Ava Max hat sich in der Popmusikszene schnell einen Namen gemacht. Mit ihren eingängigen Melodien und kraftvollen Vocals hat sie weltweit Erfolge gefeiert. Doch wer steckt eigentlich hinter diesen Hits? Wie entstehen ihre Songs, und gibt es Verbindungen zu älteren Titeln anderer Künstlerinnen und Künstler? Dieser Artikel beleuchtet den kreativen Prozess hinter einigen ihrer bekanntesten Lieder und geht der Frage nach, inwieweit Inspiration und musikalische Zitate eine Rolle spielen.

Popmusik ist oft das Ergebnis eines kollaborativen Prozesses, bei dem Songwriter, Produzenten und der Künstler selbst zusammenarbeiten, um den perfekten Sound und die passenden Texte zu kreieren. Bei Ava Max ist das nicht anders. Ihre Songs sind das Produkt eines Teams von Talenten, die ihre musikalischen Visionen gemeinsam umsetzen.
Die Songwriter hinter Ava Max's Hits
Ein herausragendes Beispiel für diese Zusammenarbeit ist der Song "Kings & Queens". Dieser Titel, der zu den bekanntesten von Ava Max zählt, wurde nicht nur von ihr allein geschrieben. Eine ganze Reihe von kreativen Köpfen war an der Entstehung beteiligt. Zu den Songwritern für "Kings & Queens" gehören neben Ava Max selbst auch Brett McLaughlin, Madison Love, Desmond Child, Mimoza Blinsson, Hillary Bernstein und Jakke Erixon. Zusätzlich waren die Produzenten Henry Walter, besser bekannt als Cirkut, und Nadir Khayat, bekannt als RedOne, maßgeblich am Songwriting und der finalen Gestaltung des Tracks beteiligt. Diese lange Liste von Namen unterstreicht, dass erfolgreiche Popsongs heutzutage oft in einem Teamwork entstehen, bei dem jeder Beteiligte spezifische Stärken einbringt, sei es beim Texten, Komponieren oder Produzieren der Musik.
"Kings & Queens": Ein Hit mit Geschichte(n)
Der Song "Kings & Queens" ist nicht nur wegen seiner eingängigen Melodie und des empowernden Textes bemerkenswert, sondern auch wegen seiner musikalischen Wurzeln. Der Titel beinhaltet ein Sampling von Bonnie Tylers Song "If You Were a Woman (And I Was a Man)". Dieses Sampling ist ein bewusstes musikalisches Zitat, das eine Verbindung zu einem älteren Hit herstellt und dem Song eine zusätzliche Ebene verleiht. Interessanterweise verwendet Bonnie Tylers gesampelter Song wiederum dieselbe Melodie wie der Bon Jovi-Klassiker "You Give Love a Bad Name" aus dem Jahr 1986. Diese musikalische Linie – Bon Jovi zu Bonnie Tyler zu Ava Max – erklärt, warum sich die drei Songs klanglich ähneln, obwohl sie aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammen und von verschiedenen Künstlern performt werden. Es zeigt, wie Melodien und musikalische Ideen über Generationen hinweg wieder aufgegriffen und neu interpretiert werden können.
Die Veröffentlichung von "Kings & Queens" wurde von einem markanten Artwork begleitet. Das Cover ist in Blautönen gehalten und zeigt Ava Max auf einem Thron sitzend. In ihrer rechten Hand hält sie ein Schwert, dessen Spitze auf dem Boden ruht. Dieses Bild unterstreicht das Thema des Songs, das von Stärke und Selbstbestimmung handelt und die Hörerinnen und Hörer ermutigt, sich wie Könige und Königinnen zu fühlen, unabhängig von Geschlecht oder Status.
Das Musikvideo zu "Kings & Queens" wurde am 27. März 2020 veröffentlicht und visualisiert die Botschaft des Songs eindrucksvoll. Zu Beginn sieht man Vögel fliegen, gefolgt von einem Hinweis in silberner Schrift, dass der Song zur "Heaven"-Seite ihres Debütalbums "Heaven & Hell" gehört. Anschließend erscheint der Songtitel in goldener Schrift. Das Video wechselt zwischen verschiedenen Szenen: Man sieht Ava Max auf dem bereits vom Artwork bekannten Thron, tanzt zusammen mit anderen, sitzt an einem opulenten Speisesaal, posiert neben riesigen Schachfiguren und hat in einer Szene sogar einen Papagei auf dem Arm. Eine besonders energiegeladene, fast rockartige Szene zeigt sie und ihre Tänzerinnen mit Gitarren in der Hand, was die kraftvolle Natur des Songs unterstreicht. Das Musikvideo war äußerst erfolgreich und verzeichnete bis Mai 2023 über 330 Millionen Aufrufe, was die Popularität des Songs und seiner visuellen Darstellung belegt.
Auch kommerziell war "Kings & Queens" ein großer Erfolg, insbesondere in Deutschland. Der Song erreichte dort Rang 16 der offiziellen Singlecharts. Was jedoch noch bemerkenswerter ist, ist seine Langlebigkeit in den Charts. Die Single konnte sich beeindruckende 57 Wochen in den Top 100 platzieren und zählt damit zu den erfolgreichsten Dauerbrennern in der Geschichte der deutschen Singlecharts. Darüber hinaus erreichte das Lied für sechs Wochen die Chartspitze der deutschen Airplaycharts, was bedeutet, dass es im Radio besonders häufig gespielt wurde. Dieser Erfolg in den Airplaycharts ist ein starkes Indiz für die breite Akzeptanz und Beliebtheit des Songs bei einem großen Publikum.
Musikalische Verwandtschaft: Ava Max und das Sampling
Die Verwendung von Samplings und musikalischen Zitaten scheint ein wiederkehrendes Element in Ava Max's Arbeit zu sein. Wie bereits erwähnt, wurde "Kings & Queens" durch ein Sample geprägt. Diese Technik, Elemente aus bestehenden Aufnahmen zu übernehmen, ist in der modernen Musikproduktion weit verbreitet und ermöglicht es Künstlern, Brücken zu früheren Werken zu schlagen und ihnen neues Leben einzuhauchen. Es ist eine Form der Neuinterpretation, die sowohl eine Hommage an das Original sein als auch eine völlig neue Bedeutung oder Stimmung erzeugen kann. Ava Max's Umgang mit Sampling zeigt ihre Fähigkeit, klassische Melodien oder Strukturen in einen modernen Pop-Kontext zu überführen und daraus Hits zu formen, die sowohl vertraut als auch frisch klingen.
Der Vergleich mit Shakira: "Whatever" vs. "Whenever, Wherever"
Ein jüngeres Beispiel für Ava Max's Auseinandersetzung mit bestehenden musikalischen Ideen ist ihre Zusammenarbeit mit dem DJ und Produzenten Kygo am Song "Whatever". Bereits Anfang Januar teilten beide Künstler Clips ihres neuen Songs in den sozialen Medien und weckten damit die Neugier ihrer Fans. Die offizielle Veröffentlichung erfolgte am 19. Januar. Der Song löste schnell Diskussionen unter Musikliebhabern aus, da seine Ähnlichkeit zu Shakiras Welthit "Whenever, Wherever" aus dem Jahr 2001 unüberhörbar ist. Diese Ähnlichkeit führte zu einer gewissen Kontroverse, aber auch zu viel Begeisterung.
Für viele Fans, die mit der Musik von Shakira, Kygo und Ava Max aufgewachsen sind, war "Whatever" eine willkommene Überraschung. Kommentare unter dem Musikvideo auf YouTube spiegelten diese Freude wider. Ein Nutzer namens @michaelnamukuwa8644 schrieb beispielsweise: "Als Fan von Shakira, Kygo und Ava ist das einfach überströmende Freude." Diese Reaktion zeigt, dass solche musikalischen Referenzen oder Neuinterpretationen bei einem Publikum, das eine emotionale Verbindung zu den Originalen hat, sehr gut ankommen können.

Die Ähnlichkeit zwischen den beiden Songs ist schwer zu übersehen, insbesondere in der Melodie. Doch "Whatever" ist keine bloße Kopie. Ava Max's sanftere Vocals mischen sich gut mit ihrer modernen Version von "Whenever, Wherever" und verleihen dem Song ein romantischeres Gefühl, obwohl die eigentliche Botschaft des Textes eine andere ist. Dies unterscheidet sich deutlich von Shakiras eher raueren Vocals im Original. Ein weiterer Kommentar von @saptieujobe9293 beschreibt den Song als "Mid to late 2010s nostalgic vibes, sounds like fresh air", was die Fähigkeit des Songs hervorhebt, Nostalgie zu wecken und gleichzeitig modern zu klingen.
Mehr als nur Ähnlichkeit: Der lyrische Kontrast
Was "Whatever" besonders faszinierend macht, ist, wie Ava Max und Kygo die Geschichte, die Shakira in "Whenever, Wherever" erzählt, gewissermaßen umdrehen. Während Shakiras Song davon handelt, mit jemandem zusammen zu sein, den man liebt, verwandeln Ava Max und Kygo ihn in einen Song darüber, dass jemand *nicht* die richtige Person für sie war und dass man sich trennt und weiterzieht. Der Kontrast zwischen den Texten ist frappierend und erzeugt eine interessante narrative Spannung:
- Shakiras Text: "Whenever, wherever. We’re meant to be together. I’ll be there, and you’ll be near." (Wann auch immer, wo auch immer. Wir sind füreinander bestimmt. Ich werde da sein, und du wirst nah sein.)
- Ava Max's Text: "Whatever, whatever. We were never good together. I’ll be here and you stay there." (Was auch immer, was auch immer. Wir waren nie gut zusammen. Ich bleibe hier, und du bleibst dort.)
Diese gegenübergestellten Perspektiven lassen es so erscheinen, als ob eine Geschichte durch zwei Songs erzählt wird: die Entwicklung einer Beziehung, die später zerbrach. Dieser lyrische Kniff verleiht "Whatever" eine Tiefe, die über eine einfache musikalische Ähnlichkeit hinausgeht.
Besonderheiten von "Whatever"
Neben der musikalischen Referenz zu Shakira weist "Whatever" auch einige einzigartige Produktionsmerkmale auf. Eine Besonderheit, die im Text hervorgehoben wird, ist eine männliche Hintergrundstimme, die während Kygos DJing-Teil gelegentlich "whatever, whatever" singt. Diese Stimme scheint sich, wenn man Kopfhörer trägt, von links nach rechts zu bewegen. Dieses Merkmal wird mit 8D-Audio verglichen, einem räumlichen Klangeffekt, der das Gefühl vermittelt, dass der Sound aus verschiedenen Richtungen kommt. Solche Produktionsdetails sind selten in der Popmusik und machen "Whatever" zu einem einzigartigen Hörerlebnis. Sie zeigen, dass Ava Max und Kygo nicht nur bekannte Melodien aufgreifen, sondern auch mit modernen Soundtechniken experimentieren, um ihren Songs eine besondere Note zu verleihen.
Kommerzielle Wirkung und Fan-Reaktionen
Die Neuinterpretation von "Whenever, Wherever" durch Ava Max und Kygo wurde von vielen positiv aufgenommen. Die Fähigkeit, das Gefühl des Abweisens und des Weiterziehens von einem Liebhaber durch die repetitive Verwendung des Wortes "whatever" zu vermitteln, wurde als gelungen betrachtet. Die im Text erwähnte Bewertung von 8/10 unterstreicht, dass der Song als qualitativ hochwertig empfunden wurde. Die Mischung aus Nostalgie, modernem Pop-Sound und einem lyrischen Twist scheint bei den Hörern gut angekommen zu sein und zeigt, dass Ava Max erfolgreich Altes mit Neuem verbinden kann.
Vergleichstabelle: "Whenever, Wherever" vs. "Whatever"
| Merkmal | Shakira: "Whenever, Wherever" (2001) | Ava Max & Kygo: "Whatever" (2024) |
|---|---|---|
| Künstler | Shakira | Ava Max & Kygo |
| Beziehung zum anderen Song | Original | Neuinterpretation/Referenz |
| Lyrical Theme | Über das Zusammensein und die Liebe | Über das Auseinandergehen und Weiterziehen |
| Vocal Style | Rauer, kraftvoller | Sanfter, geschmeidiger |
| Besonderes Merkmal | - | 8D-Audio-ähnlicher Effekt, männliche Hintergrundstimme |
Häufig gestellte Fragen
Wer hat den Song "Kings & Queens" von Ava Max geschrieben?
Der Song "Kings & Queens" wurde von einem Team geschrieben, zu dem Ava Max selbst, Brett McLaughlin, Madison Love, Desmond Child, Mimoza Blinsson, Hillary Bernstein, Jakke Erixon sowie die Produzenten Cirkut und RedOne gehören.
Samplet Ava Max andere Songs?
Ja, Ava Max ist bekannt dafür, andere Künstler zu samplen oder ihre Songs neu zu interpretieren. Ein prominentes Beispiel ist "Kings & Queens", das ein Sample von Bonnie Tylers "If You Were a Woman (And I Was a Man)" verwendet, welcher wiederum Ähnlichkeiten zu Bon Jovis "You Give Love a Bad Name" aufweist. Auch ihr Song "Whatever" mit Kygo basiert auf Shakiras "Whenever, Wherever".
Worin unterscheidet sich Ava Max's "Whatever" von Shakiras "Whenever, Wherever"?
Musikalisch sind die Songs sehr ähnlich, insbesondere in der Melodie. Die Hauptunterschiede liegen im Text und in der Botschaft. Während Shakiras Original vom Glück des Zusammenseins handelt, dreht sich Ava Max's Version um das Ende einer Beziehung und das Weiterziehen. Auch der Gesangsstil unterscheidet sich (Ava Max sanfter, Shakira rauer), und "Whatever" enthält spezielle Produktionseffekte wie den 8D-Audio-ähnlichen Sound.
Welche besonderen Merkmale hat der Song "Whatever"?
Neben der musikalischen Ähnlichkeit und dem lyrischen Kontrast zu Shakiras Song zeichnet sich "Whatever" durch eine männliche Hintergrundstimme aus, die "whatever" singt und einen räumlichen, 8D-Audio-ähnlichen Effekt erzeugt, wenn man Kopfhörer trägt.
Fazit
Ava Max hat bewiesen, dass sie eine Künstlerin ist, die es versteht, moderne Pop-Hits zu kreieren. Ihr Songwriting, oft in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Team, kombiniert eingängige Melodien mit relevanten Themen. Ihre Bereitschaft, auf musikalische Klassiker zurückzugreifen und diese durch Sampling oder Neuinterpretation in einen neuen Kontext zu stellen, wie bei "Kings & Queens" und "Whatever", zeigt einen cleveren Umgang mit Musikgeschichte. Sie schafft es, Nostalgie und Frische zu verbinden und Songs zu produzieren, die sowohl bei langjährigen Musikfans als auch bei einem jüngeren Publikum Anklang finden. Dieser Ansatz, gepaart mit ihrem unbestreitbaren Talent als Performerin, sichert ihr einen festen Platz in der aktuellen Pop-Landschaft.
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