Die Leica M-Serie steht seit Jahrzehnten für ikonisches Design und herausragende Bildqualität im Bereich der Messsucherkameras. Mit der Einführung digitaler Modelle hat Leica diese Tradition ins 21. Jahrhundert überführt. Eine besonders bedeutende Kamera in dieser digitalen Ära ist die Leica M10, die einen wichtigen Schritt in der Entwicklung darstellte. Viele Fotografen interessieren sich für das genaue Erscheinungsdatum und die verschiedenen Ausführungen dieser Kamerafamilie.

Wann erschien die Leica M10?
Die ursprüngliche Leica M10 (Typ 3656) wurde im Jahr 2017 vorgestellt. Sie markierte eine Rückkehr zu einem schlankeren Gehäusedesign, das näher an den Abmessungen der klassischen analogen M-Kameras lag als bei ihren direkten digitalen Vorgängern wie der M Typ 240. Dies war ein wichtiger Punkt für viele Leica-Enthusiasten, die das kompaktere Gefühl der Film-Ms bevorzugten.
Seit ihrer Einführung im Jahr 2017 ist die Leica M10 somit im Jahr 2024 etwa 7 Jahre alt. Obwohl sie nicht mehr das neueste digitale M-Modell ist (abgelöst durch die M11-Familie), bleibt sie eine hochgeschätzte Kamera auf dem Gebrauchtmarkt und wird von vielen Fotografen weiterhin intensiv genutzt.
Die Leica M10-Familie: Mehr als nur ein Modell
Die Leica M10 war die Basis für eine ganze Reihe von Varianten, die spezifische Bedürfnisse und Vorlieben abdeckten. Diese Modelle bauten auf dem Grundgerüst der M10 auf, fügten aber unterschiedliche Features hinzu oder entfernten sie sogar, um einzigartige Kameras für verschiedene Zielgruppen zu schaffen.
Leica M10-P (Typ 3656)
Die Leica M10-P wurde am 21. August 2018 angekündigt. Sie stellte eine Weiterentwicklung der ursprünglichen M10 dar. Der auffälligste Unterschied im Design war das Fehlen des traditionellen roten Leica-Punkts auf der Vorderseite. Stattdessen trug die M10-P einen dezenteren Leica-Schriftzug auf der Deckkappe.
Neben diesen äußerlichen Anpassungen bot die M10-P auch funktionale Verbesserungen. Sie verfügte über einen Touchscreen-LCD-Monitor auf der Rückseite, eine elektronische Wasserwaage und einen deutlich leiseren Verschlussmechanismus – laut Hersteller der leiseste Auslöser aller jemals gebauten M-Kameras bis zu diesem Zeitpunkt. Technisch entsprach sie ansonsten weitgehend der M10 mit ihrem 24-Megapixel-Vollformat-Sensor und einem ISO-Bereich von 100 bis 50.000.
Leica M10-D (Typ 9217)
Im Oktober 2018 stellte Leica die M10-D vor, eine Kamera, die sich radikal von den digitalen Normen abwandte. Basierend auf der M10-P, verzichtete die M10-D komplett auf das hintere Display. An dessen Stelle befand sich ein Einstellrad für die Belichtungskorrektur, das an klassische Filmkameras erinnerte.
Die M10-D verfügte über einen Klapphebel, der jedoch keine mechanische Filmtransportfunktion hatte, sondern als ergonomischer Daumenhebel diente. Die Bedienung und Bildkontrolle erfolgte primär über WLAN und die Leica FOTOS App auf einem Smartphone. Diese App ermöglichte nicht nur die Übertragung von Fotos, sondern auch eine Fernsteuerung der Kamera samt Livebildübertragung. Grundlegende Einstellungen konnten ebenfalls über die App vorgenommen werden. Optional konnte der elektronische Aufstecksucher Visoflex verwendet werden, der zusätzlich ein GPS-Modul enthielt.
Leica M10 Monochrom (Typ 6376)
Eine besondere Variante innerhalb der M10-Familie ist die Leica M10 Monochrom, vorgestellt am 17. Januar 2020. Sie ist die dritte Generation der digitalen Monochrom-Kameras von Leica, die speziell für die Schwarz-Weiß-Fotografie entwickelt wurden.

Das herausragende Merkmal ist ihr 40-Megapixel-Monochrom-CMOS-Sensor. Dieser Sensor verzichtet auf den Bayer-Farbfilter, der bei Farbsensoren notwendig ist, um Farbinformationen zu erfassen. Durch das Weglassen des Filters kann jedes Pixel die volle Helligkeitsinformation aufnehmen, was zu einer höheren Detailauflösung und Empfindlichkeit führt. Der ISO-Bereich der M10 Monochrom reicht von 160 bis beeindruckenden 100.000. Systembedingt gibt es keinen Weißabgleich. Die Kamera basierte auf der M10-P und verfügte ebenfalls über den extrem leisen Verschluss.
Leica M10-R
Am 15. Juli 2020 wurde die Leica M10-R vorgestellt. Diese Kamera brachte eine deutlich höhere Auflösung in die Farb-M10-Familie. Sie war mit einem 40,9-Megapixel-Sensor ausgestattet, der ebenfalls auf der M10-Plattform basierte.
Der Sensor der M10-R wurde entwickelt, um trotz der höheren Pixeldichte ein verbessertes Rauschverhalten und einen größeren Dynamikumfang zu bieten. Die längste Belichtungszeit wurde auf 16 Minuten erweitert. Der ISO-Bereich reichte von 100 bis 50.000. Wie die M10-P und M10 Monochrom verfügte auch die M10-R über den leisen Verschluss und einen Touchscreen. Sie unterstützte WLAN und die Leica FOTOS App.
Vergleich der Leica M10-Modelle
Modell | Erscheinungsdatum | Sensorauflösung | Sensor-Typ | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Leica M10 | 2017 | 24 MP | Farbe | Klassische Größe, ISO-Wahlrad, WLAN |
Leica M10-P | August 2018 | 24 MP | Farbe | Leiserer Verschluss, Touchscreen, Elektronische Wasserwaage, Leica-Schriftzug oben (kein roter Punkt vorne) |
Leica M10-D | Oktober 2018 | 24 MP | Farbe | Kein Display (Einstellrad stattdessen), Daumenhebel, WLAN (App-Steuerung), Leiser Verschluss |
Leica M10 Monochrom | Januar 2020 | 40 MP | Schwarz-Weiß | Hohe ISO (bis 100.000), Hohe Detailauflösung, Leiser Verschluss |
Leica M10-R | Juli 2020 | 40.9 MP | Farbe | Höhere Auflösung, Verbesserter Dynamikumfang, Leiser Verschluss, Touchscreen |
Alle Modelle der M10-Familie nutzten den Maestro-Prozessor (Maestro II), der für die Bildverarbeitung zuständig war. Sie teilten auch viele grundlegende Merkmale des M-Systems, wie den Messsucher für die manuelle Fokussierung (mit allen M-Bajonett-Objektiven), das klassische Gehäusedesign (bis auf die Tiefe, die der Film-M entsprach), und die Möglichkeit, den elektronischen Visoflex-Sucher zu verwenden (außer M10-D, wo er primär für Livebild und GPS diente).
Die Leica M10 im Kontext der digitalen M-Geschichte
Die digitale M-Serie begann mit der Leica M8 (2006), gefolgt von der M9 (2009), die als erste digitale M einen Vollformatsensor hatte. Die M (Typ 240, 2013) und ihre Varianten M-P (Typ 240, 2014) sowie M (Typ 262, 2015) brachten CMOS-Sensoren, Live View und Videofunktion in die Serie. Die M10 (2017) stellte eine bewusste Rückbesinnung auf die Essenz der Messsucherfotografie dar, indem sie das Gehäuse verschlankte und ein dediziertes ISO-Wahlrad hinzufügte, während sie gleichzeitig moderne Features wie WLAN integrierte (erstmals in einer M). Die M10-Familie verfeinerte dieses Konzept mit spezialisierten Varianten.
Die Nachfolge trat die Leica M11 (ab 2022) an, die einen noch höher auflösenden Sensor (60MP mit variabler Auflösung), einen größeren internen Speicher und einen USB-C-Anschluss mitbrachte. Die M11-Familie umfasst ebenfalls Monochrom- und P-Varianten.
Warum die Leica M10 relevant bleibt
Obwohl neuer Modelle auf dem Markt sind, behält die Leica M10 und ihre Varianten eine starke Anziehungskraft. Viele Fotografen schätzen gerade den 24-Megapixel-Sensor der M10 und M10-P für seine Bildqualität und Dateigröße. Die M10 Monochrom ist für Schwarz-Weiß-Fotografen nach wie vor eine der besten Kameras überhaupt. Das Gefühl und die Bedienung der M10, insbesondere das dedizierte ISO-Wahlrad, werden von vielen als besonders intuitiv und klassisch empfunden.
Ihre Robustheit, das zeitlose Design und die Kompatibilität mit dem umfangreichen Sortiment an Leica M-Objektiven machen die Kameras der M10-Familie zu langlebigen Werkzeugen für anspruchsvolle Fotografen.
Häufig gestellte Fragen zur Leica M10
- Wann wurde die Leica M10 veröffentlicht?
Die ursprüngliche Leica M10 (Typ 3656) wurde im Jahr 2017 eingeführt. - Wie alt ist die Leica M10 heute?
Da die M10 im Jahr 2017 herauskam, ist sie im Jahr 2024 etwa 7 Jahre alt. - Was ist der Unterschied zwischen der Leica M10 und der M10-P?
Die M10-P, die 2018 erschien, basiert auf der M10, hat aber einen leiseren Verschluss, einen Touchscreen und verzichtet auf den roten Punkt zugunsten eines Leica-Schriftzugs auf der Deckkappe. - Was bedeutet 'Monochrom' bei der Leica M10 Monochrom?
Die M10 Monochrom hat einen speziellen Sensor ohne Farbfilter, der ausschließlich für die Aufnahme von Schwarz-Weiß-Bildern konzipiert ist. Dies ermöglicht eine höhere Detailauflösung und bessere Leistung bei hohen ISO-Werten im Vergleich zu Farbsensoren ähnlicher Auflösung. - Hat die Leica M10 Live View oder Video?
Nein, die ursprüngliche Leica M10 und die M10-P, M10-D und M10 Monochrom haben keine Videofunktion. Nur die Modelle M Typ 240, M-P Typ 240 und M Monochrom Typ 246 aus der vorherigen Generation sowie die M10-R hatten eingeschränkte Videofunktionen (Motion-JPEG). Die M10-Familie konzentriert sich stärker auf die traditionelle Messsucher-Fotografie, obwohl Live View über den optionalen Visoflex-Sucher bei den meisten Modellen (außer M10-D, wo es primär über die App lief) möglich war. - Welche Auflösung hat der Sensor der Leica M10?
Die Leica M10, M10-P und M10-D verfügen über einen 24-Megapixel-Sensor. Die M10 Monochrom und M10-R haben Sensoren mit etwa 40 Megapixeln.
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