Die Wahl des richtigen Objektivs ist eine der wichtigsten Entscheidungen für jeden Fotografen. Jede Brennweite hat ihre eigenen Stärken und Schwächen und prägt maßgeblich den Bildlook. Heute widmen wir uns einer Brennweite, die oft Fragen aufwirft: 30mm. Ist sie nützlich? Wofür eignet sie sich am besten? Und wie schlägt sich ein spezifisches 30mm Objektiv in der Praxis?

In der Fotografie bezieht sich die Brennweite eines Objektivs auf den Abstand zwischen dem optischen Mittelpunkt des Objektivs und dem Sensor oder Film in der Kamera. Sie bestimmt den Bildwinkel und damit, wie viel von der Szene vor der Kamera im Bild festgehalten wird. Kleinere Brennweiten (Weitwinkel) erfassen mehr von der Szene, größere Brennweiten (Tele) weniger und vergrößern weit entfernte Objekte. 30mm liegt im Bereich des Weitwinkels, aber je nach Sensorgröße der Kamera kann der resultierende Bildwinkel stark variieren.
30mm an verschiedenen Kamerasystemen
Die effektive Brennweite, also der Bildwinkel, hängt vom Format des Kamerasensors ab. An einer Vollformatkamera (wie 35mm Film) gilt 30mm als leichter Weitwinkel. An Kameras mit kleineren Sensoren, wie APS-C oder Micro Four Thirds, wirken 30mm jedoch wie längere Brennweiten auf Vollformat:
- An einer Micro Four Thirds (MFT) Kamera entspricht ein 30mm Objektiv einem Bildwinkel, der dem eines ca. 60mm Objektivs an einer Vollformatkamera ähnelt. Der im Quelltext erwähnte Bildwinkel von 39,6° auf MFT liegt tatsächlich nahe am Bildwinkel eines 50mm Objektivs auf Vollformat (ca. 46°), was es zu einer Art „Nifty Fifty“ oder Standardobjektiv für dieses System macht.
- An einer APS-C Kamera (mit Crop-Faktor ca. 1.5x - 1.6x) entspricht ein 30mm Objektiv einem Bildwinkel eines ca. 45-48mm Objektivs auf Vollformat – ebenfalls sehr nahe am klassischen 50mm Standard.
- An einer Vollformatkamera ist 30mm ein leichter Weitwinkel, der sich gut für Reportage, Umweltporträts oder leicht weitläufige Szenen eignet, ohne die extreme Verzerrung eines sehr weiten Winkels.
Die Vielseitigkeit einer Brennweite wird also stark vom verwendeten Kamerasystem beeinflusst.

Eignung der 30mm Brennweite für verschiedene Genres
Landschaftsfotografie
Ist ein 30mm Objektiv gut für Landschaftsfotografie? Die Antwort ist nicht ganz einfach und hängt vom Typ des Objektivs und dem Kamerasystem ab. Traditionell wird in der Landschaftsfotografie oft ein breiterer Winkel verwendet, um viel von der Szene einzufangen und ein Gefühl von Weite zu vermitteln (z.B. 14-24mm, 16-35mm an Vollformat). Ein Zoomobjektiv, das den 30mm Bereich abdeckt, wie das im Quelltext erwähnte Nikon 14-30mm f/4 S, kann in diesem Bereich durchaus nützlich sein, besonders wenn man etwas weniger Weitwinkel und mehr Kompression oder Detail wünscht. Die Flexibilität eines Zooms erlaubt es, den Bildausschnitt optimal anzupassen. Ein reines 30mm Festbrennweitenobjektiv, insbesondere an MFT oder APS-C, bietet jedoch einen Bildwinkel, der eher einem leichten Tele oder Standard entspricht. An MFT (entspricht ca. 60mm auf Vollformat) ist es für klassische, weite Landschaftsaufnahmen eher unüblich, kann aber für Detailaufnahmen oder Landschaften mit Fokus auf ein bestimmtes Element im Vordergrund gut funktionieren. An Vollformat ist 30mm ein leichter Weitwinkel, der für bestimmte Landschaftsarten, wie z.B. Bergpanoramen ohne extremen Vordergrund oder städtische Landschaften, geeignet sein kann, aber nicht den ultraweiten Blick eines 14mm oder 20mm Objektivs bietet. Der Quelltext erwähnt, dass das 14-30mm Zoom für dramatische Landschaften gut funktionierte, was zeigt, dass 30mm im Kontext eines Weitwinkelzooms durchaus seinen Platz in der Landschaftsfotografie hat, auch wenn es selten die einzige Brennweite der Wahl ist.
Porträtfotografie
Hier kann ein 30mm Objektiv, insbesondere an Kameras mit kleinerem Sensor (APS-C, MFT), sehr gut funktionieren. Wie bereits erwähnt, entspricht 30mm an MFT oder APS-C einem Bildwinkel nahe dem klassischen 50mm oder 60mm auf Vollformat. Diese Brennweiten gelten als hervorragend für Porträts, da sie eine natürliche Perspektive bieten und sich gut eignen, das Motiv vom Hintergrund zu isolieren, besonders wenn das Objektiv eine große Offenblende besitzt. Die im Quelltext besprochene Sigma 30mm f/1.4 DC DN Festbrennweite mit ihrer sehr großen Blendenöffnung von f/1.4 ist hierfür prädestiniert. Eine so offene Blende erlaubt eine sehr geringe Schärfentiefe, was den Hintergrund unscharf verschwimmen lässt und das Porträtmotiv hervorhebt. An Vollformat ist 30mm für Porträts eher ein Weitwinkel, der sich für Umweltporträts eignet, bei denen das Motiv im Kontext seiner Umgebung gezeigt wird, aber nicht für sehr enge Kopf-Porträts aufgrund möglicher leichter Verzerrungen.
Street Photography
Für die Street Photography ist ein 30mm Objektiv, besonders an APS-C oder MFT, ebenfalls eine attraktive Wahl. Der Bildwinkel, der dem eines 45-60mm Objektivs auf Vollformat entspricht, ist vielseitig genug, um sowohl einzelne Personen als auch kleinere Szenen oder Gruppen einzufangen, ohne zu weit oder zu eng zu sein. Die kompakte Größe vieler 30mm Objektive (wie der Sigma 30mm f/1.4 DC DN) macht sie unauffällig, was in der Street Photography von Vorteil ist. Eine große Offenblende ermöglicht das Fotografieren bei schlechten Lichtverhältnissen und das Spiel mit selektiver Schärfe. Der Quelltext hebt hervor, dass die Sigma 30mm eine gute Street Photography Linse wäre, besonders wenn man nicht im Regen fotografieren muss (wegen der fehlenden Wetterversiegelung).
Low Light Fotografie
Objektive mit einer sehr großen maximalen Blendenöffnung, wie die Blende f/1.4 des Sigma 30mm DC DN, sind ideal für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Eine große Blende lässt viel Licht auf den Sensor fallen, was kürzere Belichtungszeiten ermöglicht und somit das Risiko von Bewegungsunschärfe reduziert. In Kombination mit der kamerainternen Bildstabilisierung (wie bei der im Test verwendeten OM-1) kann man mit einem solchen Objektiv beeindruckend lange Belichtungszeiten aus der Hand realisieren. Der Quelltext beschreibt erfolgreich aus der Hand aufgenommene Bilder bei sehr schlechten Lichtverhältnissen, was die Stärke dieser Objektivkombination unterstreicht.
Stillleben und Innenaufnahmen
Auch für Stillleben und Innenaufnahmen kann ein 30mm Objektiv nützlich sein. Der Bildwinkel ist oft passend für Innenräume, und die große Blende erlaubt das Spiel mit geringer Schärfentiefe, um bestimmte Details hervorzuheben oder kreative Effekte zu erzielen. Der im Quelltext erwähnte Nachteil ist die fehlende Möglichkeit des Fokus-Stackings mit diesem spezifischen Sigma-Objektiv an OM System Kameras, was die Nutzung der geringen Schärfentiefe für Stillleben, bei denen maximale Schärfe über das gesamte Motiv gewünscht ist, einschränken kann.
Video und Vlogging
Für Videoaufnahmen und Vlogging kann die 30mm Brennweite (insbesondere an APS-C oder MFT) ebenfalls eine gute Wahl sein. Der Bildwinkel ist oft passend für Aufnahmen, bei denen man sich selbst filmt (Selfie-Modus) oder für allgemeine Aufnahmen, die nicht zu weit oder zu eng sein sollen. Die große Blende ist zudem hilfreich bei variierenden Lichtverhältnissen. Der Quelltext sieht Potenzial für Vlogging mit diesem Objektiv.
Das Sigma 30mm f/1.4 DC DN Contemporary Objektiv im Detail
Der Quelltext liefert eine detaillierte Bewertung des Sigma 30mm f/1.4 DC DN Contemporary Objektivs, das für verschiedene spiegellose Systeme (Sony E, Canon EF-M, Leica L, Fujifilm X, Micro Four Thirds) erhältlich ist (nicht für Nikon Z, Stand des Quelltextes). Es handelt sich um eine lichtstarke Festbrennweite im erschwinglichen Preissegment.
Verarbeitung und Haptik
Das Objektiv wird als schlank, solide und leicht beschrieben. Es verfügt über ein Metallbajonett, was für Langlebigkeit spricht. Das Gehäuse besteht aus einem "Thermally Stable Composite" (TSC), das minimale Verformung verspricht. Der Fokusring aus strukturiertem Gummi wird als angenehm und präzise beschrieben, mit genau dem richtigen Widerstand für reibungsloses manuelles Fokussieren. Eine Gegenlichtblende und Objektivdeckel sind im Lieferumfang enthalten. Es nimmt 52mm Filter auf.
Optische Leistung
Das Objektiv besteht aus neun Elementen in sieben Gruppen, darunter zwei asphärische Elemente. Neun abgerundete Blendenlamellen sollen ein angenehmes Bokeh (die Qualität der Unschärfe im Hintergrund) erzeugen.

- Schärfe: Die Schärfe wird als beeindruckend für diese Preisklasse beschrieben. Sie ist über den gesamten Blendenbereich von f/1.4 bis f/16 gut, mit nur minimaler Abnahme an den Rändern bei Offenblende. Selbst bei f/16, wo normalerweise Beugungsunschärfe auftritt, sind die Bilder laut Quelltext verwendbar.
- Verzeichnung: Es gab keine offensichtliche Verzeichnung; vertikale Linien blieben gerade, selbst an den Bildrändern.
- Vignettierung: Ohne aktivierte Objektivprofile in der Software gab es keine auffällige Vignettierung.
- Chromatische Aberration (Farbsäume): An scharfen Kanten im Fokusbereich gab es keine Farbsäume, selbst bei 100% Vergrößerung und deaktiviertem Objektivprofil. Minimale Farbsäume wurden jedoch an den Rändern von unscharfen Bereichen (im Bokeh) festgestellt, die aber nicht störend waren und sich in der Nachbearbeitung korrigieren ließen.
- Streulicht: Streulicht (Lens Flare) war selbst bei Gegenlicht gut kontrolliert. Die Blendenlamellen erzeugten einen angenehmen Blendenstern bei hellen Lichtquellen.
Autofokus und Naheinstellgrenze
Der Autofokus wird als schnell beschrieben. Gelegentlich suchte das Objektiv in schwierigen Situationen nach dem Fokus, in denen teurere Objektive dies nicht taten. Die minimale Naheinstellgrenze beträgt 30 cm, was Nahaufnahmen ermöglicht, aber kein Makro-Objektiv daraus macht.
Bokeh
Der unscharfe Bereich (Bokeh) wird als cremig und weich beschrieben, was für Porträts oder andere Aufnahmen mit geringer Schärfentiefe sehr wünschenswert ist. Die erwähnten minimalen chromatischen Aberrationen im Bokeh waren laut Quelltext nicht störend.
Vorteile und Nachteile des Sigma 30mm f/1.4 DC DN
Basierend auf dem Quelltext ergeben sich folgende Pro- und Kontrapunkte:
Vorteile:
- Hervorragende Schärfe für die Preisklasse.
- Sehr lichtstarke Blende von f/1.4, ideal für Low Light und geringe Schärfentiefe.
- Gute optische Leistung (wenig Verzeichnung, Vignettierung, gut kontrollierte CA und Flare).
- Solide Verarbeitung mit Metallbajonett.
- Kompakt und leicht.
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Angenehmes Bokeh.
Nachteile:
- Keine Wetterversiegelung (zumindest bei der getesteten MFT-Version sowie Sony E und EOS-M), was den Einsatz bei Regen, Sand oder Meerwasser einschränkt.
- Kein Fokus-Stacking mit OM System Kameras möglich (Einschränkung der Kamera/Software, nicht des Objektivs selbst, aber relevant für Nutzer dieses Systems).
- Gelegentliches Fokus-Hunting bei schwierigen Lichtverhältnissen.
- Minimale Farbsäume im Bokeh.
Für wen ist das Sigma 30mm f/1.4 DC DN geeignet?
Dieses Objektiv ist eine ausgezeichnete Wahl für Fotografen, die ein lichtstarkes, scharfes und erschwingliches Objektiv suchen, insbesondere wenn sie mit APS-C oder Micro Four Thirds Kameras arbeiten. Es eignet sich hervorragend für:
- Porträtfotografie: Dank der großen Blende und des angenehmen Bokehs (insbesondere an APS-C/MFT).
- Street Photography: Kompakt, unauffällig und vielseitiger Bildwinkel.
- Low Light Fotografie: Die Blende f/1.4 ermöglicht Aufnahmen bei sehr wenig Licht.
- Stillleben und Innenaufnahmen: Für kreative Effekte mit geringer Schärfentiefe.
- Video und Vlogging: Praktischer Bildwinkel und gute Lichtstärke.
Für Fotografen, die häufig unter widrigen Wetterbedingungen arbeiten oder Makro-Aufnahmen mit Fokus-Stacking an OM System Kameras planen, ist es aufgrund der fehlenden Wetterversiegelung und der Kompatibilitätseinschränkung beim Fokus-Stacking möglicherweise nicht die beste Wahl.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Ist ein 30mm Objektiv gut für Landschaftsfotografie?
Ein reines 30mm Objektiv ist für klassische Weitwinkel-Landschaften weniger typisch, besonders an APS-C oder MFT, wo es eher einem Standard- oder leichten Teleobjektiv entspricht. Im Rahmen eines Weitwinkel-Zoomobjektivs (wie 14-30mm) kann der 30mm Bereich jedoch sehr nützlich für bestimmte Landschaftsaufnahmen sein, die weniger extremen Weitwinkel erfordern oder einen spezifischen Bildausschnitt betonen.
Wofür ist das Sigma 30mm f/1.4 DC DN am besten geeignet?
Basierend auf dem Testbericht eignet sich das Sigma 30mm f/1.4 DC DN hervorragend für Porträt-, Street-, Low Light-, Stillleben- und Video-/Vlogging-Aufnahmen, insbesondere für Fotografen, die ein lichtstarkes Objektiv mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis suchen und nicht primär unter schlechten Wetterbedingungen arbeiten.
Ist das Sigma 30mm f/1.4 wetterfest?
Nein, zumindest die im Quelltext getestete Micro Four Thirds Version sowie die Sony E- und Canon EF-M-Versionen sind nicht wetterversiegelt. Die Versionen für Leica L-Mount und Fujifilm X-Mount sollen besser abgedichtet sein.
Ist das Objektiv scharf?
Ja, der Testbericht lobt die hervorragende Schärfe des Sigma 30mm f/1.4 DC DN über den gesamten Blendenbereich hinweg, insbesondere für ein Objektiv dieser Preisklasse.
Kann ich mit diesem Objektiv Fokus-Stacking machen?
Mit OM System (Olympus) Kameras ist Fokus-Stacking mit diesem spezifischen Sigma Objektiv laut Quelltext leider nicht möglich. Bei anderen Kamerasystemen kann dies variieren.
Fazit
Die 30mm Brennweite ist vielseitiger, als man auf den ersten Blick denken mag, auch wenn ihre Eignung stark vom Kamerasystem abhängt. Während sie für klassische Weitwinkel-Landschaften oft zu lang ist (besonders an APS-C/MFT), glänzt sie als Standard- oder leichtes Teleobjektiv für Porträts, Street Photography und Aufnahmen bei wenig Licht. Das Sigma 30mm f/1.4 DC DN Contemporary präsentiert sich als ein beeindruckendes Beispiel für ein solches Objektiv: Es bietet exzellente optische Leistung, eine sehr nützliche lichtstarke Blende f/1.4 und eine solide Verarbeitung zu einem attraktiven Preis. Die fehlende Wetterversiegelung mag für einige Fotografen ein Ausschlusskriterium sein, aber für viele andere Anwendungsbereiche, insbesondere in geschützten Umgebungen oder bei gutem Wetter, ist es eine klare Empfehlung. Wenn Sie ein lichtstarkes, scharfes und preiswertes Objektiv für Porträt-, Street- oder Low Light Fotografie suchen, sollte das Sigma 30mm f/1.4 DC DN definitiv auf Ihrer Liste stehen.
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