Daniel Hope ist weit mehr als nur ein Geiger von Weltrang. Er ist ein Geschichtenerzähler mit der Violine, ein unermüdlicher Entdecker vergessener Musik und ein Brückenbauer zwischen Genres und Kulturen. Seine Karriere ist geprägt von außergewöhnlichen Kollaborationen, preisgekrönten Aufnahmen und einem tiefen Engagement für die Musikvermittlung. Doch neben all den Konzerten, Aufnahmen und Projekten fragen sich viele seiner Bewunderer auch nach dem Menschen hinter der Musik. Hat Daniel Hope eine Familie, hat er Kinder?
Um diese Frage zu beantworten und ein umfassendes Bild dieses faszinierenden Künstlers zu zeichnen, werfen wir einen Blick auf seine Herkunft, seine Ausbildung und die verschiedenen Facetten seines Wirkens.
Herkunft und frühe Jahre
Daniel Hope wurde 1973 in Durban, Südafrika, geboren. Seine Familie hat eine bemerkenswerte und bewegte Geschichte. Er ist der zweite Sohn des Schriftstellers Christopher Hope und der Musikmanagerin Eleanor Klein-Hope. Die Wurzeln der Familie sind vielfältig: Der Großvater seines Vaters kam aus Irland nach Südafrika, während die jüdischen Eltern seiner Mutter aus Berlin vor den Nationalsozialisten fliehen mussten. Diese kosmopolitische Herkunft prägte Daniel Hope von klein auf.
Bereits im zarten Alter von sechs Monaten zog die Familie Anfang 1974 von Südafrika nach Paris und später nach London. Ein entscheidender Wendepunkt im Leben der Familie war, als Eleanor Hope 1975 persönliche Assistentin des legendären Geigers Yehudi Menuhin wurde. Diese Verbindung öffnete Türen und ermöglichte der Familie, in Menuhins Nähe in Highgate zu wohnen. Eleanor Hope wurde später nicht nur Menuhins Managerin, sondern leitete von 1980 bis 1996 auch das Menuhin Festival in Gstaad.
Daniel Hope wuchs in einer Umgebung auf, die reich an Musik und Begegnungen mit berühmten Künstlern war. Er spielte als Kind mit Menuhins Enkelkindern und erlebte die Welt der klassischen Musik aus nächster Nähe. Diese prägende Zeit legte den Grundstein für seine spätere Laufbahn.
Ausbildung und musikalische Entwicklung
Schon als Dreijähriger äußerte Daniel Hope den Wunsch, Geiger zu werden. Mit vier Jahren begann er mit dem Violinspiel. Sein Talent zeigte sich früh, und mit sechs Jahren wurde er an der renommierten Yehudi Menuhin School aufgenommen. Eine Anekdote aus dieser Zeit erzählt, wie der junge Daniel es kaum erwarten konnte, das Violinkonzert von Beethoven zu spielen.
Als Achtjähriger zeigte er bereits großen Ehrgeiz, indem er heimlich das Mendelssohn-Konzert übte, obwohl er eigentlich nur einen Satz aus einem Bach-Konzert lernen sollte. Dieses frühe Engagement für komplexe Werke führte zu einer Rüge des Schulleiters und einem Gespräch mit dem Vater. Daraufhin wechselte Daniel an die Highgate School in London und erhielt etwa acht Jahre lang privaten Geigenunterricht.
Seine musikalische Ausbildung setzte er am Royal College of Music und an der Musikhochschule Lübeck fort. Zu seinen Lehrern zählten namhafte Pädagogen wie Grigori Schislin, Zakhar Bron, Itzhak Rashkovsky und Felix Andrievsky. Diese fundierte Ausbildung bildete das technische und künstlerische Fundament für seine spätere internationale Karriere.
Aufgrund seiner Erziehung in England wird Daniel Hope oft als britischer Geiger bezeichnet, manchmal auch als „südafrikanisch-britischer“ Geiger. Interessanterweise besaß er lange Zeit nur einen irischen Pass, was der Familie bei der Einreise nach England Vorteile verschaffte. Seit 2017 besitzt er auch die deutsche Staatsbürgerschaft und bezeichnet seine Nationalität seither als „irisch-deutsch“.
Laufbahn als Geiger
Daniel Hopes professionelle Karriere begann früh. Im Alter von 15 Jahren gab er am 24. Januar 1989 sein Debüt im finnischen Mikkeli, wo er mit der Jyväskylä Sinfonia das Violinkonzert von Mendelssohn spielte. Dieses Konzert erlebten seine Eltern und sein Bruder im Publikum mit.
Kurz darauf begann eine intensive künstlerische Zusammenarbeit mit Yehudi Menuhin, der zu seinem Mentor wurde. Über elf Jahre hinweg traten Menuhin als Dirigent und Hope als Solist bei mehr als 60 gemeinsamen Konzerten auf. Eine besondere Bedeutung hat die Tatsache, dass Daniel Hope der Solist bei Menuhins letztem Konzert am 7. März 1999 in Düsseldorf war, nur wenige Tage vor dessen Tod.
Ein weiterer wichtiger Abschnitt seiner Karriere war die Mitgliedschaft im legendären Beaux Arts Trio. Im April 2002 wurde Daniel Hope das jüngste Mitglied in der Geschichte dieses Ensembles. Mit dem Trio gab er zahlreiche Konzerte und feierte 2005 dessen 50-jähriges Bestehen. Das Trio, dessen letzte Formation vom Boston Globe als „stärkste in der Geschichte des Trios“ bezeichnet wurde, zog sich nach über 400 Konzerten im September 2008 zurück.
Seit 2007 steht Daniel Hope exklusiv beim renommierten Klassik-Label Deutsche Grammophon unter Vertrag. Dort hat er zahlreiche Alben veröffentlicht, die oft thematisch konzipiert sind und ein breites Spektrum von der Barockmusik bis zur zeitgenössischen Musik abdecken.
Daniel Hope ist bekannt für sein Engagement für zeitgenössische Musik und die Musik des 20. Jahrhunderts. Er hat Violinkonzerte von Komponisten wie Alban Berg, Benjamin Britten und Dmitri Schostakowitsch aufgenommen und setzt sich für wenig bekannte Werke ein. Seine musikalische Neugier und Vielseitigkeit zeigen sich auch in Projekten, die Brücken zwischen verschiedenen Musikstilen und künstlerischen Welten bauen.
Ein bewegender Moment war sein Auftritt am 27. Januar 2010 im Deutschen Bundestag anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, wo er in Anwesenheit des israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres das Stück Kaddish von Maurice Ravel spielte. Dies war der erste Auftritt eines Geigers im Deutschen Bundestag.
Daniel Hope spielt auf außergewöhnlichen Instrumenten. Seit 2011 spielt er die berühmte Violine „Ex-Lipiński“ von Guarneri del Gesù aus dem Jahr 1742, die ihm von einer anonymen Familie zur Verfügung gestellt wird. Zudem besitzt er eine Geige von Januarius Gagliano aus Neapel (gebaut 1769), die er einst von Yehudi Menuhin erwarb. Er besitzt auch eine E-Geige.
Funktionen als musikalischer Leiter und Kurator
Neben seiner Karriere als Solist hat Daniel Hope auch bedeutende Positionen als musikalischer Leiter und Kurator inne. Seit dem 27. September 2016 ist er Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters. Seit September 2017 leitet er zudem das New Century Chamber Orchestra in San Francisco.
Von 2004 bis 2019 war er Associate Artistic Director des Savannah Music Festivals in den USA. Seit 2015 kuratiert und leitet er das Lübeck-Musikfest im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals.
Im Jahr 2020 sollte er künstlerischer Leiter des Festspielfrühlings Rügen sein, was jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie ausfiel. Er übernahm daraufhin die Leitung des Festivals im Jahr 2022.
Seit 2019 ist Daniel Hope Artistic Director der Dresdner Frauenkirche. In dieser Rolle kuratiert er knapp 50 Konzerte pro Jahr und trägt zur musikalischen Vermittlung der Botschaft dieses bedeutenden Gotteshauses bei.
Weitere Tätigkeiten und Projekte
Daniel Hope ist nicht nur auf der Bühne aktiv, sondern auch als Autor und Medienpersönlichkeit. Er hat vier Bücher veröffentlicht, darunter das Bestseller-Buch „Familienstücke“ (2007), in dem er sich auf die Suche nach seinen Urgroßeltern in Berlin begab. Weitere Bücher wie „Wann darf ich klatschen?“ zeugen von seinem Wunsch, klassische Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Er engagiert sich zudem für musikalische und gesellschaftliche Anliegen. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz für Musik, die im Konzentrationslager Theresienstadt entstand. Er organisierte Benefizkonzerte, beispielsweise unter dem Motto „Tu was!“ zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht oder als Aufruf gegen den Klimawandel. Er unterstützt auch Organisationen wie Live Music Now.
Auch in den Medien ist Daniel Hope präsent. Er produzierte Audio-Blogs, wirkte als Moderator von Musik-Talkshows wie „... with Hope!“ auf ZDFkultur und „Arte Lounge“ auf Arte. Seit 2016 moderiert er wöchentlich die Autorensendung „WDR 3 persönlich mit Daniel Hope“.
Seit 2020 ist er Präsident des Beethoven-Hauses in Bonn, eine weitere wichtige Position, die sein Engagement für das musikalische Erbe unterstreicht. Während der COVID-19-Pandemie begeisterte er ein Millionenpublikum mit seiner Konzertreihe „Hope@Home“, die live aus seinem Wohnzimmer übertragen wurde und später auch als „Hope@Home – on tour!“ und „Europe@Home“ fortgesetzt wurde.
Privates und Familie
Nach all diesen beruflichen Erfolgen und vielfältigen Aktivitäten stellt sich die Frage: Hat Daniel Hope Kinder und eine Familie?
Die Antwort lautet ja. Daniel Hope ist in zweiter Ehe verheiratet. Seine Frau ist die aus Berlin stammende Malerin Silvana Kaiser Hope. Gemeinsam haben sie zwei Kinder. Damit hat der vielbeschäftigte Geiger neben seiner beeindruckenden Karriere auch ein erfülltes Familienleben.
Die Familie lebte lange Zeit in Berlin, doch seit Mai 2024 lebt Daniel Hope mit seiner Familie in Zürich, der Stadt, in der er auch als Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters tätig ist.
Was seinen Glauben betrifft, beschreibt sich Daniel Hope selbst als „südafrikanisch-irischer Katholik mit protestantischer sowie jüdischer Verschmelzung“, was seine vielschichtige Herkunft widerspiegelt.
Häufig gestellte Fragen
Hat Daniel Hope Kinder?
Ja, Daniel Hope ist verheiratet und hat mit seiner Frau Silvana Kaiser Hope zwei Kinder.
Woher kommt Daniel Hope?
Daniel Hope wurde in Südafrika geboren, wuchs aber in England auf. Er hat irische, deutsche und südafrikanische Wurzeln und besitzt die irische und die deutsche Staatsbürgerschaft.
Welche Instrumente spielt Daniel Hope?
Daniel Hope spielt hauptsächlich Violine. Zu seinen wichtigsten Instrumenten gehören eine Violine von Guarneri del Gesù (die „Ex-Lipiński“) und eine Geige von Januarius Gagliano.
Welche Funktionen hat Daniel Hope inne?
Neben seiner Karriere als Solist ist Daniel Hope Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters und des New Century Chamber Orchestra. Er ist auch Artistic Director der Dresdner Frauenkirche und Präsident des Beethoven-Hauses in Bonn.
Ist Daniel Hope auch als Autor tätig?
Ja, Daniel Hope hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter „Familienstücke“ und „Wann darf ich klatschen?“. Er schrieb auch Kolumnen für verschiedene Zeitschriften.
Daniel Hopes Leben und Karriere zeigen eine bemerkenswerte Verbindung von musikalischem Talent, kultureller Neugier und menschlichem Engagement. Seine Projekte reichen von der Wiederentdeckung vergessener Musik bis zur musikalischen Vermittlung im digitalen Zeitalter. Und trotz seiner weltweiten Präsenz hat er im Kreise seiner Familie auch einen privaten Anker gefunden. Seine Geschichte ist eine Inspiration für viele, die die Kraft der Musik und die Bedeutung von Wurzeln und Familie erkennen.
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