Der Verlust eines Kindes, sei es vor, während oder kurz nach der Geburt, ist eine der tiefgreifendsten und schmerzhaftesten Erfahrungen, die Eltern machen können. Inmitten dieses unermesslichen Schmerzes entsteht oft der Wunsch, dennoch kostbare Erinnerungen an die viel zu kurze gemeinsame Zeit festzuhalten. Hier setzt die Arbeit der Dein Sternenkind Stiftung an, die Familien in dieser extrem schwierigen Phase auf eine ganz besondere Weise unterstützt: durch einfühlsame und liebevolle Fotografie.

Diese Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Eltern in Deutschland und der Schweiz professionelle, aber vor allem sensible Fotografien von ihrem Sternenkind zu ermöglichen. Diese Bilder sind mehr als nur Aufnahmen; sie sind greifbare Erinnerungen, die helfen können, die kurze Existenz des Kindes anzuerkennen und einen Platz für die Trauer zu schaffen. Doch wie genau funktioniert das, und welche Kosten kommen auf die betroffenen Familien zu?
Was ist die Dein Sternenkind Stiftung?
Die Dein Sternenkind Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die ein Netzwerk von ehrenamtlichen Fotografinnen und Fotografen unterhält. Diese Fotografen stellen ihre Zeit, ihr Können und ihre Ausrüstung kostenfrei zur Verfügung, um Familien in einer der schwersten Stunden ihres Lebens beizustehen. Sie werden zu Krankenhäusern, Hospizen oder auch nach Hause gerufen, um behutsam und respektvoll Fotos von den Sternenkindern zu machen. Die Arbeit der Stiftung basiert auf dem tiefen Verständnis für den Schmerz und die Bedürfnisse trauernder Eltern.
Das Ziel ist es, den Familien trotz des Verlustes die Möglichkeit zu geben, visuelle Erinnerungen zu schaffen, die ihnen in ihrem Trauerprozess Trost spenden können. Diese Erinnerungen sind oft das Einzige, was den Eltern physisch von ihrem Kind bleibt, und somit von unschätzbarem Wert.
Die Kostenfrage: Was kostet ein Sternenkind Fotograf der Stiftung?
Eine der wichtigsten Informationen für betroffene Familien, die sich in einer emotional extrem belastenden Situation befinden, ist die Frage nach den Kosten. Hier kann ganz klar und deutlich gesagt werden: Der Service der Dein Sternenkind Stiftung ist für die Familien absolut kostenlos.
Die Fotografen arbeiten ausnahmslos ehrenamtlich. Sie spenden ihre Zeit, ihre Fahrtkosten, die Nutzung ihrer Ausrüstung und die aufwendige Nachbearbeitung der Bilder als ein Geschenk an die Familien. Die Stiftung selbst finanziert sich über Spenden und unterstützt die Organisation der Einsätze sowie die Bereitstellung der Datenträger für die Familien. Für die Eltern fallen keinerlei Gebühren oder Honorare für die fotografische Begleitung an.
Diese kostenfreie Bereitstellung des Services ist ein zentraler Pfeiler der Stiftungsarbeit und stellt sicher, dass wirklich jede Familie, unabhängig von ihrer finanziellen Situation, diese Möglichkeit der Erinnerung nutzen kann.
Wie funktioniert die Anforderung eines Fotografen?
Die Anforderung eines Fotografen der Dein Sternenkind Stiftung erfolgt in der Regel über ein spezielles Online-Formular auf der Webseite der Stiftung. Dieser Prozess ist so gestaltet, dass er für die Eltern in ihrer Ausnahmesituation so einfach wie möglich ist.
Frühzeitige Anforderung wird empfohlen
Wenn bereits vor der Geburt bekannt ist, dass das Kind nicht lebensfähig sein wird – beispielsweise aufgrund einer schweren Diagnose, einer geplanten palliativen Geburt oder einer bevorstehenden Abschaltung lebenserhaltender Maßnahmen – ist es ratsam, den Kontakt zur Stiftung so früh wie möglich aufzunehmen. Eine frühzeitige Ankündigung ermöglicht es der Koordination der Stiftung, in Ruhe einen passenden ehrenamtlichen Fotografen in der Nähe zu finden und den Einsatz zu planen. In einem gemeinsamen Vorgespräch mit der Koordination können die Eltern ihre Wünsche und Erwartungen äußern und offene Fragen klären.
Anforderung bei plötzlichem Verlust
Auch im Falle eines unerwarteten Verlustes, also wenn das Kind plötzlich verstirbt, ist eine Anforderung möglich. Die Stiftung verfügt über ein Alarmsystem. Sobald das Anforderungsformular ausgefüllt und abgeschickt wurde, bemüht sich die Koordination mit Hochdruck, so schnell wie möglich einen verfügbaren Fotografen zu finden, der zum Einsatzort eilen kann.
Der Einsatzort
Der Fotograf kommt dorthin, wo sich das Kind und die Familie befinden: ins Krankenhaus, ins Hospiz oder auch nach Hause. Der Ort des Einsatzes wird bei der Anforderung angegeben und mit der Koordination besprochen.
Wann sollte man einen Dein Sternenkind Fotografen kontaktieren?
Wie bereits erwähnt, ist eine Kontaktaufnahme so früh wie möglich ideal, wenn die Situation absehbar ist. Beispiele hierfür sind:
- Wenn vor der Geburt bekannt ist, dass das Kind nicht lebensfähig sein wird.
- Bei geplanten Kaiserschnitten in palliativen Situationen.
- Wenn die Abschaltung lebenserhaltender Maschinen bevorsteht.
Eine frühzeitige Ankündigung (auch Tage oder Wochen im Voraus) wird sehr begrüßt. Der Grund dafür liegt in der Struktur der Stiftung: Alle Fotografen sind ehrenamtlich tätig und haben neben ihrem Engagement für die Stiftung auch Vollzeitjobs und Familien. Eine gute Planung erleichtert es ihnen enorm, ihre Zeit entsprechend einzuteilen und den Einsatz zu ermöglichen.
Dennoch versucht die Stiftung natürlich auch in sehr kurzfristigen Fällen, einen Fotografen zu finden. Das engagierte Netzwerk der Fotografen ist bestrebt, so oft wie möglich zur Verfügung zu stehen, auch wenn es spontan sein muss.
Was erhalten die Familien von der Stiftung?
Nach dem Einsatz des Fotografen erhalten die Familien die entstandenen Bilder. Dies geschieht in digitaler Form, in der Regel auf einem Datenträger (wie z.B. einem USB-Stick), der ihnen von der Stiftung zugesandt oder übergeben wird.
Die Familien erhalten die vollen Nutzungsrechte an diesen Bildern. Das bedeutet, sie dürfen die Fotos beliebig oft ausdrucken, vervielfältigen und für private Zwecke nutzen. Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Anzahl der Kopien oder der Art der Verwendung innerhalb der Familie (z.B. für Dankeskarten, Erinnerungsalben etc.).
Ein wichtiger Hinweis betrifft Videos: Die Stiftung garantiert die Bereitstellung von Fotografien. Nicht alle ehrenamtlichen Fotografen verfügen über die notwendige Ausrüstung oder Erfahrung, um auch Videos aufzunehmen. Ob Videoaufnahmen möglich sind, hängt vom jeweiligen Fotografen ab. Dieser Punkt sollte unbedingt im Vorgespräch mit der Koordination geklärt werden. Falls Videoaufnahmen für Sie sehr wichtig sind und der verfügbare Fotograf dies nicht anbieten kann, kann es hilfreich sein, eine eigene Videokamera mitzunehmen, um selbst Momente festzuhalten.
Der Ablauf des Einsatzes
Wenn der Fotograf am vereinbarten Ort (Krankenhaus, Hospiz, Zuhause) eintrifft, nähert er sich der Situation mit höchster Sensibilität und Einfühlsamkeit. Die Fotografen sind sich der emotionalen Belastung der Eltern bewusst und agieren sehr behutsam.
Ziel ist es, private und liebevolle Fotografien zu machen, die die Verbindung zwischen den Eltern und ihrem Kind zeigen. Dies können Detailaufnahmen der kleinen Hände oder Füße sein, Bilder, auf denen die Eltern ihr Kind halten oder einfach nur Momente der stillen Verbundenheit. Es geht darum, die Liebe und die kurzen, aber intensiven Augenblicke des Zusammenseins festzuhalten.

Der Fotograf versucht, so diskret wie möglich zu arbeiten, um die Privatsphäre der Familie zu wahren und den emotionalen Raum nicht zu stören. Der Einsatz wird in enger Absprache mit den Eltern und gegebenenfalls dem medizinischen Personal gestaltet. Die Dauer des Einsatzes variiert, aber die Fotografen nehmen sich die notwendige Zeit, um in Ruhe arbeiten zu können.
Was passiert, wenn kein Fotograf kurzfristig verfügbar ist?
Trotz des großen und engagierten Netzwerks kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass kurzfristig kein Fotograf zur Verfügung steht. Dies ist keine böse Absicht, sondern liegt schlichtweg daran, dass die Fotografen ihre Zeit ehrenamtlich neben ihren beruflichen und familiären Verpflichtungen spenden. Es ist für sie nicht immer möglich, sofort oder zu einem sehr spezifischen, kurzfristigen Zeitpunkt verfügbar zu sein.
Die Stiftung und ihre Koordination setzen jedoch alles daran, für jede Anfrage einen Fotografen zu finden. Das Alarmsystem und die regionale Verteilung der Fotografen helfen dabei, die Chancen zu maximieren. Sollte es dennoch einmal nicht gelingen, bitten die Stiftung und die Fotografen um Verständnis. Das Netzwerk wächst stetig, aber die Nachfrage ist ebenfalls hoch.
Datenschutz und Umgang mit den Bildern
Der Schutz der persönlichen Daten und der entstandenen Bilder hat für die Dein Sternenkind Stiftung höchste Priorität. Seit dem 23. Januar 2017 sind die Fotografen angehalten, die Bilder auf den internen Servern der Stiftung zu sichern.
Mit der Anforderung eines Fotografen geben die Eltern die Zustimmung zur Speicherung der Bilder auf diesen gesicherten Servern. Die Stiftung versichert allen Elternpaaren, dass diese Bilder geschützt sind und dass ein Zugriff Dritter auf die Bilder ohne ausdrückliche Zustimmung der Eltern nicht möglich ist. Die Handhabung der Daten erfolgt streng nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Die Veröffentlichung von Bildern, beispielsweise auf der Webseite der Stiftung oder in sozialen Medien, erfolgt niemals ohne das explizite Einverständnis der betroffenen Eltern. Die Entscheidung, ob und welche Bilder geteilt werden, liegt allein bei der Familie.
Hintergrundinformationen für den Fotografen (Optionaler Grund)
Im Anforderungsformular wird optional nach dem Grund oder der Diagnose gefragt. Dies kann eine medizinische Diagnose wie Anencephalus, Trisomie 13, Trisomie 18, Trisomie 21, Herzfehler, Nierenagenesie, Spina bifida oder auch allgemeinere Gründe wie vorzeitige Wehen, vorzeitiger Blasensprung, IUFT (intrauteriner Fruchttod) oder SIDS sein. Es gibt auch die Option 'Sonstiges', falls die spezifische Diagnose nicht aufgeführt ist oder nicht genannt werden möchte.
Die Angabe dieser Information ist optional, kann dem Fotografen aber als Vorbereitung auf den Einsatz dienen. Sie hilft ihm, sich auf die spezifische Situation einzustellen und gegebenenfalls besondere Bedürfnisse oder Gegebenheiten zu berücksichtigen. Alle diese Angaben werden vertraulich behandelt und dienen ausschließlich dem internen Ablauf der Stiftungsarbeit, streng gemäß der DSGVO.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Hier fassen wir die wichtigsten Fragen und Antworten noch einmal zusammen:
Kostet der Service der Dein Sternenkind Stiftung Geld?
Nein, der Service ist für die Familien vollständig kostenlos. Die Fotografen arbeiten ehrenamtlich und spenden ihre Zeit und Arbeit als ein Geschenk.
Wann sollte ich einen Fotografen anfordern?
Ideal ist eine frühzeitige Anforderung, wenn die Situation absehbar ist. Aber auch bei plötzlichem Verlust ist eine Anforderung jederzeit möglich.
Bekommen wir Videos von unserem Kind?
Sie erhalten auf jeden Fall digitale Fotografien. Videoaufnahmen sind nicht immer möglich, da dies von den Fähigkeiten und der Ausrüstung des jeweiligen ehrenamtlichen Fotografen abhängt. Klären Sie dies am besten im Vorgespräch.
Was passiert, wenn kein Fotograf verfügbar ist?
Die Stiftung und ihre Koordination tun alles, um einen Fotografen zu finden. Da alle Fotografen ehrenamtlich tätig sind, kann es in seltenen Fällen kurzfristig schwierig sein. Es besteht jedoch kein böser Wille, sondern es liegt an den parallelen Verpflichtungen der Fotografen.
Was genau erhalten wir nach dem Einsatz?
Sie erhalten einen Datenträger mit den digitalen Fotos. Sie haben das Recht, diese Bilder für private Zwecke beliebig oft auszudrucken und zu vervielfältigen.
Werden unsere Bilder veröffentlicht?
Nein, Ihre Bilder werden nur mit Ihrem ausdrücklichen Einverständnis von der Stiftung oder dem Fotografen veröffentlicht (z.B. auf der Webseite). Die Entscheidung liegt allein bei Ihnen.
Wie werden unsere Daten und Bilder geschützt?
Die Bilder werden auf gesicherten internen Servern der Stiftung gespeichert. Der Zugriff Dritter ist ausgeschlossen. Alle Daten werden streng nach der DSGVO behandelt.
Der unschätzbare Wert der Erinnerungen
Die Arbeit der Dein Sternenkind Stiftung schafft etwas von unermesslichem Wert: sichtbare und greifbare Erinnerungen an ein Kind, dessen Leben viel zu kurz war. In einer Zeit tiefster Trauer, in der die Welt stillzustehen scheint, ermöglichen diese Fotografien den Eltern, die Existenz ihres Kindes zu würdigen und einen Ankerpunkt für ihre Trauer und spätere Erinnerung zu haben. Es sind Erinnerungen, die Trost spenden und einen wichtigen Teil des Heilungsprozesses darstellen können. Die Hingabe der ehrenamtlichen Fotografen, die ihre Zeit und ihr Herz in diese sensible Aufgabe legen, macht diesen einzigartigen Service erst möglich und ist ein leuchtendes Beispiel für Menschlichkeit und Mitgefühl in schweren Zeiten.
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