Wann und woran starb Klaus Kinski?

Klaus Kinski: Zitate eines Enfant terrible

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Klaus Kinski war mehr als nur ein Schauspieler; er war ein Phänomen. Brillant, unberechenbar und von einer Intensität, die das Publikum fesselte und oft schockierte. Seine Präsenz auf der Leinwand und abseits davon war unvergleichlich. Geboren 1926 in Zoppot, erlangte er in den 1950er Jahren erste Bekanntheit, oft in Rollen, die seine Neigung zum Extremen unterstrichen, wie in den klassischen Edgar Wallace Filmen.

Seine Karriere war geprägt von ikonischen Rollen in Filmen wie „Aguirre, der Zorn Gottes“, „Nosferatu – Phantom der Nacht“ und „Fitzcarraldo“, häufig unter der Regie von Werner Herzog, mit dem er eine ebenso legendäre wie schwierige Arbeitsbeziehung pflegte. Doch nicht nur seine schauspielerischen Leistungen machten ihn berühmt, sondern auch seine unkontrollierten Wutausbrüche und seine oft provokanten Aussagen. Diese „Sprüche“ sind zu einem festen Bestandteil der deutschen Popkultur geworden. Hier stellen wir einige der bekanntesten Zitate von Klaus Kinski vor, die sein Wesen und seine Sicht auf die Welt widerspiegeln.

Welche sind die besten Sprüche von Klaus Kinski?
DAS SIND DIE BESTEN SPRÜCHE VON KLAUS KINSKI:„Wer seinen Horizont erweitert, verkleinert den Himmel. ...„Ich kann sie gar nicht so beleidigen wie sie mir auf den Wecker gegangen sind. ...„Die deutsche Sprache ist eine der schönsten und ausdrucksvollsten aller Sprachen – wenn man sich ihrer Kraft bedient!

Die markantesten Zitate von Klaus Kinski

Kinski war bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Seine Zitate sind oft direkt, konfrontativ und spiegeln seine exzentrische Persönlichkeit wider. Sie reichen von tiefgründigen Reflexionen bis hin zu wüsten Beschimpfungen, die oft in Momenten höchster Anspannung entstanden.

  • „Wer seinen Horizont erweitert, verkleinert den Himmel.“
  • „Ich kann sie gar nicht so beleidigen wie sie mir auf den Wecker gegangen sind.“
  • „Die deutsche Sprache ist eine der schönsten und ausdrucksvollsten aller Sprachen – wenn man sich ihrer Kraft bedient! Ich verlange die Freiheit, die ein Schriftsteller, ja ein Dichter für sich in Anspruch nimmt.“
  • „Ich spiele das nicht, ich bin das!“
  • „Wer mich beleidigt, entscheide ich.“
  • „Ich kenne meine Stimme und meine Ausdruckskraft, deren Skala grenzenlos ist. Der Rest wird aus dem Instinkt, aus der Situation entstehen, aus dem Schock des erlebten Augenblicks.“
  • „Schlechtes Benehmen halten die Leute doch nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil keiner ihnen aufs Maul haut.“
  • „Man muss den Menschen vor allem nach seinen Lastern beurteilen. Tugenden können vorgetäuscht sein, Laster sind echt.“
  • „Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.“
  • „Die Menschen werden von mir sagen, dass ich tot bin. Sie lügen!“
  • „Ich brauche niemanden, der mir sagt, wie ich leben soll.“
  • „Filme machen, bedeutet Geld. Geld bedeutet, sich freizukaufen aus der Sklaverei. Ich mache also weiter.“
  • „Ich bin im Leben viel schlimmer als im Film.“
  • „Warum mache ich weiterhin Filme? Filme machen ist besser als Toiletten putzen.“
  • „Ich bin nicht der offizielle Kirchen-Jesus!“

Besonders berüchtigt sind seine Ausbrüche, die oft live vor Publikum oder am Filmset stattfanden:

  • „Nein, er hat nicht gesagt: „Halt die Schnauze!“ – Er hat eine Peitsche genommen und hat ihm in die Fresse gehauen! Das hat er gemacht, du dumme Sau!“ (Dies sagte er während der Uraufführung seiner Inszenierung „Jesus Christus Erlöser“ als Reaktion auf einen Zwischenrufer, der Jesus als friedlich bezeichnete.)
  • „Leck mich doch am Arsch, Mensch! Der Moment ist überhaupt gekommen, wo ich dir in die Fresse haue! Dieses Mal schlag ich dir in die Fresse, darauf kannst du dich verlassen, du.“ (Dieser Ausbruch richtete sich am Set von „Aguirre, der Zorn Gottes“ gegen Produktionsleiter Walter Saxer während eines Streits.)

Ein Leben voller Extreme: Die Biografie Klaus Kinskis

Klaus Kinski, geboren als Klaus Günter Karl Nakszynski am 18. Oktober 1926 in Zoppot (heute Sopot, Polen), war das jüngste von vier Kindern. Seine Kindheit und Jugend in Berlin waren, nach eigener Darstellung, von Armut geprägt, was seine älteren Brüder jedoch bestritten und von einem gutbürgerlichen Elternhaus sprachen. Kinskis eigene Erzählungen über diese Zeit, darunter Behauptungen, er sei Dieb, Schuhputzer und Leichenwäscher gewesen, sind nicht umfassend belegt.

Kriegszeit und erste Schritte auf der Bühne

Im Jahr 1944 wurde der siebzehnjährige Kinski zur Wehrmacht eingezogen und diente in einer Fallschirmjägereinheit. Er geriet an der Westfront in den Niederlanden in britische Kriegsgefangenschaft. Während seiner Gefangenschaft im Lager „Camp 186“ in Colchester, Essex, entdeckte er das Theater für sich. Auf der provisorischen Lagerbühne spielte er seine erste Rolle und wirkte in weiteren Aufführungen mit, anfänglich sogar in Frauenrollen. Nach einem Vorfall, bei dem er einen anderen Schauspieler schlug, musste er die Theatergruppe verlassen und wechselte zu einer Kabarett-Gruppe im Lager. Im Frühjahr 1946 kehrte er nach Deutschland zurück.

Karrierebeginn und öffentliche Auftritte

Ohne eine klassische Schauspielausbildung begann Kinski nach dem Krieg an prominenten Berliner Bühnen zu arbeiten, unter anderem am Schlosspark Theater. Sein Jähzorn führte jedoch oft zu Konflikten und Entlassungen. Er besuchte kurz die Schauspielschule von Marlise Ludwig. Seine erste Filmrolle erhielt er in „Morituri“ (1948). 1950 verbrachte er kurzzeitig drei Tage in psychiatrischer Behandlung nach einem tätlichen Angriff und einem Suizidversuch, eine Tatsache, die erst viel später durch die Veröffentlichung einer Akte bekannt wurde.

Ab 1952 etablierte sich Kinski als Rezitator, tourte mit einer „Ein-Mann-Wanderbühne“ durch Deutschland und Österreich. Er trug Werke von Dichtern und Philosophen wie Arthur Rimbaud, François Villon, Friedrich Nietzsche und Kurt Tucholsky vor, aber auch Texte aus dem Neuen Testament. Seine Rezitationen wurden auf zahlreichen Sprechplatten festgehalten. Durch die deutschen Edgar-Wallace-Verfilmungen in den 1960er Jahren wurde er einem breiten Kinopublikum bekannt. Eine eindrucksvolle Nebenrolle in David Leans internationalem Film „Doktor Schiwago“ (1965) brachte ihm auch internationale Aufmerksamkeit.

War Klaus Kinski in der Wehrmacht?
Bereits mit 16 Jahren wird Klaus Kinski zur Wehrmacht eingezogen und gerät in britische Kriegsgefangenschaft. Im Lager spielt er zum ersten Mal Theater. Auch ohne Ausbildung wird er nach dem Krieg an verschiedenen Bühnen engagiert - fliegt allerdings wegen seines Jähzorns überall schnell wieder raus.

Der Skandal um „Jesus Christus Erlöser“

Ein Höhepunkt seiner kontroversen öffentlichen Auftritte war die geplante Jesus-Rezitator-Tournee „Jesus Christus Erlöser“ im Jahr 1971. Die Uraufführung in der Berliner Deutschlandhalle endete in einem Skandal. Kinski, der den Vortrag selbst verfasst hatte und auch auf aktuelle Ereignisse wie den Vietnamkrieg Bezug nahm, wurde immer wieder von Zwischenrufern aus dem Publikum unterbrochen. Dies führte zu heftigen Wutausbrüchen Kinskis und einem vorzeitigen Abbruch der Veranstaltung und der gesamten Tournee.

Die legendäre Zusammenarbeit mit Werner Herzog

Die künstlerisch bedeutendste und zugleich wohl schwierigste Beziehung in Kinskis Karriere war die zu Regisseur Werner Herzog. Sie trafen sich 1971 wieder, nachdem sie bereits in ihrer Jugend kurzzeitig in derselben Pension in München gelebt hatten. Herzog bot Kinski die Hauptrolle in „Aguirre, der Zorn Gottes“ an. Trotz anfänglicher Bedenken, zum deutschen Film zurückzukehren, sagte Kinski aus finanziellen Gründen zu. Diese Zusammenarbeit mündete in fünf gemeinsamen Filmen, die zu den Höhepunkten ihrer Karrieren zählen:

  • Aguirre, der Zorn Gottes (1972)
  • Nosferatu – Phantom der Nacht (1978)
  • Woyzeck (1979)
  • Fitzcarraldo (1981)
  • Cobra Verde (1987)

Werner Herzog beschrieb die Zusammenarbeit in seiner Dokumentation „Mein liebster Feind“ (1999) als extrem „wechselhaft“. Er hob Kinskis außergewöhnlichen Fleiß und seine Fähigkeit hervor, ein Klima bedingungsloser Professionalität am Set zu schaffen. Gleichzeitig schilderte er Kinskis unberechenbare Wutausbrüche, die sich oft gegen Herzog richteten. Herzog beschrieb Kinski als jemanden mit „menschlicher Wärme“, die jedoch „wie bei einem wilden Bären […] sehr schnell umschlagen konnte“. Kinski selbst soll in ruhigen Momenten seine Ausbrüche als hilflose Versuche erklärt haben, Aufmerksamkeit zu erregen.

Besonders heftig waren die Auseinandersetzungen während der Dreharbeiten zu „Cobra Verde“, dem letzten gemeinsamen Film. Kinskis Verhalten soll sich durch seine intensive Vorbereitung auf seinen eigenen Film „Kinski Paganini“ verschärft haben, was zu einer unangenehmen Atmosphäre am Set führte. Nach diesem Film beendete Herzog die Zusammenarbeit.

Späte Jahre und Tod

Nach der Zusammenarbeit mit Herzog drehte Kinski weitere Filme, oft in Produktionen des europäischen Horror- und Sexfilms der 1970er sowie des internationalen B-Actionfilms der 1980er Jahre. Er nahm viele dieser Rollen nach eigenem Bekunden aus Geldnot an, obwohl er einen aufwendigen Lebensstil pflegte.

Sein letztes Filmwerk war „Kinski Paganini“ (1989), bei dem er selbst Regie führte, das Drehbuch schrieb, den Schnitt verantwortete und die Hauptrolle spielte. Der Film, den Werner Herzog zuvor als „unverfilmbar“ abgelehnt hatte, kam erst nach Kinskis Tod in die Kinos.

Welche sind die besten Sprüche von Klaus Kinski?
DAS SIND DIE BESTEN SPRÜCHE VON KLAUS KINSKI:„Wer seinen Horizont erweitert, verkleinert den Himmel. ...„Ich kann sie gar nicht so beleidigen wie sie mir auf den Wecker gegangen sind. ...„Die deutsche Sprache ist eine der schönsten und ausdrucksvollsten aller Sprachen – wenn man sich ihrer Kraft bedient!

Klaus Kinski starb am 23. November 1991 im Alter von 65 Jahren in seinem Anwesen in Lagunitas, Kalifornien, an einem Herzleiden. Eine Autopsie ergab, dass sein Herz vernarbt war, wahrscheinlich infolge mehrerer unbehandelter Herzinfarkte. Gemäß seinem Wunsch wurde seine Asche im Pazifik bei San Francisco verstreut.

Persönliches Leben und Kontroversen

Klaus Kinski war dreimal verheiratet und hatte drei Kinder: Pola aus erster Ehe mit Gislinde Kühbeck, Nastassja aus zweiter Ehe mit Brigitte Ruth Tocki und Nikolai aus dritter Ehe mit Minhoï Geneviève Loanic. Er lebte an verschiedenen Orten, darunter Wien, Berlin, Rom, Paris und schließlich Kalifornien.

Sein Temperament war notorisch wechselhaft, reichend von Sanftheit bis zu extremen Zornesausbrüchen. Er wurde oft als „Enfant terrible“ bezeichnet. In seinen Reifejahren litt er unter hypochondrischen Befürchtungen und tatsächlichen Gesundheitsproblemen.

Während Werner Herzog Kinski als fleißigen, wenn auch schwierigen Künstler beschrieb, zeichneten seine Töchter Pola und Nastassja ein anderes Bild. Nikolai Kinski hingegen äußerte in einem Interview, sein Vater sei privat der „sanfteste Mensch“ gewesen. Pola Kinski veröffentlichte 2013 das Buch „Kindermund“, in dem sie beschrieb, von ihrem Vater von ihrem 5. bis 19. Lebensjahr sexuell missbraucht worden zu sein. Nastassja Kinski bestätigte daraufhin 2013, dass sie als Kind „fürchterliche Angst“ vor den Annäherungsversuchen ihres Vaters gehabt habe, der die Familie „immer terrorisiert“ habe. Sie habe ihn nicht als Vater, sondern als „Monster“ oder „etwas Übermächtiges“ erlebt und sei froh, dass er nicht mehr lebe. Klaus Kinski selbst hatte in seiner Autobiografie von 1975, „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“, Inzesterlebnisse mit seiner Mutter und Schwester sowie den Missbrauch seiner Tochter Nastassja geschildert, was seine älteren Brüder damals bestritten und ihm Falschdarstellungen vorwarfen. Werner Herzog berichtete zudem von einem Gespräch im Sommer 1981, in dem Kinski ihm erzählte, dass er allein für das, was er „mit seinen Töchtern Pola und Nastassja gemacht“ habe, in den USA „zwanzig Jahre“ bekäme.

Häufig gestellte Fragen zu Klaus Kinski

Wie starb Klaus Kinski?
Klaus Kinski starb am 23. November 1991 in seinem Anwesen in Kalifornien an einem Herzleiden. Eine Autopsie zeigte, dass sein Herz vernarbt war, wahrscheinlich infolge mehrerer unbehandelter Herzinfarkte.
War Klaus Kinski in der Wehrmacht?
Ja, Klaus Kinski wurde 1944 im Alter von 17 Jahren zur Wehrmacht eingezogen und geriet später in britische Kriegsgefangenschaft.
Wie viele Filme drehte Klaus Kinski mit Werner Herzog?
Klaus Kinski und Werner Herzog drehten insgesamt fünf Filme zusammen: „Aguirre, der Zorn Gottes“, „Nosferatu – Phantom der Nacht“, „Woyzeck“, „Fitzcarraldo“ und „Cobra Verde“.
Warum galt Klaus Kinski als schwierig?
Kinski war bekannt für sein unberechenbares und oft aggressives Temperament, seine Wutausbrüche bei Dreharbeiten und in Interviews. Er wurde oft als „Enfant terrible“ bezeichnet. Werner Herzog beschrieb ihn in der Dokumentation „Mein liebster Feind“ detailliert.
Was ist über die Missbrauchsvorwürfe gegen Klaus Kinski bekannt?
Kinskis Tochter Pola Kinski beschrieb in ihrem Buch „Kindermund“ (2013), wie sie von ihrem Vater über viele Jahre sexuell missbraucht wurde. Seine Tochter Nastassja Kinski bestätigte ebenfalls, dass sie als Kind große Angst vor Annäherungen ihres Vaters hatte. Klaus Kinski selbst hatte in seiner Autobiografie von 1975 über Inzesterlebnisse und den Missbrauch seiner Tochter Nastassja geschrieben, was von seinen Brüdern als Falschdarstellung bezeichnet wurde.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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