Als Sony im Weihnachtsgeschäft 2016 die PlayStation 4 Slim auf den Markt brachte, war klar: Dies war mehr als nur eine kleinere Version der beliebten Konsole. Die PS4 Slim, offiziell als Modellreihe CUH-2000 bekannt, sollte gezielt einige Schwächen des Vorgängermodells ausmerzen und eine noch attraktivere Option für Neueinsteiger und preisbewusste Gamer darstellen. Doch was genau bietet diese schlankere Variante und lohnt sich der Kauf heute noch oder war er damals eine klare Empfehlung? Tauchen wir ein in die Details dieser überarbeiteten Konsole.

Die Einführung der PS4 Slim erfolgte parallel zur leistungsstärkeren PS4 Pro. Während die Pro-Variante auf 4K-Gaming und verbesserte Grafikleistung abzielte, konzentrierte sich die PS4 Slim darauf, die Kernfunktionen der ursprünglichen PS4 in einem kompakteren, effizienteren und benutzerfreundlicheren Paket anzubieten. Sony positionierte sie als das neue Standardmodell, das die ältere, größere PS4 (CUH-1000 und CUH-1100, später CUH-1200) ablösen sollte.
Design: Klein, aber vertraut
Das erste, was beim Anblick der PS4 Slim auffällt, ist ihr deutlich geschrumpftes Gehäuse. Im Vergleich zum Vorgänger ist sie rund 30 % kleiner geworden und misst nun etwa 26,5 x 3,9 x 28,8 cm. Dieses kompaktere Format macht sie unauffälliger im Wohnzimmer und leichter zu transportieren. Auch das Gewicht wurde reduziert, von 2,5 kg (CUH-1200) auf nur noch 2,2 kg. Sie ist damit etwa 16 % leichter. Das Design behält die charakteristische Sandwich-Optik bei, die bereits vom Vorgänger bekannt war, unterscheidet sich aber von der dreilagigen Struktur der PS4 Pro. Ein markantes Merkmal der Slim sind die abgerundeten Kanten, die ihr ein weicheres und moderneres Aussehen verleihen. Diese Designänderungen tragen nicht nur zur Ästhetik bei, sondern machen die Konsole auch handlicher.
Technische Details: Effizienz statt Power-Boost
In puncto reiner Rechenleistung unterscheidet sich die PS4 Slim nicht von der ursprünglichen PS4. Sie nutzt weiterhin eine Vierkern-CPU auf Basis der AMD-Jaguar-Architektur, die mit 2,75 GHz taktet und eine theoretische Leistung von etwa 1,84 Teraflops bietet. Wer einen deutlichen Leistungssprung erwartete, musste zur PS4 Pro greifen, die mit 4,2 Teraflops eine wesentlich höhere Rechenleistung bot und für höhere Auflösungen und Bildraten optimiert war. Der Hauptfortschritt bei der Slim liegt in der Effizienz. Der Prozessor wird nun im fortschrittlicheren 16-nm-Verfahren gefertigt, anstatt im älteren 28-nm-Verfahren des Vorgängers. Diese Umstellung führt zu einem signifikant geringeren Stromverbrauch, der laut Hersteller um rund 28 % reduziert wurde. Ein geringerer Stromverbrauch bedeutet nicht nur eine potenziell niedrigere Stromrechnung, sondern auch weniger Abwärme. Dies wiederum ermöglicht eine leisere Kühlung. Fachpublikationen lobten insbesondere die reduzierte Betriebslautstärke der PS4 Slim im Vergleich zu früheren PS4-Modellen, was für viele Spieler ein wichtiger Faktor für ein ungestörtes Spielerlebnis ist.
Verbesserungen bei Gehäuse und Controller
Sony hat bei der PS4 Slim auf das Feedback der Nutzer gehört und einige praktische Detailverbesserungen vorgenommen. Die fehleranfälligen Touch-Buttons für Power und Eject, die bei den ersten PS4-Modellen zum unfreiwilligen Ausschalten oder Auswerfen von Discs führen konnten, wurden durch klassische, physische Knöpfe ersetzt. Dies erhöht die Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit. Auch die Zugänglichkeit der Festplatte (HDD) wurde verbessert. Die Abdeckung auf der Rückseite, unter der sich die Festplatte befindet, ist leichter zu erreichen und nur noch mit einer einzigen Schraube gesichert. Das macht den Austausch der Festplatte gegen ein größeres Modell oder eine schnellere SSD einfacher, falls der Speicherplatz knapp wird (die Slim wurde zunächst mit 500 GB oder 1 TB angeboten). Die beiden USB-Ports an der Vorderseite wurden ebenfalls mit mehr Abstand zueinander platziert, was die Nutzung von breiteren USB-Sticks oder Zubehör erleichtert.
Auch der beiliegende DualShock 4 Controller erhielt eine leichte Überarbeitung. Das Touchpad ist nun leicht transparent, sodass die Lichtleiste an der Vorderseite des Controllers durchscheint. Dies ermöglicht es dem Spieler, die Farbe der Lichtleiste (die oft Spielinformationen oder den Spielerstatus anzeigt) zu sehen, ohne den Controller drehen zu müssen. Die Farbe der Gamepad-Buttons wurde von Schwarz auf Grau geändert, was sie optisch besser vom Rest des Controllers abhebt. Für anspruchsvolle Spieler gab es eine weitere wichtige Neuerung: Der überarbeitete Controller kann nun Daten auch über das angeschlossene USB-Kabel übertragen, zusätzlich zur drahtlosen Bluetooth-Verbindung. Die Datenübertragung per Kabel kann potenziell die Latenz reduzieren, was in schnellen und reaktionsabhängigen Spielen von Vorteil sein kann.
Konnektivität: Schneller und stabiler
Ein weiterer Pluspunkt der PS4 Slim ist die verbesserte Konnektivität. Neben der Unterstützung von Bluetooth 4.0, was eine stabilere Verbindung zu drahtlosem Zubehör bedeutet, wurde insbesondere das WLAN-Modul aufgerüstet. Die Slim unterstützt nun den Standard WLAN ac, der auch die Nutzung des 5-GHz-Bandes ermöglicht. Während das 2,4-GHz-Band oft stark frequentiert ist und zu Interferenzen führen kann, bietet das 5-GHz-Band in der Regel höhere Übertragungsraten und eine stabilere Verbindung, insbesondere in dicht besiedelten Umgebungen. Dies ist ein klarer Vorteil für Online-Gaming, das Streamen von Inhalten oder das Herunterladen von Spielen und Updates.
Schwächen und Einschränkungen
Trotz der vielen Verbesserungen weist die PS4 Slim auch einige wenige Schwachpunkte auf, die je nach Nutzerprofil relevant sein können. Der offensichtlichste Unterschied zum Vorgänger ist das Fehlen des optischer Ausgang (S/PDIF). Für Nutzer, die ihre Konsole über ein optisches Kabel mit einer älteren Heimkinoanlage oder einem bestimmten Audio-Setup verbinden wollten, war dies eine bedauerliche Einschränkung. Die Tonausgabe ist nun primär über HDMI oder den Kopfhöreranschluss am Controller möglich.
Ein weiterer Punkt betrifft die Bildausgabe. Die PS4 Slim unterstützt den HDMI-Standard 1.4, während die PS4 Pro bereits auf HDMI 2.0a setzte. Dies hat Auswirkungen auf die Darstellung von HDR-Inhalten (High Dynamic Range). Obwohl die PS4 Slim softwareseitig HDR unterstützt, kann sie aufgrund der geringeren Bandbreite von HDMI 1.4 HDR nicht in voller Farbtiefe darstellen, wie es mit HDMI 2.0a und der PS4 Pro möglich ist. Für die meisten Nutzer, die keinen hochwertigen 4K-HDR-Fernseher besitzen oder nicht den allerhöchsten Wert auf maximale Bildqualität legen, mag dies irrelevant sein. Wer jedoch das bestmögliche Bild auf einem kompatiblen Display anstrebt, sollte dies berücksichtigen. Es muss auch klar gesagt werden, dass die PS4 Slim keine 4K-Gaming-Konsole ist. Sie gibt Spiele in der Regel in Full HD (1080p) aus, während die PS4 Pro durch ihre höhere Leistung in der Lage ist, Spiele in einer höheren Auflösung (oft durch Checkerboard-Rendering) oder mit stabileren Bildraten darzustellen.
PS4 Slim vs. PS4 Pro
Die Entscheidung zwischen PS4 Slim und PS4 Pro hing zum Zeitpunkt der Veröffentlichung stark von den individuellen Bedürfnissen und dem Budget ab. Die PS4 Slim war die erschwinglichere Option, oft rund 100 Euro günstiger als die Pro. Sie bot das volle PS4-Spielerlebnis in einem kompakteren und leiseren Paket. Für Spieler, die einen Full-HD-Fernseher besaßen und kein Interesse an 4K oder der bestmöglichen Grafikleistung hatten, war die Slim die logische Wahl. Die PS4 Pro richtete sich an Enthusiasten mit 4K-Fernsehern, die von Features wie höherer Auflösung, verbesserter Bildqualität (dank HDMI 2.0a und besserer HDR-Unterstützung) und potenziell stabileren Bildraten profitieren wollten. Die Pro war größer, lauter und verbrauchte mehr Strom, bot aber die maximale Performance innerhalb der PS4-Familie. Beide Konsolen spielten die gleiche Bibliothek an PS4-Spielen ab, wobei viele Spiele für die Pro spezielle „Pro-Patches“ erhielten, um die zusätzliche Leistung auszunutzen.
PS4 Slim vs. Xbox One S
Im Wettbewerb mit Microsoft trat die PS4 Slim gegen die ebenfalls im Sommer 2016 erschienene Xbox One S an. Auch die Xbox One S war eine verkleinerte und überarbeitete Version der ursprünglichen Xbox One. Ähnlich wie die PS4 Slim bot sie ein kompakteres Design und verbesserte Effizienz. Die Xbox One S hatte jedoch einen entscheidenden Vorteil im Multimedia-Bereich: Sie verfügte über ein 4K-fähiges Blu-ray-Laufwerk, das das Abspielen von UHD-Blu-rays ermöglichte. Dieses Feature fehlte sowohl der PS4 Slim als auch der PS4 Pro. Wer seine Konsole auch als primären 4K-Blu-ray-Player nutzen wollte, hatte bei der Xbox One S einen klaren Vorteil. In Bezug auf die Spieleleistung war die Xbox One S der PS4 Slim leicht überlegen (ca. 1,4 vs. 1,84 Teraflops, wobei die Architektur unterschiedlich ist und direkte Teraflop-Vergleiche nicht immer aussagekräftig sind, aber die One S hatte oft einen kleinen Vorteil in Multiplattform-Spielen). Die Kaufentscheidung zwischen den beiden Konsolen hing jedoch oft weniger von der Hardware als vielmehr vom jeweiligen Spieleangebot und den Exklusivtiteln ab. Sony hatte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Slim ein breiteres und von vielen als attraktiver empfundenes Portfolio an exklusiven Spielen.

Für wen lohnt sich die PS4 Slim?
Die PS4 Slim war und ist eine ausgezeichnete Konsole für bestimmte Nutzergruppen. Zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung war sie die klare Empfehlung für Einsteiger in die Welt der PlayStation. Ihr moderater Preis machte den Zugang zur riesigen Bibliothek an PS4-Spielen sehr attraktiv. Wer bereits eine ältere PS4 besaß, fand in der Slim eine leisere, kühlere und etwas benutzerfreundlichere Alternative. Sie war ideal für Spieler mit einem Full-HD-Fernseher, die Wert auf ein angenehmes Spielerlebnis legten, ohne die allerneuesten grafischen Features wie volle 4K-Auflösung oder bestmögliches HDR auszureizen. Wenn man keinen optischen Audioausgang benötigte und auf ein 4K-Blu-ray-Laufwerk verzichten konnte, bot die Slim ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Für anspruchsvolle Gamer, die einen 4K-Fernseher besaßen und das Maximum aus ihren Spielen herausholen wollten, war die PS4 Pro die bessere Wahl. Auch Nutzer mit speziellen Audio-Setups, die auf einen optischen Ausgang angewiesen waren, mussten bei der Slim Kompromisse eingehen oder eine ältere PS4 behalten. Nichtsdestotrotz war die CUH-2000 ein gelungener Refresh, der die Stärken der PS4-Plattform in einem verbesserten Formfaktor präsentierte.
Häufig gestellte Fragen
Ist die PS4 Slim schneller als die alte PS4?
Nein, die rohe Rechenleistung (CPU und GPU) ist bei der PS4 Slim identisch mit der ursprünglichen PS4. Spiele laufen in der gleichen Auflösung und mit ähnlichen Bildraten. Die Verbesserungen liegen in der Effizienz (Stromverbrauch, Wärmeentwicklung, Lautstärke) und bei den Hardware-Features.
Unterstützt die PS4 Slim 4K-Auflösung?
Nein, die PS4 Slim ist primär für Full HD (1080p) konzipiert. Sie kann das Dashboard und einige Medieninhalte in 4K ausgeben, aber Spiele werden in der Regel in 1080p oder geringerer Auflösung gerendert und auf 1080p skaliert. Für 4K-Gaming ist die PS4 Pro erforderlich.
Kann die PS4 Slim HDR darstellen?
Ja, die PS4 Slim unterstützt HDR (High Dynamic Range) über Software. Aufgrund des verwendeten HDMI 1.4 Standards kann sie HDR jedoch nicht in der vollen Farbtiefe darstellen, wie es mit HDMI 2.0a auf der PS4 Pro möglich ist. Für ein optimales HDR-Erlebnis ist die Pro besser geeignet.
Hat die PS4 Slim ein 4K-Blu-ray-Laufwerk?
Nein, weder die PS4 Slim noch die PS4 Pro verfügen über ein 4K-fähiges Blu-ray-Laufwerk. Sie können normale Blu-rays und DVDs abspielen. Wer 4K-Blu-rays schauen möchte, benötigt entweder einen separaten Player oder eine Konsole wie die Xbox One S oder Xbox One X.
Wurde der Controller der PS4 Slim verbessert?
Ja, der mit der PS4 Slim ausgelieferte DualShock 4 Controller (Modell CUH-ZCT2) hat leichte Verbesserungen erfahren. Dazu gehören ein transparentes Touchpad, durch das die Lichtleiste sichtbar ist, und die Möglichkeit der Datenübertragung über das USB-Kabel für reduzierte Latenz.
Warum fehlt der optische Audioausgang bei der PS4 Slim?
Sony hat den optischen (S/PDIF) Audioausgang bei der PS4 Slim weggelassen, vermutlich aus Kostengründen und um das Gehäuse weiter zu verkleinern. Die Tonausgabe erfolgt hauptsächlich über HDMI oder den Controller.
Fazit
Die PS4 Slim war zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung eine sehr sinnvolle Überarbeitung der ursprünglichen PlayStation 4. Sie behielt die volle Spielekompatibilität bei, verbesserte aber entscheidende Aspekte wie Größe, Gewicht, Stromverbrauch und Lautstärke. Die praktischen Änderungen am Gehäuse und Controller erhöhten die Benutzerfreundlichkeit. Während sie in puncto reiner Leistung und Unterstützung der neuesten Display-Technologien (volle HDR-Farb tiefe, 4K-Gaming) hinter der PS4 Pro zurückblieb und das 4K-Blu-ray-Laufwerk der Xbox One S vermisste, war sie für die breite Masse der Spieler mit einem Full-HD-Fernseher eine hervorragende und preislich attraktive Wahl. Sie war die logische Weiterentwicklung des Standardmodells und bot ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für alle, die in die Welt der PlayStation 4 einsteigen wollten.
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