Peter Hofmann war eine einzigartige Erscheinung in der Musikwelt. Bekannt als gefeierter Wagner-Tenor auf den größten Opernbühnen der Welt, wagte er parallel dazu erfolgreich den Sprung in die Rockmusik. Sein Leben und seine Karriere führten ihn an zahlreiche Orte in Deutschland und international. Doch wo genau verbrachte dieser vielseitige Künstler seine Zeit, wo schlug er Wurzeln?
Geboren wurde Peter Hofmann in Marienbad, einer Stadt, an die heute eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus erinnert. Seine prägenden Jugendjahre verbrachte er jedoch in einer anderen deutschen Stadt: Er wuchs in Darmstadt auf. Hier besuchte er das Ludwig-Realgymnasium, heute bekannt als Lichtenbergschule. Schon in dieser Zeit zeigte er nicht nur musikalisches Talent als Sänger und Gitarrist in Rock-and-Roll-Bands, sondern war auch ein herausragender Leistungssportler. Er wurde unter anderem hessischer Jugendmeister im Stabhochsprung und Zehnkampf, was auf eine frühe körperliche und mentale Stärke hindeutet.

Frühe Stationen und musikalische Ausbildung
Sein Weg führte ihn zunächst zur Bundeswehr, wo er als Soldat auf Zeit bei der Fallschirmjägertruppe diente. Diese Zeit verbrachte er an den Standorten Lebach und Bergzabern. Während seiner Dienstzeit, zuletzt als Stabsunteroffizier, begann er bereits mit Gesangsstunden. Seine musikalische Ausbildung startete er bei Emmy Seiberlich in Karlsruhe. Nach dem Abschied von der Bundeswehr immatrikulierte er sich 1969 an der Hochschule für Musik ebenfalls in Karlsruhe, um seine Gesangskarriere professionell voranzutreiben.
Aufstieg zum Opernstar und internationale Bühnen
Die ersten Schritte auf der Opernbühne machte Hofmann 1972 am Theater Lübeck, wo er als Tamino in Mozarts „Die Zauberflöte“ debütierte. Es folgten Engagements und Gastspiele an verschiedenen deutschen Opernhäusern. Von 1974 bis 1976 war er am Opernhaus Wuppertal engagiert. 1975 gastierte er in Dortmund. Ein entscheidender Moment war das Jahr 1976, als er in Wuppertal erstmals die Rolle des Siegmund in Wagners „Die Walküre“ sang. Mit dieser Rolle gastierte er Anfang 1976 auch an der Staatsoper Stuttgart und an der Hamburgischen Staatsoper. Doch der endgültige, weltweite Durchbruch gelang ihm im Sommer 1976 mit eben dieser Rolle des Siegmund bei den legendären Bayreuther Festspielen im sogenannten Jahrhundertring unter Pierre Boulez. Bayreuth wurde zu einer seiner wichtigsten künstlerischen Heimatbühnen, wo er bis 1989 auftrat.
Nach dem Bayreuther Erfolg erhielt Peter Hofmann einen Fünf-Jahres-Vertrag am Staatstheater Stuttgart, wo er bis 1983 festes Ensemblemitglied war und regelmäßig auftrat. In den folgenden Jahren führte ihn seine Karriere als gefeierter Wagner-Tenor an die bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Er sang an der Opéra Garnier in Paris und an der Metropolitan Opera in New York. Seine Paraderollen waren die Titelpartien in „Tristan und Isolde“, „Lohengrin“, „Parsifal“ sowie Walther von Stolzing in „Die Meistersinger von Nürnberg“. Auf der Bühne fiel er nicht nur durch seinen kraftvollen Gesang auf, sondern auch durch seine imposante Erscheinung mit für einen Opernsänger ungewöhnlich langen blonden Locken.
Der Ausflug in die Rockmusik
Parallel zu seiner beeindruckenden Opernkarriere verfolgte Peter Hofmann eine weitere musikalische Leidenschaft: die Rockmusik. Dieser Schritt war für einen klassischen Tenor höchst ungewöhnlich, doch Hofmann meisterte ihn mit großem Erfolg. Er veröffentlichte mehrere Alben mit Interpretationen bekannter Rock- und Popballaden, die sich hervorragend verkauften. Sein erstes Album, „Rock Classics“, erreichte schnell Doppel-Platin-Status. Weitere Alben wie „Unsre Zeit“, „Peter Hofmann 2“, „Monuments“ und „Rock Classics Vol. 2“ wurden in Deutschland mit Gold ausgezeichnet, das letztere auch in Österreich. Dieser Erfolg im Bereich der Unterhaltungsmusik wurde mit vier Gold- und zwei Platin-Schallplatten belohnt. Peter Hofmann präsentierte sich zeitweise bewusst im Stil eines Rockers mit Lederkluft und schweren Motorrädern, was sein Image als Opernsänger auf provokante Weise erweiterte. Er betonte immer wieder, dass er nie nur ein Opernsänger im herkömmlichen Sinne sein wollte.
Spätere Karrierehöhepunkte
Auch nach seinen letzten Auftritten als Siegmund in Bayreuth 1989 blieb Peter Hofmann als Opernsänger aktiv, hauptsächlich in Wagner-Rollen, bis ins Jahr 1992. Seine letzte Opernrolle sang er am Nationaltheater Mannheim als Parsifal. Doch seine Vielseitigkeit zeigte sich auch in anderen Genres. Ab 1990 übernahm er die Titelrolle in dem Musical „Das Phantom der Oper“. Mit dieser Produktion nahm das neu erbaute Theater Neue Flora in Hamburg seinen Betrieb auf. Hofmann spielte die Rolle in dreihundert Aufführungen und trug maßgeblich zum Erfolg des Musicals in Deutschland bei.
Ein weiterer bemerkenswerter Auftritt außerhalb der klassischen Bühnen war 1997 seine Teilnahme an den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg. Dort war er neben Gojko Mitić als Old Firehand in „Winnetou und Old Firehand“ zu sehen, was seine Bandbreite als Darsteller nochmals unterstrich.
Die Wohnsitze Peter Hofmanns
Während seiner Karriere war Peter Hofmann viel unterwegs, doch er hatte auch feste Wohnsitze, die sich im Laufe seines Lebens veränderten. Nach seinen frühen Jahren in Darmstadt und seiner Zeit bei der Bundeswehr und dem Studium in Süddeutschland, wählte er später Bayern als Lebensmittelpunkt. Er lebte viele Jahre auf Schloss Schönreuth in der Oberpfalz. Schloss Schönreuth liegt nahe der Stadt Kemnath. Hier fand er über einen längeren Zeitraum ein Zuhause.
Nach seiner Zeit auf Schloss Schönreuth zog Peter Hofmann um. Er lebte anschließend einige Jahre in einem ehemaligen Schulhaus in Friedersreuth bei Pressath. Friedersreuth ist ebenfalls ein Ort in der Oberpfalz, unweit von Pressath gelegen. Dies war eine weitere Station in seinem Leben abseits der großen Metropolen, in denen er beruflich unterwegs war.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Peter Hofmann an einem anderen Ort in Bayern. Er zog sich mit seiner dritten Frau Sabine und der gemeinsamen Tochter Laura, die 2003 geboren wurde, zurück. Sie lebten mehrere Jahre bis zu seinem Tode im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Dies war sein letzter Wohnsitz und der Ort, an dem er sich in den Jahren seiner Krankheit aufhielt.
Krankheit, Tod und Gedenken
Im Jahr 1994 zeigten sich bei Peter Hofmann erste Anzeichen der Parkinson-Krankheit. Zunächst konnte er die Auswirkungen mit Medikamenten kontrollieren und seine Karriere fortsetzen. 1999 machte er seine Krankheit öffentlich. Nach seiner Weihnachtstournee im Jahr 2000 zog er sich endgültig von der Bühne zurück. Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit war er stark beeinträchtigt, konnte kaum noch sprechen und essen und war auf einen Rollstuhl angewiesen. Trotzdem engagierte er sich jahrelang und unterstützte die Parkinson-Forschung mit einem eigenen Projekt.
Peter Hofmann starb in der Nacht zum 30. November 2010 in einer Klinik, in die er kurz zuvor eingeliefert worden war. Sein Tod hinterließ eine Lücke in der Musikwelt, doch sein Erbe lebt weiter.
An verschiedenen Orten wird Peter Hofmann gedacht. In der Stadtbücherei Kemnath, nahe seinem ehemaligen Wohnsitz Schloss Schönreuth, gibt es einen Gedenkraum, der Fotos, ein Gemälde, eine Goldene Schallplatte und eine Büste zeigt. An seinem Geburtshaus in Marienbad wurde 2018 eine Gedenktafel enthüllt, initiiert von seinem Bruder Fritz Hofmann, der auch eine Biografie über Peter Hofmann veröffentlichte.
Häufig gestellte Fragen zu Peter Hofmann
- Wo wuchs Peter Hofmann auf?
Peter Hofmann wuchs in Darmstadt auf. - Wo hatte Peter Hofmann seinen größten Erfolg als Opernsänger?
Sein endgültiger Durchbruch gelang ihm 1976 mit der Rolle des Siegmund bei den Bayreuther Festspielen. - In welchen Orten in Bayern lebte Peter Hofmann später?
Er lebte nacheinander auf Schloss Schönreuth in der Oberpfalz, in Friedersreuth bei Pressath und zuletzt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. - Welches berühmte Musical spielte Peter Hofmann?
Er spielte die Titelrolle in Das Phantom der Oper in Hamburg. - Gibt es Orte des Gedenkens an Peter Hofmann?
Ja, es gibt einen Gedenkraum in der Stadtbücherei Kemnath und eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Marienbad.
Das Leben von Peter Hofmann war geprägt von Vielseitigkeit und ständiger Bewegung zwischen verschiedenen musikalischen Welten und geografischen Orten. Von den Anfängen in Darmstadt über die Opernzentren der Welt bis hin zu seinen Rückzugsorten in der bayerischen Provinz – seine Geschichte ist die eines Ausnahmekünstlers, der seine Heimat an vielen Orten fand.
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