Darf man beim Skifahren eine Kamera mitnehmen? Absolut! Und wenn es um Action im Schnee geht, ist eine Action-Kamera wie die GoPro oft die erste Wahl. Ursprünglich fürs Surfen bekannt, wurde GoPro auch stark von Skifahrern und Snowboardern mitentwickelt – das Hauptquartier liegt nur einen Katzensprung vom Skigebiet am Lake Tahoe entfernt. Wenn du deine GoPro also mit auf die Piste nehmen möchtest, bist du in bester Gesellschaft. Genau dafür wurde sie schließlich gemacht!

Die Bedingungen beim Skifahren können herausfordernd sein: Kälte, Schnee, Stürze. GoPros sind dafür gebaut, einiges auszuhalten und rauen Bedingungen zu trotzen. Deshalb eignen sie sich hervorragend für Schnee-Action. Du kannst mit einer dieser robusten Kameras eigentlich nichts falsch machen, wenn es darum geht, deine Abfahrten festzuhalten.
Welche GoPro eignet sich am besten für den Wintersport?
Die Wahl der richtigen GoPro hängt davon ab, was genau du filmen möchtest. Jede moderne GoPro ist robust genug für den Einsatz im Schnee, aber es gibt Unterschiede, die für Skifahrer relevant sind.

Die neueste HERO-Kamera, beispielsweise die HERO12 Black, liefert eine phänomenale Bildqualität mit gestochen scharfen Details. Ihre integrierte Videostabilisierung, HyperSmooth 6.0, ist ebenfalls erstklassig und sorgt für ruhige Aufnahmen, selbst auf holprigen Pisten. Wenn dir maximale Qualität und beste Stabilisierung wichtig sind, ist ein aktuelles HERO-Modell eine ausgezeichnete Wahl.
Wenn du jedoch wirklich kreativ werden und einzigartige Perspektiven einfangen möchtest, ist die GoPro MAX eine absolute Empfehlung. Ihr 360-Grad-Modus eröffnet unzählige coole Möglichkeiten. Du kannst deine Aufnahmen später in der GoPro Quik App neu кадrieren (Reframe). Das bedeutet, du nimmst alles um dich herum auf und entscheidest erst später am Handy oder Computer, welchen Bildausschnitt und welche Kamerafahrt du haben möchtest. Ein weiterer fantastischer Vorteil des 360-Modus ist, dass du Selfie-Sticks oder Halterungen einfach aus dem Bild verschwinden lassen kannst – ideal für immersive Aufnahmen, bei denen die Kamera scheinbar frei im Raum schwebt.
Wichtige Halterungen und Zubehör
Die richtige Halterung ist entscheidend, um vielfältige und dynamische Aufnahmen beim Skifahren zu machen. Sich nur auf eine Perspektive zu verlassen, wie zum Beispiel eine Helmkamera, kann schnell zu monotonen Videos führen.
Stativ- und Griff-Halterungen
Eine Stativ- oder Griff-Halterung, wie der GoPro 3-Way oder ein einfacher Griff, ist perfekt, um einzigartige Winkel einzufangen, egal ob du dich selbst oder andere Skifahrer filmst. Diese Halterungen sind vielseitig: Du kannst aus Positionen vor, hinter oder neben deinem Motiv filmen.
Der Volta Batteriegriff von GoPro ist zwar nicht so lang wie ein Teleskop- oder Faltstab, liegt aber bequem in der Hand. Er dient gleichzeitig als zusätzlicher Akku für deine Kamera und verfügt über einen Aufnahme-Button sowie weitere einfache Bedienelemente. Der Volta ist mit einer Reihe von GoPros kompatibel, die bis zur HERO9 Black zurückreichen, bietet aber nicht bei allen Modellen den vollen Funktionsumfang.
Früher waren kleine Gimbals fast unerlässlich, um flüssige Aufnahmen in Bewegung zu erzielen. Dank der neuesten HyperSmooth Technologie bei GoPros gehören sie für die meisten Anwendungsfälle beim Skifahren jedoch der Geschichte an. Die integrierte Stabilisierung ist so leistungsfähig geworden, dass ein zusätzlicher Gimbal oft unnötig ist.
Vor- und Nachteile von Griff-Halterungen
- Vorteile:
- Die Kamera lässt sich leicht auf die Action richten.
- Einstellungen und Bildausschnitt sind meist gut sichtbar.
- Eine einfache Lösung, die du leicht an Freunde weitergeben kannst, um dich filmen zu lassen.
- Nachteile:
- Du kannst deine Skistöcke möglicherweise nicht zum Skifahren benutzen, während du die Kamera hältst.
- Die Kamera kann leicht angeschlagen werden, wenn sie an einem Skistock befestigt ist.
- Einfache Stangenhalterungen bieten oft nur einen begrenzten Winkelbereich, es sei denn, du fügst zusätzliche Gelenke wie einen 3-Wege-Schwenkarm hinzu.
Bessere Ski-Videos: Plane deine GoPro-Aufnahmen
Während Helm-, Brust- und Handgelenk-Halterungen bequeme Optionen zum Filmen deines Skifahrens sind, kann sich das ausschließliche Vertrauen auf eine einzige Halterung und einen einzigen Winkel schnell wiederholen. Viel POV-Material (Point of View), das einfach nur die Szene vor dir zeigt, während du den Berg hinunterrast, kann bei deinen Zuschauern auch Motion Sickness hervorrufen.
Du erstellst ansprechendere Videos, die den Nervenkitzel des Skifahrens wirklich einfangen, indem du deine Kamera-Winkel diversifizierst. Für die besten Ergebnisse plane, wie du ein paar Abfahrten filmen willst. Wenn du zum Beispiel planst, dieselbe Piste dreimal zu fahren, kannst du jede Abfahrt anders filmen und dann zwischen den drei Clips schneiden, um ein dynamisches, fesselndes Video zu erstellen.

Wenn du nicht dieselbe Piste mehrmals filmen möchtest, versuche, mehrere Abfahrten bei ähnlichen Lichtverhältnissen zu filmen. Das gewährleistet nahtlose Übergänge in deinem Schnitt.
Neben den Front- und Seitenansichten ist es gut, auch ein paar niedrige Aufnahmen vom vorbeisausenden Schnee und von deinen Skiern oder Boots zu machen, wie sie kippen und Schnee aufwirbeln, während du drehst. Eine Ski-Halterung ist dafür perfekt, aber eine Stangenhalterung funktioniert auch sehr gut und ist vielseitiger. Ich drehe gerne eine an einer Stange montierte GoPro um mich herum, um 180-Grad- oder mehr Aufnahmen zu bekommen.
Eine Stangen- oder Griff-Halterung ist ideal, um andere Skifahrer zu filmen. Aufgrund des Weitwinkelblicks von GoPro-Kameras musst du jedoch nah an dein Motiv herankommen. Andere Skifahrer unterschätzen oft, wie nah du sein musst, und sie sausen möglicherweise in vollem Tempo vor dir her, um zu beeindrucken. Es kann schwierig sein, Schritt zu halten, wenn du neben dem Skifahren auch noch an die Kamera denken musst. Dadurch können sie im Bild sehr klein aussehen.
Ich finde, indem ich zuerst vor ihnen herfahre und sie hinter mir filme, vermittle ich die Geschwindigkeitsbotschaft – und fange gleichzeitig einige schöne Aufnahmen ein. Es lohnt sich auch, neben ihnen zu fahren und gelegentlich die Seite zu wechseln, um einige interessante Action-Aufnahmen zu bekommen. Wenn du Clips aus diesen Winkeln mit einigen von hinten mischst, erhältst du ein unvergessliches Action-Video.
Welche GoPro-Einstellungen eignen sich für das Skifahren?
In der Regel möchtest du deine Videos in hoher Auflösung aufnehmen, um maximale Details zu erhalten. Aber selbst die neueste HERO-Kamera erreicht bei ihrer höchsten Auflösung oft maximal 60p. Um Videos mit 120p aufzunehmen, musst du möglicherweise auf 4K heruntergehen, oder sogar auf 2,7K, um 240p zu erreichen. Je höher die Bildrate (Frames per Second, p), desto größer ist der Spielraum, das Material zu verlangsamen und Slow Motion Videos zu erstellen.
Filmen mit 60p ermöglicht eine Verlangsamung der Wiedergabe um die Hälfte (50%). Filmen mit 120p bedeutet, dass du die Geschwindigkeit auf ein Viertel (25%) reduzieren kannst. Das lässt schnelle Kurven, aufspritzenden Schnee oder Sprünge super cool und dynamisch aussehen. Bedenke jedoch, dass höhere Bildraten die Videoqualität beeinträchtigen können. Für allgemeines Skifahren kehre zu 60p zurück.
Zeitlupe und Zeitraffer
Eine weitere Möglichkeit, deinen Ski-Videos mehr Wirkung zu verleihen, ist, eine ganze Abfahrt im Zeitraffer-Modus aufzunehmen. Das sorgt für einen schnellen Überblick. Du kannst auch die Zeitlupen-Einstellungen verwenden, um Schlüsselmomente wie Sprünge oder scharfe Kurven zu betonen.
Es lohnt sich, mit verschiedenen Sichtfeldern (Field of View, FOV) oder Objektiv-Einstellungen für unterschiedliche Aufnahmen zu experimentieren. Die Einstellung 'Linear' ist eine gute Wahl, da sie die Verzerrung, die durch die Verwendung eines so weiten Objektivs verursacht wird, ausgleicht. Manchmal möchtest du jedoch vielleicht die übertriebene Perspektive der 'Weit'-Einstellung.
Stabilisierung ist König
Schalte außerdem HyperSmooth ein und stelle es auf die höchste Stufe, um so viele Unebenheiten und Erschütterungen wie möglich zu eliminieren. Ich benutze auch gerne die Horizontausrichtung (Horizon Leveling) oder Horizontsperre (Horizon Lock), um alles waagerecht zu halten. Horizontausrichtung und Horizontsperre erfüllen denselben Zweck, aber die Ausrichtung funktioniert nur bis zu einem bestimmten Punkt, während die Horizontsperre den Horizont immer waagerecht hält, selbst wenn sich die Kamera um 360 Grad dreht.

Lichtverhältnisse und Farbe
Im Allgemeinen kommen neuere GoPros sehr gut mit sonnigen, hellen Skitagen zurecht. An bewölkten Tagen können sie jedoch eher dunkles, trübes Material produzieren. In diesem Fall musst du möglicherweise die Belichtungskorrektur mithilfe der Protune-Einstellungen etwas erhöhen.
Ebenso ist die automatische Weißabgleich-Einstellung oft in Ordnung, aber erwäge die Verwendung einer spezifischen Einstellung für die gegebenen Lichtverhältnisse. Die Farb-Einstellung 'Natürlich' ist eine gute Wahl für realistische Farben im Schnee.
Häufig gestellte Fragen zum Filmen beim Skifahren mit GoPro
F: Ist eine GoPro robust genug für den Wintersport?
A: Ja, GoPros sind speziell dafür entwickelt, rauen Bedingungen standzuhalten, einschließlich Kälte, Schnee und Stürzen, die beim Skifahren oder Snowboarden auftreten können.
F: Welche GoPro ist am besten?
A: Für maximale Bildqualität und Stabilisierung ist ein aktuelles HERO-Modell wie die HERO12 Black top. Für kreative 360-Grad-Aufnahmen und flexibles Reframing ist die GoPro MAX ideal.
F: Welche Halterungen sind am nützlichsten?
A: Vielseitig sind Stangen- und Griff-Halterungen. Helm- und Brust-Halterungen sind bequem, aber für abwechslungsreiche Videos solltest du verschiedene Winkel nutzen und eventuell auch niedrige Aufnahmen oder Aufnahmen von anderen Skifahrern machen.
F: Wie bekomme ich gute Zeitlupen-Aufnahmen?
A: Nimm mit einer höheren Bildrate auf, z.B. 120p bei 4K Auflösung oder 240p bei 2.7K. Das ermöglicht dir, das Material in der Nachbearbeitung stark zu verlangsamen.
F: Brauche ich einen Gimbal?
A: Dank der fortschrittlichen HyperSmooth Stabilisierung moderner GoPros ist ein externer Gimbal für die meisten Ski-Aufnahmen nicht mehr unbedingt notwendig.
F: Was mache ich bei schlechtem Licht?
A: An bewölkten Tagen kann das Material dunkel ausfallen. Versuche, die Belichtungskorrektur in den Protune-Einstellungen leicht zu erhöhen.
Fazit
Das Mitnehmen einer Kamera, insbesondere einer GoPro, beim Skifahren ist nicht nur erlaubt, sondern auch eine fantastische Möglichkeit, unvergessliche Momente festzuhalten. Mit der richtigen Kamera, passenden Halterungen und durchdachter Planung deiner Aufnahmen sowie den optimalen Einstellungen für die Schneebedingungen kannst du beeindruckende Videos erstellen, die deine Erlebnisse auf der Piste lebendig werden lassen. Experimentiere mit verschiedenen Perspektiven, nutze die Kraft der Zeitlupe und des Zeitraffers und sorge mit HyperSmooth und Horizontsperre für butterweiche Aufnahmen. Viel Spaß beim Filmen deiner nächsten Abfahrt!
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