Der Film „Sie kamen nach Cordura“ aus dem Jahr 1959, unter der Regie von Robert Rossen, ist weit mehr als nur ein Western oder ein Kriegsfilm. Er ist eine tiefgründige Untersuchung menschlicher Natur, insbesondere der Konzepte von Mut und Feigheit. Das Werk, das Hauptrollen mit Stars wie Gary Cooper und Rita Hayworth besetzte, basiert auf einem Roman und war für seinen Regisseur ein zutiefst persönliches Projekt. Doch wie viel Wahrheit steckt in dieser packenden Geschichte, die vor der Kulisse der mexikanischen Revolution spielt?
Die Handlung von „Sie kamen nach Cordura“
Die Geschichte spielt im Jahr 1916, einer Zeit, in der US-Truppen unter General John J. Pershing eine erfolglose Mission in Mexiko verfolgten, um Pancho Villa zu fassen. Major Thomas Thorn, gespielt von Gary Cooper, ist ein Offizier, dem eine ungewöhnliche Aufgabe zugewiesen wird: Er soll als Beobachter auf dem Schlachtfeld fungieren und Empfehlungen für Tapferkeitsauszeichnungen aussprechen.

Thorn wird von Colonel Rogers für diese Aufgabe vorgeschlagen. Rogers, ein 63-jähriger Offizier, der sehnsüchtig auf seine Beförderung zum General vor der obligatorischen Pensionierung wartet, führt sein Regiment in einem altmodischen, aber schlecht geplanten Kavallerieangriff auf Ojos Azules, eine Villa, die Adelaide Geary gehört. In dieser Villa hatten sich Villas Männer nach einem Sieg über mexikanische Regierungstruppen zurückgezogen und genossen die Gastfreundschaft der Besitzerin.
Major Thorn ist vom Kampf befreit und beobachtet durch sein Fernglas verschiedene Taten der Tapferkeit, die von vier Soldaten – Lieutenant Fowler, Sergeant Chawk, Corporal Trubee und Private Renziehausen – bei der Niederlage von Villas Männern gezeigt werden. Colonel Rogers ist stolz darauf, den Angriff persönlich angeführt zu haben, wird aber wütend, als Thorn ihn nicht für eine Auszeichnung nominieren will. Thorn beharrt darauf, dass das Anführen seines Regiments im Angriff „im Rahmen der Dienstpflicht“ lag und weigert sich, eine Auszeichnung für die Medal of Honor in Betracht zu ziehen, die für Heldenmut „über das Maß der Pflicht hinaus“ verliehen wird. Rogers erinnert Thorn daran, dass er ihn vor einer Untersuchung wegen Feigheit geschützt hat, was er aus Respekt vor Thorns Vater tat, doch auch das kann Thorn nicht umstimmen.
Thorn beabsichtigt, die vier Soldaten für die Medal of Honor zu empfehlen. Ihm wird befohlen, Mrs. Geary mitzunehmen, die wegen „Beihilfe und Unterstützung des Feindes“ angeklagt ist. Private Andrew Hetherington, den Thorn nach einer früheren Schlacht für eine Medaille nominiert hatte, reitet ebenfalls mit ihnen zur Expeditionsbasis in der texanischen Stadt Cordura.
Diese scheinbar einfache Aufgabe wird zunehmend komplexer, da die ständigen Streitereien zwischen Thorn und den Männern drohen, sie alle zu zerstören. Eifrig darauf bedacht, mehr über ihre Taten der Tapferkeit zu erfahren, findet Thorn die Männer ihm gegenüber feindselig. Eine Reihe erschütternder Vorfälle macht deutlich, dass die scheinbaren Helden durch Ehrgeiz, Terror oder Zufall motiviert waren, während es der in Ungnade gefallene Thorn ist, der moralischen Mut besitzt. Die Männer werden bald widerspenstig und wenden sich schließlich gegen Thorn, der gezwungen ist, gegen die Soldaten zu kämpfen, um sein eigenes Leben zu retten. Der Film endet damit, dass die Männer durch Thorns Beispiel persönlichen, nicht physischen Mut lernen.
Ist „Sie kamen nach Cordura“ eine wahre Geschichte?
Um die Frage direkt zu beantworten: Nein, „Sie kamen nach Cordura“ ist keine wörtlich wahre Geschichte. Der Film basiert auf dem Romanvorlage von Glendon Swarthout.
Glendon Swarthout wurde tatsächlich von seinen eigenen Erfahrungen inspiriert, insbesondere durch Begegnungen mit Trägern der Medal of Honor während des Zweiten Weltkriegs. Diese Erfahrungen ließen ihn über die Natur des Heldentums und die Menschen, denen diese höchsten Auszeichnungen verliehen wurden, nachdenken. Die Charaktere und die spezifischen Ereignisse des Romans und damit des Films sind jedoch fiktiv. Swarthout wählte die Pancho Villa Expedition von 1916 als historische Kulisse für seine Erzählung, was dem Drama eine raue und unvorhersehbare Atmosphäre verleiht, aber die eigentliche Handlung um Major Thorn und die vier Soldaten ist seiner Vorstellung entsprungen.
Der Film greift reale historische Kontexte auf (die Pancho Villa Expedition) und thematisiert universelle menschliche Fragen (Mut, Feigheit), aber die spezifische Geschichte, die erzählt wird, ist das Werk eines Schriftstellers und eines Regisseurs, keine dokumentarische Darstellung.
Mut und Feigheit: Die zentralen Themen
Gleich zu Beginn des Films wird dem Zuschauer durch eine Einblendung mitgeteilt, dass dies die Geschichte der Suche nach einer Antwort auf zwei der großen grundlegenden Fragen der Menschheit ist: Was ist Mut? Was ist Feigheit?
Diese Fragen waren zweifellos Fragen, die sich Regisseur Robert Rossen selbst oft gestellt hatte. Rossen wurde 1947 und erneut 1951 vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe (House Un-American Activities Committee - HUAC) geladen. Während er einige Fragen beantwortete, berief er sich letztendlich auf den Fünften Verfassungszusatz und wurde auf die Schwarze Liste gesetzt. Nachdem er zwei Jahre lang arbeitslos war, trat er erneut vor die HUAC und nannte diesmal Namen – genau 57 davon. Sein Zusammenbruch muss schwer auf ihm gelastet haben, daher ist leicht nachvollziehbar, warum Swarthouts Buch so ansprechend für ihn war.
Die Figur des Major Thorn war ebenfalls der Feigheit in einem Moment seiner Vergangenheit schuldig. Seine Mission, Tapferkeit bei anderen zu belohnen, diente als eine Art ironische Sühne für diese Schwäche. Es wäre einfach, „Sie kamen nach Cordura“ als eine Rechtfertigung für Rossens Handlungen abzutun, ähnlich wie „On The Waterfront“ lange beschuldigt wurde, Elia Kazans Selbstjustifizierung für das Nennen von Namen vor dem Komitee zu sein. Doch das Drehbuch von Rossen und Ivan Moffat fühlt sich nie so an, als würde es Ausreden für das suchen, was Thorn in der Vergangenheit getan hat.
Ganz im Gegenteil: „Sie kamen nach Cordura“ ist von Anfang bis Ende von Schuld durchdrungen. Thorn weiß, dass er aus persönlicher Schwäche feige gehandelt hat, und die Handlung, die er im Film vollzieht, dient nicht dazu, Ausreden zu finden, sondern vielmehr dazu, seine vergangenen Sünden nicht definieren zu lassen, wer er jetzt ist. Manchmal erfordert es Mut, Feigheit zuzugeben, und Thorn beantwortet die Frage, die durch die Einblendung gestellt wird, indem er offen seine eigenen vergangenen Schwächen anerkennt und aus seiner früheren Feigheit Mut gewinnt.
Der Regisseur, das Studio und die Kompromisse
Wie viele persönliche Herzensprojekte, die unter dem Hollywood-Studiosystem produziert wurden, erreichte auch „Sie kamen nach Cordura“ nie die Leinwände in der Form, die Robert Rossen ursprünglich beabsichtigt hatte. Wenn Studios beteiligt sind, werden häufig Kompromisse eingegangen, mit oder ohne Zustimmung der Filmemacher.
Leider hatte Columbia Pictures letztendlich kein Vertrauen in das, was Rossen ablieferte. Als „Sie kamen nach Cordura“ im Oktober 1959 in die Kinos kam, waren zwanzig Minuten herausgeschnitten worden. Die endgültige Schnittfassung, die 123 Minuten läuft, hat zweifellos einige Pacing-Probleme, und es ist möglich, dass die längere Version besser funktioniert hätte – kürzer bedeutet nicht immer schnelleres Pacing. Das herausgeschnittene Material scheint nicht erhalten geblieben zu sein, sodass wir nie sicher wissen werden, wie Rossens vollständige Vision aussah.
Doch auf seltsame Weise spiegelte die kompromittierte Natur des Films am Ende die Kompromisse wider, die Rossen in seinem eigenen Leben eingegangen war. So wurde der endgültige Schnitt auf eine Weise persönlich, die er sich nie hätte vorstellen können. Trotz der täuschend einfachen Geschichte gibt es viele Schichten in „Sie kamen nach Cordura“, ob beabsichtigt oder nicht. So steht der Film, auch in seiner gekürzten Form, als faszinierendes und provokatives Werk, das bei wiederholtem Ansehen immens gewinnt und eine tiefgehende Untersuchung der Natur des Heldentums darstellt.

Besetzung und Charaktere
Der Film profitiert von einer bemerkenswerten Besetzung, angeführt von:
- Gary Cooper als Major Thomas Thorn
- Rita Hayworth als Adelaide Geary
- Van Heflin
- Tab Hunter
- Dick York
- Richard Conte
- Robert Keith
Gary Cooper liefert als Major Thorn eine nuancierte Darstellung eines Mannes, der mit seiner Vergangenheit ringt und gezwungen ist, seine eigenen Überzeugungen über Mut und Feigheit auf die Probe zu stellen. Rita Hayworth als Mrs. Geary fügt der Gruppe eine weitere Ebene der Komplexität hinzu. Die vier Soldaten, deren Tapferkeit untersucht wird, repräsentieren verschiedene Facetten menschlichen Verhaltens unter Druck und ihre Interaktionen mit Thorn und untereinander treiben das Drama voran.
Technische Aspekte und Rezeption
Der Kameramann Burnett Guffey drehte „Sie kamen nach Cordura“ auf 35-mm-Film mit anamorphen Linsen, gerahmt im Seitenverhältnis 2,35:1 für die Kinoveröffentlichung. Interessanterweise beschreiben die Credits den Film als Cinemascope-Produktion, obwohl dieselben Credits auch anerkennen, dass Guffey stattdessen Panavision-Linsen verwendete.
Leider liegen uns basierend auf den vorliegenden Informationen keine Details darüber vor, wo genau die Dreharbeiten für „Sie kamen nach Cordura“ stattgefunden haben. Die Handlung spielt zwar im Grenzgebiet zwischen Mexiko und Texas während der Pancho Villa Expedition von 1916, aber die spezifischen Drehorte sind aus den bereitgestellten Quellen nicht ersichtlich.
Was die technische Qualität der Heimkino-Veröffentlichung angeht, so basieren die Informationen auf einer älteren Masterkopie. Diese zeigt eine moderate Menge an Beschädigungen wie Flecken und leichte Kratzer. Die Farben erscheinen etwas verblasst und der Kontrastbereich ist variabel. Tag-für-Nacht-Szenen sehen flach und ausgewaschen aus, während wenige Szenen, die tatsächlich bei schlechten Lichtverhältnissen gedreht wurden, etwas besser aussehen. Der Ton im englischen 2.0 Mono DTS-HD Master Audio ist jedoch deutlich sauberer und relativ frei von Rauschen. Die Dialoge sind immer verständlich und die Filmmusik von Elie Siegmeister klingt recht gut.
Trotz technischer Mängel bei älteren Veröffentlichungen wird „Sie kamen nach Cordura“ in Kritiken oft als fehlerhafter, aber faszinierender Film beschrieben, der bei wiederholtem Ansehen gewinnt und eine provokative Untersuchung der Natur des Heldentums bietet.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Hier beantworten wir einige gängige Fragen zu „Sie kamen nach Cordura“:
Ist der Film „Sie kamen nach Cordura“ eine wahre Begebenheit?
Nein, die spezifische Geschichte des Films ist fiktiv. Sie basiert auf dem Roman von Glendon Swarthout, der von realen Erfahrungen mit Tapferkeitsauszeichnungen im Zweiten Weltkrieg inspiriert wurde, aber die Handlung und Charaktere sind erfunden und in der historischen Periode der Pancho Villa Expedition angesiedelt.Auf welchem Buch basiert der Film?
Der Film basiert auf dem Roman „They Came to Cordura“ von Glendon Swarthout.Wann spielt „Sie kamen nach Cordura“?
Der Film spielt im Jahr 1916 während der US-Militärexpedition nach Mexiko, um Pancho Villa zu fassen.Was war die HUAC und warum ist sie für den Film relevant?
Die HUAC (House Un-American Activities Committee) war ein Komitee des US-Repräsentantenhauses, das während der McCarthy-Ära Kommunisten und andere „Subversive“ in den USA untersuchte. Regisseur Robert Rossen wurde von der HUAC vorgeladen und nannte schließlich Namen, um wieder arbeiten zu dürfen. Diese persönliche Erfahrung des Kompromisses und der Frage nach Mut und Feigheit spiegeln sich stark in den Themen des Films und der Figur des Major Thorn wider.Wer spielte die Hauptrolle?
Die Hauptrolle des Major Thomas Thorn wurde von Gary Cooper gespielt.Wo wurde der Film gedreht?
Basierend auf den vorliegenden Informationen liegen uns keine genauen Drehorte für den Film vor. Die Handlung spielt in Mexiko und Texas.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Sie kamen nach Cordura“ ein komplexes und lohnendes Filmdrama ist, das die ewigen Fragen nach Mut und Feigheit aufgreift. Obwohl die Geschichte fiktiv ist, basiert sie auf einer realen menschlichen Erfahrung und wurde durch die persönlichen Kämpfe ihres Regisseurs Robert Rossen zusätzlich aufgeladen. Trotz seiner Produktionsprobleme und technischer Einschränkungen bei älteren Veröffentlichungen bleibt der Film eine packende Erzählung, die zum Nachdenken anregt.
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