Die Welt der Kamerastabilisierung hat sich mit der Einführung von kompakten, einhändigen Gimbals revolutioniert. DJI hat mit den Modellen Ronin-S und Ronin-SC zwei populäre Optionen geschaffen, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, sich aber in entscheidenden Details unterscheiden. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen dem Ronin-S und dem leichteren Ronin-SC, um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, welcher Gimbal am besten zu Ihrer Ausrüstung und Ihren Anforderungen passt.

Design und Handhabung
Beide Gimbals teilen eine gemeinsame Designsprache: Sie sind als einhändige, portable Stabilisatoren konzipiert. Dieses Design bietet eine hohe Flexibilität und Bequemlichkeit im Vergleich zu schwereren, zweihändigen Systemen. Ein wesentlicher Unterschied liegt jedoch im Gewicht. Der Ronin-SC ist mit nur 1,1 kg deutlich leichter als der Ronin-S, der 1,84 kg wiegt. Dieser Gewichtsunterschied macht den Ronin-SC für längere Aufnahmezeiten oder Reisen attraktiver, da er weniger Ermüdung verursacht.

Eine bemerkenswerte Designverbesserung beim Ronin-SC ist die Integration von Achsensperren. Diese praktischen Verriegelungen fixieren die einzelnen Achsen des Gimbals (Roll-, Nick- und Pan-Achse) während des Transports oder beim Balancieren. Dies erleichtert das Auf- und Abbauen erheblich und verhindert, dass die Arme unkontrolliert schwingen. Der Ronin-S verfügt nicht über diese integrierten Sperren; Benutzer müssen hier auf Klettbänder oder ähnliche Hilfsmittel zurückgreifen, um die Arme zu sichern.
Für den Ronin-S gibt es mittlerweile auch Zubehör wie Dual-Griffe, die die Handhabung über längere Zeiträume erleichtern können, indem sie das Gewicht auf beide Hände verteilen. Ein allgemeiner Tipp für beide Gimbals, um die Arme zu entlasten, ist, die Stativbeine, die oft als Verlängerung oder Griff dienen, in der Hüfte abzustützen.
Kamerakompatibilität und Nutzlast
Dies ist der wohl kritischste Punkt bei der Auswahl zwischen dem Ronin-S und dem Ronin-SC. Der Ronin-SC ist primär für kleinere, spiegellose Kameras konzipiert, während der Ronin-S für größere DSLRs und schwerere Setups ausgelegt ist. Die maximale Nutzlast des Ronin-SC beträgt ca. 2 kg, während der Ronin-S Kamerasysteme bis zu 3,6 kg tragen kann.
Die tatsächliche Kompatibilität hängt jedoch stark vom verwendeten Objektiv ab. Längere oder schwerere Zoomobjektive können die Kamera sehr kopflastig machen. Der Ronin-SC hat hier weniger Spielraum, um dieses Gewicht auszugleichen. Wir haben festgestellt, dass bestimmte Setups auf dem Ronin-SC einfach nicht ausbalanciert werden können. Ein Beispiel ist eine Canon EOS R mit einem 24-70mm Objektiv und dem Adapter – dieses Setup ist für den Ronin-SC zu kopflastig. Im Gegensatz dazu konnten wir eine Canon 5D Mark III mit einem 50mm Festbrennweitenobjektiv problemlos auf dem Ronin-SC balancieren, obwohl die 5D Mark III eine DSLR ist. Der Ronin-S bewältigt beide Setups ohne Schwierigkeiten.
Um Balancierungsprobleme bei kopflastigen Setups auf dem Ronin-SC zu beheben, können Gegengewichte erforderlich sein. Wenn Sie primär eine spiegellose Kamera mit leichten Festbrennweiten verwenden, ist der Ronin-SC eine ausgezeichnete, leichtere Wahl. Planen Sie jedoch, schwerere Zoomobjektive oder eine DSLR zu verwenden, bietet der Ronin-S mehr Reserven bei der Kamerakompatibilität und ist somit eine zukunftssichere Option, die weniger Gefahr läuft, für Ihr Setup unterdimensioniert zu sein.
Funktionen und Modi
Beide Gimbals bieten eine Reihe ähnlicher Funktionen, aber der Ronin-SC hebt sich durch zwei nützliche zusätzliche Features ab.
Gemeinsam haben sie Funktionen wie Motionlapse, Timelapse und Panorama. Beide unterstützen auch Sport Modus, Underslung Modus und Flashlight Modus, die verschiedene Aufnahmeperspektiven und -stile ermöglichen.
Die Standard-Kits beider Gimbals enthalten ein Fokusrad. Das Standard-Kit des Ronin-SC enthält zusätzlich einen Fokusmotor, was nützlich ist, um den Fokus präzise zu ziehen oder beim Autofokus zu helfen. Bei Kamerasystemen mit sehr gutem Autofokus, wie z.B. einigen Canon-Modellen, wird diese Funktion manchmal weniger benötigt.

Über entsprechende Verbindungskabel, die vom Kameraanschluss abhängen, können Sie mit beiden Gimbals die Aufnahme über eine Taste am Gimbal starten/stoppen und bestimmte Kameraeinstellungen über die Ronin App ändern. Diese Kabel sind auch erforderlich, um die Timelapse-, Motionlapse- und Panorama-Funktionen nutzen zu können.
Die einzigartigen Features des Ronin-SC sind:
- ActiveTrack 3.0: Dies ist eine intuitive und einfache Methode, um eine Person oder ein Objekt zu verfolgen, ohne es aus dem Bild zu verlieren. Sie benötigen lediglich Ihr Smartphone mit der Ronin App. Im Lieferumfang des SC ist eine Telefonhalterung enthalten, die Sie auf der Kamera befestigen (danach muss der Gimbal neu balanciert werden). Die App nutzt die Kamera Ihres Telefons, um das Objekt zu erkennen und zu verfolgen. Diese Information wird an den Gimbal übermittelt – es gibt keine direkte Kommunikation mit der Kamera. Das bedeutet, Sie benötigen keine "kompatible" Kamera, um ActiveTrack nutzen zu können!
- Force Mobile: Mit dieser Funktion können Benutzer den Gimbal in dieselbe Richtung drehen, in die sie ihr Smartphone bewegen. Die Funktion nutzt den Gyroskop-Sensor des Telefons, und der Ronin-SC imitiert die Bewegung über die App. Dies ist ideal, wenn das Telefon auf einem Stativ montiert ist, um besonders sanfte Schwenks und Neigungen wie ein Profi zu erzielen.
Vergleichstabelle
Um die Unterschiede übersichtlich darzustellen, finden Sie hier eine Vergleichstabelle der wichtigsten Spezifikationen:
Merkmal | DJI Ronin-SC | DJI Ronin-S |
---|---|---|
Gewicht | 1.1 kg | 1.84 kg |
Getestete Nutzlast | Bis 2 kg | Bis 3.6 kg |
Abmessungen | 370mm x 150mm x 165mm | 486 mm x 202mm x 185mm |
Maximale Betriebszeit | 11 Stunden | 12 Stunden |
Ladezeit | 2 Stunden 30 Minuten | 2 Stunden 30 Minuten |
Sport Modus | Ja | Ja |
Underslung Modus | Ja | Ja |
Flashlight Modus | Ja | Ja |
Verbindungen | Bluetooth 5.0; USB-C | Bluetooth 4.0; USB-C |
ActiveTrack 3.0 | Ja | Nein |
Force Mobile | Ja | Nein |
Fokusmotor (Standard Kit) | Ja | Nein |
Für wen ist welcher Gimbal geeignet?
Basierend auf den Unterschieden lässt sich klar definieren, für wen welcher Gimbal die bessere Wahl ist:
- DJI Ronin-SC: Dieser Gimbal ist ideal für Content Creator, Vlogger, Event-Filmer und Hochzeitsvideografen, die primär mit leichten, spiegellosen Kameras arbeiten. Wenn Sie Wert auf geringes Gewicht, Portabilität und Features wie ActiveTrack 3.0 und Force Mobile legen, ist der Ronin-SC eine hervorragende Ergänzung Ihrer Ausrüstung. Er ist perfekt für Aufnahmen unterwegs und gilt als starker Akteur im Markt für spiegellose Kamera-Gimbals.
- DJI Ronin-S: Wenn Sie eine DSLR-Kamera verwenden, umfangreichere Objektiv-Setups planen oder in anspruchsvolleren Umgebungen filmen, bietet der Ronin-S die notwendige Stabilität und Nutzlast. Er ist die bessere Wahl, wenn Sie schwerere Kameras oder Objektive nutzen möchten oder eine höhere Kamerakompatibilität für zukünftige Upgrades benötigen.
Häufig gestellte Fragen
Welche drei Modi gibt es beim Ronin-SC?
Der Ronin-SC (und auch der Ronin-S) verfügt über mehrere Betriebsmodi, darunter den Sport Modus für schnelle Bewegungen, den Underslung Modus für Aufnahmen aus niedriger Perspektive und den Flashlight Modus, bei dem der Gimbal wie eine Taschenlampe nach vorne gerichtet ist.
Kann ich eine DSLR mit dem Ronin-SC verwenden?
Ja, es ist möglich, eine DSLR mit dem Ronin-SC zu verwenden, solange das Gesamtgewicht der Kamera und des Objektivs innerhalb der maximalen Nutzlast von 2 kg liegt und sich das Setup gut ausbalancieren lässt. Wie im Beispiel der Canon 5D Mark III mit einem leichten 50mm Objektiv gezeigt, funktioniert es. Schwierigkeiten entstehen oft bei schwereren oder längeren Zoomobjektiven, die das Setup kopflastig machen.
Was ist die maximale Nutzlast des Ronin-S und Ronin-SC?
Die maximale getestete Nutzlast beträgt beim Ronin-SC 2 kg und beim Ronin-S 3.6 kg.
Benötige ich eine kompatible Kamera für ActiveTrack 3.0 auf dem Ronin-SC?
Nein, ActiveTrack 3.0 auf dem Ronin-SC ist nicht von der verwendeten Kamera abhängig. Die Funktion nutzt die Kamera Ihres Smartphones und die Ronin App, um das Motiv zu verfolgen und die Gimbal-Bewegung entsprechend anzupassen.
Welche Vorteile bieten die Achsensperren beim Ronin-SC?
Die integrierten Achsensperren des Ronin-SC ermöglichen es, die drei Achsen des Gimbals einzeln zu fixieren. Dies ist extrem praktisch beim Balancieren der Kamera, da die Achsen in Position bleiben, sowie beim Transport, da die Arme nicht lose herumschwingen. Dies spart Zeit und schützt den Gimbal.
Fazit
Die Wahl zwischen DJI Ronin-S und Ronin-SC hängt letztlich von Ihrer spezifischen Ausrüstung und Ihrem Anwendungsfall ab. Der Ronin-SC punktet durch sein geringeres Gewicht, seine Portabilität, die praktischen Achsensperren und innovative Features wie ActiveTrack 3.0 und Force Mobile – ideal für Benutzer von spiegellosen Kameras und Videografen, die viel unterwegs sind. Der Ronin-S hingegen ist die robustere Option mit höherer Nutzlast, besser geeignet für schwerere Kameras und Objektive sowie für anspruchsvollere Produktionsumgebungen. Analysieren Sie Ihr aktuelles und zukünftiges Gear, um die beste Entscheidung für Ihre Bedürfnisse zu treffen und Ihre Videoaufnahmen zu stabilisieren und zu verbessern.
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