UV-Filter sind vielen Menschen aus verschiedenen Bereichen bekannt. In der Fotografie spielten sie historisch eine wichtige Rolle, während sie heute oft als Schutz für wertvolle Objektive dienen. Gleichzeitig sind „UV-Filter“ ein zentraler Bestandteil von Sonnenschutzmitteln, die unsere Haut vor schädlicher ultravioletter Strahlung bewahren sollen. Doch was genau bewirken diese Filter und wie funktionieren sie?

Ultraviolettes (UV) Licht ist für das menschliche Auge unsichtbar, kann aber sowohl auf fotografischem Film als auch auf biologischem Gewebe (wie unserer Haut) erhebliche Auswirkungen haben. Die Sonne ist die Hauptquelle für UV-Strahlung auf der Erde. UV-Filter sind chemische Substanzen oder optische Elemente, die entwickelt wurden, um diese spezielle Art von Strahlung zu absorbieren, zu streuen oder zu reflektieren, während sichtbares Licht weitgehend ungehindert passieren kann.
Die historische Rolle von UV-Filtern in der Fotografie
Früher waren fotografische Filme, insbesondere ältere Emulsionen, sehr empfindlich gegenüber UV-Licht. Diese Empfindlichkeit konnte zu unerwünschten Effekten führen, wie zum Beispiel einer allgemeinen Dunstigkeit oder einem Schleier im Bild. Bei Farbfilmen konnte UV-Licht zudem einen Blaustich verursachen, der die Farbwiedergabe verfälschte. Um diese Probleme zu minimieren, wurden UV-Filter entwickelt und eingesetzt. Sie blockierten die kürzeren ultravioletten Wellenlängen effektiv, während sie für das sichtbare Lichtspektrum transparent blieben und so die Bildqualität verbesserten.

Moderne Anwendung: Schutz für das Objektiv
Mit der Weiterentwicklung der Fotografie, sowohl bei modernen Filmen als auch bei digitalen Kamerasensoren, hat sich die Empfindlichkeit gegenüber UV-Wellenlängen verringert. Digitale Sensoren verfügen oft über interne Filter oder Beschichtungen, die viele der Probleme, die früher durch UV-Licht verursacht wurden, bereits adressieren. Dennoch werden UV-Filter auch heute noch von vielen Fotografen verwendet, wenn auch oft aus einem anderen Hauptgrund: dem Schutz der Frontlinse des Objektivs.
In rauen Umgebungen, wie zum Beispiel in Wüsten mit viel Staub und Sand, oder auch einfach im täglichen Gebrauch, ist die Frontlinse des Objektivs anfällig für Kratzer, Staub, Schmutz und andere Umwelteinflüsse. Ein UV-Filter, der auf das Objektiv geschraubt wird, bildet eine physische Barriere. Es ist in der Regel weitaus kostengünstiger, einen beschädigten Filter zu ersetzen als die teure Frontlinse eines hochwertigen Objektivs reparieren oder ersetzen zu lassen.
Varianten fotografischer UV-Filter
Es gibt verschiedene Arten von fotografischen UV-Filtern, die sich nach den Wellenlängen unterscheiden, die sie herausfiltern. Manchmal werden sie als L37- oder L39-Filter bezeichnet. Ein L37-Filter entfernt beispielsweise ultraviolettes Licht mit Wellenlängen kürzer als 370 Nanometer (nm). Ein L39-Filter hingegen eliminiert Licht mit Wellenlängen kürzer als 390 nm. Beide dienen dem Zweck, UV-Strahlung zu blockieren, aber der L39-Filter bietet einen etwas breiteren Schutzbereich in Richtung des sichtbaren Lichts.
Mögliche Nachteile in der Fotografie
Obwohl UV-Filter als Schutz nützlich sein können, ist es wichtig zu wissen, dass jeder zusätzliche Glasfläche vor dem Objektiv potenziell die optische Leistung beeinflussen kann. Ein UV-Filter kann, wie jeder optische Filter, unter bestimmten Bedingungen zu unerwünschten Reflexionen (Lens Flare) führen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass ein Filter von minderer Qualität den Kontrast und die Schärfe des Bildes beeinträchtigt. Hochwertige UV-Filter sind so konstruiert, dass diese negativen Effekte minimiert werden, aber eine geringfügige Beeinträchtigung der optischen Leistung kann nie vollständig ausgeschlossen werden, insbesondere bei extremen Lichtverhältnissen oder bei Verwendung sehr hochwertiger Objektive.
Gegen Lens Flare können beispielsweise Gegenlichtblenden helfen, die das Objektiv abschatten und gleichzeitig einen gewissen physischen Schutz bieten. Hochwertige UV-Filter bieten Schutz vor Verschmutzung bei minimaler zusätzlicher Verzerrung.
UV-Filter im Vergleich zu anderen Filtern
Es ist hilfreich, UV-Filter von anderen Filtertypen zu unterscheiden. Ein gängiger Vergleich ist der mit Zirkularpolarisationsfiltern (CPL-Filter). Diese Filter haben völlig andere Auswirkungen auf das Bild. Während UV-Filter primär auf die Blockierung von UV-Licht oder den Schutz des Objektivs abzielen und idealerweise farbneutral sind, beeinflussen CPL-Filter die Art und Weise, wie polarisiertes Licht gehandhabt wird.
CPL-Filter werden verwendet, um Reflexionen von nicht-metallischen Oberflächen wie Wasser oder Glas zu reduzieren. Sie können auch den Himmel blauer machen und die Farben in Landschaften intensiver gestalten, indem sie atmosphärischen Dunst reduzieren. Ihre Wirkung ist im Bild deutlich sichtbar. UV-Filter hingegen beeinflussen die Farben des Bildes nicht und dienen hauptsächlich der Objektivschutz.
Merkmal | UV-Filter | CPL-Filter |
---|---|---|
Hauptzweck | UV-Blockierung (historisch), Linsenschutz (modern) | Reduzierung von Reflexionen, Farbverstärkung |
Auswirkung auf das Bild | Neutral (sollte keine Farben ändern), kann Schärfe/Kontrast beeinflussen (Qualitätsabhängig) | Reduziert Reflexionen, verstärkt Farben (besonders Blau/Grün), erhöht Kontrast |
Umgang mit Licht | Blockiert UV-Licht, lässt sichtbares Licht passieren | Blockiert polarisiertes Licht |
Ständiger Einsatz | Oft dauerhaft am Objektiv für Schutz | Wird nur bei Bedarf verwendet (Effekt gewünscht) |
Die Wahl zwischen einem UV-Filter und einem CPL-Filter hängt also stark davon ab, ob man primär Schutz oder einen bestimmten Bildeffekt wünscht. Man kann einen UV-Filter in der Regel dauerhaft am Objektiv lassen, während ein CPL-Filter abgenommen werden sollte, wenn sein Effekt nicht benötigt wird (z.B. in Innenräumen, wo er das Bild zu stark abdunkeln kann).
UV-Filter im Sonnenschutz: Schutz für die Haut
Neben der Fotografie ist der Begriff „UV-Filter“ auch untrennbar mit dem Schutz unserer Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonnenstrahlung verbunden. Sonnenschutzmittel, oft als Sonnencreme oder Sonnenlotion bezeichnet, enthalten spezielle UV-Filter, um das Eindringen von UV-A- und UV-B-Strahlen in die Haut zu minimieren.
UV-Strahlung kann Sonnenbrand verursachen, die Hautalterung beschleunigen und das Risiko für bestimmte Formen von Hautkrebs erhöhen. Sonnenschutzmittel verzögern das Auftreten eines Sonnenbrandes, können aber UV-Strahlung nicht vollständig blockieren. Daher ersetzen sie nicht andere Schutzmaßnahmen wie das Meiden der prallen Sonne, das Tragen geeigneter Kleidung und das Aufsuchen von Schatten.

Wirkungsweise von Sonnenschutzfiltern
In Sonnenschutzmitteln werden zwei Hauptarten von UV-Filtern verwendet: lösliche (chemische, organische) und unlösliche (physikalische, mineralische) Filter. Lösliche Filter absorbieren die UV-Strahlung und wandeln sie in energieärmere, langwelligere Wärmestrahlung um, die dann von der Haut abgegeben wird. Beispiele für solche Filter sind organische Verbindungen wie Ethylhexyl Methoxycinnamat (EHMC) oder Avobenzon.
Unlösliche, mineralische Filter, wie zum Beispiel Titandioxid oder Zinkoxid, wirken anders. Sie bilden eine physische Barriere auf der Hautoberfläche, die UV-Strahlung absorbiert, aber auch streut und reflektiert. Diese Filter sind oft als „physikalische Filter“ bekannt und werden manchmal in Produkten für empfindliche Haut oder in sogenannten „Naturkosmetika“ verwendet.
Der Lichtschutzfaktor (LSF)
Ein entscheidendes Maß für die Wirksamkeit eines Sonnenschutzmittels ist der Lichtschutzfaktor (LSF), international oft als SPF (Sun Protection Factor) bezeichnet. Der LSF bezieht sich primär auf den Schutz vor UV-B-Strahlung, die hauptsächlich für Sonnenbrand verantwortlich ist. Er gibt an, um wie viel länger man sich theoretisch mit dem Sonnenschutzmittel in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, im Vergleich zur ungeschützten Haut.
Wenn die Eigenschutzzeit der Haut (die Zeit, nach der ohne Schutz ein Sonnenbrand auftritt) beispielsweise 10 Minuten beträgt und man ein Mittel mit LSF 30 verwendet, könnte man sich theoretisch 10 Minuten * 30 = 300 Minuten (5 Stunden) in der Sonne aufhalten. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt einen LSF von mindestens 30. Bei erhöhter Belastung (Berge, Schnee, Wasser, südliche Regionen) oder bei sehr empfindlicher Haut wird sogar ein sehr hoher LSF von 50+ empfohlen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass der LSF nur ein theoretischer Wert ist. Selbst mit hohem LSF ist die Haut nicht vollständig geschützt. Die theoretische Schutzdauer sollte maximal zu 60 Prozent ausgeschöpft werden, um auf Nummer sicher zu gehen. Außerdem muss ein gutes Sonnenschutzmittel sowohl vor UV-B- als auch vor UV-A-Strahlung schützen. Der Schutz vor UV-A-Strahlung ist auf den Produkten oft extra gekennzeichnet.
Die richtige Anwendung von Sonnenschutzmitteln
Um den auf der Packung angegebenen LSF zu erreichen, ist die aufgetragene Menge entscheidend. Der LSF wird unter Laborbedingungen mit einer Menge von 2 Milligramm pro Quadratzentimeter Haut bestimmt. Das entspricht bei einem Erwachsenen etwa vier gehäuften Esslöffeln für den ganzen Körper. Wenn zu wenig Sonnenschutzmittel aufgetragen wird, verringert sich der tatsächliche LSF erheblich – oft um zwei Drittel, wenn nur die Hälfte der empfohlenen Menge verwendet wird. Dies kann trotz Eincremen schnell zu Sonnenbrand führen.
Wichtig ist auch das rechtzeitige Auftragen (20-30 Minuten vor dem Sonnenbad, damit der Schutz vollständig aufgebaut ist) und das regelmäßige Nachcremen, insbesondere nach dem Baden, Abtrocknen oder starkem Schwitzen. Das Nachcremen erhält die Schutzwirkung, verlängert aber nicht die maximale theoretische Aufenthaltsdauer in der Sonne.
Umwelt- und Gesundheitsaspekte von Sonnenschutzfiltern
In Fachkreisen und der Öffentlichkeit werden zunehmend potenzielle Auswirkungen von Sonnenschutzmitteln auf Mensch und Umwelt diskutiert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat hierzu Informationen bereitgestellt. Nach derzeitigem Wissensstand sind bei in der EU zugelassenen Sonnenschutzmitteln, die bewertete UV-Filter enthalten, keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten. In der EU dürfen nur Filter verwendet werden, deren sichere Verwendung vom wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) der EU-Kommission bestätigt wurde.
Dennoch gibt es Hinweise auf mögliche Umweltschäden, insbesondere in Bezug auf Wasserorganismen wie Korallen. Obwohl die Hauptursache für das Korallensterben (Korallenbleiche) in der Erwärmung der Ozeane durch den Klimawandel gesehen wird, scheinen Schadstoffe, darunter auch Substanzen aus Sonnencremes, dieses Problem zu verschärfen. Bestimmte chemische Filter wie Oxybenzon (ein Benzophenon), Avobenzon oder EHMC werden in diesem Zusammenhang diskutiert.
Einige dieser organischen UV-Filter können in der Umwelt, insbesondere in Gewässern, abgebaut oder umgewandelt werden. Beispielsweise wird Avobenzon in chloriertem Wasser zu Transformationsprodukten abgebaut, die als Tränengase oder hautreizend bekannt sind. EHMC wurde in Meerestieren gefunden und wird mit Korallenbleiche in Verbindung gebracht. Es gibt auch Hinweise auf mögliche hormonelle Wirkungen bei Tieren (z.B. östrogene Eigenschaften von EHMC).

Um den Eintrag dieser Substanzen in Gewässer zu minimieren, ohne den eigenen Schutz zu vernachlässigen, werden zusätzliche Maßnahmen empfohlen: Vermeidung hoher UV-Belastung, Aufenthalt im Schatten, Tragen von UV-Schutz-Badekleidung, Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit rein mineralischen Filtern oder das Auftragen von Sonnenschutzmitteln 20-30 Minuten vor dem Baden, damit sie besser einziehen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen...
UV-Filter erfüllen wichtige Funktionen, sowohl in der Fotografie als auch im Sonnenschutz. In der Fotografie haben sie sich von einem Mittel zur Verbesserung der Bildqualität auf Film zu einem wichtigen Schutz für moderne Objektive entwickelt. Im Sonnenschutz sind sie unverzichtbar, um unsere Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung zu schützen. Die Wirksamkeit im Sonnenschutz hängt stark vom Lichtschutzfaktor und der korrekten Anwendung ab. Gleichzeitig werden die potenziellen Auswirkungen bestimmter Filter auf die Umwelt und möglicherweise auch auf die Gesundheit weiterhin diskutiert und erforscht, was die Entwicklung und Verwendung von Sonnenschutzmitteln beeinflusst.
Häufig gestellte Fragen zu UV-Filtern
Reduziert ein UV-Filter die Schärfe meiner Fotos?
Ein hochwertiger UV-Filter sollte die Schärfe nur minimal beeinflussen. Filter von minderer Qualität oder verschmutzte Filter können jedoch Kontrast und Schärfe negativ beeinträchtigen. Die optische Qualität des Filters ist entscheidend.
Muss ich bei digitalen Kameras noch einen UV-Filter verwenden?
Moderne digitale Sensoren sind weniger empfindlich für UV-Licht als früherer Film. Der Hauptgrund für die Verwendung eines UV-Filters heute ist der physische Schutz der Frontlinse Ihres Objektivs vor Kratzern, Staub und Schmutz, besonders in rauen Umgebungen.
Was ist der Unterschied zwischen einem UV-Filter und einem CPL-Filter in der Fotografie?
Ein UV-Filter blockiert UV-Licht und schützt das Objektiv. Er ist farbneutral. Ein CPL-Filter (Zirkularpolarisationsfilter) reduziert Reflexionen von nicht-metallischen Oberflächen und kann Farben (wie den Himmel) verstärken. Sie haben unterschiedliche Zwecke und Effekte.
Was bedeutet der Lichtschutzfaktor (LSF) bei Sonnencreme?
Der LSF gibt an, um wie viel länger Sie theoretisch mit dem Sonnenschutzmittel in der Sonne bleiben können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, im Vergleich zur ungeschützten Haut. Er bezieht sich hauptsächlich auf den Schutz vor UV-B-Strahlung.
Wie viel Sonnencreme muss ich verwenden, um den angegebenen LSF zu erreichen?
Um den auf der Packung ausgewiesenen LSF zu erreichen, ist eine Menge von 2 Milligramm pro Quadratzentimeter Haut erforderlich. Für einen Erwachsenen entspricht dies etwa vier gehäuften Esslöffeln für den ganzen Körper. Zu wenig aufgetragene Menge reduziert den tatsächlichen Schutz erheblich.
Schützen Sonnenschutzmittel die Haut komplett vor UV-Strahlung?
Nein, Sonnenschutzmittel können UV-Strahlung nicht vollständig blockieren. Sie verzögern das Auftreten eines Sonnenbrandes und können das Risiko für Hautalterung und einige Hautkrebsarten reduzieren, ersetzen aber nicht andere Schutzmaßnahmen wie Schatten, Kleidung und das Meiden der prallen Sonne.
Können Sonnenschutzmittel die Umwelt schädigen?
Es gibt Hinweise, dass bestimmte Inhaltsstoffe in Sonnencremes, insbesondere einige organische UV-Filter, Wasserorganismen wie Korallen schädigen könnten. Dies wird als Faktor betrachtet, der die Korallenbleiche verschärfen könnte, auch wenn die Hauptursache die Erwärmung der Ozeane ist.
Die Welt der UV-Filter ist komplex und vielschichtig. Ob auf der Frontlinse einer Kamera oder auf unserer Haut, sie spielen eine wichtige Rolle im Umgang mit ultravioletter Strahlung.
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