Was ist die beste Kameraeinstellung für eine Drohne?

ND-Filter für DJI Drohnen: Mehr als nur Schutz

Rating: 4.93 (9912 votes)

Stellen Sie sich vor, Ihre Kameradrohne fliegt an einem strahlend sonnigen Tag hoch über einer beeindruckenden Landschaft. Das Licht ist grell, die Sonne steht hoch. Ihre Kamera versucht, all diese Helligkeit zu verarbeiten, aber die Einstellungen, die Sie für eine perfekte Belichtung und einen ansprechenden kreativen Look benötigen, sind schwer zu erreichen. Genau hier kommt der ND-Filter ins Spiel. Er ist so etwas wie die Sonnenbrille für das Objektiv Ihrer Kamera und spielt eine entscheidende Rolle dabei, die ins Kameraobjektiv einfallende Lichtmenge zu kontrollieren.

Für jeden Fotografierenden, insbesondere im Bereich der Drohnenfotografie und -videografie mit Systemen wie denen von DJI, eröffnen ND-Filter ganz neue Möglichkeiten. Sie ermöglichen es, vor Ort echte visuelle Effekte zu erzeugen, die sonst nur schwer oder gar nicht möglich wären. Ohne einen ND-Filter sind Sie oft gezwungen, Kompromisse bei der Belichtung oder den kreativen Einstellungen einzugehen, insbesondere bei hellem Licht.

Was bringt ein Nd-Filter beim DJI?
Mit einem ND-Filter können Filmemacher eine längere Verschlusszeit beibehalten, die bei hellen Lichtverhältnissen eine natürliche, kinoreife Bewegungsunschärfe erzeugt.

Warum die Kontrolle des Lichts so wichtig ist

Die Belichtung eines Fotos oder Videos wird durch drei Haupteinstellungen gesteuert: die Blende (Apertur), die Belichtungszeit (Shutter Speed) und die Empfindlichkeit (ISO). Bei vielen Drohnenkameras ist die Blende oft fest eingestellt oder nur begrenzt verstellbar. Die ISO-Einstellung sollte für die beste Bildqualität möglichst niedrig gehalten werden, idealerweise bei ISO 100. Das lässt als Hauptkontrollelement für die Belichtung oft nur die Belichtungszeit.

An einem hellen Tag benötigen Sie eine sehr kurze Belichtungszeit, um eine korrekte Belichtung zu erzielen. Das Problem ist jedoch, dass eine extrem kurze Belichtungszeit bei Videos zu einem stotternden, unnatürlichen Look führen kann. Für Fotos wiederum schränkt eine sehr kurze Belichtungszeit die Möglichkeit ein, Bewegungen kreativ darzustellen.

ND-Filter reduzieren die Lichtmenge, die in die Kamera gelangt. Das bedeutet, dass Sie bei gleicher Helligkeit des Motivs eine längere Belichtungszeit wählen können, ohne dass das Bild überbelichtet wird. Diese Fähigkeit, die Belichtungszeit unabhängig von der Umgebungshelligkeit zu steuern, ist der Kern dessen, was ND-Filter so wertvoll macht.

Kreative Effekte: Langzeitbelichtungen und mehr

Die Fähigkeit, längere Belichtungszeiten zu nutzen, ist der Schlüssel zu vielen beeindruckenden kreativen Effekten, die mit Drohnenaufnahmen möglich sind:

  • Fließendes Wasser und seidige Wolken: Dies ist einer der bekanntesten Effekte, der mit ND-Filtern erzielt wird. Durch eine längere Belichtungszeit werden Bewegungen im Bild verwischt. Fließendes Wasser verwandelt sich in einen sanften, milchigen Strom oder einen nebelartigen Schleier. Sich bewegende Wolken ziehen als weiche Streifen über den Himmel und verleihen einer statischen Landschaft Dynamik und Dramatik. Dieser Effekt ist hervorragend für lange Belichtungszeiten, die oft mehrere Sekunden oder sogar Minuten dauern können (obwohl bei Drohnen längere Belichtungen aufgrund von Vibrationen und Wind schwieriger sind als bei Bodenstativen, sind Belichtungen im Bereich von 0,5 bis einigen Sekunden oft gut machbar und effektiv).
  • Bewegungsunschärfe in Videos: Für Videografen ist die Kontrolle der Belichtungszeit sogar noch kritischer. Um einen „cinematischen Look“ zu erzielen, folgt man oft der 180-Grad-Regel. Diese besagt, dass die Belichtungszeit etwa dem Kehrwert der doppelten Bildrate entsprechen sollte. Bei einer Bildrate von 24 Bildern pro Sekunde (fps) sollte die Belichtungszeit idealerweise bei 1/48 Sekunde liegen (praktisch oft 1/50 Sekunde). Bei 30 fps wäre es 1/60 Sekunde. An einem hellen Tag würde eine Kamera ohne ND-Filter eine viel kürzere Belichtungszeit wählen, um korrekt zu belichten (z. B. 1/500 Sekunde oder kürzer). Dies führt zu extrem scharfen Einzelbildern im Video und lässt Bewegungen abgehackt und unnatürlich wirken. Ein ND-Filter reduziert das Licht so weit, dass eine Belichtungszeit von 1/50 oder 1/60 Sekunde auch bei hellem Sonnenlicht möglich ist. Das Ergebnis ist eine angenehme, natürliche Bewegungsunschärfe, die Videos flüssiger und professioneller erscheinen lässt.
  • Kontrolle der Schärfentiefe: Obwohl die Schärfentiefe bei Drohnenaufnahmen aufgrund der großen Entfernung zu den Motiven und der oft kleineren Sensoren und weiterwinkeligen Objektive naturgemäß sehr groß ist, kann die Möglichkeit, die Blende zu öffnen (falls die Drohne dies zulässt), in bestimmten Situationen nützlich sein. ND-Filter erlauben es, auch bei hellem Licht mit einer offeneren Blende zu fotografieren oder zu filmen, was in seltenen Fällen zu einer geringfügig reduzierten Schärfentiefe führen kann, falls gewünscht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ND-Filter es Ihnen ermöglichen, die Belichtungszeit und damit die Darstellung von Bewegung in Ihren Aufnahmen gezielt zu steuern. Dies ist entscheidend, um sowohl bei Fotos als auch bei Videos bestimmte kreative Effekte zu erzielen und die Bildqualität zu optimieren, indem man ISO niedrig halten kann.

Verschiedene Stärken verstehen: Die ND-Skala

ND-Filter gibt es in verschiedenen Stärken, die angeben, um wie viele Stufen sie das Licht reduzieren. Die Stärke wird oft mit einer Zahl nach „ND“ angegeben (z. B. ND4, ND8, ND16, ND32, ND64). Diese Zahl repräsentiert den Faktor, um den das Licht reduziert wird. Wichtiger für die Praxis ist jedoch oft die Reduzierung in Blendenstufen (Stops):

  • ND2: Reduziert das Licht um 1 Blendenstufe (Lichtmenge halbiert). Nützlich bei leicht bewölktem Himmel oder in der Dämmerung.
  • ND4: Reduziert das Licht um 2 Blendenstufen (Lichtmenge auf 1/4 reduziert). Gut für bewölkte Tage oder Schattenbereiche bei hellem Licht.
  • ND8: Reduziert das Licht um 3 Blendenstufen (Lichtmenge auf 1/8 reduziert). Ein gängiger Filter für leicht sonnige Tage.
  • ND16: Reduziert das Licht um 4 Blendenstufen (Lichtmenge auf 1/16 reduziert). Sehr nützlich an sonnigen Tagen.
  • ND32: Reduziert das Licht um 5 Blendenstufen (Lichtmenge auf 1/32 reduziert). Für sehr helle Bedingungen oder wenn extrem lange Belichtungszeiten gewünscht sind.
  • ND64 und stärker: Reduzieren das Licht um 6 Blendenstufen oder mehr. Notwendig bei extrem hellem Licht (z. B. Schnee oder Wasser in direkter Sonne) oder für sehr lange Belichtungen (z. B. um Menschenmassen verschwinden zu lassen, was aber bei Drohnen aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen selten praktikabel ist).

Für Drohnenpiloten ist ein Set aus mehreren Filtern (z. B. ND4, ND8, ND16, ND32) oft die beste Lösung, um für verschiedene Lichtbedingungen gerüstet zu sein. Welchen Filter Sie verwenden, hängt von der Helligkeit des Tageslichts und dem gewünschten Effekt (insbesondere der benötigten Belichtungszeit für Fotos oder Videos) ab.

ND-Filter speziell für DJI Drohnen

DJI Drohnen wie die Mavic-, Air- oder Phantom-Serien sind für ihre hervorragenden Kameras bekannt. Allerdings fliegen diese Drohnen typischerweise im Freien, oft in hellem Sonnenlicht, wo die oben beschriebenen Belichtungsprobleme besonders relevant sind. Viele DJI Modelle verfügen über eine feste Blende, was bedeutet, dass die Belichtungszeit und ISO die einzigen variablen Belichtungseinstellungen sind. Da man ISO niedrig halten möchte, wird die Belichtungszeit zum primären Werkzeug zur Belichtungssteuerung – genau hier helfen ND-Filter.

DJI bietet für viele ihrer Modelle spezielle ND-Filter-Sets an, die perfekt auf das jeweilige Objektiv zugeschnitten sind. Diese Filter sind leicht und so konstruiert, dass sie das Gimbal der Drohne nicht übermäßig belasten oder die Kalibrierung stören. Es gibt auch hochwertige Filter von Drittherstellern. Achten Sie beim Kauf auf gute optische Qualität, um Farbverschiebungen (Color Casts) oder Vignettierung (Abdunklung zu den Bildecken hin) zu vermeiden.

Die Montage der Filter ist bei den meisten DJI Drohnenmodellen unkompliziert. Sie werden in der Regel auf das Kameraobjektiv aufgeschraubt oder aufgesteckt. Es ist wichtig, dies sorgfältig zu tun, um das empfindliche Gimbal und Objektiv nicht zu beschädigen.

Auswahl und Handhabung

Bei der Auswahl von ND-Filtern für Ihre DJI Drohne sollten Sie überlegen, welche Art von Aufnahmen Sie hauptsächlich machen. Wenn Sie viel filmen, ist ein Set, das Ihnen die Einhaltung der 180-Grad-Regel bei verschiedenen Lichtverhältnissen ermöglicht (z. B. ND8, ND16, ND32), sehr sinnvoll. Wenn Sie sich auf Fotografie mit Langzeitbelichtungen konzentrieren, benötigen Sie möglicherweise stärkere Filter für helle Tage.

Einige Drohnenmodelle unterstützen variable ND-Filter. Diese Filter erlauben es, die Stärke innerhalb eines bestimmten Bereichs einzustellen (z. B. ND2 bis ND32). Das klingt praktisch, kann aber Nachteile haben, wie potenzielle optische Einbußen (z. B. ein „X“-Muster bei starker Einstellung) und die Notwendigkeit, sie manuell am Filter einzustellen, was an der Drohne in der Luft nicht möglich ist. Feste ND-Filter liefern in der Regel die bessere optische Leistung und sind bei Drohnen oft die bevorzugte Wahl.

Beim Umgang mit den Filtern sollten Sie stets vorsichtig sein. Vermeiden Sie Fingerabdrücke auf der Glasfläche und reinigen Sie sie nur mit speziellem Mikrofasertuch und gegebenenfalls Reinigungsflüssigkeit für Kameraobjektive. Bewahren Sie die Filter sicher in ihrer Box auf, wenn Sie sie nicht verwenden.

Häufig gestellte Fragen zu ND-Filtern für DJI Drohnen

Brauche ich wirklich ND-Filter für meine DJI Drohne?
Ja, wenn Sie die bestmögliche Bild- und Videoqualität erzielen und kreative Effekte wie fließendes Wasser, seidige Wolken oder natürlichen Bewegungsunschärfe in Videos nutzen möchten, sind ND-Filter nahezu unverzichtbar, besonders bei hellem Tageslicht.

Welche ND-Filterstärke sollte ich zuerst kaufen?
Für die meisten Anwendungsfälle ist ein Set mit den Stärken ND4, ND8 und ND16 ein guter Startpunkt. Dies deckt eine Vielzahl von Lichtverhältnissen ab, von bewölkt bis sonnig.

Kann ich ND-Filter auch für Videos verwenden?
Absolut! Für Videografen sind ND-Filter sogar noch wichtiger als für Fotografen, da sie die einzige Möglichkeit darstellen, die Belichtungszeit für einen natürlichen Bewegungsunschärfe-Effekt (180-Grad-Regel) unabhängig von der Helligkeit einzustellen.

Beeinflussen ND-Filter die Bildqualität?
Hochwertige ND-Filter von reputable Herstellern haben minimalen Einfluss auf die Bildqualität. Günstige Filter können jedoch zu Farbverschiebungen, Vignettierung oder einem Verlust an Schärfe führen. Es lohnt sich, in gute Filter zu investieren.

Kann ich ND-Filter bei Nacht oder in Innenräumen verwenden?
Nein, ND-Filter sind dazu gedacht, die Lichtmenge zu reduzieren. Bei wenig Licht würden sie das Bild nur noch dunkler machen und zu stark unterbelichteten Aufnahmen führen. Sie werden nur bei ausreichend hellem Umgebungslicht eingesetzt.

Fazit

ND-Filter sind weit mehr als nur ein einfaches Zubehör für Ihre DJI Drohne; sie sind ein mächtiges Werkzeug zur kreativen Gestaltung und zur Optimierung der Bildqualität. Indem sie die ins Objektiv gelangende Lichtmenge kontrollieren, ermöglichen sie die Nutzung längerer Belichtungszeiten für beeindruckende Langzeitbelichtungen in der Fotografie und die Einhaltung der optimalen Belichtungszeit für einen professionellen, cinematischen Look in Videos. Wenn Sie Ihre Drohnenaufnahmen auf das nächste Level heben möchten, ist die Investition in ein gutes Set ND-Filter eine der sinnvollsten Ergänzungen zu Ihrer Ausrüstung. Sie sind ein Muss für jeden, der das volle Potenzial seiner DJI Drohnenkamera ausschöpfen möchte.

Hat dich der Artikel ND-Filter für DJI Drohnen: Mehr als nur Schutz interessiert? Schau auch in die Kategorie Fotografie rein – dort findest du mehr ähnliche Inhalte!

Avatar photo

Andenmatten Soltermann

Hallo! Ich bin Andenmatten Soltermann, ein Schweizer Fotograf, der leidenschaftlich die Essenz der Welt durch seine Linse einfängt. Geboren und aufgewachsen in den majestätischen Schweizer Alpen, haben die deutsche Sprache und atemberaubende Landschaften meine kreative Vision geprägt. Meine Liebe zur Fotografie begann mit einer alten analogen Kamera, und seitdem widme ich mein Leben der Kunst, visuelle Geschichten zu erzählen, die berühren und verbinden.In meinem Blog teile ich praktische Tipps, Techniken und Erfahrungen, um dir zu helfen, deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern – egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Profi bist. Von der Beherrschung des natürlichen Lichts bis hin zu Ratschlägen für wirkungsvolle Bildkompositionen ist es mein Ziel, dich zu inspirieren, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Mein Ansatz verbindet Technik mit Leidenschaft, immer auf der Suche nach dem Funken, der ein Foto unvergesslich macht.Wenn ich nicht hinter der Kamera stehe, findest du mich auf Bergpfaden, auf Reisen nach neuen Perspektiven oder beim Genießen der Schweizer Traditionen, die mir so am Herzen liegen. Begleite mich auf dieser visuellen Reise und entdecke, wie Fotografie die Art und Weise, wie du die Welt siehst, verändern kann.

Go up