Schriftarten: Auswahl, Erkennung & Nutzung

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In der Welt der visuellen Kommunikation spielt die Wahl der richtigen Schriftart eine entscheidende Rolle. Sie prägt nicht nur die Lesbarkeit eines Textes, sondern vermittelt auch eine bestimmte Stimmung und Professionalität. Dies gilt insbesondere für wichtige Dokumente wie Bewerbungen, aber auch für die Gestaltung von Websites, Marketingmaterialien oder persönlichen Projekten. Die Schriftart ist mehr als nur ein Mittel zur Darstellung von Buchstaben; sie ist ein mächtiges Designelement, das subtil beeinflusst, wie Ihre Botschaft wahrgenommen wird.

Ob Sie eine Bewerbung erstellen, die einen seriösen und kompetenten Eindruck hinterlassen soll, oder ob Sie eine unbekannte Schriftart identifizieren möchten, die Ihnen ins Auge gefallen ist – das Verständnis von Schriftarten und deren korrekte Anwendung ist unerlässlich. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Typografie ein und geben Ihnen umfassende Tipps zur Auswahl der perfekten Schriftart für verschiedene Zwecke, zeigen Ihnen, wie Sie Schriften erkennen können, und erklären, wo Sie Fonts finden und wie Sie sie korrekt verwenden.

Schriftarten für die erfolgreiche Bewerbung

Bei einer Bewerbung kommt es nicht allein auf den Inhalt an. Die äußere Form Ihrer Unterlagen – Anschreiben und Lebenslauf – ist ebenso wichtig, da sie den ersten Eindruck prägt. Personaler*innen sichten oft eine Vielzahl von Bewerbungen und nehmen sich nur wenige Minuten Zeit pro Kandidat*in. Ein stimmiges, professionelles Design kann Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erheblich steigern. Ein zentraler Bestandteil dieses Designs ist die Wahl einer gut lesbaren und seriös wirkenden Schriftart.

Bevor Sie sich jedoch intensiv mit der äußeren Form beschäftigen, sollten Sie sicherstellen, dass der Inhalt Ihrer Bewerbung überzeugend ist. Sobald Sie mit Text und Aufbau zufrieden sind, können Sie sich der Gestaltung widmen. Dies ermöglicht Ihnen, die Wirkung verschiedener Schriftarten direkt zu sehen und zu beurteilen, wie sie Ihre Botschaft unterstützen.

Zentrale Kriterien für die Schriftwahl in der Bewerbung

Die ideale Schriftart für Ihre Bewerbung zeichnet sich durch zwei Hauptmerkmale aus: Sie muss leicht lesbar sein und einen seriösen Eindruck vermitteln. Darüber hinaus sollte die gewählte Schriftart zur jeweiligen Berufsgruppe und zur spezifischen Unternehmenskultur passen. Eine Schrift, die für eine Bewerbung im Bankwesen geeignet ist, unterscheidet sich oft von der, die für eine Stelle im Marketing oder in der Kreativbranche passend wäre.

In traditionellen Berufen und konservativen Unternehmen sind Serifenschriften oft die bevorzugte Wahl. Serifen sind die kleinen Endstriche oder Häkchen an den Buchstaben (wie bei Times New Roman). Sie sollen den Lesefluss in längeren Texten verbessern und vermitteln einen klassischen, vertrauenswürdigen Eindruck. Beispiele hierfür sind Times New Roman oder Georgia. Auch serifenlose Klassiker wie Arial und Calibri sind in diesem Kontext akzeptabel und beweisen, dass Sie die gängigen Gepflogenheiten der Branche kennen und respektieren.

Für Berufe in kreativen, sozialen oder forschenden Bereichen sowie bei Bewerbungen in Start-ups oder innovativen Unternehmen sind serifenlose Schriftarten (auch Grotesk-Schriften genannt) oft die bessere Wahl. Sie wirken moderner, klarer und dynamischer und können zeigen, dass Sie über den Tellerrand hinausblicken. Beispiele hierfür sind Calibri, Candara oder Corbel.

Ein hilfreicher Tipp ist, die Schriftart zu recherchieren, die Ihr potenzieller Arbeitgeber selbst verwendet, beispielsweise auf deren Website oder in offiziellen Dokumenten. Die Verwendung derselben oder einer sehr ähnlichen Schriftart in Ihrer Bewerbung kann unbewusst den Eindruck vermitteln, dass Sie gut in das Unternehmen passen und sich bereits mit dessen visueller Identität auseinandergesetzt haben.

Empfohlene Schriftarten für Bewerbungen

Die Auswahl der richtigen Schriftart kann überwältigend sein, da es Tausende von Optionen gibt. Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über bewährte Schriftarten und ihre empfohlene Anwendung sowie die typische Wirkung:

SchriftartBerufsgruppen/UnternehmenWirkung
Book AntiquaKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative UnternehmenVertrauenswürdig, bekannt
Bookman Old StyleKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative UnternehmenVertrauenswürdig, bekannt
CambriaKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative UnternehmenVertrauenswürdig, bekannt
ConstantiaKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative UnternehmenVertrauenswürdig, bekannt
GaramondKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative UnternehmenVertrauenswürdig, bekannt
GeorgiaKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative UnternehmenModerne Variante von Times New Roman, vertrauenswürdig
PT SerifKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative UnternehmenModerne Variante von Times New Roman, interessant
Times New RomanKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative UnternehmenBekannt, vertrauenswürdig, aber auch als wenig innovativ oder gedankenlos wahrgenommen
ArialKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative UnternehmenVertrauenswürdig, bekannt, aber auch als langweilig oder gedankenlos wahrgenommen
CalibriKlassische und praktisch orientierte Berufe, konservative Unternehmen, auch für moderne Bereiche geeignetVertrauenswürdig, modern
CandaraKreative und soziale BerufeInteressant, freundlich
Century GothicKreative und forschende BerufeInteressant, vertrauenswürdig
CorbelKlassische, kreative und forschende Berufe, innovative UnternehmenInteressant, vertrauenswürdig
Gill SansKreative BerufeInteressant
HelveticaInnovative Unternehmen, Design-BereicheModern, vertrauenswürdig, sehr verbreitet
Josefin SansInnovative Unternehmen, Start-upsModern, interessant, geometrisch
TahomaInnovative Unternehmen, WebdesignModern, vertrauenswürdig, kompakt
Trebuchet MSUnternehmerische, kreative und forschende BerufeInteressant, vertrauenswürdig, bekannt
VerdanaSoziale Berufe, WebdesignFreundlich, vertrauenswürdig, gut lesbar auf Bildschirmen

Wenn Sie sich von der Masse abheben möchten, können Sie auch nach weniger verbreiteten, aber dennoch seriös wirkenden Schriftarten suchen, die in Nuancen von den Klassikern abweichen. Achten Sie darauf, Ihre Bewerbungsunterlagen immer als PDF-Datei zu versenden. Dies stellt sicher, dass die von Ihnen gewählte Schriftart auf jedem System korrekt angezeigt wird und das Layout erhalten bleibt.

Schriftarten, die Sie in einer Bewerbung meiden sollten

Es gibt bestimmte Schriftarten, die für professionelle Bewerbungsunterlagen absolut ungeeignet sind. Dazu gehören verschnörkelte, verspielte oder sehr dekorative Schriften. Sie mögen auf Einladungskarten oder Flyern hübsch aussehen, vermitteln aber keinen seriösen Eindruck und können sogar unprofessionell wirken. Das gilt auch für das Deckblatt Ihrer Bewerbung.

Ebenso ungeeignet sind Schriften, die aus sehr dicken Linien bestehen oder ausschließlich in Versalien (Großbuchstaben) gesetzt sind. Diese sind oft für Schlagzeilen oder Logos gedacht und wirken im Fließtext aufdringlich und schwer lesbar. Ihre Bewerbung soll durch Inhalt überzeugen, nicht durch schrille Aufmachung.

Vermeiden Sie auch Schriftarten, die wie handgeschrieben oder auf einer alten Schreibmaschine getippt aussehen. Sie wirken in der Regel unprofessionell und veraltet.

Grundsätzlich sollten Sie jede Schriftart meiden, die schwer lesbar ist. Personaler*innen haben wenig Zeit und Geduld, sich durch Unterlagen zu kämpfen, deren Text mühsam zu entziffern ist. Extravagante Mode-Schriften sind oft schlecht lesbar und daher ebenfalls für Bewerbungen ungeeignet.

Einige gängige Schriftarten, die Sie für eine Bewerbung NICHT verwenden sollten, sind:

  • Bernard
  • Blackadder
  • Bradley Hand
  • Brush Script
  • Chiller
  • Comic Sans (oft als unprofessionell und kindlich angesehen)
  • Cooper Black
  • Courier (wirkt wie Schreibmaschine)
  • Curlz MT
  • Edwardian Script
  • Forte
  • Impact (nur für Schlagzeilen geeignet)
  • Informal Roman
  • Matura
  • Old English (schwer lesbar, veraltet)
  • Kristen ITC
  • Lucida Handwriting
  • Segoe Script
  • Stencil
  • Tempus Sans
  • Viner Hand ITC
  • Vivaldi

Diese Liste ist nicht vollständig, dient aber als Richtlinie. Im Zweifel gilt: Wählen Sie eine klare, gut lesbare Schriftart, die dem Zweck angemessen ist.

Praktische Tipps für die Gestaltung mit Schrift

Neben der Wahl der Schriftart selbst gibt es weitere typografische Aspekte, die für ein professionelles Erscheinungsbild Ihrer Bewerbung wichtig sind.

Anzahl der Schriftarten

Beschränken Sie sich auf maximal zwei gut miteinander harmonierende Schriftarten. Eine Schriftart für den Haupttext und eine andere, vielleicht etwas markantere, für Überschriften, Ihren Namen oder Kontaktdaten im Lebenslauf. Mischen Sie niemals verschiedene Schriftarten innerhalb desselben Fließtextes, da dies chaotisch und unstrukturiert wirkt.

Konsistenz

Verwenden Sie dieselbe Schriftart (oder Schriftartenkombination) und dasselbe Layout für alle Bestandteile Ihrer Bewerbung: Anschreiben, Lebenslauf, Deckblatt, ggf. Dritte Seite. Dasselbe gilt auch für den Text Ihrer Bewerbungs-E-Mail und die Adresse auf dem Briefumschlag, falls Sie die Unterlagen postalisch versenden. Diese Konsistenz vermittelt einen professionellen und durchdachten Eindruck.

Schriftgröße

Die passende Schriftgröße für den Haupttext in Ihrer Bewerbung liegt in der Regel bei 11pt (z.B. bei Arial) oder 12pt (z.B. bei Times New Roman). Die genaue Größe hängt davon ab, wie groß die Schriftart bei einer bestimmten Punktgröße wirkt. Eine zu kleine Schrift ist schwer lesbar und erinnert an das ungeliebte Kleingedruckte. Eine zu große Schriftgröße hingegen kann den Eindruck erwecken, Sie wollten geringen Inhalt aufblähen.

Überschriften sollten 2pt größer sein als der Haupttext, also 13 oder 14 pt. Ihr Name in der Kopfzeile darf noch etwas größer sein (z.B. 15 oder 16 pt), um sofort ins Auge zu fallen.

Hervorhebungen

Gehen Sie sparsam mit Hervorhebungen um. Einzelne Wörter oder kurze Textpassagen können Sie fetten (fett), unterstreichen (unterstrichen) oder kursiv setzen (kursiv). Wählen Sie eine Art der Hervorhebung und bleiben Sie dabei, um einen einheitlichen Eindruck zu wahren. Wenn Sie beispielsweise Daten oder Berufsbezeichnungen im Lebenslauf kursiv setzen, tun Sie dies bei allen relevanten Einträgen.

Farben

Verzichten Sie auf farbige Hervorhebungen im Fließtext Ihrer Bewerbung, um die seriöse Wirkung nicht zu gefährden. Bleiben Sie beim klassischen Schwarz auf Weiß. Als Alternative zur Schriftfarbe sind auch Anthrazit oder Dunkelblau akzeptabel.

Wenn Sie farbige Akzente setzen möchten, können Sie Überschriften, Zierlinien oder den Hintergrund des Briefkopfs in einer dezenten Farbe gestalten. Dies wertet Ihre Bewerbung optisch auf. Beschränken Sie sich auf ein oder zwei harmonierende, gedeckte Farbtöne wie Dunkelblau, Dunkelgrau oder Dunkelrot. Grelle Farben sind auf einer Bewerbung tabu. Falls Sie ein Bewerbungsfoto verwenden, können Sie die Akzentfarbe darauf abstimmen.

Stellen Sie sicher, dass die Farbgestaltung über alle Dokumente hinweg konsistent ist. Auch hier kann ein Blick auf die Unternehmensfarben des potenziellen Arbeitgebers (z.B. im Logo) inspirieren und unbewusst zur Passung beitragen.

Unbekannte Schriftarten erkennen und identifizieren

Oft sieht man eine Schriftart, die einem besonders gut gefällt – sei es auf einer Website, in einem Magazin oder auf einem Plakat – und möchte wissen, wie sie heißt, um sie selbst nutzen zu können. Das Erkennen von Schriftarten, insbesondere aus Bildern oder Grafiken, kann eine Herausforderung sein, ist aber dank moderner Tools und Ressourcen machbar.

Tools zur Schrifterkennung online

Es gibt verschiedene Online-Tools und Websites, die Ihnen bei der Identifikation von Schriftarten helfen. Sie nutzen unterschiedliche Methoden:

Erkennung per Bild-Upload

Die gängigste Methode ist der Upload eines Bildes oder Screenshots, das die gesuchte Schriftart enthält. Tools wie WhatTheFont, Whatfontis.com, FontSpring Matcherator oder LikeFont analysieren die Buchstaben im Bild und schlagen passende Schriftarten vor.

Für ein optimales Ergebnis beim Bild-Upload sollten Sie einige Tipps beachten:

  • Stellen Sie sicher, dass der Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund möglichst hoch ist. Schwarze Schrift auf weißem Hintergrund ist ideal.
  • Isolieren Sie möglichst nur die gesuchte Schriftart auf dem Bild.
  • Die Buchstaben sollten waagerecht und klar lesbar sein. Vermeiden Sie schräge oder stark verpixelte Texte.
  • Verbundene oder sehr dicht stehende Buchstaben (Ligaturen, schlecht gesetzte Laufweite) können die Erkennung erschweren.
  • Laden Sie das Bild in möglichst guter Auflösung hoch.

Die Genauigkeit dieser Tools kann variieren, abhängig von der Bildqualität und der Einzigartigkeit der Schriftart. Es lohnt sich oft, verschiedene Tools auszuprobieren.

Erkennung per Multiple-Choice-Verfahren

Andere Dienste wie Identifont oder Bowfin Printworks SerifGuide arbeiten mit einem Multiple-Choice-Verfahren. Sie werden nach spezifischen Merkmalen der Buchstaben gefragt (z.B. Form des Buchstabens 'a', Art der Serifen), und durch schrittweise Auswahl wird die Liste der potenziellen Schriftarten eingegrenzt. Diese Methode erfordert eine genaue Beobachtung der Schriftzeichen.

Schrifterkennung per App

Für die mobile Schrifterkennung gibt es praktische Apps für Smartphones und Tablets. WhatTheFont bietet beispielsweise eine App für iOS und Android, mit der Sie einfach ein Foto von der Schrift machen können, die Sie identifizieren möchten. Eine weitere App ist Find my Fonts, die ebenfalls Fotos analysieren kann und sogar eine prozentuale Wahrscheinlichkeit für die Übereinstimmung anzeigt.

Schriftarten auf Websites erkennen

Wenn Sie die Schriftart auf einer Website erkennen möchten, ist das oft am einfachsten. Moderne Browser bieten Entwicklertools, mit denen Sie Elemente auf einer Seite untersuchen können. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Text, wählen Sie „Untersuchen“ oder „Element untersuchen“. Im sich öffnenden Fenster finden Sie unter dem Eintrag „font-family“ oder „Schriftarten“ den Namen der verwendeten Schriftart.

Zusätzlich gibt es zahlreiche Browser-Erweiterungen oder Bookmarklets (kleine JavaScript-Programme, die Sie als Lesezeichen speichern), die die Schrifterkennung auf Websites vereinfachen. Bekannte Beispiele sind WhatFont, Fount, Type Sample, Fonts Ninja, Fonts Finder oder Font Inspect. Diese Tools zeigen Ihnen oft schon beim Darüberfahren mit der Maus den Namen der Schriftart an.

Verwendete Schriftarten in einem PDF-Dokument herausfinden

Auch in PDF-Dokumenten können Sie die verwendeten Schriftarten herausfinden, vorausgesetzt, die Schriften sind korrekt im Dokument eingebettet und nicht in Pfade umgewandelt. Öffnen Sie das PDF mit einem Programm wie Adobe Reader oder Adobe Acrobat. Gehen Sie im Menü auf „Datei“ -> „Eigenschaften“. Im Reiter „Schriften“ werden alle im Dokument verwendeten Schriftarten aufgelistet.

Wenn der Reiter „Schriften“ leer ist, wurden die Texte wahrscheinlich in Vektorgrafiken umgewandelt. In diesem Fall müssen Sie auf Tools zur Bild-Schrifterkennung zurückgreifen, indem Sie einen Screenshot des PDF-Bereichs erstellen.

Hilfe bei der Schrifterkennung über Foren

Wenn alle automatisierten Tools versagen, können Sie sich an Online-Communities und Foren wenden, die auf Typografie spezialisiert sind. Dort tummeln sich Experten, die oft auch schwer zu identifizierende Schriften erkennen können. Plattformen wie das Typografie.info Forum („Welche Schrift ist das?“), das WhatTheFont Forum von MyFonts, Typography.guru (englischsprachig) oder der Bereich „Typeface Identification“ auf Quora bieten die Möglichkeit, Bilder der gesuchten Schrift hochzuladen und um Hilfe zu bitten.

Schriftarten finden, herunterladen und nutzen

Sobald Sie den Namen einer Schriftart kennen, stellt sich die Frage, wo Sie diese erhalten können und wie Sie sie korrekt verwenden, insbesondere wenn es um die Einbindung auf Websites geht.

Bezugsquellen für Schriftarten

Schriftarten werden als Dateien bereitgestellt, üblicherweise im TrueType- (.TTF) oder OpenType-Format (.OTF), oder für das Web als WOFF oder WOFF2. Es gibt unzählige Websites, auf denen Sie Schriftarten finden können, sowohl kostenlose als auch kommerzielle. Bekannte Plattformen für kostenlose Fonts sind DaFont, Font Squirrel oder Google Fonts. Kommerzielle Schriftarten finden Sie auf Seiten wie MyFonts, Adobe Fonts (Teil des Creative Cloud Abos) oder direkt bei Schriftgießereien.

Google Fonts und Adobe Fonts – Bequem, aber mit DSGVO-Fallstrick

Google Fonts und Adobe Fonts (früher Typekit) sind beliebte Quellen für Web-Schriftarten, da sie eine einfache Einbindung auf Websites ermöglichen. Sie können die Schriften direkt von den Servern von Google oder Adobe laden, indem Sie einen Code-Schnipsel in Ihre Website einfügen. Dies ist technisch sehr einfach.

Allerdings gibt es hier einen wichtigen Punkt bezüglich des Datenschutzes zu beachten, insbesondere im Geltungsbereich der europäischen DSGVO. Wenn Sie Google Fonts oder Adobe Fonts direkt von deren Servern laden, wird die IP-Adresse des Website-Besuchers an Google bzw. Adobe in den USA übermittelt. Dies kann als Datenschutzverletzung gewertet werden, da personenbezogene Daten ohne explizite Zustimmung des Nutzers in ein Drittland übertragen werden.

Die datenschutzkonforme Lösung: Schriften selbst hosten

Um den DSGVO-Fallstrick zu umgehen, sollten Sie Web-Schriftarten, die Sie nutzen möchten, lokal auf Ihrem eigenen Webserver speichern und von dort laden lassen. Dies gilt für Schriften von Google Fonts, Adobe Fonts und anderen Anbietern.

Für Google Fonts gibt es Tools wie den Google Webfonts Helper (google-webfonts-helper.herokuapp.com), der Ihnen hilft, die gewünschten Schriften herunterzuladen und den notwendigen CSS-Code für die lokale Einbindung zu generieren. Sie laden die Schriftdateien auf Ihren Server (z.B. in einem Ordner namens '/fonts/') und binden sie dann über eine CSS-Datei in Ihre Website ein. So bleiben alle Daten auf Ihrem Server.

Lizenzen und die Risiken kostenloser Downloads

Bei der Nutzung von Schriftarten ist es essenziell, die Lizenzbedingungen zu beachten. Nicht jede Schriftart, die als „kostenlos“ angeboten wird, darf auch für kommerzielle Zwecke oder zur Veröffentlichung (z.B. auf einer Website oder in einem Buch) verwendet werden. Lizenzen können sehr unterschiedlich sein: manche erlauben nur die private Nutzung, andere erlauben die kommerzielle Nutzung, aber nicht die Einbettung als Webfont, wieder andere sind völlig frei nutzbar (Open Source Lizenzen wie die SIL Open Font License).

Der Download von Schriftarten von unseriösen Websites birgt zudem das Risiko, dass die heruntergeladene Datei Schadsoftware enthält. Laden Sie Schriftarten nur von vertrauenswürdigen Quellen herunter und prüfen Sie immer die Lizenzbedingungen sorgfältig, bevor Sie eine Schriftart für ein Projekt nutzen. Die Lizenz ist entscheidend für die legale Nutzung.

Ähnliche Schriftarten finden

Manchmal finden Sie eine Schriftart, die Ihnen gefällt, aber sie ist zu teuer, die Lizenz passt nicht oder sie ist nicht in den benötigten Formaten verfügbar. In diesem Fall kann es hilfreich sein, nach einer ähnlichen Schriftart zu suchen. Viele der bereits genannten Identifizierungstools schlagen auch ähnliche Fonts vor, wenn sie die genaue Schrift nicht finden oder Alternativen aufzeigen. Sie können auch die Google-Suche nutzen, indem Sie nach "[Name der Schriftart] similar fonts" oder "[Name der Schriftart] Google WebFont alternative" suchen.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Welche Schriftart ist die beste für eine Bewerbung?

Es gibt nicht die eine beste Schriftart. Die Wahl hängt von der Branche, der Unternehmenskultur und Ihrem persönlichen Stil ab. Klassiker wie Times New Roman, Arial oder Calibri sind sicher, können aber auch langweilig wirken. Moderne, gut lesbare serifenlose Schriften wie Open Sans, Lato oder Roboto sind oft eine gute Wahl, besonders in kreativeren oder tech-orientierten Bereichen. Wichtig ist, dass die Schrift lesbar und professionell wirkt.

Sollte ich Serifen- oder serifenlose Schriftarten verwenden?

Serifen-Schriften (wie Times New Roman) werden oft für klassische, konservative Bereiche empfohlen. Serifenlose Schriften (wie Arial oder Calibri) wirken moderner und eignen sich gut für kreative, soziale oder innovative Berufe und Unternehmen.

Wie viele verschiedene Schriftarten darf ich in meiner Bewerbung verwenden?

Beschränken Sie sich auf maximal zwei miteinander harmonierende Schriftarten: eine für den Haupttext und eine für Überschriften oder Akzente. Mehrere Schriften wirken unruhig und unprofessionell.

Welche Schriftgröße ist für eine Bewerbung ideal?

Für den Haupttext sind in der Regel 11pt (z.B. bei Arial) oder 12pt (z.B. bei Times New Roman) passend. Überschriften sollten 2pt größer sein, Ihr Name im Kopfbereich kann noch etwas größer sein.

Kann ich in meiner Bewerbung Farben verwenden?

Ja, aber sparsam und dezent. Vermeiden Sie farbigen Text im Fließtext. Farben können für Überschriften, Zierlinien oder den Hintergrund des Briefkopfs verwendet werden, idealerweise in gedeckten Tönen wie Dunkelblau oder Anthrazit, passend zur Branche oder zum Unternehmen.

Wie kann ich eine Schriftart identifizieren, die ich in einem Bild sehe?

Nutzen Sie Online-Tools zur Schrifterkennung per Bild-Upload wie WhatTheFont oder Whatfontis.com. Alternativ gibt es mobile Apps wie die WhatTheFont App.

Ist es legal, jede Schriftart zu verwenden, die ich online finde?

Nein. Jede Schriftart unterliegt Lizenzbedingungen. Sie müssen sicherstellen, dass die Lizenz die von Ihnen geplante Nutzung (z.B. privat, kommerziell, Web-Einbindung) erlaubt. Kostenlos bedeutet nicht immer frei nutzbar für alle Zwecke.

Muss ich Google Fonts lokal hosten, um die DSGVO einzuhalten?

Ja, um auf der sicheren Seite zu sein und die Übermittlung von IP-Adressen an Google in den USA zu vermeiden, sollten Sie Google Fonts (und ähnliche Dienste) lokal auf Ihrem eigenen Webserver hosten.

Fazit

Die Wahl der richtigen Schriftart ist ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung professioneller Dokumente wie Bewerbungen und spielt auch im Webdesign und anderen Bereichen eine große Rolle. Achten Sie auf Lesbarkeit, Seriosität und die Passung zum Kontext. Vermeiden Sie ungeeignete, verspielte oder schwer lesbare Schriften. Beschränken Sie sich auf wenige, gut harmonierende Schriftarten und achten Sie auf eine angemessene Größe und sparsame Hervorhebungen.

Wenn Sie eine unbekannte Schriftart identifizieren möchten, stehen Ihnen zahlreiche Tools und Communities zur Verfügung, von Online-Bilderkennung bis hin zu Browser-Erweiterungen. Beim Einsatz von Schriftarten, insbesondere online, ist die Beachtung der Lizenzbedingungen und datenschutzrechtlicher Aspekte (Stichwort DSGVO und lokales Hosting) unerlässlich. Mit dem richtigen Wissen über Schriftarten können Sie Ihre Botschaft wirkungsvoll und professionell kommunizieren.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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