Als Fotograf oder Designer verbringen Sie wahrscheinlich viel Zeit mit wiederkehrenden Bearbeitungsschritten in Adobe Photoshop. Das manuelle Wiederholen derselben Aufgaben kostet wertvolle Zeit und Energie. Stellen Sie sich vor, Sie könnten komplexe Bearbeitungsabläufe mit nur einem einzigen Klick anwenden. Genau das ermöglichen Photoshop Aktionen. Sie sind nicht nur ein mächtiges Werkzeug zur Effizienzsteigerung, sondern eröffnen auch die Möglichkeit, Ihre Kreativität und Ihren Workflow in passives Einkommen zu verwandeln, indem Sie Ihre selbst erstellten Aktionen verkaufen.

Photoshop Aktionen, oft auch als „Makros“ bezeichnet, sind im Grunde aufgezeichnete Sequenzen von Bearbeitungsschritten, die Sie auf ein Bild angewendet haben. Von einfachen Anpassungen wie Größenänderungen oder Farbkorrekturen bis hin zu komplexen Effekten, die mehrere Ebenen und Filter umfassen – alles kann als Aktion aufgezeichnet werden. Einmal erstellt, können Sie diese Abfolge von Schritten mit einem Tastenkürzel oder einem Klick im Aktionen-Bedienfeld auf jedes beliebige Bild anwenden. Dies spart enorme Mengen an Zeit und gewährleistet zudem eine konsistente Bearbeitung über eine ganze Serie von Bildern.
Warum sollten Sie Photoshop Aktionen erstellen und verkaufen?
Der Hauptgrund für die Erstellung von Photoshop Aktionen für den Eigengebrauch ist die Effizienz. Wiederkehrende Aufgaben werden automatisiert, was den Bearbeitungs-Workflow erheblich beschleunigt. Für professionelle Fotografen bedeutet dies, mehr Zeit für Shootings oder andere Aspekte ihres Geschäfts zu haben. Für Designer kann es bedeuten, schneller Prototypen zu erstellen oder Variationen eines Designs zu testen.
Darüber hinaus bietet der Verkauf von Photoshop Aktionen eine attraktive Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Wenn Sie bereits einzigartige Bearbeitungsstile oder nützliche Workflows entwickelt haben, die für andere Fotografen oder Designer von Wert sein könnten, können Sie diese als digitale Produkte verpacken und online verkaufen. Dies ist eine Form des passiven Einkommens, da Sie die Arbeit einmal investieren, aber potenziell wiederholt daran verdienen können, ohne ständig aktiv sein zu müssen.
Vorbereitung auf den Verkauf: Die richtige Plattform wählen
Bevor Sie Ihre Aktionen erstellen, sollten Sie überlegen, wo Sie sie verkaufen möchten. Die naheliegendste Option ist Ihre eigene Website, insbesondere wenn Sie bereits ein Online-Portfolio oder einen Blog haben. Ein guter Website-Builder mit integrierter Shop-Funktion, die den Verkauf von digitalen Downloads unterstützt, ist hierbei unerlässlich. Dies ermöglicht eine automatisierte Abwicklung des Kaufs und sofortigen Download für den Kunden, was für digitale Produkte erwartet wird. Eine manuelle Zustellung per E-Mail wäre ineffizient und unprofessionell.
Alternativ gibt es verschiedene Drittanbieter-Plattformen, die sich auf den Verkauf digitaler Assets spezialisieren. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile, insbesondere hinsichtlich Gebühren, Reichweite und Kontrolle über den Verkaufsprozess.
Schritt-für-Schritt: So erstellen Sie eine Photoshop Aktion
Die Erstellung einer Photoshop Aktion ist einfacher, als Sie vielleicht denken. Es erfordert lediglich, dass Sie Photoshop anweisen, Ihre Schritte aufzuzeichnen.
- Bild öffnen: Beginnen Sie, indem Sie ein Bild in Photoshop öffnen, das Sie als Grundlage für Ihre Aktionsentwicklung verwenden möchten.
- Aktionen-Bedienfeld öffnen: Navigieren Sie im Menü zu Fenster > Aktionen. Alternativ können Sie das Tastenkürzel Alt+F9 (Windows) oder Option+F9 (Mac) verwenden. Das Aktionen-Bedienfeld wird angezeigt.
- Neues Set erstellen: Am unteren Rand des Aktionen-Bedienfelds finden Sie mehrere Symbole. Klicken Sie auf das Ordnersymbol „Neues Set erstellen“. Geben Sie Ihrem Aktions-Set einen aussagekräftigen Namen (z.B. „Meine Vintage Effekte“). Sets helfen Ihnen, Ihre Aktionen zu organisieren.
- Neue Aktion erstellen: Klicken Sie als Nächstes auf das Symbol rechts neben dem Ordnersymbol, das aussieht wie ein neues Blatt Papier oder ein Quadrat mit einer gefalteten Ecke. Es heißt „Neue Aktion erstellen“.
- Aktion benennen und Einstellungen festlegen: Ein Dialogfenster „Neue Aktion“ erscheint. Geben Sie Ihrer Aktion einen klaren und beschreibenden Namen (z.B. „Sepia-Effekt mild“). Sie können der Aktion optional ein Tastenkürzel zuweisen und eine Farbe für die Anzeige im Button-Modus wählen.
- Aufzeichnung starten: Klicken Sie auf den roten Kreis „Aufzeichnen“. Ab diesem Moment zeichnet Photoshop jeden Ihrer Schritte auf. Seien Sie präzise und vermeiden Sie unnötige Klicks.
- Bearbeitungsschritte durchführen: Führen Sie nun die Bearbeitungsschritte durch, die Teil Ihrer Aktion sein sollen. Dies könnte das Hinzufügen von Einstellungsebenen (Helligkeit/Kontrast, Farbton/Sättigung), das Anwenden von Filtern, das Ändern der Bildgröße oder das Erstellen von Ebenen sein. Ein wichtiger Tipp: Beginnen Sie Ihre Aktion immer damit, eine Duplikatebene des Hintergrunds zu erstellen (Strg+J oder Cmd+J). So wird die Aktion nicht destruktiv auf das Originalbild angewendet.
- Aufzeichnung stoppen: Sobald Sie alle gewünschten Schritte durchgeführt haben, klicken Sie auf das Stopp-Symbol (ein Quadrat) am unteren Rand des Aktionen-Bedienfelds. Ihre Aktion ist nun aufgezeichnet.
- Aktion testen: Öffnen Sie ein neues Bild und wählen Sie im Aktionen-Bedienfeld die von Ihnen erstellte Aktion aus. Klicken Sie auf das Wiedergabe-Symbol (ein Dreieck). Beobachten Sie, wie Photoshop die aufgezeichneten Schritte automatisch anwendet. Funktioniert alles wie erwartet? Wenn nicht, können Sie einzelne Schritte in der aufgezeichneten Sequenz löschen, neu aufzeichnen oder bearbeiten.
Es gibt keine harte Begrenzung für die Anzahl der Schritte in einer Aktion, aber es ist ratsam, mit einfacheren Aktionen zu beginnen. Denken Sie daran, dass Aktionen unabhängig von spezifischen Ebenennamen oder Dateieigenschaften funktionieren müssen, die nicht in jedem Bild vorhanden sind, auf das sie angewendet werden.
Welche Aktionen sollten Sie erstellen?
Die besten Aktionen sind diejenigen, die ein Problem lösen oder einen gewünschten Effekt erzielen, der entweder komplex manuell zu erreichen wäre oder sehr häufig benötigt wird. Orientieren Sie sich an Ihren eigenen Bearbeitungsbedürfnissen. Welche Schritte wiederholen Sie ständig? Das könnte ein guter Ansatzpunkt sein. Wenn Sie diese Aktionen für sich selbst nützlich finden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass andere Fotografen oder Designer sie ebenfalls nützlich finden.
Wenn Sie Aktionen zum Verkauf erstellen, denken Sie aus der Perspektive des Käufers. Woran sind sie interessiert? Recherchieren Sie aktuelle Trends in der Fotografie und im Design. Sind bestimmte Farblooks (z.B. warme Töne, matte Effekte, Sepia) oder Effekte (z.B. Weichzeichnung, HDR-Look) gefragt? Erstellen Sie Aktionen, die diese Stile nachahmen. Der Titel und eine klare Vorher-Nachher-Vorschau sind entscheidend, damit Kunden sofort erkennen, was Ihre Aktion leistet.
Lesen Sie Produktbeschreibungen ähnlicher Produkte auf Verkaufsplattformen. Welche Schlüsselwörter verwenden Verkäufer? Welche Begriffe suchen Kunden? Nutzen Sie diese Informationen, um Ihre Aktionen zu benennen und zu beschreiben. Machen Sie es potenziellen Käufern leicht, Ihre Produkte zu finden und zu verstehen.
Photoshop Aktionen exportieren und teilen
Nachdem Sie Ihre Aktionen erfolgreich erstellt und getestet haben, müssen Sie sie als Datei speichern, um sie verkaufen oder mit anderen teilen zu können. Photoshop speichert Aktionen in Dateien mit der Endung `.atn`.

- Aktionen-Bedienfeld öffnen: Stellen Sie sicher, dass das Aktionen-Bedienfeld geöffnet ist (Fenster > Aktionen).
- Set auswählen: Wählen Sie das gesamte Aktions-Set aus, das Sie exportieren möchten. Klicken Sie auf den Namen des Sets (den Ordner).
- Aktionen speichern: Klicken Sie im Menü des Aktionen-Bedienfelds (oben rechts, oft ein kleines Hamburger-Symbol) auf „Aktionen speichern...“.
- Speicherort wählen: Wählen Sie einen Speicherort auf Ihrem Computer und geben Sie der `.atn`-Datei einen Namen. Klicken Sie auf „Speichern“.
Diese `.atn`-Datei können Sie nun an Ihre Kunden verkaufen oder weitergeben. Um eine `.atn`-Datei in Photoshop zu laden, folgt der Käufer diesen Schritten:
- Aktionen-Bedienfeld öffnen: Öffnen Sie das Aktionen-Bedienfeld in Photoshop.
- Aktionen laden: Klicken Sie im Menü des Aktionen-Bedienfelds auf „Aktionen laden...“.
- Datei auswählen: Navigieren Sie zu der `.atn`-Datei, die Sie erhalten haben, wählen Sie sie aus und klicken Sie auf „Laden“. Das neue Aktions-Set erscheint nun im Aktionen-Bedienfeld.
- Aktion anwenden: Wählen Sie die gewünschte Aktion im geladenen Set aus und klicken Sie auf das Wiedergabe-Symbol, um sie auf Ihr geöffnetes Bild anzuwenden.
Stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Kunden klare Anweisungen zum Laden und Verwenden der `.atn`-Datei geben. Auch wenn es für erfahrene Photoshop-Nutzer offensichtlich ist, hilft eine kurze Anleitung, um Verwirrung zu vermeiden und den Kundenservice zu verbessern.
Der Verkauf: Eigene Website vs. Plattformen
Der Verkauf Ihrer Aktionen kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die Wahl der Plattform hat erhebliche Auswirkungen auf Ihre Einnahmen, Ihre Reichweite und den Aufwand.
Plattform | Vorteile | Nachteile | Gebühren / Provision |
---|---|---|---|
Eigene Website (mit Shop) | Volle Kontrolle über Preis & Branding, keine/geringe Verkaufsgebühren, direkte Kundenbeziehung, kann mit Portfolio verknüpft werden. | Benötigt eigenen Traffic & Marketingaufwand, Einrichtungsaufwand für Shop mit Digital-Download-Funktion. | Hosting-Gebühren, ggf. geringe Transaktionsgebühren des Zahlungsanbieters. |
Etsy | Große Reichweite durch bestehende Plattform-Nutzer, einfache Shop-Einrichtung. | Weniger Kontrolle über Branding, Wettbewerb ist hoch, Plattform-Regeln müssen befolgt werden. | Einstellgebühr pro Produkt, Transaktionsgebühr (ca. 5%), Zahlungsabwicklungsgebühr (ca. 3-4%). |
Filter Grade / Ähnliche Marktplätze | Spezialisiertes Publikum (Fotografen/Designer), oft Marketing durch die Plattform, vereinfachter Verkaufsprozess. | Höhere Provisionen für die Plattform (oft 30% oder mehr), weniger Kontrolle über Preis & Präsentation, strenge Qualitätsanforderungen möglich. | Provision pro Verkauf (im Beispiel bis zu 30% für den Verkäufer, also 70% für die Plattform). |
Der Verkauf über Ihre eigene Website bietet maximale Kontrolle und potenziell höhere Gewinne pro Verkauf, erfordert aber auch, dass Sie selbst Marketing betreiben und Traffic auf Ihre Seite lenken. Plattformen wie Etsy oder spezialisierte Marktplätze bringen ein bestehendes Publikum mit sich, nehmen dafür aber einen Teil Ihrer Einnahmen ein. Oft ist eine Kombination sinnvoll: Nutzen Sie Plattformen für zusätzliche Reichweite und bewerben Sie gleichzeitig Ihre Aktionen auf Ihrer eigenen Website, wo die Margen besser sind.
Alternativen zu Photoshop: Lightroom Presets
Was, wenn Sie kein Photoshop nutzen? Kein Grund zur Sorge. Viele andere Bildbearbeitungsprogramme bieten ähnliche Funktionen zur Automatisierung von Bearbeitungsschritten. Adobe Lightroom, ein weiteres sehr beliebtes Programm unter Fotografen, verwendet sogenannte „Presets“ (Voreinstellungen). Presets in Lightroom sind vergleichbar mit Photoshop Aktionen, da sie eine Reihe von Einstellungen (Belichtung, Kontrast, Farben, usw.) speichern, die mit einem Klick angewendet werden können.
Der Prozess zur Erstellung von Lightroom Presets unterscheidet sich von dem in Photoshop, ist aber ebenfalls unkompliziert und gut dokumentiert. Auch Presets können hervorragend verkauft werden. Wenn Sie also primär mit Lightroom arbeiten, konzentrieren Sie sich auf die Erstellung und den Verkauf von Presets. Recherchieren Sie die Unterschiede zwischen Photoshop und Lightroom, um das für Ihre Bedürfnisse beste Programm zu finden.
Häufig gestellte Fragen zu Photoshop Aktionen
Was genau ist eine Photoshop Aktion?
Eine Photoshop Aktion ist eine Aufzeichnung einer Abfolge von Befehlen und Schritten, die Sie in Photoshop ausführen. Diese Sequenz kann dann mit einem einzigen Klick auf andere Bilder angewendet werden, um denselben Effekt oder dieselbe Bearbeitung schnell zu wiederholen.
Wie erstelle ich eine eigene Aktion?
Sie öffnen das Aktionen-Bedienfeld, erstellen ein neues Set und eine neue Aktion, klicken auf „Aufzeichnen“ und führen dann die gewünschten Bearbeitungsschritte durch. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie auf „Stopp“. Photoshop speichert Ihre Schritte.
Kann ich mit dem Verkauf von Photoshop Aktionen Geld verdienen?
Ja, absolut. Wenn Sie nützliche oder kreative Aktionen erstellen, die anderen Fotografen oder Designern Zeit sparen oder bestimmte Looks ermöglichen, besteht eine Nachfrage. Sie können diese Aktionen als digitale Produkte verkaufen, z.B. über Ihre eigene Website oder spezialisierte Marktplätze.
Wo kann ich meine Photoshop Aktionen verkaufen?
Sie können Aktionen auf Ihrer eigenen Website verkaufen (vorausgesetzt, sie unterstützt digitale Downloads), auf allgemeinen Marktplätzen wie Etsy oder auf spezialisierten Plattformen für Fotografen und Designer wie Filter Grade.
Muss ich Photoshop verwenden, um Aktionen zu verkaufen?
Nicht unbedingt. Während Photoshop Aktionen spezifisch für Photoshop sind, bieten andere Programme wie Adobe Lightroom ähnliche Funktionen (dort „Presets“ genannt), die ebenfalls erstellt und verkauft werden können.
Fazit
Photoshop Aktionen sind ein unglaublich nützliches Werkzeug, das Ihren Bearbeitungs-Workflow revolutionieren kann. Die Möglichkeit, wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren, spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht auch eine bemerkenswerte Konsistenz in Ihrer Arbeit. Darüber hinaus bieten Aktionen eine spannende Möglichkeit, aus Ihren Bearbeitungskenntnissen passives Einkommen zu generieren. Indem Sie gefragte Aktionen entwickeln, diese klar präsentieren und über die richtigen Kanäle vertreiben, können Sie Ihre Expertise in ein profitables digitales Produkt verwandeln. Egal, ob Sie Aktionen nur für sich selbst erstellen oder ein neues Geschäftsfeld erschließen möchten – die Beherrschung dieses Werkzeugs ist eine wertvolle Fähigkeit für jeden, der ernsthaft mit Photoshop arbeitet.
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