Windows ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der digitalen Welt, das Betriebssystem, das auf den meisten Personal Computern läuft. Von seinen Anfängen als grafische Oberfläche für DOS bis hin zu den modernen, komplexen Systemen, die wir heute nutzen, hat Windows eine lange und faszinierende Entwicklung durchlaufen. Viele Nutzer fragen sich bei den verschiedenen Versionen, wann genau bestimmte Meilensteine erreicht wurden. Ein besonders wichtiger Meilenstein in der jüngeren Geschichte war die Einführung von Windows 10.

Der offizielle Marktstart für Microsoft Windows 10 fand am 29. Juli 2015 statt. Mit dieser Version wollte Microsoft einen großen Schritt nach vorne machen und die Erfahrungen aus früheren Versionen, insbesondere Windows 8, verarbeiten und verbessern. Windows 10 wurde nicht nur für den klassischen Desktop konzipiert, sondern als einheitliche Plattform für verschiedene Gerätetypen.
Die Entwicklung von Windows bis Windows 10
Um die Bedeutung von Windows 10 vollständig zu verstehen, lohnt sich ein tieferer Blick auf die Geschichte von Windows. Microsoft stieg 1981 mit MS-DOS ins Betriebssystemgeschäft ein, entwickelte aber zunächst hauptsächlich BASIC-Interpreter und Anwendungsprogramme. Inspiriert von grafischen Systemen wie der Macintosh System Software (die wiederum vom Xerox Alto beeinflusst war), begann Microsoft mit der Entwicklung einer eigenen grafischen Oberfläche namens "Interface Manager" für DOS-PCs. Kurz vor der Veröffentlichung der Version 1.0 im Jahr 1985 wurde diese in "Windows" umbenannt.
Die ersten Versionen (Windows 1.0, 2.0, 3.x) waren im Wesentlichen grafische Aufsätze für DOS und nutzten kooperatives Multitasking. Erst mit Windows 3.x gab es allmähliche Verbesserungen, wie die Einführung von 32-Bit-Zugriffen. Parallel dazu entwickelte Microsoft ab 1988 unter der Leitung von David N. Cutler das Betriebssystem Windows NT, basierend auf Konzepten des VMS-Systems. Windows NT war von Anfang an als modernes System mit präemptivem Multitasking, Speicherschutz und einem neuen Kernel konzipiert, im Gegensatz zum DOS-Unterbau der anderen Linie.
In den 1990er Jahren positionierte Microsoft die NT-Linie (beginnend mit NT 3.1 im Jahr 1993) neben der weiterentwickelten DOS-basierten Linie (bekannt als Windows 9x: Windows 95, 98, Me). Die Windows 9x-Systeme nutzten zwar ebenfalls 32-Bit-Technologie und die Win32-API, waren aber immer noch auf einen DOS-Unterbau angewiesen und hatten technische Schwächen, insbesondere beim Speicherschutz. Da Windows NT jedoch höhere Hardwareanforderungen stellte, blieb Windows 9x für Heimanwender dominant, bis schließlich Windows XP im Jahr 2001 erschien. Windows XP war ein Wendepunkt, da es die Heimanwender- und Unternehmenslinien zusammenführte und vollständig auf dem stabileren Windows NT-Kernel basierte (NT-Version 5.1). Dies ersetzte endgültig die DOS-basierte 9x-Linie.

Nach XP folgten weitere NT-basierte Desktop-Versionen: Windows Vista (NT 6.0, 2006/2007), Windows 7 (NT 6.1, 2009) und Windows 8 (NT 6.2, 2012). Jede Version brachte Neuerungen und Veränderungen mit sich, wobei Windows 8 mit seinem Fokus auf Touch und dem neuen Startbildschirm eine besonders markante Abkehr von der bisherigen Bedienung darstellte. Diese Entwicklung führte schließlich zu Windows 10.
Warum gab es kein Windows 9?
Ein Aspekt, der bei der Veröffentlichung von Windows 10 für viel Gesprächsstoff sorgte, war die Tatsache, dass Microsoft scheinbar eine Versionsnummer übersprungen hat. Nach Windows 8 kam nicht Windows 9, sondern direkt Windows 10. Microsofts offizielle Begründung war, dass Windows 10 einen derart großen Sprung nach vorne darstelle, dass dies durch das Überspringen einer Nummer verdeutlicht werden müsse – was viele als reine Marketingstrategie interpretierten.
Allerdings gab es auch handfestere, technische Gründe für diesen Schritt, die in Kompatibilitätsproblemen wurzelten. Viele ältere Programme, die für Windows 95 oder Windows 98 geschrieben wurden, prüften die Betriebssystemversion, indem sie nach dem String "Windows 9" suchten. Hätte Microsoft das neue System "Windows 9" genannt, hätten diese Programme es möglicherweise fälschlicherweise für Windows 95 oder 98 gehalten, was zu unvorhergesehenen Kompatibilitätsproblemen hätte führen können. Man wollte offenbar ein ähnliches Problem wie das Jahr-2000-Problem vermeiden.
Neben diesem technischen Grund gab es auch die Vermutung, dass Microsoft sich von dem bei vielen Nutzern unbeliebten Windows 8 abgrenzen wollte. Eine neue, höhere Nummer signalisierte einen Neuanfang. Eine weitere Theorie war, dass Microsoft mit Apple gleichziehen wollte, die ihr Betriebssystem für Macs als Mac OS X (X steht für 10) vermarkteten. Eine höhere Nummerierung sollte möglicherweise die wahrgenommene technologische Überlegenheit angleichen.

Neuerungen und Philosophie von Windows 10
Mit Windows 10 verfolgte Microsoft das Ziel, alle Plattformen abzudecken – Desktops, Laptops, Tablets und Smartphones – mit einer einzigen Kern-Architektur und einer sich anpassenden Benutzeroberfläche. Eine der wichtigsten Änderungen für Desktop-Nutzer war die Rückkehr des vertrauten Startmenüs, wenn auch in einer überarbeiteten Form, das den umstrittenen Vollbild-Startbildschirm von Windows 8 ersetzte. Windows 10 wurde auch als ein System konzipiert, das kontinuierlich durch Updates weiterentwickelt wird, anstatt alle paar Jahre eine komplett neue, große Version zu veröffentlichen – ein Übergang zu einem "Windows as a Service"-Modell.
Die Umstellung auf den Windows NT-Kernel mit Windows XP brachte auch Vorteile bei der Stabilität und Sicherheit. Im Gegensatz zur DOS-basierten Linie, die direkte Hardwarezugriffe von Programmen erlaubte, setzte NT ein strikteres Schichtenmodell durch. Obwohl Microsoft in der Vergangenheit wegen Sicherheitslücken und Standardeinstellungen in der Kritik stand, wurde das Thema Sicherheit spätestens seit den frühen 2000er Jahren stärker in den Fokus gerückt, was sich in verbesserten Versionen wie Windows XP SP2, Vista und Windows 7 zeigte. Windows 10 baute auf diesen Fortschritten auf und integrierte weitere Sicherheitsfeatures wie die Benutzerkontensteuerung, die allerdings auch den Bedienkomfort beeinflussen kann. Dennoch zeigen einige Analysen, dass neuere Windows-Versionen wie Windows 7 und Windows 10 in Bezug auf die Sicherheit Fortschritte gemacht haben.
Wichtige Windows-Versionen und ihre Erscheinungsdaten
Produktname | Erscheinungsdatum |
---|---|
Windows 1.0 | 20. November 1985 |
Windows 3.0 | 22. Mai 1990 |
Windows 3.1 | 1. März 1992 |
Windows 95 | 15. August 1995 |
Windows 98 | 30. Juni 1998 |
Windows Me | 14. September 2000 |
Windows XP | 25. Oktober 2001 |
Windows Vista | 30. November 2006 (Unternehmen) / 30. Januar 2007 (Privatanwender) |
Windows 7 | 22. Oktober 2009 |
Windows 8 | 26. Oktober 2012 |
Windows 10 | 29. Juli 2015 |
Windows 11 | 4. Oktober 2021 |
Häufig gestellte Fragen zu Windows 10
Wann genau wurde Windows 10 veröffentlicht?
Der offizielle Marktstart für Windows 10 war am 29. Juli 2015.
Warum gab es kein Windows 9?
Es gab mehrere Gründe, warum Microsoft die Versionsnummer 9 übersprang. Ein wichtiger technischer Grund war die Vermeidung von Kompatibilitätsproblemen mit sehr alten Programmen, die nach "Windows 9" suchten, um Windows 95 oder 98 zu identifizieren. Ein weiterer Grund war wahrscheinlich, sich vom unbeliebten Windows 8 abzusetzen und einen Neuanfang zu signalisieren. Auch der Wunsch, mit der Nummerierung von Konkurrenten wie Apple (Mac OS X) gleichzuziehen, wurde als möglicher Faktor genannt.

Was waren die wichtigsten Neuerungen in Windows 10?
Windows 10 wurde als gemeinsame Plattform für verschiedene Gerätetypen konzipiert. Es brachte das vertraute Startmenü zurück und markierte einen Übergang zu einem Modell der kontinuierlichen Weiterentwicklung durch regelmäßige Updates.
Was kam nach Windows 10?
Der Nachfolger von Windows 10 ist Microsoft Windows 11, das am 4. Oktober 2021 veröffentlicht wurde.
Windows 10 stellte einen bedeutenden Schritt in der Evolution von Microsofts Betriebssystem dar. Mit seiner Veröffentlichung am 29. Juli 2015 begann eine neue Ära, geprägt von einem einheitlicheren Ansatz über verschiedene Geräte hinweg und einem Fokus auf kontinuierliche Updates. Die Entscheidung, Windows 9 zu überspringen, war dabei ebenso bemerkenswert wie die technischen und gestalterischen Änderungen, die das System mit sich brachte. Windows 10 festigte die Position von Microsoft auf dem PC-Markt und bildete die Grundlage für die Weiterentwicklung in Form von Windows 11.
Hat dich der Artikel Wann wurde Windows 10 veröffentlicht? interessiert? Schau auch in die Kategorie Ogólny rein – dort findest du mehr ähnliche Inhalte!