Welche App kann Bluthochdruck messen?

Blutdruck-Apps: Helfer bei der Dokumentation

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Bluthochdruck, medizinisch Hypertonie genannt, hat sich zu einer weit verbreiteten Volkskrankheit entwickelt. In Österreich sind beispielsweise rund 40 Prozent der Bevölkerung betroffen, bei den über 60-Jährigen sogar die Hälfte. Das Fatale an zu hohem Blutdruck ist, dass sich die Konsequenzen oft erst spät bemerkbar machen. Am Anfang verursacht er gar keine oder nur geringe Beschwerden. Sind die Gefäße jedoch dauerhaft einem Druck ausgesetzt, für den sie nicht ausgelegt sind, steigt die Wahrscheinlichkeit für massive Erkrankungen. Zwei Drittel aller Schlaganfälle und die Hälfte aller Herzinfarkte gehen auf Hypertonie zurück. Nur wer seinen Blutdruck regelmäßig kontrolliert, kann auch erkennen, ob er zu hoch ist.

Kann eine Telefon-App den Blutdruck messen?
Die Studie ergab, dass die Apps im Allgemeinen hilfreich für die Blutdrucküberwachung sind. Sie können den Blutdruck jedoch nicht wirklich messen, sondern extrapolieren lediglich den Blutdruck aus anderen Daten wie dem Fingerpuls. Die Genauigkeit dieser Ergebnisse ist nicht garantiert.

Ebenso wichtig wie das Messen selbst ist die sorgfältige Dokumentation der ermittelten Werte. So kann der behandelnde Arzt rasch erkennen, ob therapeutische Maßnahmen Wirkung zeigen. Der Patient selbst kann nachvollziehen, inwieweit sich Veränderungen seines Lebensstils positiv oder negativ auswirken. Die Protokollierung der Werte kann händisch in einem Blutdruckpass erfolgen oder elektronisch in Tabellenform. Immer beliebter werden hier mobile Apps für das Smartphone, die das Führen eines digitalen Blutdrucktagebuchs ermöglichen.

Wichtige Klarstellung: Apps messen nicht!

Es ist absolut entscheidend zu verstehen, dass eine Smartphone-App selbst den Blutdruck NICHT messen kann. Die Frage „Welche App kann Bluthochdruck messen?“ basiert auf einem Missverständnis. Apps sind Software zur Dokumentation und Verwaltung von Daten, die von einem zertifizierten Blutdruckmessgerät ermittelt werden. Die Technologie in Smartphones (wie Kameras oder Sensoren) ist nicht in der Lage, präzise und medizinisch valide Blutdruckwerte zu ermitteln. Verlassen Sie sich niemals auf eine App, die behauptet, den Blutdruck ohne externes Gerät messen zu können. Die Qualität und Genauigkeit der Messung hängt allein vom verwendeten Messgerät ab.

Richtig messen – die Grundlage für verlässliche Daten

Für aussagekräftige Ergebnisse, die Sie dann in Ihrer App dokumentieren können, sollten einige Regeln beachtet werden. Messen Sie immer in einem Zustand körperlicher und psychischer Ruhe. Setzen Sie sich entspannt hin, warten Sie einige Minuten, bevor Sie die Messung starten.

Ab einem Alter von 40 Jahren sollte der Blutdruck mindestens einmal im Jahr gemessen werden, empfiehlt die Deutsche Herzstiftung, ab 50 halbjährlich. Gemeint ist hier nicht eine einzige Messung. Der Blutdruck ist Schwankungen unterworfen, aussagekräftige Werte lassen sich deshalb nur durch eine Messreihe über einen längeren Zeitraum ermitteln. Die Österreichische Hochdruckliga empfiehlt, mindestens 30 Einzelmessungen vorzunehmen. Diese sollten in einem Zustand körperlicher und psychischer Ruhe erfolgen.

Die besten Zeiten für die Messungen liegen morgens zwischen 6:00 und 9:00 Uhr sowie abends zwischen 18:00 und 21:00 Uhr, jeweils vor dem Essen und vor einer eventuell notwendigen Medikamenteneinnahme.

Im Idealfall liegt der Blutdruck unter einem Wert von 135/85 mmHg. Sind sieben der 30 gemessenen Werte höher, besteht Verdacht auf Hypertonie. Eine Abklärung beim Arzt ist dann dringend anzuraten.

Die Rolle der Blutdruck-Apps bei der Dokumentation

Nachdem die Messwerte mit einem geeigneten Gerät ermittelt wurden, kommen die Apps ins Spiel. Sie ersetzen das traditionelle Papier-Blutdrucktagebuch durch eine digitale Version. Das Eintragen der Werte – systolischer Wert, diastolischer Wert und Puls – ist in den meisten Apps schnell und unkompliziert. Viele Apps bieten zusätzliche Funktionen, die über das reine Notieren hinausgehen. Dazu gehören grafische Darstellungen des Blutdruckverlaufs über Tage, Wochen oder Monate, die Möglichkeit, Kommentare (z.B. zu Aktivitäten, Medikamenteneinnahme, Befinden) hinzuzufügen, und oft auch Exportfunktionen (z.B. als PDF oder CSV), um die Daten einfach an den Arzt weitergeben zu können.

Die Nutzung einer App kann die Motivation zur regelmäßigen Messung erhöhen und einen besseren Überblick über die eigenen Werte ermöglichen. Die digitale Speicherung verhindert den Verlust von Daten, der bei einem Papierpass vorkommen könnte.

Getestete Blutdruck-Apps im Überblick

Es gibt eine Vielzahl von Blutdruck-Apps auf dem Markt, sowohl für Android als auch für iOS. Ein Test hat verschiedene kostenlose Apps genauer unter die Lupe genommen, um deren Eignung für die Dokumentation zu prüfen. Hier ist eine Liste der Apps, die in diesem Test berücksichtigt wurden:

Für Android:

  • Beurer Health Manager (Beurer GmbH)
  • Blutdruck Logbuch (bplog.it)
  • Blutdruckdaten erfassen (Christoph Nacke)
  • Blutdruck My Diary (Dr. Tomasz Jan Zlamaniec)
  • Smart Blutdruck (Envolve Medical System)
  • Blutdrucktagebuch (FRUCT)
  • Sanitas Health Coach (Hans Dinslage GmbH)
  • Blutdruckdaten (Horst Klier)
  • Blutdruck (Klimaszewski Szymon)
  • Mein Blutdruck (Mengtao Ye)
  • Blutdrucktagebuch (openit. Inc.)
  • Diabetes- und Blutdruck App (VidaWell GmbH)
  • Blutdruck SMS (Wolfgang Gottole)

Für iOS:

  • Beurer Health Manager (Beurer GmbH)
  • Smart Blutdruck (Envolve Medical System)
  • Sanitas Health Coach (Hans Dinslage GmbH)
  • Blutdruckdaten (Horst Klier)
  • Vitalwert DB (Pierre Bongen)
  • Blutdruck (Schmittgall Tower 5)
  • Blood Presure Monitor – Familiy lite (Taconic System LLC)
  • Blutdruck SMS (Wolfgang Gottole)
  • Diabetes- und Blutdruck App (VidaWell GmbH)

Diese Listen geben einen Überblick über die getesteten Anwendungen. Die Verfügbarkeit und spezifischen Funktionen können sich im Laufe der Zeit ändern.

Was wurde im App-Test untersucht?

Der erwähnte Testbericht hat verschiedene Aspekte der Blutdruck-Apps bewertet, um Nutzern bei der Auswahl zu helfen. Zu den untersuchten Kriterien gehörten:

  • Testurteil: Eine Gesamtbewertung der App.
  • Erstinstallation: Wie einfach oder kompliziert war der Prozess, die App herunterzuladen und einzurichten?
  • Handhabung: Wie intuitiv und benutzerfreundlich ist die App im täglichen Gebrauch, insbesondere beim Eintragen der Werte?
  • Funktionen: Welche Features bietet die App über das reine Eintragen hinaus (z.B. Exportmöglichkeiten, grafische Auswertungen, Kommentarfunktionen)?
  • Datensendeverhalten: Ein sehr wichtiger Punkt, der sich mit dem Schutz persönlicher Gesundheitsdaten befasst. Wohin sendet die App Daten und wie transparent wird dies kommuniziert?

Es ist wichtig zu betonen, dass der Testbericht spezifische Ergebnisse und Bewertungen für jede einzelne App liefert, aber diese Details liegen uns hier nicht vor. Die Nennung der Kriterien zeigt jedoch, auf welche Aspekte bei der Wahl einer Blutdruck-App geachtet werden sollte.

Die richtige App finden: Worauf Sie achten sollten

Bei der großen Auswahl kann es schwierig sein, die passende App zu finden. Basierend auf den Testkriterien sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:

  • Benutzerfreundlichkeit (Handhabung): Achten Sie darauf, dass das Eintragen der Werte schnell und unkompliziert ist. Eine gute App sollte eine klare Oberfläche haben, die auch für technisch weniger versierte Nutzer leicht zu bedienen ist.
  • Funktionsumfang: Benötigen Sie nur ein digitales Tagebuch oder wünschen Sie sich zusätzliche Features wie grafische Auswertungen, die Möglichkeit, Medikamente zu protokollieren, oder Erinnerungsfunktionen für die Messung? Überlegen Sie, welche Funktionen für Sie wirklich relevant sind.
  • Datenexport: Die Möglichkeit, Ihre Daten einfach zu exportieren (z.B. als PDF für den Arzt), ist oft sehr nützlich. Prüfen Sie, ob die App diese Funktion bietet und in welchem Format.
  • Datenschutz und Datensendeverhalten: Gesundheitsdaten sind besonders sensibel. Informieren Sie sich in den Datenschutzbestimmungen der App, wie Ihre Daten gespeichert, verarbeitet und möglicherweise weitergegeben werden. Eine transparente Kommunikation und lokale Speicherung auf dem Gerät sind oft wünschenswert.
  • Kosten: Viele gute Blutdruck-Apps sind kostenlos, wie die im Test untersuchten. Achten Sie bei kostenpflichtigen Apps oder In-App-Käufen darauf, ob der Mehrwert die Kosten rechtfertigt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Hier finden Sie Antworten auf gängige Fragen rund um das Thema Blutdruckmessung und Apps, basierend auf den uns vorliegenden Informationen:

Können Blutdruck-Apps meinen Blutdruck messen?
Nein, Blutdruck-Apps können Ihren Blutdruck nicht selbst messen. Sie dienen ausschließlich der Dokumentation und Verwaltung von Werten, die Sie mit einem separaten, geeigneten Blutdruckmessgerät ermittelt haben.

Warum sollte ich meinen Blutdruck dokumentieren?
Die sorgfältige Protokollierung Ihrer Blutdruckwerte ist entscheidend, damit Ihr Arzt den Erfolg therapeutischer Maßnahmen beurteilen kann. Zudem hilft es Ihnen selbst, die Auswirkungen von Lebensstiländerungen zu erkennen.

Wie oft und wann sollte ich meinen Blutdruck messen?
Ab 40 Jahren jährlich, ab 50 halbjährlich. Aussagekräftige Werte erfordern eine Messreihe über einen längeren Zeitraum, idealerweise mindestens 30 Einzelmessungen. Messen Sie am besten morgens (6:00-9:00) und abends (18:00-21:00), jeweils vor dem Essen und Medikamenten.

Was ist ein idealer Blutdruckwert?
Im Idealfall liegt Ihr Blutdruck unter 135/85 mmHg.

Wann besteht Verdacht auf Bluthochdruck?
Es besteht Verdacht auf Hypertonie, wenn sieben der 30 gemessenen Werte höher als der Idealwert (135/85 mmHg) sind. Eine ärztliche Abklärung ist dann dringend ratsam.

Welche Apps wurden im Test betrachtet?
Es wurden verschiedene kostenlose Apps für Android und iOS getestet, darunter Beurer Health Manager, Blutdruck Logbuch, Smart Blutdruck und weitere, die in den obigen Listen genannt sind.

Welche Kriterien wurden beim Test der Apps bewertet?
Der Test umfasste Kriterien wie das Testurteil, die Erstinstallation, die Handhabung, die verfügbaren Funktionen sowie das Datensendeverhalten der Apps.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das regelmäßige Messen des Blutdrucks ist ein fundamentaler Pfeiler der Gesundheitsvorsorge, insbesondere zur Früherkennung von Hypertonie. Die ebenso wichtige Dokumentation der Messwerte wird durch moderne Smartphone-Apps erheblich erleichtert. Sie bieten eine praktische Möglichkeit, die Entwicklung der eigenen Werte zu verfolgen und dem behandelnden Arzt wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen. Nutzen Sie diese digitalen Helfer, aber denken Sie immer daran, dass eine App niemals das Blutdruckmessgerät selbst oder den Gang zum Arzt ersetzen kann.

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Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

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