Im Jahr 2014 stellte Apple eine neue Generation seiner populären Smartphones vor, die einen deutlichen Schritt in Richtung größerer Displays markierte. Viele fragten sich damals, welches iPhone-Modell in diesem Jahr das Licht der Welt erblickte. Die Antwort lautet: Es waren gleich zwei Modelle, das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus.
Diese beiden Geräte lösten das iPhone 5s ab und brachten neben einem überarbeiteten Design auch verbesserte Technologie und – was am auffälligsten war – deutlich größere Bildschirme mit sich. Sie wurden schnell zu einem großen Erfolg und prägten die Smartphone-Landschaft ihrer Zeit.
Die Vorstellung und Verfügbarkeit
Die Vorbestellungen für das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus begannen am 12. September 2014. Die anfänglichen Speicherkonfigurationen waren 16 GB, 64 GB und 128 GB. Preislich startete das iPhone 6 bei 699 €, das iPhone 6 Plus lag jeweils 100 € darüber. Interessant war, dass Apple bei den teureren Varianten (64 GB und 128 GB) im Vergleich zum Vorgänger iPhone 5s den Speicherplatz verdoppelte, während die Preise gleich blieben.
Mit der Einführung des Nachfolgers, des iPhone 6s, am 9. September 2015, wurden die 128-GB-Versionen eingestellt und die goldenen Farbvarianten waren nicht mehr über Apple erhältlich; es blieben nur noch Spacegrau und Silber. Die Preise der verbleibenden Modelle wurden gesenkt.
Nach der Vorstellung des iPhone 7 am 7. September 2016 stellte Apple den Verkauf über seine offizielle Website ein. Die Produktion lief jedoch noch weiter. So tauchten später, im Mai 2017, in China verkaufte goldene iPhone 6 Modelle mit 32 GB Speicher im Handel auf, eine Variante, die in Deutschland nie offiziell über den Apple Store angeboten wurde. Auch die CE-Norm-Nummer auf der Rückseite, die ab dem iPhone 8 (September 2017) nicht mehr abgebildet wurde, fehlte bei einigen späteren iPhone 6 Modellen in Deutschland, was darauf hindeutet, dass der Verkauf über Drittanbieter hierzulande noch bis mindestens September 2017 andauerte.
Die Modelle im Detail: iPhone 6 und iPhone 6 Plus
Während das iPhone 6 den direkten Nachfolger des iPhone 5s darstellte, führte das iPhone 6 Plus ein neues, größeres Format ein, das in die Kategorie der „Phablets“ fiel.
Das iPhone 6 Plus teilte viele technische Spezifikationen mit dem kleineren iPhone 6, unterschied sich aber in entscheidenden Punkten:
- Bildschirmdiagonale und Auflösung: Das iPhone 6 Plus verfügte über eine 5,5 Zoll große Bildschirmdiagonale mit einer Full-HD-Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln, was einer Pixeldichte von 401 ppi entsprach. Das iPhone 6 hatte ein kleineres Display mit geringerer Auflösung (Informationen dazu sind im bereitgestellten Text nicht enthalten, aber der Vergleich wird impliziert).
- Gehäuseabmessungen: Mit 158,1 mm × 77,8 mm × 7,1 mm war das iPhone 6 Plus deutlich größer und etwas dicker als sein kleineres Pendant.
- Akkulaufzeit: Laut Herstellerangaben bot das iPhone 6 Plus eine längere Akkulaufzeit. Apple gab Werte von bis zu 384 Stunden im Bereitschaftsbetrieb, bis zu 24 Stunden Gesprächsdauer (im 3G-Netz) und bis zu zwölf Stunden Internetnutzung (3G, LTE oder WLAN) an. Die Akkukapazität betrug 2915 mAh bei 3,82 V. Stiftung Warentest bewertete die Akkuleistung des 6 Plus als „gut“, während das iPhone 6 nur als „befriedigend“ eingestuft wurde, da es sich im Bereitschafts- und Telefonbetrieb schneller entlud.
- Rückkamera: Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal war die optische Bildstabilisierung (OIS), die nur beim iPhone 6 Plus für Fotos verfügbar war. Während Videoaufnahmen war diese Funktion deaktiviert.
Rezeption und Meinungen
Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus wurden von der Fachpresse überwiegend positiv aufgenommen. Besonders gelobt wurden bei beiden Modellen die Kamera, das Display, die Performance und die Akkulaufzeit im alltäglichen Gebrauch. Der Sprung zu größeren Bildschirmen wurde von vielen als notwendiger Schritt und willkommene Neuerung empfunden.
Es gab jedoch auch Kritikpunkte. Die auffälligen Antennenlinien auf der Rückseite und die leicht herausstehende Kameralinse wurden von vielen als unästhetisch betrachtet. Bei der Akkulaufzeit gab es uneinheitliche Testergebnisse. Während beispielsweise AnandTech die Akkulaufzeit als deutlich besser empfand, bemängelte Chip Online die Laufzeit im Praxistest, insbesondere in Bezug auf die Größe des iPhone 6 Plus. Diese unterschiedlichen Bewertungen spiegelten die Komplexität der Akkunutzung in verschiedenen Szenarien wider.
Bekannte Probleme und „Gates“
Trotz der positiven Rezeption sahen sich das iPhone 6 und insbesondere das iPhone 6 Plus mit einigen Problemen konfrontiert, die in der Öffentlichkeit und den Medien viel Aufmerksamkeit erregten und eigene Namen erhielten.
Bendgate
Kurz nach der Veröffentlichung des iPhone 6 Plus berichteten einige Nutzer in sozialen Netzwerken und Medien von einem Verbiegen des Gehäuses bei normaler alltäglicher Benutzung, beispielsweise beim Tragen in der Hosentasche. Dieses Phänomen wurde in Anlehnung an die Watergate-Affäre als „Bendgate“ bezeichnet. Apple reagierte und erklärte, dass ein Verbiegen bei alltäglicher Nutzung extrem selten vorkomme. Betroffene Kunden konnten ihr Gerät in einem Apple Store überprüfen lassen und unter Umständen einen kostenfreien Austausch erhalten. Beim Nachfolgemodell, dem iPhone 6s, reagierte Apple auf die Kritik, indem es eine stärkere Aluminiumlegierung verwendete und die Geräte minimal dicker machte. Tests eines Versicherungsunternehmens und von Stiftung Warentest zeigten später, dass die iPhones dem Alltagsgebrauch standhalten und nicht wesentlich empfindlicher sind als andere Smartphones, was den Einzelfallcharakter von „Bendgate“ zu untermauern schien.
Touch Disease
Eine weitaus gravierendere und verbreitetere Problematik, die insbesondere das iPhone 6 Plus betraf, war die sogenannte „Touch Disease“ (deutsch etwa „Berührungskrankheit“). Entgegen den offiziellen Bewertungen zur Biegefestigkeit berichteten viele Nutzer und Reparaturdienstleister, dass die Lötstellen des für die Berührungssteuerung zuständigen Touch-IC-Chips auf der Hauptplatine aufgrund minimaler Biegungen durch Alltagsbelastungen brechen konnten. Dies führte zu einer dauerhaften Schädigung der Berührungssteuerung. Symptomatisch für dieses Problem waren, neben der fehlerhaften oder nicht reagierenden Berührungssteuerung, graue, flackernde Balken am oberen Bildschirmrand. Dieses Problem war in Fachkreisen bekannt und wurde als strukturelle Schwäche der Platine bei diesem Modell angesehen.
Crescentgate
Ein weiteres, wenn auch weniger schwerwiegendes Problem, das von einigen Nutzern gemeldet wurde, war das „Crescentgate“. Hierbei handelte es sich um eine teilweise verdeckte Frontkamera, die sich leicht hinter dem Glas verschoben hatte. Dies war besonders bei Modellen mit schwarzer Front durch einen grauen „Halbmond“ oder „Sichel“ neben der Kamera erkennbar. Je nach Ausprägung konnte dies zu Beeinträchtigungen der Bildqualität der Frontkamera führen.
Probleme mit der optischen Bildstabilisierung
Beim iPhone 6 Plus, das über OIS verfügte, gab es Berichte über Probleme, bei denen die optische Bildstabilisierung das korrekte Fokussieren der Kamera verhinderte.
Verkaufszahlen und Historische Bedeutung
Die iPhone 6 Serie war ein phänomenaler Verkaufserfolg. Apple gab bekannt, dass sich das iPhone 6 in den ersten 24 Stunden nach Verfügbarkeit weltweit über 4 Millionen Mal verkaufte. In den ersten drei Tagen nach der Einführung wurden bereits 13 Millionen Einheiten abgesetzt. Mit weltweit insgesamt etwa 220 Millionen verkauften Exemplaren ist das iPhone 6 das drittmeistverkaufte Handy überhaupt und gilt als das meistverkaufte Smartphone der Geschichte. Diese Zahlen unterstreichen die enorme Popularität und den großen Einfluss, den diese Modelle auf den Markt hatten.
Support und Veralterung
Apple ist bekannt dafür, seine älteren Geräte vergleichsweise lange mit Software-Updates zu versorgen. Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus wurden bis zur Version iOS 12 unterstützt. Auch lange nach der Einstellung des offiziellen Verkaufs erhielten diese Modelle noch wichtige Sicherheitsupdates. So gab es für das iPhone 6 (und das iPhone 5s) im Januar 2023 noch Patches auf iOS 12.5.7, um kritische Sicherheitslücken zu schließen. Im Dezember 2020 wurde mit iOS 12.5 sogar die Unterstützung für Contact-Tracing-Apps nachgerüstet.
Dennoch erreichen elektronische Geräte irgendwann das Ende ihres Produktlebenszyklus. Apple kennzeichnet ältere Produkte als „Vintage“ oder „Obsolete“. Vintage-Produkte werden seit über fünf Jahren nicht mehr verkauft, können aber unter Umständen noch repariert werden, abhängig von der Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Obsolete-Produkte werden seit über sieben Jahren nicht mehr verkauft und erhalten von Apple keinerlei Hardwareservice mehr; auch Serviceanbieter können keine Ersatzteile mehr bestellen.
Das iPhone 6 Plus gilt seit April 2024 als veraltet („obsolete“), was bedeutet, dass Apple keine Reparaturen mehr für dieses Modell anbietet. Dies markiert das offizielle Ende des Hardwaresupports durch den Hersteller, auch wenn die Geräte selbstverständlich weiterhin genutzt werden können, solange sie funktionieren.
Preisentwicklung über die Jahre
Die Preise der iPhone 6 Modelle entwickelten sich über die Jahre nach der Einführung neuerer Modelle und der Einstellung von Varianten. Die folgende Tabelle zeigt die anfänglichen Preise in Deutschland und spätere Preisanpassungen:
| Modell | Speicher | 12. September 2014 | 9. September 2015 | 2017 |
|---|---|---|---|---|
| iPhone 6 | 16 GB | 699 € | 629 € | — |
| 64 GB | 799 € | 739 € | — | |
| 128 GB | 899 € | — | — | |
| iPhone 6 Plus | 16 GB | 799 € | 739 € | — |
| 64 GB | 899 € | 849 € | — | |
| 128 GB | 999 € | — | — | |
| iPhone 6 | 32 GB | — | — | 449 €a |
a Nicht über den Apple Store, sondern nur über Drittanbieter erhältlich.
Die Preise in Klammern, die im Quelltext genannt wurden (z.B. 887 € für 699 € von 2014), stellen inflationsbereinigte Werte dar, die die Kaufkraft über die Zeit veranschaulichen, sind aber nicht die tatsächlichen Verkaufspreise.
Häufig gestellte Fragen zu den iPhones von 2014
Hier beantworten wir einige gängige Fragen rund um die iPhone-Modelle, die im Jahr 2014 veröffentlicht wurden.
Welche iPhones hat Apple 2014 vorgestellt?
Im Jahr 2014 hat Apple das iPhone 6 und das größere iPhone 6 Plus vorgestellt.
Was waren die Hauptunterschiede zwischen dem iPhone 6 und dem iPhone 6 Plus?
Die Hauptunterschiede lagen in der Größe des Displays (4,7 Zoll beim 6 vs. 5,5 Zoll beim 6 Plus), der Bildschirmauflösung (Full HD nur beim 6 Plus), den physischen Abmessungen, der Akkulaufzeit (länger beim 6 Plus) und der Kamera (optische Bildstabilisierung nur beim 6 Plus für Fotos).
Wann wurden das iPhone 6 und 6 Plus veröffentlicht?
Die Vorbestellungen begannen am 12. September 2014.
Hatten das iPhone 6 oder 6 Plus bekannte Probleme?
Ja, die Modelle waren unter anderem von „Bendgate“ (Verbiegen des Gehäuses, vor allem beim 6 Plus), „Touch Disease“ (Ausfall der Berührungssteuerung aufgrund defekter Lötstellen, vor allem beim 6 Plus) und in Einzelfällen von „Crescentgate“ (teilweise verdeckte Frontkamera) betroffen.
Wie lange wurden das iPhone 6 und 6 Plus mit Software-Updates versorgt?
Die Modelle erhielten Software-Updates bis einschließlich iOS 12. Sie erhielten sogar noch Sicherheitspatches bis Anfang 2023.
Bietet Apple noch Reparaturen für das iPhone 6 oder 6 Plus an?
Das iPhone 6 Plus gilt seit April 2024 als veraltet („obsolete“), was bedeutet, dass Apple keine Hardwarereparaturen mehr dafür anbietet. Für das iPhone 6 (nicht explizit im Text erwähnt, aber typischerweise ähnlich eingestuft) dürfte dies ebenfalls der Fall sein oder bald eintreten.
Wie erfolgreich waren das iPhone 6 und 6 Plus?
Sie waren extrem erfolgreich. Mit rund 220 Millionen verkauften Einheiten ist das iPhone 6 das meistverkaufte Smartphone aller Zeiten.
Fazit
Das Jahr 2014 brachte mit dem iPhone 6 und dem iPhone 6 Plus eine der erfolgreichsten und prägendsten iPhone-Generationen hervor. Sie markierten den Übergang zu größeren Displays und setzten neue Maßstäbe in puncto Design und Leistung für ihre Zeit. Trotz einiger bekannter Probleme wie „Bendgate“ und „Touch Disease“ waren die Modelle überaus populär und trugen maßgeblich zum Wachstum von Apple bei. Auch wenn sie heute als veraltet gelten und keinen offiziellen Hardwaresupport mehr erhalten, bleibt ihr Einfluss auf die Entwicklung von Smartphones unbestritten.
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