Wie funktioniert ein Bildsensor?

Exmor R: Revolution für CMOS-Sensoren

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In der Welt der digitalen Fotografie ist der Bildsensor das Herzstück jeder Kamera. Er fängt das Licht ein und wandelt es in ein digitales Bild um. Seit vielen Jahren ist die CMOS-Technologie (Complementary Metal-Oxide-Semiconductor) die dominierende Wahl für die meisten Digitalkameras, Smartphones und Videokameras. Doch wie bei jeder Technologie gibt es ständige Bestrebungen, die Leistung zu verbessern. Sony hat mit dem Exmor R Sensor einen bedeutenden Schritt nach vorn gemacht, der die Grenzen dessen, was mit CMOS möglich ist, neu definiert.

Welcher ist der beste Sensor für eine Kamera?
Es gibt zwei gängige Arten von Bildsensoren: CMOS-Sensoren (Complementary Metal-Oxide Semiconductor) und CCD-Sensoren (Charge-Coupled Device) . Aufgrund der höheren Leistung, insbesondere bei schwachem Licht, und der geringeren Kosten ist der CMOS-Sensor in fast allen modernen Digitalkameras zu finden.

Ein herkömmlicher CMOS-Sensor verwendet eine sogenannte frontseitig belichtete Struktur. Dabei liegen die Verdrahtungsebenen und Transistoren über den Fotodioden, den lichtempfindlichen Elementen. Dies hat den Nachteil, dass ein Teil des einfallenden Lichts von diesen Schichten blockiert oder gestreut wird, bevor es die Fotodiode erreicht. Die Lichtausbeute ist dadurch begrenzt, was sich besonders bei schlechten Lichtverhältnissen negativ auswirkt.

Was ist der Exmor R CMOS Sensor?

Der Exmor R Sensor von Sony ist eine Weiterentwicklung der CMOS-Technologie, die auf einer rückwärtig belichteten Struktur basiert. Anstatt die Verdrahtung über den Fotodioden zu platzieren, werden diese Schichten auf die Rückseite des Siliziumwafers verlegt. Das bedeutet, dass das Licht direkt von hinten auf die Fotodioden trifft, ohne durch störende Verdrahtungen oder Transistoren blockiert zu werden. Dieser scheinbar einfache strukturelle Unterschied hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Leistung des Sensors.

Vorteile der Rückwärtigen Belichtung

Die rückwärtige Belichtungstechnologie des Exmor R Sensors bietet gegenüber herkömmlichen, frontseitig belichteten CMOS-Sensoren signifikante Vorteile:

  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit: Da das Licht direkter und effizienter von den Fotodioden eingefangen wird, erhöht sich die Lichtempfindlichkeit des Sensors drastisch. Laut Sony kann die Lichtempfindlichkeit im Vergleich zu konventionellen Sensoren verdoppelt werden (ungefähre Angabe).
  • Reduziertes Rauschen: Eine höhere Lichtausbeute pro Pixel bedeutet, dass weniger Signalverstärkung bei schwachem Licht erforderlich ist. Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung des Bildrauschens. Sony gibt an, das Rauschen um die Hälfte reduzieren zu können (ungefähre Angabe), was zu klareren und detailreicheren Bildern führt, insbesondere in dunklen Umgebungen.
  • Verbesserte Leistung bei wenig Licht: Die Kombination aus höherer Lichtempfindlichkeit und geringerem Rauschen macht den Exmor R Sensor ideal für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Bilder werden heller, rauschärmer und behalten mehr Details als mit herkömmlichen Sensoren.
  • Höhere Bildqualität insgesamt: Auch bei guten Lichtverhältnissen profitieren Bilder von der effizienteren Lichtnutzung und dem geringeren Grundrauschen, was zu lebensechteren und qualitativ hochwertigeren Fotos führt.

Zusätzlich zur rückwärtigen Belichtung integriert Sony weitere proprietäre Technologien, wie die Column A/D Conversion, um die Leistung weiter zu optimieren und das Rauschen zu minimieren.

Exmor R in verschiedenen Geräten

Die Exmor R Technologie wurde ursprünglich für digitale Standbildkameras und digitale Videokameras entwickelt und kam ab 2009 in Sony Produkten zum Einsatz. Ihre Vorteile, insbesondere bei schlechtem Licht, machten sie jedoch auch für andere Geräteklassen hochinteressant, allen voran für Mobiltelefone.

Sony hat Exmor R erfolgreich für den Einsatz in Mobiltelefonen kommerzialisiert. Dabei standen Herausforderungen wie die Miniaturisierung und die Beibehaltung hoher Auflösung trotz sehr kleiner Pixelgrößen im Vordergrund. Sony hat diese Probleme gelöst, indem sie eine einzigartige Anordnung der Fotodioden implementierten, die speziell für feine Pixelstrukturen optimiert ist. Dies ermöglichte die Realisierung von CMOS-Bildsensoren mit hoher Auflösung, hoher Empfindlichkeit und geringem Rauschen selbst bei sehr kleinen Pixelgrößen.

Beispiele für Exmor R Sensoren in Mobiltelefonen (zum Zeitpunkt ihrer Einführung):

  • IMX081PQ: Ein 1/2.8 Zoll Sensor mit 16,41 effektiven Megapixeln und einer Pixelgröße von nur 1,12 μm. Dies war zum Zeitpunkt der Kommerzialisierung einer der kleinsten Pixelgrößen in der Branche.
  • IMX105PQ: Ein 1/3.2 Zoll Sensor mit 8,13 effektiven Megapixeln und einer Pixelgröße von 1,4 μm. Dieser Sensor zielte auf noch höhere Lichtempfindlichkeit ab.

Diese Sensoren wurden auch in kompakten Autofokus-Objektivmodulen verbaut, wie dem IU081F (für den IMX081PQ Sensor) und dem IU105F2 (für den IMX105PQ Sensor). Das IU081F Modul war zum Zeitpunkt seiner Einführung eines der kleinsten und dünnsten Autofokus-Module für Mobiltelefone, was die Integration hochauflösender Kameras in schlanke Smartphones ermöglichte.

Welche Sensorgrößen gibt es bei Kameras?
Sensorgröße bei Systemkameras bei Fujifilm, Nikon und Sony meist die Größe von 23,6 x 15,8 mm haben. Daraus ergibt sich eine Fläche von 372,9 mm2 und eine Diagonale von 28,4 mm. Im Fall von Canons kleineren APS-C-Sensoren betragen die Maße 22,3 x 14,8 mm, die Fläche 330,0 mm2 und die Diagonale 26,8 mm.

Die Entwicklung und Massenproduktion von Exmor R Sensoren fand zunächst in Sonys Fabriken mit 200mm Wafern statt und wurde später auf fortschrittlichere Linien mit 300mm Wafern ausgeweitet, um die Produktionskapazität zu erhöhen und die wachsende Nachfrage zu bedienen.

Vergleich: Konventioneller CMOS vs. Exmor R CMOS

Um die Unterschiede deutlicher zu machen, betrachten wir einige Kernmerkmale im Vergleich:

MerkmalKonventioneller CMOS (Frontseitig belichtet)Exmor R CMOS (Rückwärtig belichtet)
BelichtungsstrukturVerdrahtung über FotodiodenVerdrahtung hinter Fotodioden
LichtausbeuteBegrenzt durch VerdrahtungEffizienter, direkter Lichteinfall
Lichtempfindlichkeit (ca.)StandardBis zu doppelt so hoch
Rauschen (ca.)Höher, besonders bei wenig LichtBis zu halb so niedrig
Leistung bei wenig LichtOft eingeschränktDeutlich verbessert
Vereinfachter Vergleich der Kernmerkmale von konventionellen und Exmor R CMOS-Sensoren.

Diese Tabelle verdeutlicht, warum die Exmor R Technologie einen so großen Sprung in der Sensorleistung darstellt, insbesondere in Situationen, in denen das Licht knapp ist.

Pixelgröße und Auflösung

Ein wichtiger Aspekt bei Bildsensoren, insbesondere in mobilen Geräten, ist das Verhältnis von Auflösung (Anzahl der Pixel) zur physischen Größe des Sensors und damit zur Pixelgröße (die Fläche, die ein einzelnes Pixel einnimmt). Kleinere Pixel erlauben höhere Auflösungen auf kleineren Sensoren, bringen aber technische Herausforderungen mit sich, wie z. B. das Übersprechen von Licht zwischen benachbarten Pixeln (Color Mixture) oder geringere Lichtausbeute pro Pixel.

Sony hat beim Exmor R Sensor, selbst bei sehr kleinen Pixelgrößen wie 1,12 μm, Wege gefunden, diese Probleme zu minimieren. Durch eine einzigartige, für feine Pixelstrukturen optimierte Formation der Fotodioden konnte Sony hohe Auflösungen mit hoher Empfindlichkeit und geringem Rauschen vereinen. Dies ist entscheidend für die Entwicklung von hochleistungsfähigen Kameras in immer kompakteren Geräten.

Fazit

Der Exmor R CMOS Sensor von Sony ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie innovative Sensortechnologie die Grenzen der digitalen Bildgebung verschieben kann. Durch die Einführung der rückwärtig belichteten Struktur konnte Sony die fundamentale Lichtausbeute des Sensors verbessern, was zu einer deutlich erhöhten Lichtempfindlichkeit und einer signifikanten Reduzierung des Bildrauschens führt. Dies resultiert in einer überlegenen Bildqualität, insbesondere bei anspruchsvollen Lichtverhältnissen.

Ob in einer hochwertigen Digitalkamera, einem Camcorder oder dem kompakten Modul eines modernen Smartphones – die Exmor R Technologie ermöglicht es Fotografen und Videografen, schärfere, klarere und detailreichere Bilder aufzunehmen, selbst dort, wo herkömmliche Sensoren an ihre Grenzen stoßen würden. Es ist eine Technologie, die die Leistung von CMOS-Sensoren auf ein neues Niveau gehoben hat.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was bedeutet 'rückwärtig belichtet' beim Exmor R Sensor?
Rückwärtig belichtet bedeutet, dass das Licht direkt von der Rückseite des Sensors auf die lichtempfindlichen Fotodioden trifft. Bei herkömmlichen Sensoren (frontseitig belichtet) liegen Verdrahtungen und Transistoren über den Fotodioden und blockieren einen Teil des Lichts.
Wie verbessert Exmor R die Fotos bei wenig Licht?
Durch die rückwärtige Belichtung fängt der Sensor Licht effizienter ein, was die Lichtempfindlichkeit erhöht und das Rauschen reduziert. Das Ergebnis sind hellere, klarere und rauschärmere Bilder in dunklen Umgebungen.
Ist Exmor R besser als herkömmlicher CMOS?
Basierend auf den Leistungsmerkmalen wie höherer Lichtempfindlichkeit und geringerem Rauschen, die durch die rückwärtig belichtete Struktur ermöglicht werden, bietet Exmor R gegenüber konventionellen, frontseitig belichteten CMOS-Sensoren eine verbesserte Leistung, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen.
Welche Geräte nutzen Exmor R Sensoren?
Exmor R Sensoren werden in einer Vielzahl von Sony Produkten eingesetzt, darunter digitale Standbildkameras, digitale Videokameras und Mobiltelefone.
Wie klein sind die Pixel beim Exmor R?
Es gibt verschiedene Exmor R Sensoren mit unterschiedlichen Pixelgrößen. Beispiele für Mobiltelefone sind Sensoren mit Pixelgrößen von 1,12 μm und 1,4 μm. Trotz der geringen Größe ermöglicht die Technologie hohe Auflösung und gute Leistung.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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