Der Vierjahresplan im NS-Staat

Rating: 4.62 (1135 votes)

Die Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg waren in Deutschland von einer intensiven Vorbereitung auf einen kommenden Konflikt geprägt. Ein zentrales Element dieser Vorbereitung war der sogenannte Vierjahresplan, ein umfassendes Wirtschaftsprogramm, das 1936 von der nationalsozialistischen Führung unter Adolf Hitler initiiert wurde. Dieser Plan hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft und machte die aggressive Außenpolitik des Regimes erst möglich. Er basierte auf klaren, radikalen Zielen, die nur durch militärische Mittel erreicht werden sollten.

Was war das Ziel Adolf Hitlers?
Hitlers Ziele waren also klar: die Vernichtung aller Juden, die Eroberung von "Lebensraum" im Osten und die Gewinnung der Überlegenheit über alle anderen Nationen. Diese Ziele konnte er nur durch einen Krieg erreichen. Und dieser Krieg, der Zweite Weltkrieg, wurde von ihm vorbereitet und begann am 1.9.1939.

Die grundlegenden Ziele Adolf Hitlers waren in ihrer Radikalität unmissverständlich. Er strebte die Vernichtung aller Juden an, ein rassistisches und menschenverachtendes Ziel, das später in den Völkermord mündete. Parallel dazu verfolgte er die Eroberung von „Lebensraum“ im Osten Europas, um Deutschland eine breitere territoriale und wirtschaftliche Basis zu verschaffen. Ein weiteres zentrales Ziel war die Erlangung der Überlegenheit über alle anderen Nationen. Diese ambitionierten und zerstörerischen Ziele waren, so die Überzeugung Hitlers, nur durch einen Krieg zu verwirklichen. Der Zweite Weltkrieg, der am 1. September 1939 begann, war somit das direkte Ergebnis dieser Vorbereitungen und Planungen.

Entstehung und Zweck des Vierjahresplans

Der Vierjahresplan wurde 1936 auf direkten Auftrag Adolf Hitlers ins Leben gerufen und verkörpert die nationalsozialistische Wirtschaftsprogrammatik jener Zeit. Sein primäres Ziel war es, Deutschland binnen vier Jahren – also bis 1940 – wirtschaftlich und militärisch kriegsfähig zu machen. Dies sollte durch eine forcierte Aufrüstung und die Erreichung der Autarkie geschehen. Autarkie bedeutete in diesem Kontext die weitestgehende wirtschaftliche Unabhängigkeit vom Ausland, insbesondere bei kriegswichtigen Rohstoffen und Gütern. Deutschland war zu dieser Zeit stark von Importen abhängig, was die Fähigkeit, einen längeren Krieg zu führen, einschränkte.

Die Notwendigkeit der Wehrhaftmachung des deutschen Volkes wurde als Begründung für den Plan auf dem Reichsparteitag der NSDAP im September 1936 verkündet. Ende 1936 wurde eine spezielle Behörde zur Durchführung des Vierjahresplans eingerichtet, deren Leitung Hermann Göring übertragen wurde. Göring, eine der mächtigsten Figuren im NS-Staat, erhielt damit weitreichende Befugnisse zur Lenkung der Wirtschaft.

Interessanterweise bezeichnete das nationalsozialistische Regime den ab 1936 institutionalisierten Plan als „zweiten Vierjahresplan“. Dies war eine Propagandamaßnahme, die an ein früheres, seit 1933 etabliertes Motiv anknüpfen sollte. Schon vor den Märzwahlen 1933 hatte Hitler versprochen, binnen vier Jahren die Arbeitslosigkeit zu beseitigen. Propagandaminister Joseph Goebbels hatte die Presse angewiesen, diese Behauptung unter der Schlagzeile „Gebt mir vier Jahre Zeit“ zu verbreiten. Der Plan von 1936 wurde somit propagandistisch als Fortsetzung und Erfüllung dieses früheren Versprechens dargestellt.

Ein Vorläufer des Vierjahresplans war das Schlattmann-Programm unter der Ägide von Hjalmar Schacht, dem damaligen Wirtschaftsminister. Schacht verfolgte ebenfalls Ziele der Aufrüstung, jedoch mit anderen wirtschaftspolitischen Ansätzen, die stärker auf internationale Finanzierung und Handel setzten. Mit der Ernennung Görings zum Bevollmächtigten für den Vierjahresplan am 18. Oktober 1936 wurde Schachts Einfluss beschnitten, was schließlich Ende November zu seinem Rücktritt als Wirtschaftsminister führte. Göring wurde mit der „Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplans“ die Generalvollmacht für alle wirtschaftlichen Maßnahmen übertragen, die zur Erreichung der Kriegsfähigkeit notwendig waren.

Die geheime Denkschrift und die wahren Absichten

Die eigentliche Grundlage und Befehlsquelle für den Vierjahresplan war eine geheime Denkschrift Adolf Hitlers, verfasst etwa im August 1936. Diese Denkschrift begann mit der These, ein Krieg mit der Sowjetunion sei unvermeidlich. Dies zeigt deutlich, dass der Plan von Anfang an nicht nur auf allgemeine Wehrhaftmachung abzielte, sondern auf eine konkrete militärische Konfrontation im Osten vorbereiten sollte.

Die zentralen Forderungen in dieser Denkschrift waren präzise formuliert:

  • „Die deutsche Armee muss in vier Jahren einsatzfähig sein.“
  • „Die deutsche Wirtschaft muss in vier Jahren kriegsfähig sein.“

Diese Forderungen machten unmissverständlich klar, dass die gesamten nationalen Anstrengungen auf das Jahr 1940 ausgerichtet waren und auf die Vorbereitung eines Krieges abzielten. Hitler erläuterte in der Denkschrift auch den tieferen Grund für diese forcierte Vorbereitung. Er schrieb: „Wir sind übervölkert und können uns auf der eigenen Grundlage nicht ernähren […] Die endgültige Lösung liegt in einer Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis unseres Volkes. Es ist die Aufgabe der politischen Führung, diese Frage dereinst zu lösen.“ Dies bestätigt, dass der Plan direkt mit dem Ziel der territorialen Expansion im Osten verbunden war.

Hermann Göring trug diese Denkschrift am 4. September 1936 in einer Kabinettssitzung vor. Er betonte, dass die Pläne auf dem Grundgedanken basierten, dass eine Auseinandersetzung mit Russland unvermeidbar sei. Er schloss die Sitzung mit dem eindringlichen Hinweis: „Alle Maßnahmen haben so zu erfolgen, als ob wir im Stadium der drohenden Kriegsgefahr uns befänden.“ Dies unterstreicht den akuten und militärisch ausgerichteten Charakter des Vierjahresplans von Beginn an.

Organisation und Durchführung

Auf organisatorischer Ebene sah Görings Erlass vom 22. Oktober 1936 die Einrichtung eines kleinen Ministerrats vor, der für Grundsatzentscheidungen in wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen zuständig war. Daneben sollte ein Generalrat, bestehend aus den jeweiligen Staatssekretären, als exekutive Koordinierungsinstanz fungieren. Da der Ministerrat selten zusammentrat, gewann der eigentlich untergeordnete, aber wöchentlich tagende Generalrat, der alle Probleme des Plans erörterte, schnell an Bedeutung und wurde „wichtiger als der Ministerrat“.

Was war Adolf Hitlers Plan?
Der Vierjahresplan bezeichnet die auf dem Auftrag Adolf Hitlers gründende nationalsozialistische Wirtschaftsprogrammatik, ab 1936 binnen vier Jahren die wirtschaftliche und militärische Kriegsfähigkeit durch Autarkie und forcierte Aufrüstung zu erreichen.

Die Methoden zur Durchführung des Vierjahresplans waren vielfältig und griffen tief in die Wirtschaft ein. Sie waren gekennzeichnet durch Rohstoffkontingentierung, gezielte Investitionen in kriegswichtige Industrien sowie die Lenkung des Arbeitseinsatzes. Ein Hauptziel war die Erreichung der Autarkie durch die unrentable, aber strategisch notwendige Erzeugung synthetischer Ersatzstoffe. Beispiele hierfür sind Leuna-Benzin (synthetisches Benzin), Buna-Kautschuk (synthetischer Gummi), Kunstdünger und Sprengstoff. Diese Produktionszweige wurden massiv ausgebaut, um die Abhängigkeit von ausländischen Rohstofflieferungen zu verringern.

Im Rahmen des Vierjahresplans wurden auch neue Staatsunternehmen gegründet, wie beispielsweise die Reichswerke Hermann Göring. Dieses Unternehmen wurde speziell für den Abbau und die Verhüttung von armen deutschen Eisenerzen ins Leben gerufen. Deutschland verfügte zwar über Eisenerzvorkommen, diese hatten jedoch einen geringeren Eisengehalt als Erze aus dem Ausland. Die Nutzung dieser heimischen, aber weniger rentablen Vorkommen war Teil der Autarkiebestrebungen. Hermann Göring wurde als Verantwortlicher für diese Reichswerke eingesetzt.

Trotz der ambitionierten Ziele und weitreichenden Befugnisse war der Vierjahresplan nicht immer besonders effektiv oder reibungslos organisiert. Es gab Kompetenzstreitigkeiten und bürokratische Hürden. Dennoch konnte die Wirtschaftsleistung, insbesondere in den Bereichen, die für die Aufrüstung relevant waren, erheblich gesteigert werden. Später, vom Frühjahr 1942 bis Februar 1943, gelang es unter der Leitung von Albert Speer, dem Nachfolger von Fritz Todt als Rüstungsminister, den Ausstoß an Rüstungsgütern sogar zu verdoppeln. Dies wurde jedoch hauptsächlich durch eine stark gesteigerte Zuteilung an Stahl ermöglicht, was zeigt, dass die Effizienzsteigerungen nicht allein auf der ursprünglichen Organisation des Vierjahresplans beruhten.

Öffentliche Darstellung und wahre Natur

Die öffentliche Darstellung des Vierjahresplans unterschied sich deutlich von seinen wahren, militärischen Zielen. Göring verkündete den Plan am 28. Oktober 1936 im Berliner Sportpalast der Öffentlichkeit. Dort stellte er ihn unter anderem als eine Konzeption zur Sicherung der Ernährung des Volkes dar. Dies war eine populistische Darstellung, die darauf abzielte, die Zustimmung der Bevölkerung zu gewinnen und die eigentlichen, auf Kriegsvorbereitung ausgerichteten Ziele zu verschleiern.

Die tatsächliche Natur des Plans wurde jedoch in internen Kreisen offen kommuniziert. Am 17. Dezember 1936 hielt Göring eine Rede vor über 100 führenden Industriellen im Preußenhaus. In dieser Rede sprach er Klartext über die Durchführung des Vierjahresplans: „Die Auseinandersetzung, der wir entgegengehen, verlangt ein riesiges Ausmaß von Leistungsfähigkeit. Es ist kein Ende der Aufrüstung abzusehen. Allein entscheidend ist hier der Sieg oder Untergang. […] Wir stehen bereits in der Mobilmachung und im Krieg, es wird nur noch nicht geschossen.“ Diese Äußerung zeigt, dass die Wirtschaftsführer über die kriegerische Ausrichtung des Plans informiert waren und dass die nationalsozialistische Führung den Zustand bereits als eine Form der Mobilmachung betrachtete, auch wenn die Kampfhandlungen noch nicht begonnen hatten.

Die geheime Denkschrift Hitlers selbst sah den Vierjahresplan nur als eine vorübergehende Lösung an. Wie bereits erwähnt, lag die „endgültige Lösung“ in der Erweiterung des Lebensraumes im Osten. Dies bedeutete, dass der Plan zwar die Grundlagen für die militärische Auseinandersetzung schaffen sollte, aber nicht das Endziel war. Dementsprechend wurde die Planung ab 1941 zunächst unter Fritz Todt und nach dessen Tod ab Februar 1942 unter Albert Speer völlig auf die totale Kriegswirtschaft umgestellt. Der Vierjahresplan ging somit nahtlos in die umfassendere Organisation der deutschen Wirtschaft für den fortlaufenden Zweiter Weltkrieg über.

Machtverschiebungen und Phasen der Durchführung

Die Ernennung Görings zum „Bevollmächtigten für den Vierjahresplan“ am 18. Oktober 1936 durch Hitler war ein entscheidender Schritt zur Konsolidierung der Macht innerhalb des NS-Regimes. Wie bereits erwähnt, löste dieser Schritt den Einfluss von Hjalmar Schacht ab und führte zu dessen Rücktritt. Göring wurde durch diese Position zu einem „Diktator auf dem Gebiet der Wirtschaft“, wie der Historiker Dietmar Petzina es beschrieb.

Petzina unterscheidet drei Phasen für die Entwicklung und Durchführung des Vierjahresplans ab diesem Zeitpunkt:

  1. Eine eher weit gefächerte, noch recht allgemeine Planung und Aktivität zwischen Oktober 1936 und Sommer 1938. In dieser Phase wurden die Grundlagen gelegt und erste Maßnahmen zur Aufrüstung und Autarkie eingeleitet.
  2. Den Zeitraum einer ganz auf kriegswirtschaftliche Mobilmachung orientierten Wirtschaftspolitik von Juli 1938 bis zum Kriegsbeginn im September 1939. In dieser Phase wurden die Anstrengungen intensiviert und die Wirtschaft gezielt auf die unmittelbare Kriegsführung ausgerichtet.
  3. Die Phase der Verschmelzung des Vierjahresplanes mit der Kriegswirtschaft vom Herbst 1939 bis 1942. Nach Beginn des Zweiter Weltkriegs wurde der Plan Teil der umfassenderen Kriegswirtschaftsorganisation.

Der Plan war laut Petzina „für die politische Bewegungsfreiheit des Regimes hochwichtig“, da er durch die Schaffung wirtschaftlicher Unabhängigkeit Hitlers „Außenpolitik der Drohungen und Erpressungen“ ermöglichen sollte. Eine unabhängige Wirtschaft war eine Voraussetzung, um den diplomatischen Druck anderer Nationen standhalten zu können und aggressive politische Schritte einzuleiten.

Der Vierjahresplan im Krieg

Auch nach Beginn des Zweiter Weltkriegs behielt der Vierjahresplan seine Bedeutung und wurde an die neuen Gegebenheiten angepasst. Am 1. November 1939 wurde die Haupttreuhandstelle Ost (HTO) als Behörde des Vierjahresplans errichtet. Hermann Göring beauftragte den ehemaligen Bürgermeister Max Winkler mit der Leitung dieser Behörde. Die Aufgabe der HTO war die Erfassung, Verwaltung und Verwertung des Vermögens des polnischen Staates und seiner Bürger nach der Besetzung polnischer Gebiete ab dem 1. September 1939. Die Historiker Werner Röhr und Ingo Loose beschreiben die HTO als „staatliche Regulierungsinstanz für konkurrierende Beuteansprüche“ und eine Behörde, „die für eine der größten Raubaktionen verantwortlich zeichnete, die die Nationalsozialisten im besetzten Europa überhaupt übernahmen“. Dies zeigt, wie der Vierjahresplan als Instrument zur wirtschaftlichen Ausplünderung und Verwertung besetzter Gebiete genutzt wurde.

1940 verlängerte Hitler die Vollmacht Görings als Beauftragter für den Vierjahresplan. Seit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 erstreckte sich diese Vollmacht auch auf die dort besetzten Gebiete. Der Vierjahresplan war somit auch während des Krieges von großer wirtschaftlicher und politischer Bedeutung für die Ausbeutung der eroberten Territorien. Die von der Behörde ausgearbeiteten Pläne fanden ihren Niederschlag unter anderem in der sogenannten Grünen Mappe für das Unternehmen Barbarossa, dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion. Für diese Planungen setzte Göring den „Stab General Bührmann“ ein, benannt nach Generalmajor Robert Bührmann. Bührmann wurde am 28. November 1939 zum Beauftragten für Rohstoffversorgung im Stab des Oberbefehlshabers Ost berufen und legte am 30. November 1939 grundlegende Aufgaben fest. Ab 1940 fungierte er als Inspektor für die Rohstoffversorgung in allen besetzten Gebieten und als Generalbevollmächtigter des Vierjahresplans.

Was war das Ziel Adolf Hitlers?
Hitlers Ziele waren also klar: die Vernichtung aller Juden, die Eroberung von "Lebensraum" im Osten und die Gewinnung der Überlegenheit über alle anderen Nationen. Diese Ziele konnte er nur durch einen Krieg erreichen. Und dieser Krieg, der Zweite Weltkrieg, wurde von ihm vorbereitet und begann am 1.9.1939.

Finanzielle Situation Deutschlands vor dem Plan

Die finanzielle Situation Deutschlands in den Jahren vor der Einführung des Vierjahresplans war angespannt, insbesondere im Hinblick auf Gold- und Devisenbestände, die für den Import kriegswichtiger Güter entscheidend waren. Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Gold- und Devisenbestände Deutschlands in Millionen Reichsmark in den Jahren 1928 bis 1936, basierend auf den im Text bereitgestellten Daten:

JahrBestand (Mio. RM)
19282.405
19292.506
19302.806
19311.914
1932975
1933530
1934165
193591,0
193675,0

Wie aus der Tabelle ersichtlich, fielen die Gold- und Devisenbestände ab 1930 drastisch ab und erreichten 1936 einen Tiefpunkt. Diese Entwicklung unterstreicht die finanzielle Notwendigkeit, die Importabhängigkeit zu reduzieren und die Autarkie zu fördern, um die Kriegsfähigkeit zu gewährleisten. Die geringen Bestände machten deutlich, dass Deutschland einen längeren Krieg, der auf umfangreiche Importe angewiesen wäre, finanziell nicht durchhalten konnte. Die forcierte Aufrüstung und die gleichzeitige Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen waren daher aus Sicht des Regimes unerlässlich für die Realisierung seiner aggressiven Ziele.

Zusammenfassung der Ziele

Das übergeordnete Ziel des Vierjahresplans war die Ausrichtung der deutschen Wirtschaft auf die beschleunigte Rüstung und die Erreichung der Autarkie. Dies war notwendig, da Deutschland mit seiner Rohstoffabhängigkeit vom Ausland ohne diese Maßnahmen keinen längeren Krieg hätte führen können. Die geheime Denkschrift Hitlers machte deutlich, dass dieser Plan direkt auf einen bevorstehenden Krieg, insbesondere mit der Sowjetunion, ausgerichtet war. Die wirtschaftliche Kriegsfähigkeit und die militärische Einsatzfähigkeit der Armee sollten innerhalb von vier Jahren erreicht werden, um die „endgültige Lösung“ – die Erweiterung des Lebensraumes im Osten – durchsetzen zu können. Der Plan war somit ein zentrales Instrument zur Vorbereitung und Durchführung des Zweiter Weltkriegs und zur Realisierung der radikalen Ziele Adolf Hitlers.

Häufig gestellte Fragen

Was war das Hauptziel des Vierjahresplans?
Das Hauptziel war, Deutschland innerhalb von vier Jahren wirtschaftlich und militärisch kriegsfähig zu machen. Dies sollte durch forcierte Aufrüstung und das Erreichen von Autarkie geschehen, um die Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen zu verringern und so einen längeren Krieg führen zu können.

Wann wurde der Vierjahresplan verkündet und wer war verantwortlich?
Der Plan wurde 1936 auf dem Reichsparteitag der NSDAP verkündet. Hermann Göring wurde von Adolf Hitler zum Bevollmächtigten für den Vierjahresplan ernannt und erhielt weitreichende Befugnisse zur Steuerung der Wirtschaft.

Warum wurde der Plan auch als „zweiter Vierjahresplan“ bezeichnet?
Dies war eine Propagandamaßnahme, die an Hitlers früheres Versprechen von 1933 anknüpfte, die Arbeitslosigkeit binnen vier Jahren zu beseitigen. Der neue Plan sollte als Fortsetzung und Erfüllung dieses früheren „ersten Vierjahresplans“ dargestellt werden.

Welche konkreten Maßnahmen wurden im Rahmen des Plans ergriffen?
Maßnahmen umfassten Rohstoffkontingentierung, Investitionen in kriegswichtige Industrien, Lenkung des Arbeitseinsatzes und die forcierte Produktion synthetischer Ersatzstoffe wie Leuna-Benzin und Buna-Kautschuk. Es wurden auch Staatsunternehmen wie die Reichswerke Hermann Göring gegründet.

Basierte der Vierjahresplan auf geheimen Plänen?
Ja, der Plan wurde durch eine geheime Denkschrift Hitlers vom August 1936 befohlen, die explizit die Notwendigkeit der Kriegsfähigkeit innerhalb von vier Jahren betonte und einen Krieg mit der Sowjetunion als unvermeidlich ansah. Die wahren militärischen Ziele wurden öffentlich als „Sicherung der Ernährung“ etc. getarnt.

Welche Rolle spielte der Vierjahresplan während des Zweiten Weltkriegs?
Der Plan wurde nach Kriegsbeginn mit der Kriegswirtschaft verschmolzen und diente weiterhin der Organisation der Rüstungsproduktion und der Ausbeutung besetzter Gebiete, wie die Einrichtung der Haupttreuhandstelle Ost in Polen zeigt. Görings Vollmacht wurde auch auf die im Osten besetzten Gebiete ausgeweitet.

Was war das Verhältnis zwischen dem Vierjahresplan und dem Ziel des „Lebensraums“?
Die geheime Denkschrift Hitlers stellte klar, dass der Vierjahresplan eine notwendige Vorbereitung war, um die „endgültige Lösung“ – die Erweiterung des Lebensraumes im Osten – durch militärische Eroberung zu ermöglichen. Der Plan war somit ein Mittel zur Verwirklichung dieses expansiven Ziels.

Hat dich der Artikel Der Vierjahresplan im NS-Staat interessiert? Schau auch in die Kategorie Ogólny rein – dort findest du mehr ähnliche Inhalte!

Avatar photo

Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

Go up