnitten. Man bildete kleine Metallzellen (Cloisonné-ähnlich), die mit entsprechenden Steinplatten gefüllt wurden. Im frühen Mittelalter wurden hierfür vornehmlich rote, aber auch schwarze Granaten verwendet.

Weitere Beispiele für die Verwendung von Steinen und ähnlichen Materialien sind runde, der Länge nach durchbohrte Steine aus dem Orient, die als Zierknäufe dienten, sowie aufgereihte Perlen, die Abschlussborten bildeten.

Wie erhält man die Farbe Gold?
CMYK-Gold mischen Die gängigsten CMYK-Goldtöne bestehen in der Regel aus bräunlichen, grünlichen, gelben, grauen oder beigen Farbtönen. In den Farbtönen haben Magenta und Gelb (Yellow) den größten Anteil. Cyan und Schwarz haben einen ehr kleinen Anteil bei der Mischung.

Künstlerisch geschnittene Steine mit Bildwerken, die Gemme und der Cameo, gehörten einer besonderen Kunstübung an. Im Mittelalter wurden antike geschnittene Steine und ihre Glasnachbildungen („Glaspasten“) ohne Rücksicht auf heidnische Darstellungen zum Schmuck von Goldgefäßen, einschließlich kirchlicher Geräte, vielfältig genutzt.

Auch Halbedelsteine wurden zu allen Zeiten in Verbindung mit Gold und Silber verarbeitet. Die wertvolleren unter ihnen, wie Onyx, Achat, Chalcedon, Bergkristall und Lapislazuli, die als kostbarer als jedes Metall galten, wurden nur in Gold gefasst. Bescheidenere Steine wie Serpentin und Alabaster fand man auch in Silber und Zinn gefasst.

Alte, kostbare Steinkörper, deren Fassungen verloren gegangen waren, wurden oft bewahrt und später neu gefasst. An Steine knüpften sich oft alchimistische Vorstellungen von Heil- und Wunderkraft, was ihre Bedeutung erhöhte, insbesondere für Trinkgefäße. Die Wertschätzung mancher Steine, wie des Bergkristalls, sank erst im 17. Jahrhundert mit der Entwicklung von hartem Kristallglas.

Die Einbindung von Naturalien und Hölzern

Neben Metallen und Steinen wurden auch seltene Naturalien mit großer Vorliebe zu Prachtgeräten verarbeitet, besonders im Mittelalter, wo sich oft Wunderglaube an sie knüpfte.

  • Das Narwalhorn wurde dem Einhorn zugeschrieben (Symbol der Reinheit) und Stücke davon in Gold und Juwelen gefasst.
  • Das Straußenei galt als Ei des Phönix oder Pelikans (Symbole der Unsterblichkeit und des Opfertodes).
  • Ausländische Hörner wurden als Klauen vom Greifen gedeutet.

Nach der Entdeckung der Neuen Welt am Ende des Mittelalters schwand der Wunderglaube, aber das weltliche Interesse an diesen Naturalien blieb oder wuchs sogar. Sehr beliebt wurden Nautilusmuscheln, Perlmuttermuscheln und Kokosnüsse. Das Schildblatt wurde erst am Ende des 17. Jahrhunderts häufiger verwendet.

Auch Hölzer spielten eine Rolle. Im Mittelalter wurde festes Maserholz für Becher verwendet, die in Gold gefasst wurden. Seit dem 16. Jahrhundert war Ebenholz eine sehr beliebte Grundlage für Metallarbeiten, insbesondere Silberarbeiten.

Häufig gestellte Fragen

Was ist galvanische Vergoldung?
Galvanische Vergoldung ist ein modernes Verfahren, bei dem eine dünne Goldschicht elektrochemisch auf ein anderes Metall, oft Kupfer oder Messing, aufgebracht wird. Sie ist sicherer und kostengünstiger als die ältere Feuervergoldung, erzeugt aber eine dünnere Schicht, der es laut Text an der Dichtigkeit und dem leuchtenden Schmelz des Feuergoldes mangelt.

Was versteht man unter Tauschieren oder Damaszieren?
Tauschieren oder Damaszieren ist eine Einlegetechnik, bei der Gold- oder Silberdrähte oder dünne Bleche in Vertiefungen gehämmert werden, die zuvor in ein härteres Metall, meist Eisen, eingegraben wurden. Der Grund der Vertiefung wird aufgeraut und die Ränder unterschnitten, damit das Edelmetall fest haftet. Diese Technik war besonders für lineare Muster auf Waffen beliebt.

Warum wurden Edelsteine in Goldarbeiten verwendet?
Edelsteine wurden verwendet, um Goldarbeiten farblich zu beleben und zu bereichern. Sie konnten entweder in durchbrochene Flächen eingesetzt werden, um Licht durchzulassen, oder in Fassungen auf die Oberfläche gesetzt werden. Sie dienten je nach Wert als Hauptbestandteil des Schmuckstücks (Juwelierkunst) oder als Material für farbige Muster.

Welche ungewöhnlichen Materialien wurden neben Metall und Stein in historischen Goldarbeiten verwendet?
Neben Edelmetallen und Steinen wurden auch verschiedene Naturalien wie Narwalhorn, Straußeneier, exotische Hörner, Nautilusmuscheln, Perlmuttermuscheln und Kokosnüsse in kunstvollen Goldarbeiten verarbeitet. Auch Hölzer wie Maserholz und später Ebenholz dienten als Grundlage oder Bestandteil von Gefäßen, die mit Gold oder Silber kombiniert wurden.

Fazit

Die Darstellung von Gold, sei es in der modernen digitalen Fotografie oder in den historischen Handwerkstechniken, ist weit mehr als die Anwendung eines einfachen Farbtons. Digital erfordert es das Verständnis von Licht und Reflexion, um den metallischen Glanz zu simulieren. Historisch zeugen die komplexen Techniken der Vergoldung, des Tauschierens und der Kombination mit einer Fülle anderer Materialien – von Edelsteinen über Naturalien bis hin zu Hölzern – von einem tiefen Verständnis für Materialität, Farbe und Form. Während wir digital versuchen, den Schein von Gold zu erzeugen, zeigt uns die Geschichte der Handwerkskunst die unendlichen Möglichkeiten, wie Gold physisch bearbeitet und mit anderen Elementen zu Objekten von unvergleichlicher Pracht verbunden wurde. Die Suche nach dem „Farbcode“ für Gold in Photoshop mag einfach klingen, doch sie öffnet die Tür zu einer vielschichtigen Betrachtung dieses edlen Metalls, seiner visuellen Eigenschaften und seiner reichen Geschichte in der Kunst.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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