Wie funktioniert ein Passfoto-Automat?

Ihr Passfoto aus dem Automaten: So geht's

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Passfotoautomaten sind aus dem modernen Stadtbild kaum noch wegzudenken. Ob am Bahnhof, im Einkaufszentrum oder am Flughafen – diese praktischen Kabinen bieten eine schnelle und zugängliche Möglichkeit, Fotos zu erstellen. Ursprünglich primär für behördliche Dokumente gedacht, haben sich diese Automaten weiterentwickelt und ermöglichen heute eine Vielzahl von Fotoarten, von biometrischen Passbildern bis hin zu lockeren Erinnerungsfotos.

Wie nennt man Fotoautomaten?
Fotobox / Photo-Booth Eine Fotobox, oft auch als "Photo Booth" (vor allem im englischen Sprachraum) bezeichnet ein interaktives Unterhaltungselement, das bei verschiedenen Veranstaltungen wie Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und Firmenevents eingesetzt wird.

Ein Passfotoautomat ist im Wesentlichen eine kleine, abgeschlossene Kabine, meist ausgestattet mit einem Vorhang, der für Privatsphäre während der Aufnahme sorgt. Im Inneren findet sich typischerweise ein höhenverstellbarer Sitz, eine Kamera, ein Bildschirm zur Interaktion und Vorschau sowie ein Drucker. Die Bezahlung erfolgt üblicherweise vor dem Fotografieren. Die fertigen Bilder werden dann außerhalb der Kabine entnommen. Moderne Automaten setzen auf digitale Technologie, was den Prozess beschleunigt und vereinfacht.

Was genau ist ein Passfotoautomat?

Ein Passfotoautomat, oft auch als Fotokabine bezeichnet, ist eine speziell konstruierte Struktur, die es Einzelpersonen ermöglicht, selbstständig Fotos zu machen und sofort auszudrucken. Diese Kabinen sind so konzipiert, dass sie eine private Umgebung für die Aufnahme bieten. Die typischen Maße liegen bei etwa 2 m Höhe, 2 m Breite und 1 m Tiefe, obwohl dies variieren kann. Die Kernkomponenten umfassen eine Kamera, die hinter einer Glasscheibe angebracht ist, ein interaktiver Bildschirm (oft als Touchscreen ausgeführt und manchmal verspiegelt zur besseren Positionierung) und ein integriertes Drucksystem.

Die Bedienung ist in der Regel sehr intuitiv gestaltet. Anleitungen und Optionen werden auf dem Bildschirm angezeigt, was den gesamten Prozess für den Benutzer vereinfacht. Von der Auswahl der gewünschten Fotoart über die Positionierung bis hin zur Vorschau der Aufnahmen – alle Schritte werden digital geführt. Dank moderner Digitalkameras und computergesteuerter Drucker ist die Bildentwicklung und der Ausdruck heutzutage sehr schnell und effizient.

Der Weg zum Foto: So funktioniert der Prozess

Die Nutzung eines Passfotoautomaten ist denkbar einfach und erfordert keine Vorkenntnisse in der Fotografie. Der Ablauf ist standardisiert, um eine schnelle und reibungslose Erfahrung zu gewährleisten:

  1. Standortwahl und Bezahlung: Sie finden Passfotoautomaten an stark frequentierten Orten. Haben Sie einen gefunden, erfolgt meist zunächst die Bezahlung. Dies kann per Münzeinwurf, Geldschein oder moderner auch per Karte oder kontaktlos geschehen. Die Kosten variieren je nach Automat und gewählter Fotoart/Anzahl.
  2. Platznehmen und Positionierung: Treten Sie in die Kabine und nehmen Sie auf dem Sitz Platz. Dieser ist höhenverstellbar, sodass Sie Ihre Sitzposition optimal an die Kamera anpassen können. Der Bildschirm dient oft gleichzeitig als Spiegel, was die korrekte Ausrichtung erleichtert.
  3. Auswahl der Fotoart: Über den Touchscreen wählen Sie aus, welche Art von Fotos Sie wünschen. Dies können offizielle Passbilder, Bewerbungsfotos oder auch einfach Fun-Fotos sein. Sie legen auch die gewünschte Größe und Anzahl der Ausdrucke fest.
  4. Vorbereitung und Schablone: Für offizielle Dokumente, insbesondere für biometrische Bilder, bieten moderne Automaten eine visuelle Schablone auf dem Bildschirm. Diese zeigt Ihnen genau, wie Ihr Gesicht positioniert sein muss (z.B. Augenhöhe, Abstand zum Rand, neutraler Gesichtsausdruck), um den behördlichen Anforderungen zu entsprechen. Nehmen Sie die notwendigen Anpassungen an Ihrer Sitzhöhe und Kopfhaltung vor.
  5. Die Aufnahme(n): Sobald Sie bereit sind und die Positionierung stimmt, wird die Aufnahme ausgelöst. Oft werden mehrere Bilder kurz hintereinander gemacht (zwei bis acht Aufnahmen sind üblich). Ein akustisches oder optisches Signal kündigt jede Aufnahme an.
  6. Vorschau und Auswahl: Nach den Aufnahmen sehen Sie die gemachten Bilder auf dem Bildschirm. Bei vielen Automaten können Sie eine Vorschau betrachten und aus den gemachten Aufnahmen die besten auswählen. Einige Modelle erlauben das Speichern von mehreren Bildern (z.B. drei), um Ihnen die Auswahl zu erleichtern.
  7. Ausdruck: Haben Sie Ihr(e) Wunschbild(er) ausgewählt, startet der Druckprozess. Dieser dauert in der Regel nur wenige Minuten.
  8. Entnahme: Die fertigen Fotos werden in einem Ausgabeschacht außerhalb der Kabine bereitgestellt und können dort entnommen werden.

Dieser Prozess ist darauf ausgelegt, schnell, unkompliziert und für jedermann verständlich zu sein.

Vielfalt der Fotos: Mehr als nur Passbilder

Obwohl der Name „Passfotoautomat“ auf einen spezifischen Zweck hindeutet, bieten viele moderne Geräte eine größere Flexibilität bei der Art der erstellbaren Fotos. Neben den obligatorischen Passbildern für Ausweise oder Reisepässe, die spezifische Kriterien erfüllen müssen, können Sie oft auch andere Formate wählen:

  • Klassische Portraitfotos: Einfache Portraitaufnahmen ohne strenge biometrische Anforderungen.
  • Spaßfotos: Einige Automaten in Freizeiteinrichtungen oder Szenenvierteln sind auf „Spaßfotografie“ spezialisiert. Sie bieten vielleicht keine biometrisch konformen Bilder, dafür aber die Möglichkeit, alberne Fotos mit Freunden zu machen.
  • Verschiedene Größen und Layouts: Neben dem standardmäßigen Vierer-Streifen für Passbilder können Sie oft auch andere Anzahlen oder Größen bestellen, was sich dann entsprechend im Preis niederschlägt.
  • Optionale Hintergründe/Sticker: Manche Automaten, insbesondere solche, die von den japanischen Purikura-Automaten inspiriert sind, bieten die Auswahl von Hintergründen oder das Hinzufügen von Stickern und Verzierungen zu den Bildern.

Die gängigste Ausgabeform ist jedoch nach wie vor der Ausdruck von vier identischen Passbildern auf einem Streifen.

Terminologie: Fotokabine vs. Fotobox

Im Sprachgebrauch gibt es verschiedene Begriffe für diese Art von Automaten, wobei die wichtigsten Unterscheidungen zwischen der klassischen Fotokabine und der modernen Fotobox (oder Photo Booth) liegen:

Klassische Fotokabine

Dies ist der Ursprungstyp des Automaten, wie er historisch entwickelt wurde und heute noch oft für Passbilder an öffentlichen Orten steht. Sie sind fest installiert, haben eine geschlossene Kabine mit Vorhang und sind auf die schnelle Erstellung von Portrait- oder Passbildern ausgelegt. Früher nutzten sie chemische Entwicklungsprozesse, heute sind es meist digitale Systeme. Einige moderne Varianten in Behörden sind sogar mit speziellen Funktionen wie Signatur-Tablets oder Fingerabdruck-Scannern ausgestattet, um Bilder direkt für elektronische Ausweisdokumente vorzubereiten und eine Identifikationsnummer auf den Ausdrucken zu vermerken.

Fotobox / Photo Booth

Dieser Begriff bezieht sich meist auf mobile, interaktive Fotostationen, die primär für Unterhaltungszwecke auf Veranstaltungen wie Hochzeiten, Partys oder Firmenevents eingesetzt werden. Sie sind in der Regel nicht fest installiert, leicht auf- und abzubauen und bieten oft zusätzliche Elemente wie Requisiten, thematische Hintergründe oder digitale Overlays. Technisch reichen sie von einfachen Systemen mit Webcams bis hin zu professionellen Setups mit hochwertigen Kameras und schnellen Thermosublimationsdruckern. Der Fokus liegt hier klar auf dem Spaßfaktor und der Schaffung von Erinnerungen, weniger auf der biometrischen Konformität.

Obwohl beide Geräte Fotos erstellen, unterscheiden sie sich signifikant in ihrem Hauptzweck, ihrer Mobilität und den angebotenen Zusatzfunktionen. Hier eine Übersicht:

MerkmalKlassische Fotokabine (Passbild)Moderne Fotobox (Event)
HauptzweckPassbilder, behördliche Fotos, spontane PortraitsEvent-Unterhaltung, Erinnerungsfotos
StandortFest installiert (Bahnhöfe, Flughäfen, Einkaufszentren, Behörden)Mobil (Mietbasis für Events)
Typische UmgebungÖffentlich, oft anonymPrivatveranstaltungen, gesellig
Technologie (Druck)Digitaldruck (oft Thermo- oder Tintenstrahl)Digitaldruck (oft schnelles Thermosublimationsverfahren)
Technologie (Aufnahme)Digitalkamera, teilweise mit Biometrie-Tools (Schablonen, Scanner)Digitalkamera (Qualität variiert), oft mit Software für Effekte
MobilitätGeringHoch
ZusatzfunktionenBiometrie-Schablonen, ggf. Scanner/Tablet für BehördenRequisiten, Hintergründe, digitale Overlays, Social-Media-Integration (je nach Anbieter)
FokusFunktion, Konformität (bei Passbildern)Spaß, Interaktion, Erinnerungswert

Ein Blick in die Geschichte der Fotoautomaten

Die Idee, Fotos automatisch zu erstellen, ist über 130 Jahre alt. Die ersten Patente für Fotoautomaten wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts angemeldet. So beantragten Pope und Poole aus Baltimore 1888 ein US-Patent, gefolgt von Sacco in Frankreich und Föge, Raders und Griese in Hamburg im selben Jahr bzw. Anfang 1889.

Als erster tatsächlich funktionierender und öffentlich präsentierter Automat gilt jedoch die Erfindung von Ernest Enjalbert, die ab Mai 1889 auf der Pariser Weltausstellung gezeigt wurde. Der erste wirtschaftlich erfolgreiche Automat war der Bosco-Photographieautomat von Conrad Bernitt aus Hamburg, patentiert im Jahr 1890.

Wie funktioniert ein Passfoto-Automat?
Ein Passfotoautomat ist eine Kabine mit Vorhang, hinter dem jeder für sich eigene Passbilder machen kann. In der Kabine ist ein verstellbarer Sitz vorhanden, der die Anpassung der Höhe ermöglicht. Dazu enthält der Automat eine Kamera, einen Bildschirm für die Informationen und Eingaben und einen Bilddrucker.

Diese frühen Automaten erstellten sogenannte Ferrotypien, also Fotos auf Schwarzblech. Das Negativ-Positiv-Verfahren wurde 1896 von Carl Sasse in England und später von Schultze und Vollmann in Deutschland verbessert. Die Einführung des Bildstreifens in die Automatenfotografie erfolgte durch die Chemische Fabrik auf Aktien (vormals E. Schering) im Jahr 1900.

Der entscheidende Durchbruch für die moderne Fotokabine, wie wir sie heute kennen, gelang Anatol Josepho. Dieser wanderte 1923 in die USA aus und entwickelte die Idee einer geschlossenen Kabine. Er nannte seine Erfindung und Firma „Photomaton“ und stellte 1925 einen Prototyp auf dem Broadway auf. Das Konzept war so erfolgreich, dass er die US-Rechte bereits 1927 für eine Million Dollar verkaufte. Die Idee der geschlossenen Kabine mit Vorhang, die ursprünglich von Kaufhausbetreibern hinzugefügt wurde, um das Blitzlicht abzuschirmen, wurde zu einem charakteristischen Merkmal aller folgenden Fotokabinen und trug maßgeblich zu ihrem Erfolg bei, indem sie eine private Atmosphäre schuf.

Mit dem Aufkommen der Digitalfotografie und des Digitaldrucks haben sich die Automaten weiterentwickelt. Die chemische Entwicklung wurde durch schnelle, saubere Druckverfahren ersetzt. Moderne Funktionen wie Touchscreens, Sprachsteuerung und biometrische Hilfsmittel wurden integriert, um den Anforderungen der digitalen Welt und der Passbehörden gerecht zu werden.

Häufig gestellte Fragen zum Passfotoautomaten

Viele Menschen, die schnell ein Foto benötigen, greifen auf Passfotoautomaten zurück. Dabei können verschiedene Fragen aufkommen:

Wo finde ich einen Passfotoautomaten?

Passfotoautomaten sind häufig an zentralen und belebten Orten zu finden. Dazu gehören typischerweise Bahnhöfe, Flughäfen, größere Einkaufszentren, Freizeiteinrichtungen und manchmal auch in der Nähe von Bürgerämtern oder in größeren Fotogeschäften.

Kann ich im Automaten biometrische Passbilder machen?

Ja, die meisten modernen Passfotoautomaten sind speziell dafür ausgelegt, Fotos zu erstellen, die den Anforderungen für biometrische Passbilder entsprechen. Sie bieten oft visuelle Schablonen auf dem Bildschirm, die Ihnen helfen, die korrekte Kopfposition, den Gesichtsausdruck und die Ausrichtung zu gewährleisten, die für behördliche Dokumente notwendig sind.

Wie lange dauert es, bis die Fotos fertig sind?

Der gesamte Prozess von der Bezahlung über die Aufnahme bis zum fertigen Ausdruck dauert in der Regel nur wenige Minuten. Das Drucken selbst beansprucht meist nur ein bis zwei Minuten.

Kann ich die gemachten Fotos vorher sehen und auswählen?

Ja, moderne Automaten zeigen Ihnen nach der Aufnahme eine Vorschau der Bilder auf dem Bildschirm an. Sie können dann die besten Aufnahmen auswählen, die gedruckt werden sollen. Oft haben Sie die Möglichkeit, aus mehreren gemachten Bildern zu wählen.

Gibt es im Automaten verschiedene Fotoarten zur Auswahl?

Neben den standardmäßigen Passbildern bieten viele Automaten auch die Möglichkeit, andere Arten von Fotos zu erstellen, wie z.B. klassische Portraitfotos oder Spaßfotos. Sie können in der Regel auch die Anzahl der Ausdrucke und manchmal die Größe der Bilder auswählen.

Fazit

Der Passfotoautomat hat sich von einer einfachen, chemisch basierten Maschine zu einem hochmodernen, digitalen Servicepunkt entwickelt. Er bietet eine unkomplizierte, schnelle und zugängliche Möglichkeit, sowohl offizielle Dokumentenfotos als auch persönliche Erinnerungen festzuhalten. Dank der intuitiven Bedienung, der hilfreichen visuellen Anleitungen für biometrische Anforderungen und der schnellen Ausgabe ist der Gang zum Passfotoautomaten oft die erste Wahl für jedermann, der schnell und unkompliziert Fotos benötigt.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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