Moderne Smartphones haben die Fotografie revolutioniert und Kameras in jedermanns Tasche gebracht. Huawei-Geräte, insbesondere Modelle wie die Mate 20 Serie, sind bekannt für ihre leistungsstarken Kamerasysteme. Doch um wirklich das Beste aus Ihrer Huawei Kamera herauszuholen, müssen Sie über die Automatik hinausgehen. Der Pro-Modus ist Ihr Schlüssel zu beeindruckenden Bildern und Videos, die sich von der Masse abheben.

Im Pro-Modus erhalten Sie die volle Manuelle Kontrolle über wichtige Aufnahmeeinstellungen, ähnlich wie bei einer professionellen Spiegelreflexkamera. Dies ermöglicht es Ihnen, kreative Entscheidungen zu treffen und die Kamera präzise an die jeweilige Aufnahmesituation anzupassen, um Ergebnisse zu erzielen, die im Automatikmodus oft nicht möglich wären. Ob Sie bei schwierigen Lichtverhältnissen fotografieren, Bewegungen einfrieren oder einen bestimmten Look kreieren möchten – der Pro-Modus gibt Ihnen die Werkzeuge an die Hand.

Was ist der Pro-Modus und warum sollten Sie ihn nutzen?
Der Pro-Modus in der Huawei Kamera-App ist eine Funktion, die fortgeschrittenen Benutzern die Möglichkeit gibt, die Kameraeinstellungen manuell zu steuern, anstatt sich auf die automatischen Berechnungen des Telefons zu verlassen. Während der Automatikmodus großartig für schnelle Schnappschüsse ist und in vielen Situationen gute Ergebnisse liefert, stößt er an seine Grenzen, wenn Sie künstlerische Effekte erzielen oder spezifische Probleme wie Über- oder Unterbelichtung in komplexen Szenarien lösen möchten.
Die Nutzung des Pro-Modus eröffnet Ihnen eine Welt voller kreativer Möglichkeiten. Sie können die Schärfentiefe steuern, um Ihr Motiv hervorzuheben, Bewegungen einfrieren oder verwischen, die Helligkeit perfekt anpassen und die Farbwiedergabe beeinflussen. Dies ist besonders nützlich bei der Fotografie von Landschaften, Porträts, Nachtaufnahmen oder sich schnell bewegenden Objekten. Es erfordert zwar etwas Übung, die verschiedenen Einstellungen zu verstehen und zu beherrschen, aber die Belohnung sind Fotos und Videos, die genau Ihrer Vision entsprechen.
Wichtige Einstellungen im Pro-Modus erklärt
Der Pro-Modus bietet eine Reihe von Einstellungsoptionen, die Ihnen die Kontrolle über den Aufnahmeprozess geben. Hier sind die wichtigsten, die Sie kennen sollten:
Messmodus (M)
Der Messmodus bestimmt, wie die Kamera die Lichtmenge in der Szene misst, um die korrekte Belichtung zu berechnen. Die Wahl des richtigen Messmodus ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Ihr Hauptmotiv korrekt belichtet ist, auch wenn der Hintergrund sehr hell oder dunkel ist.
- Matrix: Dieser Modus misst das Licht über den gesamten Rahmen und ist ideal für natürliche Landschaften und allgemeine Aufnahmen, bei denen die Lichtverteilung relativ gleichmäßig ist.
- Mitte (Center): Konzentriert sich auf das Licht in der Nähe der Mitte des Bildschirms. Dies ist nützlich für Porträts, bei denen das Gesicht des Motivs oft in der Mitte platziert ist.
- Spot: Misst das Licht nur von einem sehr kleinen, spezifischen Bereich, den Sie auswählen können (oft durch Antippen des Bildschirms). Dieser Modus ist ideal, wenn Sie sicherstellen möchten, dass ein sehr kleines Detail oder ein bestimmtes Element, wie z. B. die Augen bei einem Porträt, perfekt belichtet ist, unabhängig vom Rest der Szene.
ISO-Empfindlichkeit (ISO)
ISO ist ein Maß für die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Ein höherer ISO-Wert bedeutet, dass der Sensor weniger Licht benötigt, um ein Bild aufzunehmen, was nützlich bei schlechten Lichtverhältnissen ist. Allerdings erhöht ein hoher ISO-Wert auch das Bildrauschen.
- Bei schlechten Lichtverhältnissen erhöhen Sie die ISO-Empfindlichkeit, um hellere Bilder zu erhalten.
- Bei gut beleuchteten Bedingungen reduzieren Sie die ISO-Empfindlichkeit, um Bildrauschen zu vermeiden und feinere Details zu erhalten.
Das Ziel ist oft, den niedrigstmöglichen ISO-Wert zu verwenden, der Ihnen dennoch eine korrekte Belichtung und eine geeignete Verschlusszeit ermöglicht.

Verschlusszeit (S)
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Sensor Licht empfängt. Sie hat einen direkten Einfluss auf die Helligkeit des Bildes und darauf, wie Bewegung dargestellt wird.
- Eine längere Verschlusszeit (z. B. 1/30 Sekunde oder länger) lässt mehr Licht auf den Sensor. Dies ist nützlich bei schlechten Lichtverhältnissen. Eine lange Verschlusszeit führt jedoch auch zu Bewegungsunschärfe bei sich bewegenden Objekten oder Verwacklungen der Kamera, wenn Sie nicht stabil sind (Stativ empfohlen). Sie kann kreativ genutzt werden, um Wasser weich zu zeichnen oder Lichtspuren einzufangen.
- Eine kürzere Verschlusszeit (z. B. 1/250 Sekunde oder kürzer) lässt weniger Licht auf den Sensor. Dies ist nützlich bei hellem Licht. Eine kurze Verschlusszeit friert Bewegungen ein und ist ideal für Sportaufnahmen oder das Fotografieren von schnellen Objekten.
EV-Belichtungskorrektur (EV·)
Die EV-Belichtungskorrektur ermöglicht es Ihnen, die von der Kamera berechnete Belichtung manuell anzupassen, um das Bild heller oder dunkler zu machen. Sie ist besonders nützlich in Szenen mit hohem Kontrast oder wenn die automatische Messung durch ungewöhnliche Lichtverhältnisse getäuscht wird (z. B. Schnee oder sehr dunkle Hintergründe).
- Erhöhen Sie den EV-Wert (positiv), um das Bild heller zu machen, nützlich in schwach beleuchteten Umgebungen oder bei Motiven vor dunklem Hintergrund.
- Verringern Sie den EV-Wert (negativ), um das Bild dunkler zu machen, nützlich in sehr hellen Umgebungen oder bei Motiven vor hellem Hintergrund.
Dies ist eine schnelle Möglichkeit, die Gesamthelligkeit anzupassen, nachdem Sie Messmodus, ISO und Verschlusszeit eingestellt haben.
Fokus (AF·)
Die Fokuseinstellung bestimmt, welcher Bereich des Bildes scharf ist. Im Pro-Modus haben Sie mehr Kontrolle als nur das Antippen des Bildschirms.
- AF-S (Single Autofocus): Die Kamera fokussiert einmal auf das Motiv, wenn Sie den Auslöser antippen, und behält diesen Fokus bei. Ideal für stationäre Motive.
- AF-C (Continuous Autofocus): Die Kamera passt den Fokus kontinuierlich an, solange Sie den Auslöser gedrückt halten. Ideal für sich bewegende Motive.
- MF (Manual Focus): Sie stellen den Fokus manuell ein, indem Sie einen Schieberegler verwenden oder auf den Bereich tippen, der scharf sein soll. Dies gibt Ihnen die präziseste Kontrolle, um den Fokus genau dort zu platzieren, wo Sie ihn haben möchten, z. B. auf den Augen bei einem Porträt.
Weißabgleich (WB·)
Der Weißabgleich korrigiert Farbstiche, die durch verschiedene Lichtquellen entstehen, damit Weiß auch wirklich wie Weiß aussieht und die anderen Farben natürlich wirken. Verschiedene Lichtquellen (Tageslicht, Glühbirne, Leuchtstoffröhre etc.) haben unterschiedliche Farbtemperaturen.

- Wählen Sie einen voreingestellten Modus, der zur Lichtsituation passt (z. B. für helles Tageslicht, für bewölkte Bedingungen oder schlechte Lichtverhältnisse).
- Tippen Sie auf, um die Farbtemperatur manuell einzustellen. Dies gibt Ihnen die feinste Kontrolle, um den Weißabgleich perfekt anzupassen oder sogar einen bestimmten Farbstich kreativ zu nutzen.
Die Kameras der Huawei Mate 20 Serie im Detail
Die Huawei Mate 20 Serie, die Modelle wie das Mate 20, Mate 20 Pro und Mate 20 X umfasst, war wegweisend für ihre Triple-Kamera-Systeme, die eine bemerkenswerte Flexibilität boten. Anstatt nur eine Hauptkamera zu haben, kombinierten diese Telefone eine Standard-, eine Ultraweitwinkel- und eine Teleobjektiv-Kamera, um verschiedene Perspektiven und Brennweiten abzudecken. Dieses Setup ermöglichte es Benutzern, von weiten Landschaftsaufnahmen bis hin zu entfernten Details mit optischem Zoom alles mit einem einzigen Gerät aufzunehmen.
Obwohl die Modelle der Mate 20 Serie das gleiche Grundkonzept der Triple-Kamera teilten, gab es bemerkenswerte Unterschiede in den spezifischen Sensoren und Objektiven, insbesondere zwischen dem Standard Mate 20 und den Pro/X-Modellen.
Mate 20 vs. Mate 20 Pro/X: Kameraunterschiede
Hier ist ein Vergleich der Kamera-Setups der Mate 20 und Mate 20 Pro/X Modelle:
Kamera | Huawei Mate 20 | Huawei Mate 20 Pro / Mate 20 X |
---|---|---|
Hauptkamera | 12 MP, f/1.8, 27mm (äquiv.) | 40 MP, f/1.8, 27mm (äquiv.) |
Teleobjektiv | 8 MP, f/2.4, 2x Optischer Zoom, 52mm (äquiv.) | 8 MP, f/2.4, 3x Optischer Zoom, 80mm (äquiv.) |
Ultraweitwinkel | 16 MP, f/2.2, 17mm (äquiv.) | 20 MP, f/2.2, 16mm (äquiv.) |
Sonstiges | - | Makro-Modus (nutzt Ultraweitwinkel) |
Wie die Tabelle zeigt, boten das Mate 20 Pro und das Mate 20 X nicht nur höhere Auflösungen bei der Haupt- und Ultraweitwinkelkamera, sondern auch einen stärkeren optischen Zoom (3x statt 2x) und eine etwas weitere Ultraweitwinkel-Brennweite. Diese Unterschiede beeinflussen die Bildqualität und die kreativen Optionen. Unabhängig vom spezifischen Modell ermöglicht der Pro-Modus jedoch, das Beste aus dem vorhandenen Kamerasystem herauszuholen.
Tipps für bessere Fotos im Pro-Modus
Den Pro-Modus zu verstehen ist der erste Schritt, ihn effektiv zu nutzen der nächste. Hier sind einige Tipps, um Ihre Fotografie auf das nächste Level zu heben:
- Üben Sie regelmäßig: Machen Sie sich mit jeder Einstellung vertraut, indem Sie sie in verschiedenen Situationen ausprobieren. Experimentieren Sie und sehen Sie, wie sich Änderungen auf das endgültige Bild auswirken.
- Verstehen Sie das Licht: Licht ist das A und O der Fotografie. Achten Sie darauf, woher das Licht kommt, wie hart oder weich es ist und wie es Ihr Motiv beeinflusst. Nutzen Sie den Messmodus und die EV-Korrektur, um die Belichtung perfekt anzupassen.
- Nutzen Sie den manuellen Fokus kreativ: Der manuelle Fokus (MF) ist nicht nur nützlich, wenn der Autofokus Schwierigkeiten hat. Er ermöglicht Ihnen auch, bewusst unscharfe Bereiche zu schaffen (Bokeh) oder den Fokus auf ein Element im Vordergrund oder Hintergrund zu legen, das die Automatik vielleicht ignorieren würde.
- Seien Sie sich der Verschlusszeit bewusst: Möchten Sie Action einfrieren? Wählen Sie eine sehr kurze Verschlusszeit. Möchten Sie Bewegung zeigen (z. B. fließendes Wasser)? Wählen Sie eine längere Verschlusszeit (und verwenden Sie ein Stativ!).
- Kontrollieren Sie das Rauschen: Halten Sie die ISO-Empfindlichkeit so niedrig wie möglich, um Bildrauschen zu minimieren. Wenn Sie bei schlechtem Licht fotografieren, versuchen Sie stattdessen, eine längere Verschlusszeit oder eine größere Blende (falls verfügbar und steuerbar) zu verwenden, anstatt den ISO-Wert extrem hoch einzustellen.
- Übersteuern Sie die AI: Manchmal sind die automatischen KI-Verbesserungen von Huawei zu aggressiv und führen zu unnatürlich wirkenden Farben oder übermäßiger Schärfe. Der Pro-Modus erlaubt es Ihnen, diese automatische Verarbeitung zu umgehen und das Bild so aufzunehmen, wie es wirklich ist, oder es später in der Nachbearbeitung nach Ihren Wünschen anzupassen.
- Achten Sie auf den Weißabgleich: Ein korrekter Weißabgleich sorgt für natürliche Farben. Bei gemischtem Licht oder ungewöhnlichen Farbstichen ist die manuelle Einstellung des Weißabgleichs oft die beste Lösung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Hier finden Sie Antworten auf einige gängige Fragen zum Pro-Modus der Huawei Kamera:
Kann ich den Pro-Modus auch für Videos nutzen?
Ja, der Pro-Modus ist auch für Videoaufnahmen verfügbar. Allerdings sind möglicherweise nicht alle Einstellungen, die für Fotos verfügbar sind (wie z. B. der Weißabgleich oder der Fokusmodus in der detaillierten Form), im Videomodus des Pro-Modus steuerbar. Die genauen verfügbaren Optionen können je nach Modell und Softwareversion variieren.
Was bedeutet ISO und wann sollte ich es ändern?
ISO ist die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors. Sie sollten den ISO-Wert erhöhen, wenn Sie in dunklen Umgebungen fotografieren und mehr Licht benötigen, um ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten. Reduzieren Sie den ISO-Wert bei hellem Licht, um Bildrauschen zu vermeiden und die Bildqualität zu maximieren.

Wie beeinflusst die Verschlusszeit mein Bild?
Die Verschlusszeit steuert, wie lange Licht auf den Sensor fällt. Eine lange Verschlusszeit macht das Bild heller (gut bei wenig Licht) und erzeugt Bewegungsunschärfe bei sich bewegenden Objekten. Eine kurze Verschlusszeit macht das Bild dunkler (gut bei viel Licht) und friert Bewegungen ein.
Hilft der Pro-Modus bei schlechtem Licht?
Absolut. Im Pro-Modus können Sie die ISO-Empfindlichkeit erhöhen und/oder die Verschlusszeit verlängern, um mehr Licht einzufangen, als es im Automatikmodus oft der Fall wäre. Dies ermöglicht Ihnen, auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut belichtete Bilder aufzunehmen, wobei Sie jedoch auf potenzielles Bildrauschen bei hohem ISO-Wert oder Verwacklungen bei langer Verschlusszeit achten müssen.
Was ist der Unterschied zwischen AF-S, AF-C und MF?
AF-S (Single Autofocus) fokussiert einmal und behält den Fokus bei, ideal für unbewegliche Motive. AF-C (Continuous Autofocus) fokussiert kontinuierlich nach, ideal für bewegte Motive. MF (Manual Focus) gibt Ihnen die vollständige manuelle Kontrolle über den Fokuspunkt.
Warum sehen meine Fotos im Automatikmodus manchmal unnatürlich aus?
Dies kann an der automatischen Bildverarbeitung und den KI-Verbesserungen liegen, die Huawei-Telefone anwenden. Manchmal verstärken diese Farben oder Schärfe übermäßig. Der Pro-Modus ermöglicht es Ihnen, diese automatischen Anpassungen zu umgehen und ein neutraleres Bild aufzunehmen, das Sie dann selbst bearbeiten können.
Fazit
Der Pro-Modus in Ihrer Huawei Kamera ist ein mächtiges Werkzeug, das weit über die Einfachheit des Automatikmodus hinausgeht. Er gibt Ihnen die Belichtungs- und Fokus-Kontrolle, die Sie benötigen, um Ihre kreativen Visionen umzusetzen und technisch bessere Bilder zu machen. Obwohl es etwas Zeit und Übung erfordert, die verschiedenen Einstellungen zu verstehen und zu beherrschen, sind die Möglichkeiten, die sich eröffnen, enorm. Nehmen Sie sich die Zeit, experimentieren Sie mit den verschiedenen Parametern und entdecken Sie, wie Sie Ihre Huawei Kamera von einem einfachen Schnappschuss-Werkzeug in ein echtes Fotografie-Instrument verwandeln können. Die Investition in das Erlernen dieser Fähigkeiten wird sich in deutlich eindrucksvolleren Fotos und Videos auszahlen.
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