Die Kunst- und Literaturszene der frühen 1920er Jahre in Deutschland war geprägt von einem tiefgreifenden Wandel. Nach den emotionalen Ausbrüchen und der subjektiven Weltsicht des Expressionismus entstand eine neue Strömung, die sich bewusst der greifbaren Realität zuwandte: die Neue Sachlichkeit. Diese Stilrichtung war mehr als nur ein ästhetisches Phänomen; sie war eine direkte Reaktion auf die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Turbulenzen der Weimarer Republik und suchte nach einer neuen Art, die Welt zu sehen und darzustellen.

Der Begriff „Neue Sachlichkeit“ wurde 1923 von Gustav Friedrich Hartlaub, dem Direktor der Mannheimer Kunsthalle, geprägt. Er beschrieb damit eine Gruppe von Künstlern, die sich nach den Wirren des Ersten Weltkriegs und den revolutionären Hoffnungen wieder der „positiven greifbaren Wirklichkeit“ zuwandten. Die Ausstellung, die Hartlaub 1925 unter diesem Namen zeigte, vereinte Künstler, die einen bekennerischen Zug zur Realität pflegten. Im Kern ging es darum, die Welt in ihrer objektiven Gegenständlichkeit zu erfassen und dies in einer nüchternen, unverzierten und eben „sachlichen“ Weise künstlerisch umzusetzen. Für die Vertreter dieser Stilrichtung war der Inhalt, insbesondere die Darstellung zeitgenössischer Probleme im gesellschaftlich-politischen Bereich, oft wichtiger als die Form.
Die Weimarer Republik als Nährboden
Um die Entstehung der Neuen Sachlichkeit zu verstehen, ist der historische Kontext entscheidend. Die Stilrichtung blühte in der Zeit der Weimarer Republik (1918/19–1933), der ersten demokratischen Republik Deutschlands. Diese Ära war jedoch von enormen Problemen überschattet. Der Versailler Vertrag, der Deutschland die alleinige Kriegsschuld zuwies, führte zu Gebietsabtretungen und erdrückenden Reparationszahlungen. Die Wirtschaft litt unter Hyperinflation (1923) und wurde von der Weltwirtschaftskrise ab 1929, die Deutschland besonders hart traf, schwer erschüttert.
Diese Krisen schufen eine tiefe Unzufriedenheit mit der jungen Republik. Viele Bürger und Intellektuelle sahen, dass die Politiker die drängenden Probleme nicht lösen konnten – eine „Republik ohne Republikaner“. Radikale politische Parteien, sowohl links als auch rechts, gewannen an Popularität und kämpften gegen die demokratische Ordnung. Viele Künstler standen radikalen Parteien nahe, oft der linken, wie zum Beispiel Bertolt Brecht. Die Instabilität und die sozialen Verwerfungen dieser Zeit lieferten den Künstlern der Neuen Sachlichkeit reichlich Stoff für ihre Werke.
Parallel dazu führten technische Neuerungen und Massenmedien wie Film und Rundfunk zu einer veränderten Wahrnehmung der Welt. Nach der verlorenen Illusion des Ersten Weltkriegs und der Ernüchterung über das Scheitern revolutionärer Ideale empfanden viele eine „Erschlaffung von grandiosem Umfang“. Das Verlangen nach grandiosen Visionen wich dem Wunsch nach Bescheidenheit und der Hinwendung zu den „kleineren Dingen“ des Alltags, wie es der Schriftsteller Paul Kornfeld formulierte.
Mit dem Beginn der NS-Diktatur im Jahr 1933 änderte sich die Situation radikal. Der Staat übernahm die Kontrolle über Kunst und Literatur. Viele Künstler der Neuen Sachlichkeit, deren Werke oft kritisch oder als „entartet“ diffamiert wurden, mussten ins Exil gehen, was zum langsamen Abklingen der Stilrichtung in Deutschland und zur Entstehung der Exilliteratur führte.
Die Neue Sachlichkeit in der Kunst
Die Neue Sachlichkeit manifestierte sich zunächst in der bildenden Kunst. Hier stand die exakte, objektive und präzise Wiedergabe der Realität im Vordergrund. Künstler konzentrierten sich auf alltägliche Gegenstände – Wasserhähne, Schlüssel, Geschirr – oft in der Fotografie, aber auch auf das Leben der Arbeiter im Fabrikbetrieb, surreale Landschaften oder Darstellungen von Fabrikanlagen. Charakteristisch waren eine fast übersteigerte Schärfe und eine starke Betonung des Gegenstandes selbst. Häufig wurde auf dramatische Licht- und Schatteneffekte verzichtet, um eine möglichst nüchterne Darstellung zu erreichen.
Bedeutende Vertreter in der Kunst waren Künstler wie Otto Dix, der durch seine schonungslose Darstellung von Kriegsveteranen und gesellschaftlichen Missständen scharfe Gesellschaftskritik übte, sowie Christian Schad und Franz Radziwill.
Merkmale und Themen in der Literatur der Neuen Sachlichkeit
In der Literatur war die Neue Sachlichkeit zwischen 1924 und 1932 besonders prägend. Die Dichter und Schriftsteller wandten sich von abstrakten Ideen ab und orientierten sich an den Tatsachen der Wirklichkeit. Der klassisch-elitäre Dichtungsbegriff wurde in Frage gestellt; stattdessen rückte die Darstellung der banalen Alltagswelt in den Vordergrund. Ein berühmtes Zitat von Egon Erwin Kisch, dem „rasenden Reporter“, fasst diese Haltung gut zusammen: „Nichts ist verblüffender als die einfache Wahrheit, nichts ist exotischer als unsere Umwelt, nichts ist fantasievoller als die Sachlichkeit. Und nichts Sensationelleres in der Welt gibt es, als die Zeit, in der man lebt.“
Die Sprache war bewusst einfach, klar und für jedermann verständlich und zugänglich. Sie sollte nicht im Weg stehen, sondern das Verstehen der dargestellten Wirklichkeit erleichtern. Viele Werke zielten auf Massenwirksamkeit ab und boten den Menschen der Weimarer Republik, die in einer modernen Massen- und Mediengesellschaft lebten, eine Art Leitbild oder zumindest eine Spiegelung ihrer eigenen Existenz.
Ein häufig verwendeter Stil war der nüchterne Reportagestil, inspiriert vom Journalismus und angeregt durch Film sowie englische und amerikanische Vorbilder. Aktuelle historische Themen wurden aufgegriffen. Die Montagetechnik, bei der verschiedene Textelemente wie Zeitungsartikel, Dokumente oder Liederfragmente collagiert wurden, fand Anwendung, beispielsweise in Alfred Döblins Großstadtepos „Berlin Alexanderplatz“ (1929).
Die Autoren suchten nach einer künstlerischen Perspektive, um die alltägliche Wirklichkeit der Weimarer Republik zu verarbeiten. Sie schufen oft „sachliche“ Typen als Hauptfiguren – Ingenieure, Sekretärinnen, kaufmännische Angestellte, Arbeitslose, Schauspieler. Diese Figuren hatten zwar Gefühle, durften diese aber oft nicht artikulieren. Die Literaten fühlten sich ihrer Zeit eng verbunden und beschrieben sie. Wirtschaftliche und soziale Probleme, die Befindlichkeit einer ganzen Generation wurden thematisiert. Man schrieb über die Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs (Stefan Zweig), über die Industrie (Ernst Jung, Gustav Reger), über den Stand der Angestellten und deren Lebensweise (Hans Fallada, Erich Kästner, Marieluise Fleißer).
Die Neue Sachlichkeit bejahte oft das mechanische Zeitalter und den technischen Fortschritt. Sie zeigte Menschen, die versuchten, mit der fortschreitenden Industrialisierung im Einklang zu leben, oder an ihr zerbrachen. Gesellschaftskritik wurde geübt, zum Beispiel an der deutschen Autoritätshörigkeit und Spießermoral, wie in Heinrich Manns Roman „Der Untertan“. Einige Autoren pflegten auch konservativ-christliche Ideen, wie Hermann Hesse in „Der Steppenwolf“ (1927). Historische Begebenheiten wurden in literarischer Form verarbeitet; der österreichische Autor Joseph Roth schilderte in „Hiob“ (1930) die untergehende Welt der osteuropäischen Juden und in „Radetzkymarsch“ (1932) die untergegangene k.u.k. Monarchie.
Literarische Gattungen der Neuen Sachlichkeit
Die Neue Sachlichkeit beeinflusste alle Bereiche der Literatur. Es entstanden neue oder wurden bereits existierende Gattungen häufiger und in neuer Form verwendet:
- Prosa: Der Zeitroman, der ein umfassendes Bild der Gegenwart zeichnen und Zeitanalyse sowie -kritik betreiben wollte, im Gegensatz zum historischen Roman. Die Reportage, eine journalistische Form, die Unmittelbarkeit suggerieren und den Leser nah ans Geschehen bringen sollte, gekennzeichnet durch einprägsame Formulierungen und einfache Sprache.
- Drama: Das Volkstück, das im 20. Jahrhundert eine neue Blüte erlebte (z.B. Carl Zuckmayer), oft mit Dialekt, musikalischen Einlagen und Elementen des barocken Theaters. Das Epische Theater, eine von Bertolt Brecht entwickelte Form des modernen Dramas, das die Welt als veränderlich darstellen sollte. Es zeichnete sich durch eine lockere Struktur aneinandergereihter Szenen, exemplarische Situationen und kritisch kommentierende Einschübe aus, die eine Verfremdung bewirkten. Der Zuschauer sollte Strukturen und Ursachen erkennen, nicht primär am Ausgang der Handlung interessiert sein, sondern am Gang der Handlung selbst.
- Lyrik: Die Gebrauchslyrik, ein Begriff, den Brecht 1927 prägte. Sie bezeichnet Lyrik, die einen Nutzen oder Gebrauchswert für den Leser hat und sich bewusst von traditionellen Vorstellungen von Dichtung abgrenzte.
Darüber hinaus gab es Reiseberichte, wissenschaftlich fundierte Biografien und Sachbücher zur Technik, die ebenfalls dem sachlichen Zeitgeist entsprachen.
Die gravierenden Unterschiede zum Expressionismus
Der Expressionismus (ca. 1910–1925) war die literarische Strömung, auf die die Neue Sachlichkeit direkt reagierte. Er entstand aus einem tiefen Krisenbewusstsein vor dem Ersten Weltkrieg und während des Krieges. Das Wort „Expressionismus“ leitet sich vom lateinischen „expressio“ (Ausdruck) ab und war ursprünglich ein Stilbegriff aus der Malerei. Die Expressionisten waren eine Gegenbewegung zum Impressionismus und Symbolismus. Sie empfanden Ekel gegenüber der bloßen Nachbildung der materiellen Wirklichkeit (Impressionismus) und der symbolischen Überhöhung der Wirklichkeit (Symbolismus). Stattdessen stellten sie das subjektive Erleben, die inneren Visionen und Emotionen, oft auch Ängste und Zerstörungsfantasien, in den Mittelpunkt. Die Sprache war häufig pathetisch, bildhaft, voller Metaphern und Symbole, oft schwer verständlich. Wichtige expressionistische Dichter waren Georg Heym („Der ewige Tag“), Georg Trakl („Gedichte“) und Else Lasker-Schüler („Hebräische Balladen“).
Zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit gab es sehr gravierende Unterschiede. Tatsächlich war die Neue Sachlichkeit in vielen Aspekten das genaue Gegenteil des Expressionismus, insbesondere bezüglich Sprache, Motiven und Intention. Es war eine vollkommene Abkehr von den Idealen der vorangegangenen Bewegung.
Hier ist eine Zusammenfassung der Hauptunterschiede:
- Weltsicht: Expressionismus: Subjektiv, emotional, Visionen, Chaos, innere Realität. Neue Sachlichkeit: Objektiv, nüchtern, Realität, Ordnung, äußere Realität.
- Darstellung: Expressionismus: Übersteigerung, Verzerrung, dynamisch, pathetisch. Neue Sachlichkeit: Exakt, präzise, statisch, beobachtend.
- Sprache: Expressionismus: Bildhaft, metaphorisch, symbolisch, emotional, oft schwer verständlich. Neue Sachlichkeit: Einfach, klar, nüchtern, reportageartig, emotionslos, leicht verständlich.
- Motive/Themen: Expressionismus: Großstadt, Apokalypse, Krieg (oft abstrakt), Ich-Zerfall, Aufbruch, Menschheitserneuerung. Neue Sachlichkeit: Alltag, Berufswelt, soziale Probleme, Politik, Technik, konkreter Krieg (Folgen), Angestellte, bürgerliches Leben.
- Intention: Expressionismus: Menschheitserneuerung, Ausdruck innerer Zustände, Revolution. Neue Sachlichkeit: Zeitdiagnose, gesellschaftliche Kritik, Abbildung der Realität, Aufklärung.
- Kunstauffassung: Expressionismus: Inhalt und Form verschmelzen, Form dient dem Ausdruck. Neue Sachlichkeit: Inhalt wichtiger als Form, Form dient der Abbildung.
Der Grund für diese Abkehr lag in der politischen Naivität der Expressionisten. Ihr ästhetisches Programm der Menschheitserneuerung und Verbesserung der Welt durch die Dichtung zerbrach an der harten politischen Realität. Viele Expressionisten waren links engagiert und erhofften sich eine sozialistische Räterepublik oder ähnliches, doch diese Hoffnungen blieben unerfüllt. Die Unfähigkeit, ihre Intentionen in der realen Welt zu verwirklichen, führte bei vielen zur Ernüchterung. Autoren wie Bertolt Brecht oder Peter Hatvani wandten sich von den Idealen ihrer Frühzeit ab. Ihnen und anderen Autoren wurde die Sinnlosigkeit und Inhaltsleere ihrer früheren „Literaturproduktionen“ bewusst, was den Weg für die nüchternere, realistischere Herangehensweise der Neuen Sachlichkeit ebnete.
Beispiele: Kästner und Heym
Der Unterschied zwischen den beiden Stilrichtungen lässt sich gut anhand zweier Gedichte illustrieren.
Erich Kästner: „Sachliche Romanze“
Erich Kästner (1899–1974) war ein wichtiger Vertreter der Neuen Sachlichkeit. In seinem Gedicht „Sachliche Romanze“ (vier Strophen, Kreuzreim) beschreibt er das Ende einer achtjährigen Beziehung. Die Sprache ist extrem einfach, leicht verständlich und sachlich. Es gibt kaum rhetorische Mittel, keine Bilder, Metaphern oder Symbole. Der Ablauf wird emotionslos beschrieben, die Kulisse (Straße, Uhrzeit) präzise benannt. Das Gedicht ist eine nüchterne Beobachtung ohne kommentierende oder emotionale Einmischung, was die Merkmale der Neuen Sachlichkeit deutlich zeigt.
Georg Heym: „Die Stadt“
Georg Heym (1887–1912) hingegen war ein bedeutender expressionistischer Dichter. Sein Gedicht „Die Stadt“ ist ein Sonett (vier Strophen, umarmender Reim in den Quartetten, Dreifachreim in den Terzetten), das die Eindrücke einer Großstadt bei Sonnenaufgang schildert. Die Sprache ist im Gegensatz zu Kästner schwer zu verstehen, sehr emotionsgeladen und voller rhetorischer Mittel wie Personifizierung („Fenster [...] blinzeln mit den Lidern“), Vergleich („Wie Aderwerk“) und Akkumulation. Bilder und Symbole wie „Feuer, Fackeln, Brand“ evozieren Krieg, Bedrohung und Katastrophe. Dieses Gedicht ist ein klares Beispiel für die bildhafte, emotionale und oft düstere Weltsicht des Expressionismus.
Häufig gestellte Fragen zur Neuen Sachlichkeit und zum Expressionismus
Was ist die Neue Sachlichkeit?
Die Neue Sachlichkeit ist eine realistische Stilrichtung in Kunst und Literatur, die in den 1920er Jahren in Deutschland entstand. Sie war eine Gegenbewegung zum Expressionismus und zeichnete sich durch eine objektive, nüchterne und unverzierte Darstellung der Realität aus, oft mit Fokus auf gesellschaftliche und politische Probleme der Zeit. Der Inhalt war wichtiger als die künstlerische Form.
Was war der historische Hintergrund der Neuen Sachlichkeit?
Die Neue Sachlichkeit entstand in der krisengeschüttelten Zeit der Weimarer Republik, geprägt durch die Folgen des Versailler Vertrags, Hyperinflation, die Weltwirtschaftskrise und politische Instabilität. Die allgemeine Ernüchterung nach dem Ersten Weltkrieg und das Scheitern revolutionärer Hoffnungen trugen zur Hinwendung zum Realismus bei. Die Stilrichtung endete weitgehend mit dem Beginn der NS-Diktatur 1933.
Wie äußerte sich die Neue Sachlichkeit in der Kunst?
In der Kunst zeigte sich die Neue Sachlichkeit in einer exakten und präzisen Wiedergabe von Alltagsgegenständen, Industrielandschaften und dem Leben der Arbeiter. Charakteristisch waren eine hohe Detailgenauigkeit, oft eine fast übersteigerte Schärfe und eine Vermeidung dramatischer Lichteffekte. Künstler wie Otto Dix nutzten diesen Stil für scharfe Gesellschaftskritik.
Was waren die Merkmale der Neuen Sachlichkeit in der Literatur?
Die Literatur der Neuen Sachlichkeit orientierte sich an Fakten und dem alltäglichen Leben. Sie verwendete eine einfache, verständliche Sprache und oft einen nüchternen, reportageartigen Stil. Aktuelle gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme der Weimarer Republik standen im Mittelpunkt. Die Montagetechnik wurde ebenfalls eingesetzt.
Welche literarischen Gattungen waren in der Neuen Sachlichkeit bedeutend?
Wichtige Gattungen waren der Zeitroman, die Reportage, das Volkstück, das Epische Theater (entwickelt von Brecht) und die Gebrauchslyrik. Die Stilrichtung erfasste aber prinzipiell alle literarischen Bereiche.
Wie unterschied sich die Neue Sachlichkeit vom Expressionismus?
Der Hauptunterschied liegt in der Herangehensweise an die Realität und der Sprache. Während der Expressionismus das subjektive Erleben, Emotionen und Visionen überhöhte und eine bildhafte, oft schwer verständliche Sprache nutzte, strebte die Neue Sachlichkeit nach Objektivität, nüchterner Beobachtung der äußeren Realität und verwendete eine einfache, klare Sprache. Die Neue Sachlichkeit war eine bewusste Abkehr von den emotionalen und idealistischen Ansätzen des Expressionismus.
Was zeichnet Erich Kästners Gedicht „Sachliche Romanze“ aus?
Das Gedicht ist ein Paradebeispiel für die literarische Neue Sachlichkeit. Es beschreibt eine emotionale Situation (das Ende einer Liebe) mit einer extrem emotionslosen, einfachen und präzisen Sprache, ohne Bilder oder Metaphern, fokussiert auf die nüchterne Beschreibung des Ablaufs.
Was sind die Merkmale von Georg Heyms Gedicht „Die Stadt“?
Georg Heyms „Die Stadt“ ist typisch für den Expressionismus. Es schildert die Eindrücke einer Großstadt mit einer bildhaften, symbolischen und emotionsgeladenen Sprache, voller rhetorischer Mittel. Es vermittelt eine subjektive, oft bedrohliche Vision der urbanen Realität.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Neue Sachlichkeit eine notwendige und tiefgreifende Reaktion auf die Zeit des Umbruchs und die vorangegangene Epoche des Expressionismus war. Sie suchte nicht nach neuen Visionen oder emotionalen Ausbrüchen, sondern nach einer klaren, ungeschönten Abbildung der Welt, um diese besser verstehen und kritisieren zu können. In ihrer Nüchternheit und ihrem Fokus auf den Alltag bot sie einen neuen Blick auf eine komplexe und herausfordernde Epoche der deutschen Geschichte.
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