In der Welt der Digitalfotografie, die zunehmend von leistungsstarken Smartphones dominiert wird, haben klassische Kompaktkameras einen schweren Stand. Doch es gibt Modelle, die sich durch ihren günstigen Preis und ihre einfache Bedienung behaupten. Eines davon ist die Canon IXUS 185. Sie wurde bereits 2017 veröffentlicht, ist aber auch heute noch im Handel erhältlich und erfreut sich aufgrund ihres niedrigen Preises großer Beliebtheit. Doch was bietet diese kleine Kamera wirklich? Kann sie im Alltag überzeugen und ist sie eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung zum allgegenwärtigen Smartphone?
Die Canon IXUS 185 positioniert sich klar als Point-and-Shoot-Kamera ohne unnötigen Schnickschnack. Sie richtet sich an Einsteiger und Gelegenheitsfotografen, die einfach nur abdrücken möchten, ohne sich mit komplexen Einstellungen auseinandersetzen zu müssen. Ihr Hauptargument ist zweifellos der Preis, der oft deutlich unter 100 Euro liegt. Für diesen Preis erhält man auf dem Papier eine solide Ausstattung, aber wie sieht es in der Praxis aus?
Technische Merkmale der Canon IXUS 185
Die technischen Daten einer Kamera geben oft einen ersten Hinweis auf ihre Leistungsfähigkeit. Die Canon IXUS 185 verfügt über einige grundlegende Spezifikationen, die für eine Kamera dieser Preisklasse typisch sind:
- Sensor: 20 Megapixel, Typ 1/2,3 Zoll CCD
- Optischer Zoom: 8fach
- ZoomPlus (digitaler Zoom): 16fach (entspricht 4fach digital zusätzlich zum optischen Zoom)
- Brennweite (entspr. 35mm): 28 – 224 mm
- Lichtstärke: f/3.2 - f/6.9
- ISO-Bereich: Auto, 100-1600 (in P-Modus), 100-800 (in Easy Auto)
- Belichtungskorrektur: +/- 2 EV in 1/3-Schritten
- Bildstabilisierung: Elektronisch (Dynamic IS bei Video)
- Display: 6,8 cm (2,7 Zoll) LCD (TFT), ca. 230.000 Bildpunkte (nicht berührungsempfindlich)
- Videoaufnahme: 720p HD
- Akku: Wiederaufladbarer Li-Ionen Akku NB-11L / NB-11LH (ca. 210 Aufnahmen)
- Speichermedien: SD/SDHC-Karten
Mit einem 20-Megapixel-Sensor bietet die Kamera eine hohe Auflösung, die für Ausdrucke oder digitale Ansichten ausreichend sein sollte. Der 8-fache optische Zoom ist ein klares Plus gegenüber den meisten Smartphones, die oft nur über digitalen Zoom verfügen (oder optischen Zoom nur bei teureren Modellen oder durch mehrere festbrennweitige Linsen). Die Brennweite von 28-224 mm (umgerechnet) deckt einen moderaten Weitwinkel bis hin zu einem brauchbaren Telebereich ab.
Design und Handhabung
Die Canon IXUS 185 ist extrem leicht, was einerseits praktisch für den Transport ist, andererseits aber auch auf das verwendete Material hinweist – hauptsächlich Kunststoff. Dies lässt die Kamera im Vergleich zu hochwertigeren Modellen oder Smartphones etwas weniger wertig erscheinen. Das Design ist sehr schlicht und funktional gehalten, was die Bedienung vereinfacht.
Auf der Rückseite dominiert das 2,7 Zoll große LCD-Display. Es ist hell genug und zeigt Menütexte klar an, aber es ist kein Touchscreen. Mit einer Auflösung von 230.000 Bildpunkten ist es nicht das schärfste Display auf dem Markt, aber für die grundlegende Bildkontrolle ausreichend. Immerhin bietet es eine 100% Bildfeldabdeckung.
Die Bedienelemente sind auf das Nötigste reduziert: Ein-/Ausschalter, Auslöser und Zoomhebel auf der Oberseite, sowie Tasten für Wiedergabe, Videoaufnahme, Menü und Funktionsmenü auf der Rückseite. Die Tasten und der Zoomhebel fühlen sich trotz des Kunststoffmaterials recht robust an. Der Zoom lässt sich auch mit einem Finger bedienen, während man die Kamera festhält. Ein kleiner Nachteil ist, dass der Zoomvorgang von einem hörbaren Geräusch begleitet wird.
Der Zugang zu Akku und Speicherkarte (SD/SDHC) befindet sich an der Unterseite, wo sich auch ein Stativgewinde befindet. Der integrierte Blitz sitzt auf der Vorderseite, und man muss darauf achten, ihn nicht versehentlich mit dem Finger zu verdecken. Die Position des Blitzes ist nicht optimal gelöst.
Dank ihrer kompakten Größe liegt die IXUS 185 gut in der Hand und verfügt über eine leichte Erhebung, die den Halt verbessert. Eine Handschlaufe bietet zusätzliche Sicherheit. Unter einer Gummiabdeckung verbirgt sich ein kombinierter AV-Out-/USB-Anschluss.
Bedienung und Aufnahmemodi
Die IXUS 185 ist ganz klar für eine einfache Bedienung konzipiert. Beim Einschalten startet sie standardmäßig im „Easy Auto Modus“. Hier übernimmt die Kamera alle Einstellungen automatisch. Sie erkennt bis zu 32 verschiedene Szenen und passt Belichtung, ISO und Weißabgleich entsprechend an. Dies ist ideal für Einsteiger, die einfach nur „Point & Shoot“ möchten.
Für etwas mehr Kontrolle kann man in den P-Modus (Programmautomatik) wechseln. Hier hat man Zugriff auf Einstellungen wie ISO, Weißabgleich, Belichtungsmessung, Fokusmodi und digitale Filter. Auch ein Selbstauslöser, Serienaufnahmen und verschiedene Bildgrößen können im Menü angepasst werden.
Ein nützliches Feature ist der Auto-Zoom, der im Easy Auto Modus verfügbar ist. Er hilft dabei, Personen optimal im Bild zu positionieren. Die Kamera verfügt auch über eine Datumsstempelfunktion, um das Aufnahmedatum direkt ins Bild einzublenden.
Die elektronische Bildstabilisierung ist vorhanden, aber bei Videoaufnahmen (Dynamic IS) reicht sie oft nicht aus, um starke Verwacklungen auszugleichen, insbesondere beim Zoomen. Ein Stativ kann hier hilfreich sein.
Bildqualität und Leistung
Hier zeigt sich, wo der günstige Preis seine Grenzen hat. Bei guten, gleichmäßigen Lichtverhältnissen liefert die Canon IXUS 185 durchaus ansprechende Ergebnisse mit guten Farben und ausreichender Detailzeichnung. Das Beispielbild einer Sonnenblume im Quelltext wurde hierfür genannt.
Sobald die Lichtverhältnisse jedoch schwieriger werden, zum Beispiel bei Mischlicht oder hohem Kontrast, stößt die Kamera schnell an ihre Grenzen. Der Dynamikumfang ist begrenzt, was dazu führt, dass Details in Schattenbereichen verloren gehen oder helle Bereiche überbelichtet werden. Belichtungskorrektur im P-Modus kann hier helfen, erfordert aber manuelles Eingreifen.
Die Rauschleistung ist ein weiterer Schwachpunkt. Bereits bei ISO 100 können erste Artefakte sichtbar sein. Bei ISO 400 nimmt der Detailverlust zu, und ISO 1600 sollte nach Möglichkeit vermieden werden, da hier das Rauschen stark hervortritt. Im Easy Auto Modus ist der ISO-Bereich auf 100-800 beschränkt, um das Rauschen etwas einzudämmen, was aber bei wenig Licht zu längeren Belichtungszeiten und damit zu Verwacklungen führen kann.
Gelegentlich kann auch Purple Fringing (lila Farbsäume an Kontrastkanten) auftreten, insbesondere bei starken Kontrasten oder Gegenlicht. Der digitale Zoom (ZoomPlus) führt zu einem deutlichen Detailverlust und sollte ebenfalls vermieden werden. Besser ist es, den 8-fachen optischen Zoom zu nutzen.
Makroaufnahmen sind ab einem Zentimeter Abstand möglich, was für Nahaufnahmen von Blumen oder kleinen Objekten nützlich ist.
Porträts gelingen aus der Entfernung gut, aber bei genauer Betrachtung kann Rauschen sichtbar werden. Im Gegensatz zu vielen modernen Smartphones bietet die IXUS 185 keinen speziellen Porträtmodus mit simuliertem Bokeh (Hintergrundunschärfe) im Automatikmodus.
Videoaufnahme
Die Videofunktion ist auf 720p HD beschränkt, was im Vergleich zu Smartphones, die oft Full HD oder 4K bieten, ein klarer Nachteil ist. Die Bildqualität bei Video ist akzeptabel, aber nicht herausragend. Die elektronische Stabilisierung (Dynamic IS) ist vorhanden, aber wie bereits erwähnt, nicht immer ausreichend effektiv. Der 8-fache optische Zoom kann auch während der Videoaufnahme genutzt werden.
Preis-Leistung und Alternativen
Mit einem Preis von oft unter 90-100 Euro ist die Canon IXUS 185 zweifellos eine sehr preiswerte Kamera. Für diesen Preis erhält man eine funktionierende Digitalkamera mit optischem Zoom. Die Frage ist jedoch, ob der gebotene Mehrwert gegenüber einem Smartphone ausreicht, um den Kauf zu rechtfertigen.
Moderne Smartphones in ähnlicher Preisklasse können oft eine vergleichbare oder sogar bessere Bildqualität liefern, bieten mehr Funktionen (wie Bokeh-Effekte, Panorama, höhere Videoauflösung) und sind zudem immer dabei. Der Hauptvorteil der IXUS 185 ist der echte 8-fache optische Zoom und vielleicht der separate Blitz, sowie die Tatsache, dass man sein teures Smartphone nicht dem Risiko aussetzen muss.
Es gibt einige Alternativen in einer ähnlichen Preis- und Leistungsklasse, die man in Betracht ziehen könnte:
- Sony Cyber-Shot DSC-W800: Oft ebenfalls sehr günstig, verfügt über einen 20,1 MP Sensor, 5-fach optischen Zoom, Party Modus und HD-Video.
- Canon IXUS 275 HS: Ein etwas älteres Modell, aber mit 20 MP BSI CMOS Sensor, 12-fach optischem Zoom, Bildstabilisierung, Wi-Fi und Full HD Video. Hatte einen höheren Preis bei Markteinführung.
- Nikon Coolpix A10: Eine weitere preiswerte Option, nutzt AA-Batterien (praktisch unterwegs), bietet kreative Effekte und macht einfache, farbenfrohe Fotos.
- Sony Cyber-Shot DSC-W810: Ähnlich zur W800, mit 20,1 MP Sensor, 6-fach optischem Zoom, 720p Video, Intelligent Auto und Schwenkpanorama.
Diese Alternativen zeigen, dass es im Budget-Segment durchaus Auswahl gibt, oft mit leicht unterschiedlichen Schwerpunkten bei den Funktionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Potenzielle Käufer haben oft ähnliche Fragen zu dieser Kamera:
Wie alt ist die Canon IXUS 185?
Die Canon IXUS 185 wurde im Jahr 2017 veröffentlicht. Sie ist also zum aktuellen Zeitpunkt (Stand 2024) bereits einige Jahre alt, wird aber immer noch neu verkauft.
Ist die Canon IXUS 185 eine gute Kamera?
Das hängt stark von Ihren Erwartungen ab. Wenn Sie eine extrem preiswerte, einfache Kompaktkamera für Schnappschüsse bei gutem Licht suchen und keinen Wert auf fortgeschrittene Funktionen, beste Bildqualität bei schwierigen Bedingungen oder hohe Videoauflösung legen, kann sie ausreichend sein. Verglichen mit modernen Smartphones ist sie in puncto Bildqualität und Funktionsumfang meist unterlegen. Für absolute Einsteiger oder als Zweitkamera für unkomplizierte Situationen kann sie eine Option sein.
Wie übertrage ich Fotos von der Canon IXUS 185 auf den Computer?
Der klassische Weg ist die Verbindung der Kamera über ein USB-Kabel mit dem Computer. Sobald die Kamera angeschlossen und eingeschaltet ist, sollte sie vom Computer als Wechseldatenträger erkannt werden. Sie können dann den Ordner auf der Kamera öffnen, in dem die Bilder und Videos gespeichert sind (oft im DCIM-Ordner), und die Dateien einfach auf Ihren Computer kopieren. Alternativ bieten Betriebssysteme wie Windows oft eine Funktion zum Importieren von Bildern und Videos an, die Sie auswählen können, wenn Sie mit der rechten Maustaste auf das Kamerasymbol klicken und „Bilder und Videos importieren“ wählen.
Fazit
Die Canon IXUS 185 ist eine Kamera, die vor allem durch ihren attraktiven Preis punktet. Sie ist einfach zu bedienen, kompakt und bietet einen praktischen 8-fachen optischen Zoom. Für absolute Einsteiger oder Nutzer, die eine unkomplizierte Kamera suchen und hauptsächlich bei guten Lichtverhältnissen fotografieren, kann sie eine Überlegung wert sein.
Allerdings muss man deutliche Abstriche bei der Bildqualität unter schwierigen Bedingungen, der Videoauflösung und dem Funktionsumfang im Vergleich zu modernen Smartphones in Kauf nehmen. Die Bildqualität ist nicht immer herausragend, insbesondere bei höherer ISO-Empfindlichkeit oder hohem Kontrast.
Letztendlich ist der Kauf der Canon IXUS 185 schwer zu rechtfertigen, wenn man bereits ein aktuelles Smartphone mit guter Kamera besitzt. Wenn jedoch ein sehr geringer Preis das Hauptkriterium ist oder man bewusst eine separate, einfache Kamera ohne Smartphone-Ablenkungen wünscht, könnte die IXUS 185, trotz ihres Alters und ihrer Einschränkungen, eine Option bleiben – vorausgesetzt, die Erwartungen an die Bildqualität sind nicht zu hoch.
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