Photoshop & Illustrator am iPad: Unterschiede

Seit Adobe im Jahr 2019 Photoshop und 2020 Illustrator für das iPad auf den Markt gebracht hat, stellen sich viele Kreative die Frage: Sind diese mobilen Versionen ein vollwertiger Ersatz für ihre etablierten Desktop-Gegenstücke? Während die Desktop-Versionen seit Langem als Goldstandard in der Bildbearbeitung und Vektorgrafik gelten, sind die neuen iPad-Apps dazu konzipiert, ihre eigene Nische zu füllen. Sie sind nicht einfach nur abgespeckte Versionen, sondern Werkzeuge, die speziell für das mobile Arbeiten und die Touch-Bedienung optimiert wurden. Doch wo liegen die genauen Unterschiede und für wen eignen sich die iPad-Apps am besten?

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Beide Anwendungen, Photoshop für iPad und Illustrator für iPad, erfordern eine gültige Adobe-Lizenz für den Zugriff. Sie sind kompatibel mit iPads, die iPadOS 13.1 oder neuer verwenden. Ein großer Vorteil ist die nahtlose Integration mit dem Adobe Cloud-Speicher. Sie können PSD- oder AI-Dateien, die Sie auf Ihrem Desktop begonnen haben, einfach über die Cloud öffnen und auf Ihrem iPad weiterbearbeiten. Dies ermöglicht einen flexiblen Workflow, der nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden ist. Obwohl die iPad-Versionen viele der gleichen Werkzeuge wie ihre Desktop-Pendants verwenden, gibt es wichtige Einschränkungen und Optimierungen, die sie einzigartig machen.

Photoshop für iPad: Mehr als nur eine App?

Photoshop für iPad bietet viele der Kernfunktionen, die man von Photoshop erwartet. Dazu gehören die Arbeit mit Ebenen, Standard-Retusche-Werkzeuge, Maskierung und eine Vielzahl von Pinseln zum Zeichnen und Malen. Dies macht es zu einem leistungsfähigen Werkzeug für die Bildbearbeitung unterwegs oder für bestimmte Arten von Projekten. Allerdings fehlen der iPad-Version einige fortgeschrittene Funktionen der Desktop-Variante. Insbesondere die 3D-Funktionen, die in der Desktop-Version verfügbar sind, sucht man auf dem iPad vergeblich. Vom Gefühl her ähnelt die Software eher Photoshop Elements, Adobes zugänglichere Bildbearbeitungssoftware für Hobbyfotografen, als dem vollen Funktionsumfang des Desktop-Photoshops.

Trotz dieser Einschränkungen ist Photoshop für iPad hervorragend geeignet, um Illustrationen zu beginnen, insbesondere für Publikationen. Die vielen Pinseloptionen und die Möglichkeit, mehrere Bilder zu kombinieren, bieten große kreative Freiheit. Solche Techniken können beispielsweise für medizinische Illustrationen oder für Layouts in Zeitschriften verwendet werden. Es ist ein starkes Werkzeug für den Beginn kreativer Projekte, die später auf dem Desktop finalisiert werden können.

Illustrator für iPad: Präzision für Vektorgrafiken

Illustrator für iPad glänzt besonders bei Zeichenfunktionen und bietet eine beeindruckende Präzision, insbesondere in Kombination mit dem Apple Pencil. Die Oberfläche der iPad-App wird oft als benutzerfreundlicher und aufgeräumter im Vergleich zur komplexeren Desktop-Version beschrieben. Dies erleichtert den Einstieg und das intuitive Arbeiten direkt auf dem Bildschirm.

Die App behält die gleichen Vorteile in der Typografie bei wie die Desktop-Version, was für die Arbeit mit Texten in Vektorgrafiken wichtig ist. Allerdings kann die Texteingabe auf dem iPad mühsam sein, wenn man keine externe Tastatur verwendet. Für textlastige Designs oder komplexe Textbearbeitungen ist die Desktop-Version mit Tastatur oft effizienter. Dank der Möglichkeit, Ihre Arbeit im Cloud-Speicher zu sichern, ist es jedoch ein nahtloser Workflow möglich: Sie können Vektorzeichnungen auf dem iPad erstellen und Text oder finale Anpassungen später bequem am Computer hinzufügen.

Illustrator für iPad ist ein exzellentes Werkzeug für alle, die Erfahrung im Zeichnen haben und Vektorgrafiken erstellen möchten. Es eignet sich hervorragend für Projekte wie technische Illustrationen oder Diagramme, wie zum Beispiel ein muskuloskelettales System, aber auch für Logos, Icons oder freie Illustrationen, die von der direkten Eingabe mit dem Stift profitieren.

Mobiles Arbeiten und Touch-Steuerung

Der wohl größte Vorteil beider iPad-Apps ist die Möglichkeit, unterwegs zu arbeiten oder Projekte spontan zu beginnen, ohne an einen Desktop-Computer gebunden zu sein. Beide Apps sind von Grund auf für die Bedienung per Touch und mit dem Apple Pencil konzipiert. Das Zeichnen und die digitale Malerei fühlen sich mit den Touch-Funktionen und der Präzision des Apple Pencil sehr natürlich und angenehm an. Viele Künstler und Designer empfinden den direkten Kontakt mit der digitalen Leinwand als flüssiger und intuitiver als die Bedienung mit Maus und Tastatur.

Allerdings stoßen die Apps an ihre Grenzen, wenn es um textlastige Dokumente geht oder wenn Sie stark auf Tastenkombinationen angewiesen sind, um Ihren Workflow zu beschleunigen. Ohne eine mit dem iPad kompatible Tastatur kann die Arbeit mit Texten oder das Ausführen häufiger Befehle umständlich werden. Dies unterstreicht, dass die iPad-Versionen oft am besten als Ergänzung und nicht als vollständiger Ersatz für den Desktop funktionieren.

Vergleich: Desktop vs. iPad

Um die Unterschiede deutlicher zu machen, hier eine kleine Übersicht:

Häufig gestellte Fragen

Frage: Sind Photoshop und Illustrator für iPad kostenlos?

Antwort: Nein, Sie benötigen eine gültige Adobe Creative Cloud Lizenz, um die Apps nutzen zu können.

Frage: Kann ich Projekte, die ich auf dem Desktop begonnen habe, auf dem iPad weiterbearbeiten?

Antwort: Ja, über den Adobe Cloud-Speicher können Sie PSD- und AI-Dateien nahtlos zwischen Desktop und iPad synchronisieren und bearbeiten.

Frage: Ist die iPad-Version ein vollständiger Ersatz für die Desktop-Version?

Antwort: Im Allgemeinen nein. Die iPad-Apps sind leistungsstarke Tools, die für mobiles Arbeiten und Touch-Bedienung optimiert sind. Sie eignen sich hervorragend als Ergänzung zum Desktop-Workflow und für bestimmte Aufgaben (wie Zeichnen oder das Starten von Projekten), verfügen aber nicht über den vollen Funktionsumfang der Desktop-Programme.

Frage: Welche der beiden iPad-Apps ist besser zum Zeichnen?

Antwort: Illustrator für iPad ist speziell für die Erstellung von Vektorgrafiken und das präzise Zeichnen mit dem Apple Pencil optimiert und oft die bevorzugte Wahl für Illustrationsarbeiten.

Frage: Eignet sich Photoshop iPad für komplexe Retuschearbeiten?

Antwort: Ja, die Standard-Retusche-Werkzeuge sind vorhanden und leistungsfähig für viele Aufgaben. Für sehr komplexe oder spezialisierte Retuschearbeiten, die fortgeschrittene Filter oder 3D-Funktionen erfordern, ist die Desktop-Version jedoch besser geeignet.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Photoshop und Illustrator für das iPad keine exakten Kopien ihrer Desktop-Gegenstücke sind. Sie sind vielmehr leistungsstarke, speziell angepasste Werkzeuge, die den mobilen Workflow revolutionieren. Photoshop für iPad ist ideal für grundlegende Bildbearbeitung, das Arbeiten mit Ebenen und das Beginnen von Illustrationen mit vielen Pinseloptionen. Illustrator für iPad glänzt beim präzisen Zeichnen von Vektorgrafiken, insbesondere mit dem Apple Pencil, und bietet eine intuitive Oberfläche. Beide Apps sind hervorragend für das Arbeiten unterwegs und die Nutzung von Touch- und Stift-Steuerung. Sie ergänzen den Desktop-Workflow perfekt durch die nahtlose Synchronisation über die Cloud. Wer einen vollen Funktionsumfang benötigt oder intensiv mit Texten oder Tastenkombinationen arbeitet, wird weiterhin auf die Desktop-Versionen angewiesen sein. Für Kreative, die Flexibilität und ein intuitives Zeichenerlebnis schätzen, sind die iPad-Versionen jedoch eine fantastische Bereicherung.

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