Kristian Schuller ist weit mehr als nur ein Name, der mit der beliebten Castingshow „Germany's next Topmodel“ in Verbindung gebracht wird. Er ist ein renommierter deutscher Modefotograf, dessen Werke durch ihre inszenierte Dramatik, intensive Farben und die tiefe Faszination für den Menschen bestechen. Seine Karriere führte ihn von einem kleinen Dorf in Rumänien über die renommiertesten Modemagazine der Welt bis hin zu eigenen, preisgekrönten Bildbänden.

Geboren wurde Kristian Schuller am 24. Dezember 1970 in Hălchiu, einem Ort in Rumänien, genauer gesagt in Siebenbürgen. Im Alter von nur sieben Jahren, im Jahr 1978, emigrierte er mit seiner Familie nach Deutschland. Sein Elternhaus war bereits früh von Kreativität geprägt: Sein Vater war Theaterdramaturg und Regisseur, seine Mutter Kunstlehrerin. Diese künstlerische Umgebung legte den Grundstein für Schullers eigenen kreativen Weg. Er wuchs in Bonn und Düsseldorf auf und entdeckte schon als Jugendlicher seine Leidenschaft für das Gestalten – er kaufte sich nicht nur seine erste Kamera, sondern auch eine Nähmaschine. Diese frühen Erfahrungen mit Mode und Bildgestaltung sollten seine spätere Arbeit maßgeblich beeinflussen.
Ausbildung bei Ikonen und der Weg nach London
Der Wunsch, seine kreativen Talente zu professionalisieren, führte Kristian Schuller 1997 an die Universität der Künste in Berlin. Dort hatte er das Glück, bei zwei absoluten Größen ihres Fachs zu studieren: Modedesign bei der legendären Vivienne Westwood und Fotografie bei F.C. Gundlach, einer prägenden Figur der deutschen Fotografie. Schuller selbst bezeichnet diese Zeit als einen „Jackpot“. Von Vivienne Westwood lernte er, Ideen konsequent und kompromisslos von der Pike auf umzusetzen. F.C. Gundlach wiederum eröffnete ihm den gesamten Kosmos der professionellen Fotografie. Diese duale Ausbildung in Mode und Fotografie ist bis heute in seinen Werken spürbar.
Ein entscheidender Karriereschritt erfolgte im Jahr 2003. Durch eine Empfehlung der einflussreichen britischen Stylistin Isabella Blow gelangte Schuller zu Condé Nast Publications nach London. Dies war der Beginn seiner Arbeit für die ganz großen Namen der Modejournalismus: Er fotografierte für Magazine wie „Vogue“, „Elle“, „Tatler“ und „Harper's Bazaar“. In dieser Zeit entwickelte er seine unverwechselbare Handschrift, die schnell international Beachtung fand.
Kristian Schuller und „Germany's next Topmodel“
Einem breiteren Publikum in Deutschland wurde Kristian Schuller spätestens ab 2007 bekannt, als er begann, als Modefotograf für Heidi Klums Castingshow „Germany's next Topmodel“ (GNTM) tätig zu werden. Seit der zweiten Staffel ist er immer wiederkehrender Gastfotograf und gelegentlich auch Gastjuror. Seine oft aufwendig inszenierten Shootings gehörten zu den Highlights der Staffeln. Im Jahr 2010, in der fünften Staffel, nahm er sogar neben Heidi Klum auf dem Jurystuhl Platz. Diese Plattform nutzte er auch, um auf sein eigenes Projekt aufmerksam zu machen: seinen Bildband „90 Days One Dream“, der 2011 mit dem Deutschen Fotobuchpreis Silber ausgezeichnet wurde. Auch in späteren Staffeln, wie 2021, kehrte er als Fotograf zurück.
Der Schuller-Stil: Faszination Mensch und visuelle Welten
Kristian Schullers Fotografie lebt von der Inszenierung und der Farbe. Seine Bilder sind oft großformatig und erzählen Geschichten. Zwei wichtige Einflüsse prägen seine visuelle Sprache: Seine Theatererfahrungen aus der Kindheit und die Filme des italienischen Regisseurs Federico Fellini. Beides findet sich in der dramatischen Komposition und der oft surrealen Ästhetik seiner Werke wieder.

Im Zentrum seiner Arbeit steht jedoch immer der Mensch. Schuller spricht von der „Faszination Mensch“ als Grundlage seiner Kreativität. Er liebt es, nah an Menschen zu arbeiten, benötigt aber paradoxerweise die Distanz der Linse zwischen sich und seinem Gegenüber. Für ihn ist Fotografie das perfekte Werkzeug, um Charaktere und Geschichten zu erzählen. Er nutzt Licht und Schatten, um Abbilder zu schaffen, die er als wunderbar abstrakt beschreibt – „irgendwo zwischen einem Spiegel und der Malerei“.
Besonders das authentische Lächeln betrachtet Schuller als „Königsdisziplin“. Es müsse glaubwürdig sein. Sein Tipp für gelungenes Posieren vor der Kamera lautet: Es braucht einen „wunderbaren Gedanken“. Man müsse sich wie ein Schauspieler komplett in die Aktion oder Rolle hineinversetzen, um zu überzeugen. Er hat viele berühmte Persönlichkeiten fotografiert, von Penélope Cruz bis Cate Blanchett, und ist immer wieder von ihrer starken Persönlichkeit beeindruckt.
Zusammenarbeit mit Peggy Schuller
Ein zentraler Pfeiler in Kristian Schullers Leben und Arbeit ist seine Frau Peggy Schuller. Die beiden heirateten 2007. Peggy Schuller ist Art Directorin und studierte ebenfalls Modedesign an der Universität der Künste Berlin. Ihre Zusammenarbeit ist eng und umfassend. Sie entwickeln fast alle Fotos gemeinsam, von der ersten Bildidee über die Ausstattung und Umsetzung bis hin zur Koordination. Peggy ist dabei oft für das Styling zuständig und gestaltet die Fotografien ihres Mannes aktiv mit. Diese kreative Partnerschaft prägt viele von Schullers bekanntesten Werken.
Leben und Arbeiten zwischen Metropolen
Eine häufige Frage an Kristian Schuller ist, wo er lebt und arbeitet. Die Antwort ist so facettenreich wie seine Bilder: Er lebt und arbeitet in Berlin, Paris und New York. Dieser ständige Wechsel zwischen diesen drei pulsierenden Metropolen ist für ihn eine Quelle der Inspiration und Energie. Er schätzt die verschiedenen Temperamente und die kreative Atmosphäre jeder Stadt.
Obwohl er in allen drei Städten tätig ist, liegt der Hauptwohnsitz der Familie in Berlin. Dies hat einen wichtigen Grund: die Kinder. Kristian und Peggy Schuller haben zwei Söhne, und sie möchten, dass diese in der Nähe ihrer Familie, der Großeltern, Tanten und Onkeln aufwachsen. Berlin hat sich zudem in den letzten Jahren zu einer wahren Kreativ-Hochburg entwickelt, in der er viele großartige Fotografen, Fotografinnen und Teams findet.

Bücher und Projekte
Neben seiner redaktionellen und kommerziellen Arbeit hat Kristian Schuller mehrere Bildbände veröffentlicht. „90 Days One Dream“ entstand im Kontext seiner Arbeit bei GNTM und dokumentiert die Reise der Models. Sein 2020 erschienenes Buch „Anton's Berlin“ ist eine Liebeserklärung an die deutsche Hauptstadt, porträtiert durch die Menschen, die sie prägen – Künstler, Nachtschwärmer, Schauspieler und andere Persönlichkeiten. Der Titel „Anton“ steht dabei symbolisch für all die jungen Menschen, denen das Buch zeigen soll, welch spannende Stadt Berlin ist.
Häufig gestellte Fragen zu Kristian Schuller
Wo lebt Kristian Schuller?
Kristian Schuller lebt und arbeitet in Berlin, Paris und New York. Sein Hauptwohnsitz ist jedoch in Berlin, da er möchte, dass seine beiden Söhne in der Nähe der Familie aufwachsen.
Woher kommt Kristian Schuller?
Kristian Schuller wurde in Hălchiu, Rumänien, geboren und kam im Alter von sieben Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er wuchs in Bonn und Düsseldorf auf.
Hat Kristian Schuller Kinder?
Ja, Kristian Schuller hat zwei Söhne.
Fazit
Kristian Schuller ist ein international anerkannter Modefotograf, dessen Karriereweg von Rumänien über die wichtigsten Modemagazine bis ins deutsche Fernsehen führte. Sein unverwechselbarer Stil, geprägt von Inszenierung, Farbe und der tiefen Faszination Mensch, macht ihn zu einer einzigartigen Figur in der Fotowelt. Die enge kreative Partnerschaft mit seiner Frau Peggy Schuller und das Leben zwischen den Metropolen Berlin, Paris und New York prägen seine Arbeit ebenso wie die Einflüsse seiner Lehrer Vivienne Westwood und F.C. Gundlach. Ob durch seine Arbeit bei GNTM, seine beeindruckenden Editorials oder seine persönlichen Buchprojekte – Kristian Schuller schafft stets visuelle Welten, die den Betrachter in ihren Bann ziehen.
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