Willkommen in der faszinierenden Welt der Sony Fotografie. Das Sony Alpha System hat sich seit seiner Einführung zu einer festen Größe entwickelt und bietet Fotografen eine breite Palette an Kameras und Objektiven. Doch was steckt hinter dem Namen Alpha und welche Objektive sind so besonders, dass sie als die „Heilige Dreifaltigkeit“ bezeichnet werden? Tauchen wir ein in die Technik und Geschichte, die Sonys Kameras und Optiken so begehrenswert machen.

Das Sony Alpha System: Eine Geschichte der Innovation
Das Sony Alpha System wurde am 5. Juni 2006 offiziell vorgestellt. Seine Wurzeln reichen jedoch tiefer, denn es baute auf den bestehenden Technologien von Konica Minolta auf, deren Fotografie-Sparte Sony Anfang 2006 übernommen hatte. Dazu gehörte insbesondere das Minolta AF SLR Objektivbajonett, für das Sony den Namen „A-Mount System“ übernahm. Interessanterweise hatte Minolta die α-Marke bereits zuvor in Japan für sein AF-Kamerasystem (bekannt als „Dynax“ in Europa und „Maxxum“ in Nordamerika) verwendet.
Die Übernahme der Minolta-Assets verschaffte Sony einen schnellen Einstieg in den DSLR-Markt. Bereits im Juli 2005 gab es ein Joint Venture mit Konica Minolta, das zur gemeinsamen Vermarktung aktualisierter DSLR-Linien führen sollte. Zwischen 2006 und 2008 war Sony das am schnellsten wachsende Unternehmen im DSLR-Markt und erreichte 2008 einen Marktanteil von 13 %, was sie zum drittgrößten DSLR-Unternehmen der Welt machte. Sony erkannte früh die Bedeutung professioneller Anwender und kündigte 2008 mit der Einführung der α900 ein spezielles Serviceprogramm für Berufsfotografen an, das Sony Imaging PRO Support (SPS), welches zwischen 2013 und 2015 je nach Land etabliert wurde.
Der A-Mount: Ein Erbe von Minolta
Der A-Mount, ursprünglich bekannt als A-Typ Bajonettanschluss, wurde 1985 von Minolta eingeführt und war das weltweit erste voll integrierte SLR-Autofokus-System. Dieses Erbe bedeutet, dass praktisch alle Minolta A-Mount Objektive an Sony DSLRs verwendet werden können (obwohl einige neuere Kamerafunktionen möglicherweise nicht verfügbar sind). Umgekehrt funktionieren auch alle Sony A-Mount Objektive an Minoltas Film- und digitalen SLRs, wenn auch mit Einschränkungen. Beispielsweise können SSM/SAM-Objektive an Kameras ohne SSM-Unterstützung nur manuell fokussiert werden, und APS-C-Format-Objektive sind aufgrund ihres kleineren Bildkreises für Filmkameras ungeeignet.
Bei der Einführung des α-Systems im Jahr 2006 kündigte Sony 19 Objektive und 2 Telekonverter an, von denen die meisten umbenannte Konica Minolta Objektive waren. 2009 führte Sony die ersten A-Mount Objektive mit ihrem neuen SAM (Smooth Auto-focus Motor) im Objektiv ein, um die AF-Geschwindigkeit zu verbessern. Diese Einführung erfolgte zusammen mit den neuen "+30"-Serienkameras (wie der α380). Diese neuen Gehäuse behielten einen eingebauten Fokusmotor bei, um die Abwärtskompatibilität mit älteren Objektiven zu gewährleisten. Die neuen Gehäuse boten zudem HDMI-Ausgabe und duale Speicherkartenslots für Sonys proprietäre Memory Stick Pro Duo Chips sowie SDHC-Medien, verzichteten aber auf CompactFlash-Unterstützung.
Der E-Mount: Die Zukunft spiegelloser Systeme
Neben dem A-Mount, der historisch mit DSLRs und SLTs verbunden ist, hat Sony auch den E-Mount für seine spiegellosen Kamerasysteme etabliert. Obwohl hier keine spezifischen Details zum E-Mount vorliegen, ist er heute das dominante Bajonett im spiegellosen Marktsegment von Sony und beheimatet eine riesige Auswahl an Objektiven.
Die „Heilige Dreifaltigkeit“ der Sony Objektive
Der Begriff „Heilige Dreifaltigkeit“ bezieht sich in der Fotografie auf ein Set von drei Zoomobjektiven, die einen großen Brennweitenbereich abdecken – typischerweise Weitwinkel, Standard und Tele – und sich durch eine konstant hohe Lichtstärke auszeichnen. Bei Sony, insbesondere im Kontext von spiegellosen Systemen, meint man damit in der Regel Objektive mit einer durchgängigen maximalen Blendenöffnung von F2.8 über den gesamten Zoombereich. Diese Objektive sind oft groß, robust und bieten eine überragende Bildqualität.
Warum sind diese Objektive so besonders und werden als „heilig“ betrachtet? Ihre Hauptvorteile liegen in der großen maximalen Blendenöffnung:
- Lichtstärke: Eine kleine F-Zahl bedeutet eine große Blendenöffnung, die viel Licht einfängt. Dies ermöglicht das Fotografieren auch bei wenig Licht mit schnelleren Verschlusszeiten oder niedrigeren ISO-Werten, was zu Bildern mit höherer Qualität führt, da Rauschen reduziert wird.
- Bokeh: Eine kleine F-Zahl führt zu einer geringen Schärfentiefe. Das bedeutet, dass nur ein kleiner Bereich des Bildes scharf ist, während der Hintergrund (und manchmal auch der Vordergrund) unscharf wird. Diese attraktive Unschärfe wird als Bokeh bezeichnet. Objektive mit einer kleinen F-Zahl bei maximaler Blende ermöglichen ein starkes Bokeh, was Porträts oder Motive, die sich vom Hintergrund abheben sollen, besonders ästhetisch macht.
Die Objektive der „Heiligen Dreifaltigkeit“ – typischerweise ein Weitwinkel-Zoom (z.B. 16-35mm F2.8), ein Standard-Zoom (z.B. 24-70mm F2.8) und ein Tele-Zoom (z.B. 70-200mm F2.8) – decken zusammen die wichtigsten Brennweitenbereiche ab und bieten dank ihrer konstanten F2.8-Blende Flexibilität und Leistung unter verschiedensten Aufnahmebedingungen, selbst bei wenig Licht. Sie machen es Fotografen einfacher, ihre kreative Vision umzusetzen.
Die Bedeutung der F-Zahl
Die F-Zahl (oder Blendenzahl) ist ein entscheidender Wert bei einem Objektiv. Sie steht in direktem Zusammenhang mit der Helligkeit (Belichtung) und dem Bokeh im Foto. Eine kleine F-Zahl, wie F2.8, bedeutet, dass die Blende weit geöffnet ist (große Blendenöffnung), wodurch viel Licht auf den Sensor gelangt. Dies ist besonders vorteilhaft bei schlechten Lichtverhältnissen, da man mit kürzeren Belichtungszeiten arbeiten und so Bewegungsunschärfe vermeiden kann, oder die ISO-Empfindlichkeit niedrig halten kann, um Bildrauschen zu minimieren.
Die maximale Blendenöffnung eines Objektivs gibt die kleinste F-Zahl an, die erreicht werden kann. Während die Blende verkleinert werden kann (was die F-Zahl erhöht), kann sie nicht über diesen maximalen Wert hinaus geöffnet werden. Objektive mit einer großen maximalen Blende (kleine F-Zahl) werden daher oft als „lichtstark“ bezeichnet.
Gleichzeitig beeinflusst die F-Zahl maßgeblich die Schärfentiefe – den Bereich vor und hinter dem Fokuspunkt, der scharf erscheint. Eine kleine F-Zahl (große Blendenöffnung) führt zu einer geringen Schärfentiefe und damit zu einem stärkeren Bokeh. Eine große F-Zahl (kleine Blendenöffnung) erhöht die Schärfentiefe, sodass mehr vom Bild scharf ist.
Zubehör im Sony Alpha System
Neben Kameras und Objektiven bietet Sony eine breite Palette an Zubehör für das Alpha System an.

Blitzsysteme
Das Blitzsystem von Sony hat ebenfalls eine interessante Entwicklung durchgemacht. Zwischen 1988 und 2012 verwendeten Sony DSLRs/SLTs und einige NEX-Modelle den 4-Pin iISO Blitzschuh (auch Auto-lock Accessory Shoe genannt), der von Minolta eingeführt wurde. Dieser war mechanisch inkompatibel mit dem ISO 518 Standard, der von den meisten anderen Herstellern verwendet wird. Adapter wie der Minolta FS-1100 oder FS-PC ermöglichten die Nutzung von ISO-basierten Blitzen an Kameras mit Auto-lock Accessory Shoe, während der FS-1200 Minolta AF TTL Blitze mit Auto-lock Accessory Foot an älteren Minolta SLRs nutzbar machte. Für digitale Kameras war TTL-Unterstützung nur mit digitaltauglichen Blitzen gegeben. Für Spannungsschutz und galvanische Trennung konnte der Sony FA-HS1AM genutzt werden, oder der mechanische Adapter FA-SA1AM, wenn keine elektrische Verbindung nötig war.
Im September 2012 führte Sony einen neuen, ISO-518-kompatiblen Blitzschuh mit 21+3 Pins ein, den Multi Interface Shoe. Dieser ersetzte den Auto-lock Accessory Shoe. Adapter wie der ADP-MAA ermöglichen die Nutzung von Blitzen mit Auto-lock Foot an Kameras mit Multi Interface Shoe, während der ADP-AMA die Nutzung einiger neuerer Blitzgeräte mit Multi Interface Shoe an älteren Kameras mit Auto-lock Accessory Shoe erlaubt.
Die ersten beiden Blitzmodelle von Sony (HVL-F36AM und HVL-F56AM) waren, ähnlich wie die ersten Objektive, umbenannte Minolta Modelle. Sony erweiterte das System später um fortschrittliche drahtlose Blitzsteuerung. Es gibt auch ringförmige LED-Dauerlichter wie HVL-RLAM und HVL-RL1, die hauptsächlich für Video gedacht sind. Sony bietet keinen eigenen Ringblitz, aber die Minolta R-1200 und 1200 AF Ringblitzköpfe können mit dem Minolta Macro Flash Controller MFC-1000 an Sony DSLRs verwendet werden.
Vertikale Griffe
Für viele Alpha DSLRs und spiegellose Kameras wurden vertikale Steuergriffe veröffentlicht, die die Ergonomie verbessern und oft Platz für zusätzliche Akkus bieten. Diese Griffe verfügen in der Regel über einen zusätzlichen Auslöser und Bedienelemente für die Hochformataufnahme. Die Kompatibilität und die Funktionen variieren je nach Modell:
| Modell | Kompatible Gehäuse | Akku-Unterstützung | Auslöser | Duplizierte Bedienelemente |
|---|---|---|---|---|
| VG-B30AM | α200, α300, α350 | 1-2× NP-FM500H | Ja | Nein |
| VG-B50AM | α450, α500, α550, α560, α580 | 1-2× NP-FM500H | Ja | Nein |
| VG-C70AM | α700 | 1-2× NP-FM500H | Ja | Ja |
| VG-C77AM | α77, α77 II, α99 II | 1-2× NP-FM500H | Ja | Ja |
| VG-C90AM | α850, α900 | 1-2× NP-FM500H | Ja | Ja |
| VG-C99AM | α99 | 1-2× NP-FM500H (plus 1× in Kamera) | Ja | Ja |
| VG-C1EM | α7, α7R, α7S | 1-2× NP-FW50 | Ja | Nein |
| VG-C2EM | α7 II, α7R II, α7S II | 1-2× NP-FW50 | Ja | Nein |
| VG-C3EM | α7 III, α7R III, α9 | 1-2× NP-FZ100 | Ja | Ja |
| VG-C4EM | α7S III, α7R IV, α9-II | 1-2× NP-FZ100 | Ja | Ja |
Weiteres Zubehör
Zum Alpha System gehören auch verschiedene Mikrofone (wie das ECM-ALST1 Stereo oder das ECM-CG50 Shotgun), externe LCD-Bildschirme (CLM-V55), LED-Videoleuchten (HVL-LE1), Halterungen (VCT-55LH Cold Shoe) und XLR-Adapter (XLR-K1M mit Mikrofon).
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist die „Heilige Dreifaltigkeit“ der Sony Objektive?
Die „Heilige Dreifaltigkeit“ bezieht sich auf ein Set von drei hochwertigen Zoomobjektiven – typischerweise Weitwinkel, Standard und Tele – mit einer konstant großen maximalen Blendenöffnung von F2.8 über den gesamten Zoombereich. Sie sind für ihre Lichtstärke, Bildqualität und das schöne Bokeh bekannt.
Was bedeutet die F-Zahl bei einem Objektiv?
Die F-Zahl (Blendenzahl) gibt das Verhältnis der Brennweite zur Größe der Blendenöffnung an. Eine kleine F-Zahl (z.B. F2.8) bedeutet eine große Blendenöffnung, die viel Licht durchlässt und eine geringe Schärfentiefe erzeugt (mehr Bokeh). Eine große F-Zahl (z.B. F16) bedeutet eine kleine Blendenöffnung, die weniger Licht durchlässt und eine größere Schärfentiefe bewirkt.
Was ist das Sony Alpha System?
Das Sony Alpha System ist Sonys Marke für seine Digitalkameras, sowohl DSLRs/SLTs (mit A-Mount) als auch spiegellose Kameras (mit E-Mount), sowie das dazugehörige Zubehör. Es wurde 2006 eingeführt und baut auf der Technologie von Konica Minolta auf.
Welche Objektivanschlüsse verwendet Sony Alpha?
Sony Alpha verwendet hauptsächlich zwei Objektivanschlüsse: den A-Mount, der von Minolta übernommen wurde und historisch mit Sonys DSLRs/SLTs verbunden ist, und den E-Mount, der für Sonys spiegellose Kameras entwickelt wurde.
Warum sind Objektive mit kleiner F-Zahl „lichtstark“?
Eine kleine F-Zahl bedeutet eine große maximale Blendenöffnung, durch die viel Licht auf den Sensor gelangt. Daher benötigen diese Objektive weniger Licht, um ein korrekt belichtetes Bild zu erzeugen, was sie ideal für Aufnahmen bei schwachen Lichtverhältnissen macht. Man kann mit kürzeren Belichtungszeiten arbeiten, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden, oder die ISO-Empfindlichkeit niedrig halten.
Kann ich alte Minolta A-Mount Objektive an Sony Alpha Kameras verwenden?
Ja, die meisten Minolta A-Mount Objektive sind mechanisch und elektrisch kompatibel mit Sony A-Mount Kameras. Es kann jedoch sein, dass einige moderne Autofokus-Funktionen oder andere Kamerafeatures mit sehr alten Objektiven nicht vollumfänglich funktionieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Sony Alpha System eine reiche Geschichte hat und eine breite Palette an leistungsstarker Ausrüstung bietet. Die „Heilige Dreifaltigkeit“ der F2.8-Zoomobjektive stellt dabei einen Höhepunkt der Objektivtechnologie dar, der Fotografen hilft, auch unter anspruchsvollen Bedingungen herausragende Bilder zu kreieren. Das Verständnis der F-Zahl und ihrer Auswirkungen auf Belichtung und Bokeh ist dabei essenziell, um das Potenzial dieser Objektive voll auszuschöpfen.
Hat dich der Artikel Sony Alpha & die Heilige Dreifaltigkeit interessiert? Schau auch in die Kategorie Fotografie rein – dort findest du mehr ähnliche Inhalte!
